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Schlagwort: Besprechung (Seite 31 von 199)

The Gateway – Im Griff des Kartells

Inhalt

Parker ist Sozialarbeiter, der manchmal keinen ausreichenden Abstand zu seinen Kunden findet und hin und wieder auch seine Aggressionen nicht im Griff hat. Selbst nach seiner Kündigung behält er eine Familie genauer im Blick und gerät damit in die Schusslinie eines Drogenkartells…

Fazit

Für mich war „The Gateway“ in erster Linie eine Präsentation der Fähigkeiten von Shea Whigham, der seine Sache hier wirklich ganz vorzüglich erledigt hat und als unkonventioneller Streetworker durchaus überzeugen konnte. Er gab seinem Charakter Kontur und vor allem die notwendige Glaubwürdigkeit, um prima im Szenario zu versinken, sogar manch kleinen Patzer in der Handlung zu schlucken.

Verwackelte Aufnahmen und ein paar verzerrte Kameraperspektiven haben mir zunächst den Einstieg in den Film erschwert, doch glücklicherweise hat das Geschehen zur richtigen Zeit in einen normalen Modus gewechselt und lieferte uns fortan weniger anstrengende und hochwertigere Bilder. Man kam dann schnell in die Welt von Parker hinein, konnte seine Motivationen absolut nachvollziehen und folgte gebannt der Dinge, die da kamen.

Die Erzählweise des Streifens war überwiegend ruhig, dafür aber sehr kurzweilig. Der Spannungsaufbau war behutsam, aber gelungen. Man spürte rasch, dass sich die Ereignisse im Lauf der Zeit wohl immer weiter zuspitzen werden, doch man machte nie einen drängenden Eindruck. Man ließ das Ganze schön gemächlich eskalieren, bis das unausweichliche Finale stattfinden würde.

Die Geschichte hat im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie wirkte jetzt nicht unbedingt aus dem Alltag gegriffen, doch behielt viele glaubwürdige Elemente inne. Man konnte sich das Szenario also durchaus problemlos vorstellen und sah das Leben nicht zu weit davon weg. Vielleicht waren einige Aktionen einen Tick zu weit drüber (oder einfach nur nicht ausreichend plausibel begründet), aber auch der gefällige Cast macht hier Einiges wieder wett.

Neben dem bereits erwähnten Whigham hat sich auch der Rest seiner Kollegen keine Blöße geleistet. Der vergleichsweise kleine Auftritt von Frank Grillo fand ich der Sache dabei nur zuträglich, sonst hätte das Werk in meinen Augen einen anderen Charme bekommen. Für mich ist er zwar ein gern gesehener B-Movie Action-Star, doch lag war der Fokus überwiegend woanders.

Viel erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht und wurde am Ende mehr als angenehm überrascht. „The Gateway“ war mal ein Blindkauf im Euroshop und hat sich unterm Strich als unterhaltsames Thriller-Drama herausgestellt. Vor allem der Auftritt von Shea Whigham hat mich hierbei ein wenig geflashed und ansonsten war die Geschichte und deren Umsetzung absolut in Ordnung. Unterm Strich also ein echt passabler Streifen mit hohem Unterhaltungswert.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Rats on Train

Inhalt

Die Passagiere eines Zuges werden von einer wilden Rattenplage überrascht und nur wenigen gelingt die Flucht aus den überfluteten Abteilen. In einem kleinen Örtchen wollen die Überlebenden nach einem Mittel gegen die Seuche suchen, doch leider haben auch hier die Nager bereits zugeschlagen…

Fazit

Ob es nun Schlangen in einem Flugzeug oder eben Ratten in einem Zug sind. Filme wie diese sollten mit den richtigen Erwartungen angegangen werden und dann kann man eventuell einen Funken an Unterhaltung aus ihnen herausziehen. „Rats on Train“ ließ mich dennoch ein wenig kalt.

Über Sinn und Unsinn der Story muss man nicht diskutieren. Die Macher stellten eine vermeintlich witzige Prämisse in den Raum und ließen den Zuschauer am wilden Treiben teilhaben. Das funktionierte aber insgesamt nur bedingt gut, da einige Faktoren nicht wirklich ausgereift erschienen und selbst mit der passenden Herangehensweise kollidierten.

Es war klar, dass man viel auf CGI setzen würde – was an sich auch überhaupt nicht verwerflich gewesen wäre. Leider schwankt die Qualität der Effekte derart, dass man sich oft fragt, wann dieser Streifen wohl produziert worden sei. Auf ein paar hübsche Kamerafahrten und furchteinflößende Nager-Attacken folgten direkt wieder ein paar Szenen, die nicht vollständig „ausgerendert“ wirkten und dem Szenario spürbar den Schrecken nahmen.

Gegen unfreiwillige Komik wäre (grade bei einem solchen Titel) eigentlich nichts einzuwenden gewesen, doch dem Erzählfluss kamen diese Patzer leider nicht zu Gute. Übe weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und ließ einen echten Spannungsbogen vermissen. Irgendwann waren die Schicksale unserer austauschbaren Charaktere herzlich egal und der Ausgang spielte eine insgesamt sehr untergeordnete Rolle.

Die Idee mag beim ersten Hinhören witzig geklungen haben, doch die Umsetzung war in meinen Augen einfach nichts Besonders. Es gab nur wenige Highlights, dafür ein paar störende Durchhänger und eine vergleichsweise mittelprächtige Inszenierung. Ich habe die Scheibe günstig im Euroshop abgegriffen und von daher hält sich der Frust in Grenzen. Wenn ich mal wieder Bock auf solch einen Streifen habe, sollte es allerdings trashiger und spaßiger zugehen – hier haben die Macher ihre Chance einfach nicht ausreichend genutzt.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

The Lucky One – Für immer der Deine

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Mitten in den Wirren des Irakkrieges findet der junge Soldat Logan Thibault das Foto einer hübschen Dame und klammert sich in seinen dunkelsten Stunden daran. Als er wieder in der Heimat ist, beschließt er den Schutzengel zu finden und für die Dienste als Glücksbringer zu danken…

Fazit

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „The Lucky One“ ist ein typischer „Sparks-Film“ mit allen bekannten Höhen und Tiefen. Die Geschichte war eher simpel gestrickt und echte Zweifel an einem Happy-End gab es eigentlich zu keiner Zeit.

Bei Adaptionen von Sparks kommt es weniger auf Spannung, vielmehr auf die gefühlvolle Umsetzung an und das ist den Machern hier weitestgehend gelungen. Sicherlich bot die Schnulze ein paar kleinere Leerläufe, doch insgesamt trugen die symphytischen Figuren die überschaubare Handlung recht ansehenlich.

Erneut wurden die Charaktere ein wenig überzeichnet, um dem Kitschfaktor etwas zu erhöhen – aber bei einer solchen Produktion ging das gerade noch so in Ordnung. Man wusste worauf man sich hier einlässt und so durfte man sich nicht über leicht unglaubwürdig konstruierte Elemente beklagen.

Zac Efron hat seinen Job – im gebotenen Rahmen – absolut befriedigend erledigt und gegenüber seinen Kollegen immer den richtigen Dackelblick an den Tag gelegt. Es war allerdings schade, dass man seine Traumata zwar zu Beginn offengelegt hat, jedoch immer weniger darauf eingegangen ist. Sicherlich mag er sich bei seiner neuen Liebe von den Schrecken des Krieges erholt haben, doch mir war die Abarbeitung dann leider einen Ticken zu oberflächlich und schnell geraten.

Unterm Strich war „The Lucky One“ ein solider Genrevertreter, der eine gewisse Checkliste abhakt und stets in sicheren Gewässern schwamm. Schon nach wenigen Minuten lag die vorherschaubare Geschichte klar auf der Hand und der Fokus konzentriert sich auf die Darsteller, die immerhin gut miteinander harmonierten und mit ihren gemeinsamen Momenten großenteils passabel bei Laune hielten.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

A Man of Reason

Inhalt

Nach zehn Jahren im Gefängnis erfährt Su-hyuk, dass er mittlerweile eine Tochter hat. Er beschließt mit seinem bisherigen Leben abzuschließen und aus der Welt des Verbrechens auszusteigen. Leider sind die ehemaligen Auftraggeber mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und der Neuanfang wird schwieriger als gedacht…

Fazit

Wo Action aus Südkorea draufsteht, ist auch Action aus Südkorea drin. Wo „A Man of Reason“ vielleicht nicht unbedingt mit einer innovativen Handlung punkten kann, überzeugen zumindest die etwas rabiateren Passagen auf ganzer Linie und übertünchen dabei auch ein paar kleinere Unzulänglichkeiten.

Handwerklich war der Streifen gut gemacht, bediente sich aktueller audiovisueller Stilmittel, war flott inszeniert und hübsch geschnitten. Die Bilder waren klar und vermittelten ein hochwertiges Flair. Die Choreografien der Fights war beachtlich und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los, Kurzweil wurde oftmals ganz groß geschrieben.

In seinen etwas ruhigeren Passagen fuhr der Titel allerdings ein paar Gänge nach unten und so gab es dann doch ein paar kleinere Längen – die nunmehr umso stärker auf die austauschbare Handlung aufmerksam machten. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und man fühlte sich deshalb von Gebotenen nicht übermäßig beeindruckt.

Man hatte das Gefühl, dass die Macher eine Checkliste abgearbeitet haben und dabei nicht unbedingt bahnbrechend neue Ideen auf dem Radar hatten. Der Streifen fühlt sich durchgeplant, routiniert, aber einfach auch zu sehr „auf Nummer Sicher“ an – was grade für eine Produktion aus Südkorea ein wenig schade ist. Ich schätze den frischen Wind aus diesem Land, doch hier wurde einfach viel zu wenig gewagt.

Wer einen durch und durch soliden Actionstreifen sucht, kann bei „A Man of Reason“ absolut bedenkenlos zugreifen. Der Film macht soweit alles richtig, wobei dies auf Kosten der Originalität ausgetragen wird. Ein paar schräge Typen und ein paar übertrieben wilde Krawallorgien sprechen nicht für die große Revolution, bieten aber immerhin weitreichend gute Unterhaltung und darauf kommt es am Ende irgendwo schon an.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

The Underdoggs

Inhalt

Der ehemalige Football-Star Jaycen „Two J’s“ Jennings hat sein Leben nicht mehr im Griff und wird aufgrund seiner Eskapaden zu Sozialstunden in der früheren Heimat verdonnert. Kaum dort angekommen, trifft er auf ehemalige Freunde, eine alte Liebe und ein Nachwuchs-Footballteam mit Potential…

Fazit

Der diesjährige Superbowl ist zwar vorbei, aber dennoch kam dieser Streifen auf Prime zum Ausklang der Session gerade recht. Viel erwartet habe ich im Anbetracht der austauschbaren Inhaltsangabe eigentlich nicht, serviert wurde immerhin eine solide Sportkomödie mit überraschend derben Umgangston.

Es war von Anfang an klar, dass die Macher das berühmte Rad nicht neu erfinden und sich an ausgebauchten Schemas bedienten – was insoweit in Ordnung geht, da man sich mit ein paar anderen Dingen dennoch vom restlichen Markt unterschied. Dies war stellenweise durchaus als positiv, manchmal aber auch als weniger optimal anzusehen.

Auffällig waren beispielsweise die schroffen Dialoge, die trotz junger Darsteller definitiv nichts für Kinderohren waren. So wurde stets geflucht, beleidigt oder über die Mütter der anderen Spieler hergezogen. War stellenweise durchaus witzig, manchmal aber auch irgendwie seltsam – schließlich passte das nicht so recht ins Bild mit den kleinen Knaben.

Der Erzählfluss war großenteils sehr kurzweilig und angenehm. Obwohl sich die meisten Dinge sehr vertraut anfühlten und echte Überraschungen ausblieben, konnte man das Treiben entspannt genießen und einfach mal innerlich abschalten. Alles lief nach bewährten Mustern, brach nicht mit unseren reduzierten Erwartungen und hielt insgesamt passabel bei Laune.

Snoop bekam seine Rolle auf den Leib geschneidert, da auch nicht mit Anspielungen auf sein wahres (Geschäfts-)Leben gespart wurde. Man konnte ihn sich gut als Trainer mit unkonventionellen Übungen und noch unkonventionelleren Sprüchen vorstellen, war mit seiner Leistung mehr als zufrieden. Leider war die deutsche Synchronisation nicht ganz optimal, aber Punktabzug möchte ich für diese Lappalie dennoch nicht vergeben.

Manchmal lud „The Underdoggs“ zum Fremdschämen ein und wirkte aufgrund seiner Gossensprache ein wenig befremdlich, doch unterm Strich unterhielt das Werk doch ganz passabel. Trotz aller widrigen Bedingungen konnte eine kleine Message herausgezogen werden und ein paar gelungene Schenkelklopfer sorgten für einen unterhaltsamen Abend, bei dem es nicht auf Tiefgang ankam.

Fotocopyright: Amazon

Firewall

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Jack Stanfield ist Chef der IT-Sicherheit einer kleineren Bankenkette und hat mit der kommenden Fusion mit einer größeren Gesellschaft alle Hände voll zu tun. Seine Fachkenntnis wird jedoch von einer Gruppe skrupelloser Gangster ausgenutzt, um bei einem perfiden Banküberfall behilflich zu sein. Während seine Familie zu Hause in Schach gehalten wird, soll er sich im Firmensystem einhacken und Geldbeträge abzwacken…

Fazit

Weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick wollten die Begriffe Harrison Ford und Computerspezialist miteinander harmonieren und danach hat sich selbst nach Jahren der ersten Sichtung nicht viel geändert. Sicherlich machte der allseits bekannte Darsteller wieder eine richtig gute Figur, dennoch verpasst er einem durchschnittlichen Thriller keinerlei nennenswerte Höhenflüge.

Grundsätzlich mag „Firewall“ kein schlechter Film sein, doch er wagt schlichtweg zu wenig und weicht nicht von bekannten Pfaden ab. Zwar versuchte man sich mit der zentralen Computerthematik ein wenig zeitgemäßer zu präsentieren, aber dies war eigentlich nur Augenwischerei. Man hat komplexe Sachverhalte so stark versimpelt, dass man den Unterbau auch hätte komplett austauschen und einen anderen Kernaspekt zu Grunde legen können.

Wie dem auch sei, die Geschichte kam nie so recht in Fahrt und der Spannungsbogen war verhalten. Man blieb schon irgendwo am Ball, konnte sich den Ausgang aber bereits sehr früh erahnen und bekam auf dem Weg dorthin keine interessanten Highlights geboten. Das Geschehen war anschaubar, plätscherte aber auch streng genommen oft vor sich hin und der Finge kreiste (sogar beim Finale) stets über der Vorspul-Taste.

Während Ford das Beste aus der biederen Ausgangslage gemacht hat, stach der Rest leider überhaupt nicht hervor. Weder ein Paul Bettany, noch ein gerne gesehener Nikolaj Coster-Waldau konnten so recht von sich überzeugen. Sie wirkten blass und leider auch ein wenig antrieblos – so sehr sie sich auch um böse Blicke bemühten. Dies nagte zusätzlich an der sowieso schon schwierigen Immersion und trübte das Gesamtbild enorm.

Technisch gab sich der Film zum Glück keine Blöße. Er schaut noch immer hochwertig aus und wurde angenehm geschnitten. Wie bereits erwähnt waren einige Sachverhalte zu Gunsten der leichten Unterhaltung arg vereinfacht, aber das war schon soweit in Ordnung – auch wenn dies die allgemeine Austauschbarkeit nur erhöhte. Bei leichtgängigen Unterhaltungswerk muss man halt Kompromisse eingehen, den unbedarften Zuschauer nicht unnötig vor Rätsel stellen.

Damals hatte ich „Firewall“ noch einen Ticken besser bewertet, doch mittlerweile gibt es nicht nur wegen der angestaubten Technik innerhalb des Streifens einen kleinen Abzug. Der Titel zog sich stellenweise wie Kaugummi, was sich bei wiederholter Sichtung umso negativer bemerkbar gemacht hat und das Dranbleiben bis zum Ende spürbar erschwerte. Ford kann man wenig ankreiden, den Autoren dafür umso mehr. „Firewall“ ist zwar kein Totalausfall, aber auch kein Produkt, welches nachhaltig im Gedächtnis bleibt oder heutzutage noch Jemand hinter dem Ofen hervor lockt.

Fotocopyright: Warner

The Loft (2014)

Inhalt

Für ein paar schöne Stunden Abseits ihrer Ehen, mieten ein paar Freunde gemeinsam ein hübsches Loft in der Innenstadt. Als sie eines Morgens jedoch die Leiche einer Dame darin vorfinden, starten die gegenseitigen Verdächtigungen und die Angst vor Bekanntgabe des Geheimnisses bei ihren Frauen…

Fazit

Die Filmindustrie macht es uns nicht leicht. Neben diesem Hollywood-Remake gibt es noch eine holländische Neuauflage und natürlich noch das belgische Original. Für die Sichtung am vergangenen Wochenende habe ich mich für die amerikanische Variante entschieden und möchte hier nun (eigentlich stellvertretend für alle Varianten) einige Zeilen zum besten geben.

Der Film besaß einen spannenden und sorgfältig konstruierten Plot mit hohem Miträtsel-Faktor. Obwohl man uns einige Zeit mit vergleichsweise wenigen Informationen fütterte, begann das Raten nach dem Täter schon sehr früh und rasch wurden eigene Theorien gesponnen – die sich im Laufe der Spielzeit aber immer wieder augenzwinkernd überwarfen.

Natürlich war das Geschehen von krassen Zufällen geprägt und kratzte stets am Rande der Glaubhaftigkeit, doch das war aufgrund seiner lockeren Art schmerzfrei zu verkraften. Obwohl es keine eindeutig komödienhaften Elemente gab, nahm sich das Teil irgendwo nie zu ernst, garnierte uns sogar ein wenig Gesellschaftskritik und Einblicke in zwielichtiges Geschäftsgebaren – ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Gründe für die Sichtung der Hollywood-Auflage waren bei mir in erster Linie der Cast und der moderne Look. Auch wenn der Streifen mittlerweile schon wieder zehn Jahre auf dem Buckel hat, spielt die Optik noch immer ganz oben mit. Die auf Hochglanz polierten Bilder passten perfekt zum präsentierten Szenario, verliehen dem Geschehen sogar noch einen zusätzlichen Glanz. Man konnte sich problemlos in die Welt der Schönen und Reichen hineindenken, sorglos darin versinken.

Mit Karl Urban hat man eine prima Wahl für die Hauptrolle getroffen, wobei ihm seine Kollegen (u.A. James Marsden oder Wentworth Miller) in Nichts nachstanden und zum Gelingen der verwinkelten Situation beitrugen. Die Darsteller haben allesamt toll miteinander harmoniert und ihren Figuren ausreichende Kontur für Gedanken über deren Motive gegeben. Auch hier ging es nur so weit wie erforderlich in die Tiefe – was ich aus Sicht des strammen Storytellings nur begrüßen konnte.

„The Loft“ ist großes Erzählkino mit spaßigen Plot und umso spaßigerer Auflösung. Gefühlt wurde zur Klärung der Sachlage das komplette letzte Filmdrittel beansprucht, doch aufgrund der hohen Schlagzahl an Wendungen wurde es nie langweilig oder uninteressant. Sicherlich wirkte das Geschehen stets ein wenig konstruiert und vielleicht auch ein bisschen künstlich aufgebläht, doch bei dieser kurzweiligen Inszenierung vermag man dies nicht zu kritisieren. Thriller-Freunde erhalten hier einen starken Genrevertreter, der zumindest bei seiner ersten Begutachtung mit grandiosen „Aha-Momenten“ aufwarten kann und sich keine gravierenden Patzer leistet.

Fotocopyright: LEONINE

60 Minuten

Inhalt

Ausgerechnet am Tages eines großen Kampfes, geht es bei Octavio auch Abseits des Ringes um Alles. Seine Ex möchte ihm das Sorgegerecht entziehen und nun muss er sich wortwörtlich in 60 Minuten durch die halbe Stadt boxen, um rechtzeitig bei seiner Tochter zu sein…

Fazit

Bereits im Vorfeld gab es einige kritische Stimmen zu diesem Film. Zwar wurde auch die schwache Handlung, vielmehr aber die reichhaltige Darstellung von Auseinandersetzungen bemängelt. Ich habe mir das Teil am vergangenen Wochenende mal angeschaut und kann in allen Punkten Entwarnung geben.

„60 Minuten“ lässt sich nur schwerlich mit „normalen“ Spielfilmen vergleichen, fühlt sich vielmehr wie Werbung für Kampfsport an sich an und macht sein eigenes Ding. Sicherlich war die Handlung nicht mehr als reines Alibi und die gesamten Abläufe rein von Zufall geprägt, aber das war hier ausnahmsweise mal herzlich egal.

Der Film hastete von Schauplatz zu Schauplatz, bzw. von Kampf zu Kampf und ließ weder der Hauptfigur, noch dem Zuschauer großartig Zeit zum Verschnaufen. Das hohe Tempo machte Spaß und hielt den Unterhaltungswert stets oben. Erneut war der Weg das Ziel – man wollte immer wissen, was unserem Helden als nächstes auf seiner Reise erwarte, so sehr man ja eigentlich auch ein „Happy-End“ erwartete und diesbezüglich gar keine Zweifel hatte.

Emilio Sakraya hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand sein Spiel absolut in Ordnung und seine Choreografie bei den Gefechten ziemlich genial. Überhaupt haben alle Akteure prima zusammengearbeitet und und gerade wegen der sehenswerten Kloppereien einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Jeder hat abgeliefert, was übrigens auch die Technik betraf.

Die Keilereien wurden optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, ließen deren Dynamik und Härte zweifelsfrei miterleben. Die Kameraarbeit war erfreulich beweglich, gab dem Treiben zusätzlichen Antrieb und dem Betrachter noch weniger Gelegenheit über Sinn und Unsinn zu sinnieren. Gut haben auch die Filter gefallen, die einen tollen hochwertigen Kinolook erzeugten und das Ganze nicht wie eine Doku ausschauen ließen.

Zweifelsohne ist „60 Minuten“ ein sehr spezieller Film, doch bei seiner passenden Zielgruppe dürfte er für Begeisterung sorgen. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ähnlich gelagerte Filme („Kampfansage“, etc.), aber konnten diese mich nicht so überzeugen wie dieser aktuelle Netflix-Vertreter. Wer sich mit einer schwachen und arg konstruierten Story, vielen Überspitzungen und noch mehr wildem Gekloppe arrangieren kann, erhält ihr einen Spaßfilm in seiner reinsten Form.

Fotocopyright: Netflix

Five Blind Dates

Inhalt

Um der Familie keine Schande zu machen, soll die hübsche Lia mit einer Begleitung auf der Hochzeit ihrer kleinen Schwester auftauchen. Da die Teeladenbesitzern allerdings sehr schüchtern ist, müssen selbst ihre Eltern beim arrangieren von Dates behilflich sein…

Fazit

Ein richtiger Knaller ist „Five Blind Dates“ sicherlich nicht, doch seine Aufgabe als leichtgängiger Streifen um die Zeit des Valentinstages erfüllt er dennoch mit Bravour. Die Geschichte zwar angenehm simpel gestrickt, doch mit guten und vor allem sehr symphytischen Darstellern bestückt. Der Erzählfluss war kurzweilig und eine Laufzeit von deutlich unter 1,5 Stunden auch genau angemessen, um keine Langeweile aufkeimen zu lassen.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Die warmen Bilder unterstrichen die lockere Atmosphäre und ein eher unauffälliger Soundtrack bestärkte die Leichtigkeit der Inszenierung. Alles war auf gute Laune gebürstet und verfehlte diese Aufgabe nicht. Man konnte sich prima im Geschehen fallen lassen und sich an den perfekt miteinander harmonierenden Charakteren erfreuen.

Viel vermag ich zu „Five Blind Dates“ eigentlich nicht mehr zu schreiben. Der Film war oberflächlich, vorherschaubar und erfand das Rad nicht neu, doch seine liebenswerte Art kaschierten diese Mängel recht gut. Mit den richtigen Erwartungen (und einem idealerweise bereits vorhandenen Prime-Abo) geht das Ding also vollkommen in Ordnung.

Fotocopyright: Amazon

DogMan

Inhalt

In einem blutverschmierten Abendkleid und einer Ladefläche voller Hunde wird der querschnittgelähmte Doug von der Polizei angehalten und vorsorglich inhaftiert. Zunächst gibt er über die Umstände seines ungewöhnlichen Auftritts keinerlei Information, doch nach dem Eintreffen einer Psychologin offeriert er seine unglaubliche Lebens- und Leidensgeschichte…

Fazit

Ich weiß nicht genau, was ich da am gestrigen Abend gesehen habe – doch ich weiß, dass mich dieser Film auf ganz unterschiedliche Weisen berührt und abgeholt ab. Erneut bewies Legende Luc Besson („Leon der Profi“, „Das fünfte Element“, „Lucy“) großes Gespür für ungewöhnliche Themen und verstand den Zuschauer mit einer Erzählung zu fesseln, gar mit Tränchen zu jonglieren.

Schon nach wenigen Minuten zog der Streifen mit einer seltsamen Ausgangslage und den herrlich düsteren Bildern in seinen Bann. Trotz einiger wirklich befremdlicher Elemente konnte man die Blicke einfach nicht vom Schirm lassen und man hing an den Lippen der Akteure – allen voran denen vom großartigen Caleb Landry Jones, der eine unglaubliche Darbietung an den Tag gelegt hat.

Die Handlung wurde größtenteils mit Rückblenden erzählt, ließ uns dabei aber nie den roten Faden verlieren und bewahrte trotz aller Schwermütigkeit seiner Inhalte einen angenehm lockeren Umgangston. Man nahm sich trotz aller Dramatik und unschönen Momenten nie zu ernst, präsentierte sich stets schön ausgewogen und ließ uns nie an der Sache oder unseren jeweiligen Emotionen zweifeln.

Wie bereits erwähnt war das Spiel von Caleb Landry Jones über jeden Zweifel erhaben. Er zeigte mit seinen stetig wechselnden Outfits und Gesichtern eine beachtliche Wandlungsfähigkeit und überzeugte dabei in jeder seiner bedauernswerten Lebenslagen. Er zog lenkte alle Aufmerksamkeit auf seine ambivalente Persönlichkeit und hielt trotz fragwürdiger Aktionen stets alle Sympathie auf seiner Seite, eine unpassende „Woke“-Diskussion bleibt trotz seiner weiblichen Verwandlungen glücklicherweise aus und steht hier gar nicht im Fokus.

Die Inszenierung war großartig, gab keinen Grund zur Klage. Selbst in dunklen Passagen gefielen die klaren Aufnahmen, mit routinierten Perspektivenwechseln wurde das Geschehen kurzweilig in Szene gesetzt. Der auffällige, eher im Klassik-Genre zu verortende Soundtrack war sowieso eine Klasse für sich und sorgte grade bei den Bühnenauftritten von Doug für leichte Gänsehaut. Erneut kamen auch viele symbolische Elemente zum Vorschein, die man zuweilen erst bei genauerer Betrachtung richtig bemerken konnte.

Mit „DogMan“ ist Besson mal wieder ein besonderer Film mit hohem Erinnerungswert gelungen. Auch wenn die Geschichte an sich nur schwerlich greifbar war, konnte man sich problemlos darin verlieren und bis zum bitteren Ende mit unserer brillant gespielten Hauptfigur mitfiebern. Dabei gab es ein Auf und Ab der Gefühle, welches mir in der letzten Zeit von keinem anderen Titel so dermaßen krass vermittelt wurde und davor zücke ich mit Ehrfurcht meinen imaginären Hut. Klar war das Teil von seinem Grundkonzept schon irgendwo ziemlich schräg, aber so faszinierend und herzergreifend wie kaum für möglich gehalten und von daher eine absolute Empfehlung wert.

Fotocopyright: Capelight Pictures

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