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Für ein paar schöne Stunden Abseits ihrer Ehen, mieten ein paar Freunde gemeinsam ein hübsches Loft in der Innenstadt. Als sie eines Morgens jedoch die Leiche einer Dame darin vorfinden, starten die gegenseitigen Verdächtigungen und die Angst vor Bekanntgabe des Geheimnisses bei ihren Frauen…

Fazit

Die Filmindustrie macht es uns nicht leicht. Neben diesem Hollywood-Remake gibt es noch eine holländische Neuauflage und natürlich noch das belgische Original. Für die Sichtung am vergangenen Wochenende habe ich mich für die amerikanische Variante entschieden und möchte hier nun (eigentlich stellvertretend für alle Varianten) einige Zeilen zum besten geben.

Der Film besaß einen spannenden und sorgfältig konstruierten Plot mit hohem Miträtsel-Faktor. Obwohl man uns einige Zeit mit vergleichsweise wenigen Informationen fütterte, begann das Raten nach dem Täter schon sehr früh und rasch wurden eigene Theorien gesponnen – die sich im Laufe der Spielzeit aber immer wieder augenzwinkernd überwarfen.

Natürlich war das Geschehen von krassen Zufällen geprägt und kratzte stets am Rande der Glaubhaftigkeit, doch das war aufgrund seiner lockeren Art schmerzfrei zu verkraften. Obwohl es keine eindeutig komödienhaften Elemente gab, nahm sich das Teil irgendwo nie zu ernst, garnierte uns sogar ein wenig Gesellschaftskritik und Einblicke in zwielichtiges Geschäftsgebaren – ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Gründe für die Sichtung der Hollywood-Auflage waren bei mir in erster Linie der Cast und der moderne Look. Auch wenn der Streifen mittlerweile schon wieder zehn Jahre auf dem Buckel hat, spielt die Optik noch immer ganz oben mit. Die auf Hochglanz polierten Bilder passten perfekt zum präsentierten Szenario, verliehen dem Geschehen sogar noch einen zusätzlichen Glanz. Man konnte sich problemlos in die Welt der Schönen und Reichen hineindenken, sorglos darin versinken.

Mit Karl Urban hat man eine prima Wahl für die Hauptrolle getroffen, wobei ihm seine Kollegen (u.A. James Marsden oder Wentworth Miller) in Nichts nachstanden und zum Gelingen der verwinkelten Situation beitrugen. Die Darsteller haben allesamt toll miteinander harmoniert und ihren Figuren ausreichende Kontur für Gedanken über deren Motive gegeben. Auch hier ging es nur so weit wie erforderlich in die Tiefe – was ich aus Sicht des strammen Storytellings nur begrüßen konnte.

„The Loft“ ist großes Erzählkino mit spaßigen Plot und umso spaßigerer Auflösung. Gefühlt wurde zur Klärung der Sachlage das komplette letzte Filmdrittel beansprucht, doch aufgrund der hohen Schlagzahl an Wendungen wurde es nie langweilig oder uninteressant. Sicherlich wirkte das Geschehen stets ein wenig konstruiert und vielleicht auch ein bisschen künstlich aufgebläht, doch bei dieser kurzweiligen Inszenierung vermag man dies nicht zu kritisieren. Thriller-Freunde erhalten hier einen starken Genrevertreter, der zumindest bei seiner ersten Begutachtung mit grandiosen „Aha-Momenten“ aufwarten kann und sich keine gravierenden Patzer leistet.

Fotocopyright: LEONINE