Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.
Inhalt
Jack Stanfield ist Chef der IT-Sicherheit einer kleineren Bankenkette und hat mit der kommenden Fusion mit einer größeren Gesellschaft alle Hände voll zu tun. Seine Fachkenntnis wird jedoch von einer Gruppe skrupelloser Gangster ausgenutzt, um bei einem perfiden Banküberfall behilflich zu sein. Während seine Familie zu Hause in Schach gehalten wird, soll er sich im Firmensystem einhacken und Geldbeträge abzwacken…
Fazit
Weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick wollten die Begriffe Harrison Ford und Computerspezialist miteinander harmonieren und danach hat sich selbst nach Jahren der ersten Sichtung nicht viel geändert. Sicherlich machte der allseits bekannte Darsteller wieder eine richtig gute Figur, dennoch verpasst er einem durchschnittlichen Thriller keinerlei nennenswerte Höhenflüge.
Grundsätzlich mag „Firewall“ kein schlechter Film sein, doch er wagt schlichtweg zu wenig und weicht nicht von bekannten Pfaden ab. Zwar versuchte man sich mit der zentralen Computerthematik ein wenig zeitgemäßer zu präsentieren, aber dies war eigentlich nur Augenwischerei. Man hat komplexe Sachverhalte so stark versimpelt, dass man den Unterbau auch hätte komplett austauschen und einen anderen Kernaspekt zu Grunde legen können.
Wie dem auch sei, die Geschichte kam nie so recht in Fahrt und der Spannungsbogen war verhalten. Man blieb schon irgendwo am Ball, konnte sich den Ausgang aber bereits sehr früh erahnen und bekam auf dem Weg dorthin keine interessanten Highlights geboten. Das Geschehen war anschaubar, plätscherte aber auch streng genommen oft vor sich hin und der Finge kreiste (sogar beim Finale) stets über der Vorspul-Taste.
Während Ford das Beste aus der biederen Ausgangslage gemacht hat, stach der Rest leider überhaupt nicht hervor. Weder ein Paul Bettany, noch ein gerne gesehener Nikolaj Coster-Waldau konnten so recht von sich überzeugen. Sie wirkten blass und leider auch ein wenig antrieblos – so sehr sie sich auch um böse Blicke bemühten. Dies nagte zusätzlich an der sowieso schon schwierigen Immersion und trübte das Gesamtbild enorm.
Technisch gab sich der Film zum Glück keine Blöße. Er schaut noch immer hochwertig aus und wurde angenehm geschnitten. Wie bereits erwähnt waren einige Sachverhalte zu Gunsten der leichten Unterhaltung arg vereinfacht, aber das war schon soweit in Ordnung – auch wenn dies die allgemeine Austauschbarkeit nur erhöhte. Bei leichtgängigen Unterhaltungswerk muss man halt Kompromisse eingehen, den unbedarften Zuschauer nicht unnötig vor Rätsel stellen.
Damals hatte ich „Firewall“ noch einen Ticken besser bewertet, doch mittlerweile gibt es nicht nur wegen der angestaubten Technik innerhalb des Streifens einen kleinen Abzug. Der Titel zog sich stellenweise wie Kaugummi, was sich bei wiederholter Sichtung umso negativer bemerkbar gemacht hat und das Dranbleiben bis zum Ende spürbar erschwerte. Ford kann man wenig ankreiden, den Autoren dafür umso mehr. „Firewall“ ist zwar kein Totalausfall, aber auch kein Produkt, welches nachhaltig im Gedächtnis bleibt oder heutzutage noch Jemand hinter dem Ofen hervor lockt.
5,5/10
Fotocopyright: Warner
Schreibe einen Kommentar