Inhalt
Als Junge musste Amleth den Tod seines Vater durch die Hand des Onkel mit ansehen und ist danach geflüchtet. Jahre später kehrt er wieder in die alte Heimat zurück und sucht einen Weg für eine schmerzhafte Vergeltung…
Fazit
Der „Wikinger“-Type der letzten Jahre ist bis dato noch ganz gut an mir vorbeigegangen. Ich mochte seinerzeit zwar den „13ten Krieger“ und konnte manch ähnlichen Vertreter durchaus etwas abgewinnen, doch bei Serien wie „Vikings“ bliebt das Interesse eher gering. „The Northman“ hat mich aufgrund einiger extrem positiven Stimmen jedoch gereizt und so wollte ich dem Werk mal eine Chance geben.
Bei der Handlung gab es keine Bonuspunkte zu holen, doch das war nicht weiter tragisch. Sie stellte lediglich einen groben Rahmen, um eine Grundlage für blutige Ereignisse zu liefern und wollte sicherlich keinen Oscar abgreifen. Im Grunde auch nicht schlimm, wäre das Geschehen nur hin und wieder etwas straffer erzählt worden.
Sicherlich wollte man oftmals die durchaus eindrucksvollen Bilder auf den Zuschauer wirken lassen, doch ein wenig Kürzung hätte nicht geschadet. So schaltet der Streifen in seinen ruhigeren Momenten manchmal einen Ticken zu weit zurück und leichte Längen entstanden. Man hätte locker die 2 Stunden-Marke einhalten und dennoch eine eindrückliche Inszenierung darbieten können.
Die Action war gut choreografiert und angemessen blutig. Zwar nicht so heftig wie nach einigen Kommentaren vermutet, aber trotzdem hübsch gemacht. Passte insgesamt auch zur düsteren, dreckigen und tristen Atmosphäre, die durch dunklere Aufnahmen und teils äußerst melancholischen Soundtrack verstärkt wurde.
Die Darsteller gaben keinen Grund zur Klage und machten ihre Sache recht gut. Gerne hätte ich etwas mehr von der boshaften Kidman gesehen, doch ein starker Alexander Skarsgård glich dieses Verlangen wieder aus. Allgemein hat bereits erwähnter Look gefallen und die hierzu passenden Kostüme ließen tatsächlich in eine andere Epoche abtauchen.
Unterm Strich ist „The Northman“ kein schlechter Film, für mich jedoch weit von einem Kultwerk wie „Der 13te Krieger“ entfernt. Es gab keine vergleichbar eingängigen Dialoge, keine vergleichbar schrägen Figuren dafür aber eine wesentlich behäbigere Inszenierung. Weil ich weiß, dass es im Genre aber auch sehr viel Schrott gibt, mag dieser Titel für Fans dennoch ein echter Lichtblick und somit eine Empfehlung sein.
7/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH
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