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Schlagwort: Action (Seite 42 von 84)

Hard Rain

Inhalt

Schwere Unwetter haben die Straßen überfluten und die Bürger aus Ihren Häusern flüchten lassen. Dummerweise steckt inmitten des Chaos auch ein Geldtransporter fest, auf den es nun einige Gauner abgesehen haben. Die Wachmänner müssen einen klaren Kopf behalten…

Fazit

„Hard Rain“ hat mich schon immer ein wenig fasziniert und hat auch heute nichts von seinem Charme einbewüßt. Selten fühlte sich ein Kathastrophen-Setting so glaubhaft an und selten fühlte man sich darin stellenweise so mitgerissen. Schade hingegen, dass es erzählerisch zwar überwiegend unterhaltsam zuging und sich dennoch einige kleine Längen eingeschlichen haben.

So toll sein Setting und seine optische Gestaltung, so bodenständig die eigentliche Geschichte dahinter. Nach den ersten imponierenden Einblicken fühlt sich das Treiben schnell wie ein Werk üblicher Machart – und bekannten Mustern an. Dies war zwar nicht unbedingt schlecht, sorgte allerdings für leichte Ernüchterung und holte auf den Boden der Tatsachen zurück.

Gut gefiel mir, dass sich der Titel wie ein Western vor moderner Kulisse präsentiert hat. Man hätte viele Elemente problemlos in die Vergangenheit transferieren können und der Plot hätte sicherlich gut funktioniert. Möglicherweise gab es hier sogar eine vergleichbare Vorlage – wundern würde es mich nicht.

Christian Slater und Morgan Freeman haben gewohnt gespielt und ergänzten sich bei ihren durchaus unterschiedlich arrangierten Begegnungen prima. Auch der Rest vom recht bekannten Cast gab sich keine Blöße und war gut für ihre jeweiligen Rollen geeignet. Der Soundtrack war eher unauffällig, die dunkle Optik jederzeit cineastisch-hervorragend.

Für mich ist die düstere, nasse und bedrohliche Atmosphäre von „Hard Rain“ immer wieder ein kleines Highlight. Der Film darunter ist ziemlich gut, wenngleich nicht gänzlich freu von Makeln oder Längen. Für mich trotz seiner geilen Ansätze kein Überflieger, dennoch ein „Must-Have“ in der Sammlung und regelmäßig gern gesehener Gast in meinen Player.

7,5/10

Fotocopyright: Leonine

Spider-Man (PC)

Inhalt

Ein großer Bösewicht ist gefasst, doch die Stadt kommt nicht zur Ruhe. Überall tauchen maskierte Schergen auf und liefern sich Gefechte mit Polizei und Anhängern des Inhaftierten. Spiderman hat nun alle Hände voll zu tun…

Gameplay

„Spider-Man“ ist ein Open World Abenteuer, welches mit Genrevertretern wie „Assassins Creed“ oder „Batman: Arkham City“ oder „Batman: Dark Knight“ vergleichbar ist. Der Spieler steuert den Superhelden aus der Third-Person Perspektive durch eine gigantische und detailreich gestaltete Stadt, kann stringent der Hauptmission folgen oder sich in vielen Nebenquestes austoben.

Das Erobern, pardon >hacken< von Türmen schaltet nach und nach eine Karte frei und ermöglicht auf später eine Schnellreisefunktion zu nutzen. „Spidy“ ist durch seine grazilen Netzschwinger zwar schnell unterwegs, doch manchmal schadet dieser Komfort wahrlich nicht.

Das Kampfsystem erinnert ebenfalls an die Konkurrenz und ist so eingängig, wie effektiv. Es gibt Tasten für Angriffe, Auszeichen oder dem Einsatz von Gadgets – wie beispielsweise Drohnen oder Spinnennetze. Trotz Doppelbelegung gehen die Moves gut von der Hand und schnell entstehen elegante Kombos.

Spielzeit

Da ich das Spiel seinerzeit bereits auf Konsole gespielt habe, lag der Fokus beim erneuten Durchspielen klar auf der Hauptkampagne – für die ich etwa 12-13 Stunden gebraucht und dabei lediglich eine knapp 70% Komplettierung vorzuweisen habe. Für Sammler und Trophäenjäger ist hier sicherlich noch viel mehr drin.

Präsentation

Schon auf der Konsole hat „Spider-Man“ eine gute Figur gemacht und auch auf dem PC gibt es nichts zu Meckern. Die Weitsicht ist enorm, die Figuren hübsch animiert und die Details zuweilen atemberaubend. Man kann in viele Gebäude hineinschauen, toll gestaltete Bauwerke genießen oder einfach zwischen dutzenden Menschen auf den Straßen flanieren. Die Stadt wirkt lebendig und glaubwürdig – im Gegensatz zu den eher trist gestalteten „Batman“-Titeln.

Der Soundtrack war überwiegend unauffällig, spielte sich aber an den passenden Stellen angenehm in den Vordergrund. Die deutsche Sprachausgabe gab keinen Grund zur Klage, jedoch waren „Nebengeräusche“ oftmals auf englisch.

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • schöne Atmosphäre
  • lebendige Stadt
  • geschmeidiges Schwingen in Häuserschluchten
  • launiges Kampfsystem
  • Quicktime-Events & kleinere Knobelaufgaben überspringbar
  • brauchbare Handlung
  • viele Nebenaufgaben
  • abwechslungsreiche Aufgaben
  • viele bekannte Charaktere gut umgesetzt

Neutral

  • Steuerung hin und wieder hakelig
  • ein paar nervige Schleich-Einlagen
  • kleinere Grafikfehler
  • kleinere Tonfehler

Negativ

  • immer gleiche Gegnertypen
  • nur Stadt-Setting

Fazit

Nach „Horizon Zero Dawn“ und „God of War“ haut Sony den nächsten Hit heraus und glänzt neben dem guten Inhalt auch mit einer hochwertigen Technik. Auch auf dem PC ist „Spider-Man“ ein kurzweiliger Spaß, der den hoch gelobten Fledermaus-Spielen in Nichts nachsteht.

Es gab kaum Leerläufe und das Pacing war sehr gut. Mit dem Sammel-Aspekt wurde es vielleicht etwas übertrieben, aber hierfür gibt es eben auch Fans und somit hatte ich damit keine Probleme. Das waghalsige Schwingen durch die Stadt litt manchmal unter der hakeligen Steuerung, was der ausgezeichnete Rest locker wieder kaschieren konnte.

Die „Miles Morales„-Auskoppelung war für mich einen kleinen Ticken runder, doch zunächst können sich PC-Spieler sorglos auf dieses Abenteuer einlassen und wieder einen bis dato verpassten Konsolentitel auf ihrer Wunschliste abhaken. Erneut hat sich das Warten gelohnt!

Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

End of Days – Nacht ohne Morgen

Inhalt

New York, 1999. Der Jahrtausendwechsel steht kurz bevor und Satan höchstpersönlich sieht seine Chance zur Wiederkehr gekommen. In menschlicher Form macht er sich auf die Suche nach einer hilfreichen Auserwählten – hinter der zufälligerweise auch die Cops hinterher sind…

Fazit

Als Kind und Jugendlicher hatte ich schon immer ein Faible für Filme mit Superstar Schwarzenegger, doch „End of Days“ ist seinerzeit an mir vorbei gegangen und so habe ich die Erstsichtung nicht im Kino, sondern erst aus der Videothek vorgenommen. Später habe ich mir dann auch die DVD gekauft – die zwar regelmäßig im Player landet, aber immer wieder für Ernüchterung sorgt.

Neben einer tollen Besetzung (Schwarzenegger und Bryne in den Hauptrollen) bot der Streifen richtig gute Ansätze, die leider nicht vollends befriedigend auserzählt werden konnten. Besonders gefielen mir die düsteren Bilder und die interessanten Zitate, weniger dagegen seine Probleme beim Pacing und Balancing.

Für einen tiefgreifenden Fantasy-Film wurde das Gebotene zu oberflächlich und wenig rätselhaft präsentiert, für einen leichtgängigen Action hätte es hin und wieder heftiger scheppern und ein bombastischeres Finale liefern müssen. So fand man einen Mittelweg, der zwar Vorteile beider Welten, aber eben auch ein paar Nachteile mit sich brachte.

Letztlich wirkten die viele mysteriösen Anspielungen und Symboliken recht aufgesetzt und nicht der weiteren Rede wert. Während man sich bei anderen Werken (z.B. „Die neun Pforten“) gerne noch über den Abspann hinaus mit der Thematik beschäftigt, hat man hier mit dem letzten Schuss abgeschlossen und benötigt keine weiteren Informationen mehr.

Man fühlte sich zwar unterhalten, nie aber erstklassig oder mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Es gab toll gemachte Momente, allerdings auch ein paar Längen. Da konnte selbst das gute Zusammenspiel der gestandenen Darsteller nicht immer die Lage retten.

Mit einer schwachen Handlung hätte man besser leben können, wenn der Rest einfach mehr Spaß gebracht hätte. Derbe Langweilig wurde es nie, supertoll aber auch nicht. Unterm Strich bleibt ein nettes Experiment, welches nicht an allen Enden geglückt ist – Fans des Muskelprotzes dennoch einen Blick wert sein sollte.

6/10

Fotocopyright: Walt Disney

Day Shift

Inhalt

Damit Ex-Frau und Tochter nicht wegziehen, will Bud das benötigte Geld für die lokale Schule in kürzester Zeit auftreiben. Zwar geht er augenscheinlich einem normalen Job nach, doch hin und wieder geht er auf die Jagd nach Vampiren. Bei seinem aktuellen Auftrag legt er sich allerdings mit den Falschen an und bringt sein Umfeld in Gefahr…

Fazit

Vampirfilme gibt es wie Sand am Meer, doch hin und wieder gibt es darunter ein paar echt launige Vertreter. Es wäre vermessen zu behaupten, dass „Day Shift“ hier irgendwelche neuen Impulse einbringt – doch sein Unterhaltungsfaktor hat unterm Strich soweit gestimmt.

Der Streifen folgt üblichen Mustern und weicht dabei nicht vom vorhersehbaren Wege ab. Alles verläuft so, wie man es von einem standardisierten Genrevertreter erwartet und große Wendungen blieben aus. Dies lässt uns dann aber immerhin auf die toll gemachten Actionszenen fokussieren – die optisch und vom Härtelevel wirklich Laune machten.

Die Kämpfe sind hübsch choreografiert, Blutfontänen spritzen und Gliedmaßen fliegen umher. Dabei ist jedoch auch gut, dass sich das Ganze nicht allzu ernst nimmt und mit lockeren Sprüchen die drastischen Bilder angenehm abfedert. Man fühlt sich stellenweise wie in einem modernen „Blade“, der mit wesentlich mehr Humor daher kam und somit ideales Popcorn-Kino darstellte.

Jamie Foxx hat seine Sache passabel, aber nicht überragend gemacht. Der Schauspieler hat schon wesentlich bessere Arbeit abgeliefert – hatte dafür aber allerdings auch die passenderen Rollen. Hier war er zu einem smarten Vampirjäger verdonnert, was immerhin ganz gut gelang. Gefallen hat mir vor allem Snoop Dogg in einer schrägen Nebenrolle, die unseren Helden prima ergänzte.

„Day Shift“ ist kein überragendes Kino, aber ein cooler Snack für Zwischendurch. Er definiert das Genre nicht neu, konnte selbst mit seinem Witz nicht immer vollends überzeugen – doch am Ende dominierte trotzdem sein Unterhaltungswert. Dieser Film ist ein prima Beispiel für einen netten Inklusivartikel, den man als Abonnent von Netflix einfach mal mitnimmt. Kein Überhit, aber immerhin keine allzu große Enttäuschung wie andere Titel (u.A. Der Spinnenkopf, The Gray Man) zuletzt.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Timecop

Inhalt

In naher Zukunft ist das Reisen durch die Zeit endlich möglich geworden und entsprechend reguliert. Um missbräuchlichen Umgang mit der Technik zu verhindern, wurde sogar eine neue Spezialeinheit der Polizei gegründet – zu der auch Max Walker gehört. Lange dauert es jedoch nicht, bis Max einer Verschwörung rund um den aktuellen Präsidentschaftskandidat auf die Schliche kommt und selbst auf der Abschlussliste landet…

Fazit

In meiner Jugend war ich großer Fan von Jean Claude VanDamme und würde man mich nach seinen besten Filmen fragen, wäre „Timecop“ definitiv im oberen Drittel anzusiedeln. Der Titel mag zwar mittlerweile in die Jahre gekommen sein, doch eine Sichtung am gestrigen Abend ließ nicht von seinem Charme aus der Vergangenheit missen.

Das Thema „Zeitreisen“ wird oft mit bunten Bildern in Szene gesetzt und versucht den Zuschauer mit schrillen Ideen von sich zu überzeugen. „Timecop“ kam da fast schon bieder und düster daher, was letztlich seinen großen Reiz ausmachte und unserem belgischen Kampfsportler eine angemessene Bühne verschaffte.

Der Film zieht schnell in seinen Bann und gefiel mit seiner schnörkellosen Inszenierung. Schöne Aufnahmen, keine hektischen Schnitte und ein stimmiger Soundtrack machten Spaß. Dazu markante Figuren deren Look unweigerlich an die 90iger erinnerte und entsprechende Vibes aufkommen ließen. Besonders die Kämpfe waren großartig in Szene gesetzt und trieben ein Lächeln auf die Lippen. An Van Damms berühmtem Spagat kam man nicht vorbei – und hier gab es wieder ideale Gelegenheiten hierzu.

Die Handlung war nicht unbedingt anspruchsvoll, aber komplex genug um ausreichend in die Tiefe zu gehen. Man hat das Spiel mit mehreren Zeitebenen geschickt und nachvollziehbar umgesetzt, nicht mit zu vielen verwirrenden Ideen verspielt. Während andere Mitstreiter den Weltuntergang in den Fokus nehmen, werden hier greifbarere Motive wie Macht und Geldgier in den Vordergrund gerückt.

Für mich gehört „Timecop“ nicht nur zu den besten Filmen von JCVD, sondern auch zu den besseren Actionfilmen seiner Epoche. Der Titel blieb im Gedächtnis und verliert auch nach regelmäßigem Anschauen in der heutigen Zeit einfach nichts von seinem großartigen Unterhaltungswert. Technisch mag das Ding leicht angestaubt sein, doch dem Spaßfaktor tut dies keinen Abbruch. Ein klassischer Streifen der „alten Schule“ und noch immer eine Empfehlung wert!

8/10

Fotocopyright: Warner

Westwall – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Polizeischülerin wird von einem Fremden angequatscht und lässt sich auf eine Affäre mit dem undurchsichtigen Kerl ein. Noch ahnt sie nicht, dass auch dieser für die Behörden arbeitet und inwieweit ihre Familie in einem unschönen Komplex involviert ist…

Fazit

Einige Zeit habe ich mir diese Serie aufgespart und in den letzten Tagen endlich mal die Zeit dafür nehmen können. Deutsche Produktionen sind natürlich immer eine Sache für sich, doch ich habe im Grunde keinerlei Vorurteile dagegen. Das Thema welches in „Westfall“ behandelt wurde bot sich sogar extrem für eine heimische Umsetzung an – konnte am Ende jedoch nicht die Steilvorlage nutzen.

Während die Darsteller zwar hin und wieder zum Overacting neigten und oft an eine Theatervorstellung erinnerten, schreckte mich die eigentliche Handlung stellenweise enorm ab und raubte viel an Unterhaltungswert. Viele Dinge waren sicherlich nicht schlecht gedacht und manche Anspielungen im Ansatz sogar mutig, doch man musste immer einen Ticken zu dick auftragen und sich damit fast ins Lächerliche manövrieren.

Für meinen Geschmack nahm die Verschwörung viel zu absurde Züge an bzw. waren irgendwann alle Figuren unglaubwürdig miteinander verstrickt und schon weit vor dem Ende hinterfragt man die Sinnhaftigkeit vom Allem. Was sich am Anfang noch mysteriös, undurchsichtig und spannend anfühlte, wich alsbald blöden Erkenntnissen und hanebüchenen Motiven. Natürlich möchte ich das bedenkliche, in Zügen reale Grundthema nicht verharmlosen – aber mit dieser Darstellung hat man sich nicht unbedingt einen Gefallen getan.

Die Serie rüttelt weder auf, noch gab sie bei mir eine Bühne für weiteres Nachdenken. Man hantiert mit Ängsten und schlimmen Szenarien, verspielt durch seine Inszenierung aber viel an Glaubhaftigkeit und erinnert schnell an einen x-beliebigen Roman. Ich hatte sogar das Gefühl, dass dem Treiben im letzten Drittel etwas die Puste ausging und man die vielen Stränge und Charaktere irgendwie schnell zueinander bringen musste.

Einen gewissen Unterhaltungswert konnte ich den 6 überschaubaren Episoden auf keinen Fall absprechen, doch für eine echte Empfehlung reicht das Gebotene nicht. Die Idee war gut, die Brisanz nicht von der Hand zu weißen, aber viele extrem konstruierten Momente sorgten für leichten Frust und sogar einem gewissen Fokusverlust. Man nahm sich hierdurch selbst die Schärfe und degradiert spannende Fakten zu Romangeschichten. Eine anschaubare Serie – aber eben auch nicht mehr.

6,5/10

Fotocopyright: ZDF

Prey

Inhalt

Amerika im 18tehn Jahrhundert. Ein Indianerstamm ist in Aufruhr. Irgendetwas scheucht die Tiere der Gegend auf und die junge Jägerin Naru begegnet schon bald dem Übeltäter…

Fazit

„Prey“ ist ein Film auf den ich nicht unbedingt fieberartig gewartet hatte, doch seine Sichtung direkt nach seiner Veröffentlichung wollte ich mir trotzdem keinesfalls entgegen lassen. Herausgekommen ist grundsätzlich, was zu erwarten war – jedoch auch leider nicht viel mehr.

Die Macher verfrachteten die altbekannte Jäger-Geschichte in eine andere Epoche, blieben allerdings ihren wesentlichen Zügen treu. Zwar schnetzelt sich der Eindringlich hier zahlreich durch Tierhorden, doch am Ende steht man endlich einem ebenbürtigen Gegner in Form einer recht innovativ gewählten Indianerin gegenüber.

Bis es jedoch soweit ist, vergeht einige Zeit und das Geschehen plätschert zunächst etwas vor sich hin. Es passiert nicht viel spannendes auf dem Schirm und die Verlockung zum Vorspulen war schon irgendwo groß. Ein paar tote Tierchen und ein schlimmes Bauchgefühl halten das Interesse erstmal nicht besonders hoch.

Sobald es gegen menschliche Kontrahenten ging, stieg nicht nur der Härtelevel – sondern glücklicherweise auch die Kurzweil. Der Streifen wurde immer launiger und mündete am Schluss in einem hübsch inszenierten Duell, welches wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte und über gähnende Momente hinwegschauen ließ.

„Prey“ ist nett gedacht, aber eben auch kein großer Wurf. Was er sich mit seinem ungewöhnlichen Szenario wagt, traut er sich nicht beim schematischen Ablauf anzutasten. Die Zitate aus dem Original und ein schönes Gerangel gen Ende machen zwar durchaus Laune, doch insgesamt wäre hier Mehr drin gewesen. Amber Midthunder war klasse und wird hoffentlich noch weiterhin von sich hören lassen, doch das war es schon mit echten Highlights. Fans des Franchise schauen rein und hoffen weiterhin auf eine knackigere Fortführung der Marke.

7/10

Fotocopyright: Disney

The Quiet Man (Playstation 4)

Inhalt

Dane ist gehörlos und vom Leben gezeichnet. Als Kind für den Mord an seiner Mutter mit verantwortlich gemacht, wurde er oft vom Vater verdroschen. Nun arbeitet er als Schläger für einen alten Jugendfreund und räumt gewaltig in der Stadt auf…

Gameplay

„The Quiet Man“ versteht sich aus Mischung aus selbst laufenden Film- und spielbaren Actionsequenzen. Die cineastische Handlung geht nahtlos ins Kampfgeschehen über und der Spieler treibt mit kurzen Kampfeinlagen die Handlung voran bzw. triggert den nächsten Filmschnipsel herbei.

Die Interaktionsmöglichkeiten in den spielbaren Abschnitten sind gering. Man steuert seine Figur (aus der Third-Person-Perspektive) durch gradlinige und äußerst überschaubare Areale – bis der nächste Kampf mit den immer gleich designten Gegnertypen beginnt.

Es gibt Tasten für Schläge und Tritte und eine Art von Fokus, mit dem man für eine gewisse Zeit besonders intensiv auf sein gegenüber eindreschen kann. Wie sich diese Fähigkeit auflädt, habe ich nicht herausfinden können. Besonders bei den etwas schwierigeren Bosskämpfen bin ich oft – gefühlt minutenlang – um den Feind herumgelaufen, bis der unabdingbare Sonderangriff wieder möglich war.

Beim Herumtänzeln um die Gegner machten sich jedoch die Probleme mit der Kamera unangenehm bemerkbar. So erkennen wir oft gar nicht, wer noch außerhalb des Bildbereiches steht – oder wo genau sich der aktuelle Konkurrent grade befindet. Blind rennen wir in Attacken, weshalb sich größere Gefechte manchmal wie ein Glücksspiel anfühlten und regelmäßig neu gestartet werden mussten.

Gesundheitsanzeigen oder ein Radar hätten zwar aus der Immersion gerissen, wären aber hilfreiche Zusatzfeatures gewesen, die ich gerne in den spärlichen Optionen zum Aktivieren gesehen hätte. So muss man sich den Zustand seiner Figur stets ungefähr vor Augen führen und auf die Änderungen in der Optik (es wird immer farbärmer) achten.

Spielzeit

Es gibt zwei verschiedene Schwierigkeitsgrade (normal und schwer), wobei ich für Ersteren trotz einiger Ableben nur knapp über zwei Stunden benötigt habe. Sammelgegenstände oder Abzweigungen sind mir dabei nicht aufgefallen, weshalb ich nicht unbedingt von weiteren künstlichen Streckungen für Trophäen-Sammler ausgehen würde.

Präsentation

Audiovisuell hinterließ das Werk so gemischte Gefühle, wie selten ein Spiel zuvor. Während die realen Videoaufnahmen toll ausgeleuchtet und stimmig waren, ging es noch mit teils atemberaubend gut gerenderten Übergängen in eine trostlose Ingame-Grafik über. Waren stellenweise echte Aufnahmen und Zwischensequenzen kaum voneinander zu unterscheiden, ist der Schnitt ins eigentliche Treiben recht hart. Schnell fällt die schlechte Beleuchtung, fehlende Details und die immer wieder gleichen Assets in der Umgebung ins Auge.

Bei der Akustik hat man gleich gänzlich daneben gegriffen – oder meine Konsole hat gesponnen. Ich hatte diverse Einstellung in der Konsole, als auch am TV bzw. der angeschlossenen Soundbar gemacht und nur verzerrte „Gluckergeräusche“ zu hören bekommen. Klar mag das dem gehörlosen Hauptdarsteller geschuldet sein und zur Identifikation mit seinem Handicap beitragen, doch bei Videos auf Youtube habe ich zumindest klare Sprachausgabe bei den anderen Akteuren vernommen. Bei mir gab es noch nicht einmal Untertitel, obwohl sie in den Einstellungen aktiviert waren.

Ansonsten bestand die Klanguntermalung neben diesen gedampften Umgebungslauten und schemenhafter Töne lediglich aus nervigen Schrittgeräuschen und dämlichen „Klopp“-Samples bei den Schlägereien. Ich hatte ernsthaft leichte Kopfschmerzen bekommen und musste vom Headset auf die externen Speaker wechseln – und diese ordentlich leise drehen.

Positiv

  • interessantes Konzept
  • tolle Videosequenzen
  • atemberaubende Render-Übergänge

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • simples Spielprinzip
  • immer gleiche Gegnertypen

Negativ

  • nervige Designentscheidung beim Sound
  • blasse Ingame-Grafik
  • schwammige Steuerung
  • Kameraprobleme
  • repetitiv ohne Ende

Fazit

Eigentlich haben Spiele mit innovativen Ansätzen bei mir einen gewaltigen Stein im Brett, doch nach der ersten Vorfreude kam es hier schnell zur Ernüchterung. Der Trailer versprach, was das eigentliche Ergebnis überhaupt nicht halten konnte und ließ nicht einmal im Entferntesten das arg repetitive Spielsystem erahnen.

Gegen eine kurze Spielzeit und immer gleiche Gegnermassen hätte ich eigentlich nicht viel gehabt – die fummelige Steuerung, die nervige Sounduntermalung und die enorm eingeschränkte Erkundungsfreiheit sorgten allerdings für Frust.

„The Quiet Man“ hätte eine so schöne Tech-Demo werden können und stellt sich mit einen gewaltigen Macken selbst ein Bein. Das Ganze wäre als komplett interaktiver Film wahrscheinlich ein wesentlich besseres Erlebnis geworden – denn die Kulissen, Darsteller und vor allem die Videooptik wusste uneingeschränkt zu gefallen.

Der Wertungskasten schaut wild aus, aber so ist es nun mal. Das Spiel ist in Experiment, aber kein sonderlich Gutes. Die Vorschau war mega, dem Kern ging arg schnell die Puste aus. Hoffentlich haben die Entwickler wenigstens mit gewissen technischen Aspekten für weitere Projekte etwas lernen können.

Grafik: 6/10 (InGame) 9/10 (Renderszenen)
Sound: 3/10
Gameplay: 2/10
Gesamt: 4/10

Fotocopyright: Square Enix

Jurassic World: Ein neues Zeitalter

Inhalt

Mittlerweile haben Menschen und Dinosaurier einen Weg zur einigermaßen friedlichen Koexistenz gefunden, doch neues Unheil bannt sich an. Eine Heuschreckenplage zieht über das Land und scheinbar sind diese Viecher aus einem Labor entsprungen…

Fazit

Neben all den Neuerscheinungen der letzten Zeit, habe ich mich auf auf diesen Titel sicherlich mit am meisten gefreut. Seit dem ersten Buch und dem darauf folgenden ersten Kinofilm bin ich großer Fan des Franchise – auch wenn alles nach dem Auftakt nur noch seichtes Popcorn-Kino darstellte.

Beim aktuellen „Jurrasic World“ hat mich vor allem der Cast gereizt. Dieser Streifen führt alte und neue Hauptcharaktere zusammen und trifft dabei in vielen Bereichen den richtigen Ton. Sicherlich fühlte sich das große Aufgebot an Darstellern hin und wieder ein wenig überladen an, doch schnell zaubert der spröde Charme von Ellie Sattler (Laura Dern) und Alan Grant (Sam Neill) wieder ein Lächeln auf die Lippen. Goldblum war sowieso genial, wie eh und je.

Während es auch an der Qualität der Computereffekte nichts zu Meckern gab, sah es bei der Handlung ein wenig anders aus. Das Werk lebt mehr von optischen Highlights und kurzen Nostalgie-Einlagen, aber weniger von einer durchgehend spannenden Geschichte. Eine Heuschreckenplage mag vielleicht biblische Grundzüge auf weißen, überzeugte als Showrunner hingegen nicht. Auch konnten ach so philosophische Konversationen nicht hinter dem Ofen hervorlocken – waren moralische Bedenken bereits im Erstling viel greifbarer eingeworfen und nun recht abstrakt modelliert worden.

Neben beachtlichen Szenen schlichen sich immer wieder kleinere Durchhänger ein. Sicherlich mag eine gewisse Überlänge zur Serientradition gehören, doch hier hätte man ruhig ein paar Minuten der Schere opfern dürfen. Gut hingegen wieder die Balanace der Action-Passagen. Diese waren nicht nur aufregend inszeniert, sondern auch von ihrer jeweiligen Dauer genau richtig. Bei Filmen mit viel Daueraction (z.B. Avengers) nutzt sich ebendiese extrem ab und wirkt in aufwändig gemachten Momenten absurderweise recht einschläfernd.

Ein eher schwacher Rahmen hin oder her. „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ hatte seine großartigen Momente und dies rettet das Geschehen vor dem Mittelmaß. Gelegentlich wurde es etwas langatmig, doch köstliche Gespräche und vor allem beeindruckende Sauriergefechte sorgten wieder für volle Konzentration. Klar ist der Zauber nach dem allerersten „Dino Park“ deutlich verflogen und dieses Treiben zum Teil uninspiriert wirken – doch insgesamt passt der Popcorn-Faktor und dafür bin ich den Machern einfach dankbar. Ein netter Titel für den launigen Kinoabend mit Freunden.

7,5/10

Fotocopyright: Universal

The Northman – Stelle Dich Deinem Schicksal

Inhalt

Als Junge musste Amleth den Tod seines Vater durch die Hand des Onkel mit ansehen und ist danach geflüchtet. Jahre später kehrt er wieder in die alte Heimat zurück und sucht einen Weg für eine schmerzhafte Vergeltung…

Fazit

Der „Wikinger“-Type der letzten Jahre ist bis dato noch ganz gut an mir vorbeigegangen. Ich mochte seinerzeit zwar den „13ten Krieger“ und konnte manch ähnlichen Vertreter durchaus etwas abgewinnen, doch bei Serien wie „Vikings“ bliebt das Interesse eher gering. „The Northman“ hat mich aufgrund einiger extrem positiven Stimmen jedoch gereizt und so wollte ich dem Werk mal eine Chance geben.

Bei der Handlung gab es keine Bonuspunkte zu holen, doch das war nicht weiter tragisch. Sie stellte lediglich einen groben Rahmen, um eine Grundlage für blutige Ereignisse zu liefern und wollte sicherlich keinen Oscar abgreifen. Im Grunde auch nicht schlimm, wäre das Geschehen nur hin und wieder etwas straffer erzählt worden.

Sicherlich wollte man oftmals die durchaus eindrucksvollen Bilder auf den Zuschauer wirken lassen, doch ein wenig Kürzung hätte nicht geschadet. So schaltet der Streifen in seinen ruhigeren Momenten manchmal einen Ticken zu weit zurück und leichte Längen entstanden. Man hätte locker die 2 Stunden-Marke einhalten und dennoch eine eindrückliche Inszenierung darbieten können.

Die Action war gut choreografiert und angemessen blutig. Zwar nicht so heftig wie nach einigen Kommentaren vermutet, aber trotzdem hübsch gemacht. Passte insgesamt auch zur düsteren, dreckigen und tristen Atmosphäre, die durch dunklere Aufnahmen und teils äußerst melancholischen Soundtrack verstärkt wurde.

Die Darsteller gaben keinen Grund zur Klage und machten ihre Sache recht gut. Gerne hätte ich etwas mehr von der boshaften Kidman gesehen, doch ein starker Alexander Skarsgård glich dieses Verlangen wieder aus. Allgemein hat bereits erwähnter Look gefallen und die hierzu passenden Kostüme ließen tatsächlich in eine andere Epoche abtauchen.

Unterm Strich ist „The Northman“ kein schlechter Film, für mich jedoch weit von einem Kultwerk wie „Der 13te Krieger“ entfernt. Es gab keine vergleichbar eingängigen Dialoge, keine vergleichbar schrägen Figuren dafür aber eine wesentlich behäbigere Inszenierung. Weil ich weiß, dass es im Genre aber auch sehr viel Schrott gibt, mag dieser Titel für Fans dennoch ein echter Lichtblick und somit eine Empfehlung sein.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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