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Schlagwort: Action (Seite 53 von 85)

Snatch – Schweine und Diamanten

Inhalt

Es begann mit einem Wohnwagenkauf und endete in einem Fiasko. Der Kleinkriminelle Turkish wird gezwungen einen Zigeuner für seine manipulierten Boxkämpfe einzusetzen und reitet sich damit immer tiefer in den Abgrund. Zeitgleich dreht sich im Milieu alles um einen gestohlenen Diamanten, der unter allen Ganoven für Begehrlichkeiten sorgt…

Fazit

Mit „Snatch“ hat Guy Ritchie aus dem Stand heraus einen Kultfilm geschaffen, der tatsächlich regelmäßig im Player landet und immer wieder für Begeisterungsstürme sorgt. Nach der DVD bin ich nun endlich auf die 4k Variante gewechselt und musste mir den Streifen natürlich zeitnah zu Gemüte führen – und mit leichtem Erstaunen feststellen, dass sich bisher noch kein Review auf dieser Seite eingefunden hat.

„Snatch“ gefällt, weil es anders und irgendwie auch alles andere als politisch korrekt abläuft. Man bedient Klischees am laufenden Band – treibt es dabei aber so witzig auf die Spitze, dass man keinesfalls von Diskriminierung oder Ähnlichen sprechen kann. Ich denke hier bekommt Jeder sein Fett weg und am Ende werden Randgruppen sogar recht positiv herausgestellt und zuvor angedeutete Eigenschaften geschickt revidiert.

Neben seiner Figurenzeichnung ist aber die eigenwillige Inszenierung das eigentliche Highlight an diesem Streifen. Neben witzigen Kameraeinstellungen, innovativen Überblenden punktet hier das Aufteilen in mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge. Während die Konkurrenz zunächst einmal alle Ereignisse verwirrend ausbreitet, gewährt uns Ritchie von Anfang an einen lobenswerten Überblick – der auch nie verloren ging.

Wir wissen immer sofort in welchen Part wir uns befinden und puzzeln im Kopf direkt die passenden Zusammenhänge zusammen. Ich möchte jedoch nicht von banaler Vorsehbarkeit sprechen, sondern das man sich innerlich immer mal wieder bestätigt fühlt den korrekten Ablauf erahnt zu haben. Es ist vielmehr ein Glücksgefühl, weniger ein „das war ja so klar“, wie es bei vielen Mitstreitern oftmals an der Tagesordnung ist.

Der Cast war perfekt und hat ebenso gut miteinander harmoniert. Sei es ein oftmals verzweifelter Statham, der hier den Erzähler gibt – oder ein Brad Pitt, der in seiner Rolle als nuschelnder Zigeuner vollends brilliert. Hier wurden nicht nur an sich gute Darsteller zusammengetragen, sondern auch auf deren Konstellation geachtet. Man ergänzt sich hervorragend und gibt sich dabei (trotz Ausnahmen) als herrlich britisch. Ich kann es schlecht in Worte fassen, aber man spürte eine gewisse Differenz zu glänzenden Hollywood-Erzeugnissen und die Akteure trugen ihren Teil dazu bei.

„Snatch“ ist Kult und Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Mit schrägen Charakteren, einer ungewöhnlichen Erzählweise mit kurzweiligen Verlauf und hohem Tempo kommt keine Langweile auf. Das Gesamtkonzept wirkt stimmig und am Ende überaus befriedigend – selbst bei wiederholter Sichtung. Der Titel gehört in jede gut sortierte Filmsammlung und steht für mich – wie kaum ein Anderer – für eine typische englische Gaunerkomödie mit Herz und Verstand.

8,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Red Notice

Inhalt

Um seinen Ruf wieder herzustellen, muss ein Special Agent mit einem Kriminellen zusammenarbeiten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem seltenen Kunstgegenstand und geraten dabei immer wieder an eine mysteriöse Gegenspielerin…

Fazit

Bereits über Monate hinweg hat Netflix mit „Red Notice“ geworben und in sozialen Medien immer mal wieder Bilder und Informationen durchsickern lassen. Hierdurch hat sich dann selbstredend eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut – die das durchaus solide Ergebnis vielleicht nicht zu hundertprozentig abdecken konnte.

Immer wieder wurde von der teuersten je vom Anbieter in Auftrag gegebene Produktion gesprochen und das hatte sicherlich seine Gründe. Zum Einen bot das Werk abwechslungsreiche Kulissen und optisch äußerst ordentlich inszenierte Passagen mit reichlich Ausstattung, doch letztlich wird es dem Aufgebot an prominenten Gesichtern gelegen haben.

Der Erzählfluss war in Ordnung, die Handlung bestenfalls bemüht bei der Konkurrenz zusammengeklaut. Trotz nettem Twist gen Finale fühlte sich das Gebotene in nur wenigen Sekunden wie ein „Indiana Jones“ an und erinnerte oft an Klassiker von Jackie Chan – wie beispielsweise „Der rechte Arm der Götter“.

Die Gags zündeten nicht immer, waren aber gesamt betrachtet schon passabel geschrieben. Erstaunlicherweise ist mir hier das sonst so sympathische Gehampele von Ryan Reynolds stellenweise etwas auf den Zeiger gegangen. Hat seine aufgeweckte Art bei „Deadpool“ und Konsorten prima ins Bild gepasst, schoss er hier gelegentlich über das Ziel hinaus.

Grundsätzlich hat das Hauptgespann Gadot, Rock und Reynolds schon irgendwo gut gefallen, doch nur selten konnten die Künstler ihre Talente so richtig zur Geltung bringen. Sie spulten ihr Standardprogramm herunter und nur in ganz wenigen Augenblicken vernahm man das Funkeln in deren Augen. Geboten haben sie uns zwar eine schöne Unterhaltung, doch jeder für sich hat einfach mehr als das hier gebotene auf dem Kasten.

Mit „Red Notice“ liefert uns Netflix eine launige Actionkomödie – die sich prima nebenher wegschauen lässt, aber nicht länger im Gedächtnis verweilen dürfte. Alles orientierte sich an üblichen Genre-Standards und bot sehr wenig Innovation – doch gut aufgelegte Darsteller und ein halbwegs kurzweiliger Verlauf gleichen dieses Manko wieder aus. Für mich wars jetzt nicht der beste Film von Netflix, aber eine netter Inklusiv-Artikel für einen entspannten Feierabend.

7/10

Fotocopyright: Netflix

James Bond – Keine Zeit zum Sterben

Inhalt

Nach der Inhaftierung von Widersacher Blofeld und der unumgänglichen Trennung von Madeleine hat sich Bond endlich zur wohlverdienten Ruhe gesetzt. SPECTRE ist jedoch noch immer tätig und schon bald befindet sich der ehemalige Agent wieder in deren Fokus…

Fazit

Kaum einen Film habe ich so heiß erwartet wie diesen und bei kaum einem Werk hat sich derweil eine so krasse Erwartungshaltung wie hier aufgebaut. Vorweg sei gesagt, dass „Keine Zeit zum Sterben“ das Genre sicherlich nicht neu erfindet und auch nicht als bahnbrechender Überflieger gewertet werden darf – jedoch meine hohen Ansprüche weitestgehend erfüllen und mich insgesamt sehr gut unterhalten konnte.

Natürlich versuche ich diese Besprechung so neutral wie möglich zu halten und möglichst wenig vom heiß ersehnten Inhalt zu verraten – was bei einigen Aspekten leider nicht ganz einfach zu realisieren ist. Grob gesagt gab es Design-Entscheidungen, die sehr konsequent, aber manchmal auch etwas fragwürdig und arg von Außen gesteuert erschienen. Auch dieser Bond wollte ein Teil des aktuellen Zeitgeistes einfangen und wirkte stellenweise etwas bemüht.

Abseits dessen gab es aber wieder einen unterhaltsamen Agentenfilm, der trotz seiner stolzen Laufzeit von über 2,5 Stunden im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger erfreulich wenig Durchhänger besaß und stets ein gutes Mittelmaß aus Action und ruhigeren Passagen fand. Craig gab hier einen Bond, der gefühlvoller und menschliche denn je erschien. Das gab der Figur des Draufgängers einen schönen neuen Aspekt, ohne das bisherige Bild des Helden zu verwässern.

Optisch reiht sich der Titel beim Rest der Reihe ein. Erneut verwöhnen hochwertig gefilmte und mit schönen Filtern versehene Bilder das Auge und der eingängige Soundtrack machte Laune. Die Anspielungen auf die alten Klassiker wurden spürbar zurückgefahren, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat und umso mehr für die Selbstständigkeit der Craig-Dekade sprach. Ich freue mich jedenfalls schon auf Seitenhiebe seines Nachfolgers.

Empfand ich Waltz schon etwas verschwendet, war ich mir über die Rolle von Rami Malek als aktuellen Haupt-Widersacher bis zuletzt ebenso unschlüssig. Auch mit ihm haben wir einen grundsätzlichen tollen Darsteller (man bedenke seine Glanzleistung in „Bohemian Rhapsody“), doch auch hier wurden ihm Grenzen abgesteckt. Seine Motive waren mir zu bemüht und selbst die hier geschlagenen Brücken zu „Spectre“ zu dürftig konstruiert. Man konnte ihn bei seinem ersten Auftritt sofort richtig verordnen, viel besser hat es seine Figur jedoch nicht gemacht.

Mit „Keine Zeit zu Sterben“ lieferten Regisseur Fukunaga, als auch sämtliche Darsteller einen versöhnlichen Abschluss der nunmehr seit 15 Jahre andauernden Craig-Ära ab. Das Rad wurde nicht neu erfunden, dafür alle Stränge so gut wie möglich zusammengezogen und der Hauptfigur obendrein noch unerwartet viel Kontur verliehen. Sicherlich waren einige Dinge absolut absehbar und unausweichlich, doch wirklich Meckern konnte man nur selten. Der Titel passt nicht nur optisch perfekt zum Rest der Reihe, sondern greift auch alle vorherigen Ereignisse prima auf und lässt uns mit einem lachenden und einem bitterlich weinenden Auge zurück. Für mich war unterm Strich eine gelungene Verabschiedung und die Lust auf einen Reboot mit neuem Gesicht ist plötzlich umso schmackhafter geworden.

8/10

Fotocopyright: MGM (Universal Pictures Germany GmbH)

James Bond – Spectre

Inhalt

Schritt für Schritt kommt Bond endlich der Geheimorganisation „SPECTRE“ auf die Spur. Ihm gelingt es in die internen Kreise einzusteigen und schaut einer direkten Auseinandersetzung mit deren Anführer Blofeld ins Auge…

Fazit

Als Vorbereitung für den aktuellen „Keine Zeit zum sterben“ bin ich noch einmal die komplette Daniel Craig-Ära durchgegangen und möchte in diesem Zuge auch noch eine kleine Kritik zu „Spectre“ nachreichen. Treue Leser werden sich vielleicht noch an das „50 Jahre James Bond Special“ erinnern, welches damals allerdings nur bis zu „Skyfall“ gereicht hat und diesen Titel somit noch nicht umspannte. Während ich „Skyfall“ seinerzeit etwas zu kritisch betrachtet und somit leicht unterbewertet habe, hat sich mein Eindruck zur letzten Sichtung von „Spectre“ über die Jahre allerdings nicht großartig verändert.

„Spectre“ fühlt sich durchaus wie ein klassischer und vor allem gut fotografierter Agentenfilm an, doch manchmal hängt die fast schon überfrachtete Handlung ein bißchen durch. Hin und wieder hätte eine kleine Straffung Wunder bewirken und dem Geschehen zu deutlich mehr Schwung verhelfen können. Die Geschichte setzt genau an seinen Vorgängern an, fordert nicht nur eine gewisse Vorkenntnis – sondern auch weiterhin gute Konzentration und das Zudrücken des ein oder anderen Auges.

Ich hatte stets das Gefühl, dass man eine eigentlich passabel überschaubare Storyline in ein gewollt kompliziertes Korsett gepresst und somit mehr Tiefe vorgetäuscht hat. Im Grunde war das Konstrukt um den Bösewichten Blofeld nicht übel, die Erzählweise zuweilen nur etwas seltsam abstrakt – was durch die düsteren, aber jederzeit toll inszenierten Aufnahmen zusätzlich verschärft wurde. Waren die Vorgänger noch etwas bunter, treibt man hier schon fast melancholisch richtig Finale entgegen.

Während der kurze Auftritt von „Oldie-Bondgirl“ Monica Bellucci etwas enttäuschend war, hat der Einsatz von einem sonst so gut aufgelegten Christoph Waltz schon mehr auf den Magen geschlagen. Versteht mich nicht falsch – er macht seine Sache an und für sich schon recht ordentlich – doch irgendwie lechzte man hier stets nach Mehr. Insbesondere seine Figur hatte jede Menge Potential (man denke an den genialen Javier Bardem aus „Skyfall“), doch irgendwie waren seine Grenzen dann doch zu streng abgesteckt – oder einige Aspekte auch möglicherweise der deutschen Synchronisation zum Opfer gefallen. Craig gab sich gewohnt gut und bot kein Grund zur Klage.

„Spectre“ war wieder mehr typischerer Agentenfilm als „Quantum Trost“ oder „Skyfall“, doch konnte insgesamt nur mäßig von sich überzeugen. Das Ergebnis war sicherlich nicht übel und weitaus besser als so mancher bemühter Mitstreiter – aber man hatte stets das Gefühl, dass Potential verschenkt wurde und manche Darsteller sich nicht vollends entfalten konnten. Gerne hätte man in diesem ganzen Geflecht auch die namensgebende Organisation besser ausbauen dürfen. Unterm Strich solide und immerhin perfekt präsentierte Standard-Kost und eine brauchbare Einstimmung auf den Abschluss der Craig-Saga.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Siehe auch: 50 Jahre James Bond (Archivbeitrag)

Call of Duty Vanguard

Inhalt

Das Dritte Reich. Eine wild zusammengewürfelte Truppe von Elitesoldaten unterschiedlicher Nationen versucht einen Geheimplan der Nazis zu verhindern und somit die Welt vor großer Gefahr zu schützen…

Gameplay

Selbstredend bleibt „Call of Duty“ seinem Konzept als Ego-Shooter treu und verfrachtet uns in wild gescriptete Gefechte an verschiedenen Fronten der Erde. Zwar dürfen wir zwischendurch auch mal ein Flugzeug steuern oder kurzfristig einen LKW auf ein Minenfeld zusteuern, aber größtenteils geht es zu Fuß durch das Gelände.

In jedem Kapitel schlüpfen wir in eine andere Figur und einen anderen Schauplatz. Jeder Charakter hat dabei seine gewissen Vorzüge und das jeweilige Szenario ist entsprechend dafür optimiert. In Stalingrad steuern wir eine Scharfschützin, im Dschungel einen ausgezeichneten Nahkämpfer, etc. Im gegebenen Rahmen war dies schon einigermaßen abwechslungsreich, auch wenn andere Konkurrenten hier noch etwas mehr bieten.

Kein „CoD“ ohne Schlauchlevel und so auch hier. Sonst hat mich der Aufbau zu Gunsten des Spielflusses wenig gestört, doch hier hatte ich gelegentlich meine Probleme damit. In einigen Lokalitäten hätte ich mich gerne weitläufiger an die Gegner heran geschlichen, doch der enge Rahmen ließ nur wenig bis gar keine Variation zu. Ständig stieß man an Levelgrenzen oder den Hinweis das Schlachtfeld nicht zu verlassen.

Spielzeit

Von einer waschechten „Call of Duty“-Kampagne erwarte ich keine ausufernde Spielzeit und nach den ersten Berichten war schnell klar, dass der Singleplayer-Part wohl in wenigen Stunden bewältigen lässt. Ich habe den Titel diesmal nicht an einem Wochenende absolviert und mir an jedem Abend ein kurzes Kapitel vorgenommen – und bin am Ende bei zirka 5 bis 6 Stunden (grob geschätzt) heraus gekommen. Das ist nicht üppig, aber im üblichen Rahmen und immerhin nie wirklich langweilig gewesen.

Erwähnungswert wäre vielleicht noch die Integration von Bots, die es offline-Gamern (wie mir) einigermaßen stressfrei ermöglicht ein paar Stunden im Deathmatch zu verbringen oder schlichtweg Zombies platt zu machen. Eine Mitgliedschaft (Gold oder Live) ist hierfür zum Glück nicht notwendig.

Präsentation

Grafisch hinterließ der aktuelle Serienableger gemischte Gefühle. Neben wirklich schönen Kulissen (u. A. Gang über einen Flugzeugträger, ein dicht bewachsener Dschungel), sorgten grobe Texturen, kleinere Clipping-Fehler oder schlichtweg langweilig designte Passagen für leichten Unmut. Manchmal konnten immerhin stimmungsvolle Lichteffekte eher triste Szenarien aufwerten und eine tolle Atmosphäre erzeugen. Allein der Blick auf das Schlachtfeld von el-Alamein ließ viel verlorenen Boden wieder gut machen.

Die Zwischensequenzen haben richtig gut ausgeschaut und selbst die Charaktermodelle konnten hier voll überzeugen, doch leider kamen sie arg ruckelig und schwach vertont daher. Die Sprecher wirkten teilnahmslos, gelangweilt und viel zu leise. Unverständlich, da die Vorgänger hier wesentlich mehr geboten haben und so viel Charme eingebüßt wurde.

Positiv

  • gewohnt kurzweilige Dauer-Action
  • guter Flow
  • spannende Passagen wie kleinere Boss-Kämpfe
  • stellenweise extrem stimmige Präsentation
  • schöne Zwischensequenzen
  • wuchtige Waffensounds
  • Zombie-Modus
  • unzensierte deutsche Fassung

Neutral

  • flache Story
  • flache Charaktere
  • kurze Kampagne
  • schwache Synchronisation

Negativ

  • Trial & Error Passagen
  • ruckelige Zwischensequenzen
  • extreme Schlauchlevel

Fazit

Scheinbar vergessen sind die frischen Elemente, die ein „Cold War“ im letzten Jahr ausgezeichnet haben und mir unerwartet viel Spaß gemacht haben. „Vanguard“ war an für sich kein schlechter Titel, nur eben aufgewärmte Standardkost ohne neue Ideen.

Die Story war so krude wie ihre Figuren und erinnerte stellenweise an „Inglourious Basterds“ – was jeder für sich als gut oder schlecht erachten sollte. So ernst wie ein „WW2“ war das Gebotene jedenfalls nicht und manchmal konnte man einfach nur den Kopf schütteln – im Grunde also ein normales „CoD“, wie wir es erwartet haben.

Technisch gab es Höhen und Tiefen, unterm Strich habt mich am meisten aber die schlechte deutsche Synchronisation genervt. Die Waffensounds waren aber so wuchtig (Astro A50 Headset), dass es trotzdem keine allzu schlechte Note für den Klang gibt.

„Vanguard“ ist grundsolide, aber kein Überflieger. Wer nur den Singleplayer zocken möchte, sollte auf eine Reduzierung oder einen günstigen Gebrauchtkauf warten. Im letzten Jahr war mir die kurze Kampagne noch absolut ihr Geld wert – hier hatte ich zum Glück mit einem Gutschein preiswert zuschlagen können, um nicht ganz so enttäuscht zu sein.

Das Spiel ist okay und damit womöglich auch weitaus besser als manch Mitstreiter, doch die Konkurrenz aus dem eigenen Hause ist einfach viel zu groß. Ich freue mich ja mittlerweile schon über die überhaupt vorhandenen Single-Player Modus und hoffe, dass die Reihe diesen auch weiterhin beibehalten wird.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Activision

Tequila Sunrise

Inhalt

Ein Cop beschattet ein Restaurant, in dem ausgerechnet ein alter Freund des Drogenhandels verdächtigt wird. Es dauert nicht lange, bis er ein Auge auf die bezaubernde Inhaberin geworfen hat – auf die unlängst auch sein Observierter einen genaueren Blick geworfen hat…

Fazit

Mit seiner hochkarätigen Besetzung vermag „Tequila Sunrise“ noch immer zu beeindrucken und Interesse für sich zu erwecken. Nach etlichen Jahren hatte ich da mal wieder Lust auf diesen Streifen und sogleich die DVD in den Player geworfen. Viele Details waren mittlerweile vergessen und so manch Länge leider auch.

Der Film war zwar insgesamt nicht sonderlich langweilig, kam aber oftmals nicht so richtig in die Gänge. Man wohnte diesem Star-Ensemble bei, freute sich über manch coole Mimik und ärgerte sich dann über das stellenweise arg lustlose Voranschreiten der Geschichte.

Viele Passagen waren arg vorhersehbar gestrickt und deren Verlauf etwas zäh gestaltet. Zwar konnten die Akteure darüber hin und wieder gut hinwegschauen lassen, doch funktionierte dies leider nicht immer. Glücklicherweise fand sich zum Finale noch ein wenig Action ein, damit man den Fernseher mit einem halbwegs zufriedenen Gefühl abschalten konnte und nicht nur die seltsame Dreiecks-Beziehung vor sich hatte.

Bis zu einem gewissen Punkt konnte man sich passabel in die Charakter hineindenken, doch irgendwann schien dies etwas abstrakt. Besonders die Figur von Pfeiffer lud nicht immer zu vollen Verständnis ein – war sie mir zu sprunghaft und schwer zu greifen.

Pfeiffer, Gibson und Russell waren gewohnt klasse, der Rest eher durchwachsen. „Tequila Sunrise“ ist weder sonderlich spektakulär noch sonst wie herausstechend konzipiert. Er lässt sich schmerzfrei wegschauen, doch der große Spaß hielt sich deutlich in Grenzen. Für mich bleibts ein mittelprächtiger Titel, der eben aufgrund seiner prominenten Gesichter im Gedächtnis verweilt.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Furia – Staffel 1

Inhalt

Um einem möglichen Vergeltungsschlag eines alten Widersachers zu entgehen, lässt sich ein Elitepolizist ins norwegische Hinterland versetzen und hofft dort auf ein ruhigeres Leben mit seiner kleinen Tochter. Schon an seinem ersten Tag macht er jedoch die Bekanntschaft mit einigen merkwürdigen Anwohnern mit offenkundig rassistischen Tendenzen. Er ahnt nicht, wie gut diese Typen mit dem Ausland vernetzt sind und welche größeren Ziele sie verfolgen…

Fazit

Mit „Furia“ präsentiert uns das ZDF eine Serie mit einer grundsätzlich interessanten und aktuellen Handlung, die jedoch insgesamt nicht auf allen Eben überzeugen konnte und mit vielen offenen Fragen auf einen hoffentlichen Fortgang abzielt.

Manchmal hatte man das Gefühl, dass die Macher einfach zu viel wollten und manche Dinge auch nur bewusst streifen und nicht voll ins Visier nehmen wollten. Dies kam zwar der Kurzweil zu Gute, mindert aber Verständnis und Tiefe an anderer Stelle. Während einige Elemente und Personen wirklich gut ausgearbeitet wurden, wirken andere Bestandteile eher schablonenhaft und dem brechen mit dem sonstigen, sorgfältig aufgebauten Konstrukt.

In einigen Bereichen gab man sich sorgsam und detailreich, bei anderen Abschnitten wiederum viel zu simpel mit der Vorstellung eines möglichen Handlungsverlaufs. Im Extremfall würden Wahlen viel zu einfach verschoben und das stabile Europa viel zu schnell in eine Kriese gestürzt. Ich möchte hier natürlich nicht spoilern, diese Ausfälligkeiten jedoch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Die bunt gemischten Darsteller haben ihre Sache größtenteils sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Ein bisschen gestört hat mich allerdings die Synchronisation der fremdsprachigen Kollegen, die mit teils wenig Emotionen und unpassenden Stimmen geglückt wurden. So kam die Ernsthaftigkeit der Lage nicht immer vollends rüber und so manch Dialog erschien leicht anstrengend.

Als gescheitertes Projekt würde ich „Furia“ nicht bezeichnen, doch hin und wieder ein wenig mehr Fokussierung gewünscht. Kritik an zerfaserten Systemen kam gut rüber und der Kerngedanke war nicht ohne, aber die Umsetzung letztlich „nur“ okay. Man hat sich zwar nie gelangweilt, manchmal einfach mehr Mitfiebern gewünscht. Bei einer weiteren Staffel wäre ich aber auf jeden Fall wieder dabei.

7/10

Fotocopyright: ZDF

Der Prinzipal – Einer Gegen Alle

Inhalt

Statt einer Kündigung, wird der impulsive Rick Latimer zu einer anderen Schule strafversetzt. Hier ist er jedoch nicht bloß einfacher Lehrer, sondern bekommt direkt den unliebsamen Job des Direktors. Was an anderer Stelle nicht unbedingt verkehrt wäre, macht ihn mit seiner Art zu einer Zielscheibe seiner neuen, nicht ganz pflegeleichten Schüler…

Fazit

Als echten Klassiker würde ich „Der Prinzipal“ nicht unbedingt bezeichnen, bin aber froh über dessen Veröffentlichung und so der Möglichkeit einer erneuten Sichtung nach etlichen Jahren. Vornweg möchte ich das Ding schon als etwas aus der Zeit gefallen titulieren, doch einen gewissen Unterhaltungswert noch immer bestätigen.

Die Handlung ist so simpel, wie durchschaubar – doch hier lag auch gar nicht das Augenmerk. Die Macher wussten garantiert um ihren simplen Plot und füllten das Geschehen mit allerlei witzigen Figuren und reichlich Action. Nach kurzer Einführung ist eigentlich immer recht viel auf dem Schirm los und der Zuschauer hat keine große Gelegenheit um Löcher an die Decke zu starren.

James Belushi ist natürlich das Highlight an der Sache. Er spielt seine seltsame Rolle so charmant, wie kaum ein Anderer. Von witzig, fast schon liebevoll bis zum knallharten Schläger – hier war einfach alles dabei und dank seines Talents kam es stets erfrischend rüber. Zwar hin und wieder ordentlich überzeichnet – doch so wollen wir die Klassiker der 80iger eben sehen.

Optisch kann der Titel seine Entstehungszeit natürlich nicht verleugnen. Das HD-Bild ist grobkörnig, aber soweit in Ordnung, vor allem Machart (Schnitt, Kamera) und Outfits der Darsteller sprechen eine eindeutige Sprache. Großartige Spezialeffekte gab es nicht, dafür handwerklich solide Raufereien.

Wem „Dangerous Minds“ zu tiefgründig war, erhält hier leicht verdaubare Kost mit hohem Trash-Faktor. Sicherlich mag man sich an realen Problembezirken orientiert und so manche Unsitte zum Vorbild genommen haben, doch letztlich überwiegend hier der überzogene Eindruck und der Unterhaltungsfaktor passt. „Der Prinzipal“ ist keiner meiner absoluten Favoriten, doch als netter Film für Zwischendurch immer gern gesehen – Damals wie Heute.

6,5/10

Fotocopyright: xjustbridge entertainment (Rough Trade Distribution)

The Dark Pictures Anthology: House of Ashes (PC, PS5)

Inhalt

Amerikanische Truppen stoßen im Irak auf den letzten Widerstand und einen geheimnisvollen Zugang zu mysteriösen Gängen unter der Erde. Scheinbar sind sie auf die Überbleibsel eines alten Tempels gestoßen, doch haben zugleich auch seine unliebsamen Bewohner geweckt…

Gameplay

Wer die Vorgänger (Men of Medan, Little Hope) kennt, der weiß auch hier sofort, wie der Hase läuft. „House of Ashes“ lebt von langen Zwischensequenzen und gelegentlichen Interaktionsmöglichkeiten, die sich meist auf kurzes Steuern von Figuren, dem genaueren Betrachten von Gegenständen und simplen Quicktime-Events beschränken.

Der Spieler schlüpft in vorgegebener Reihenfolge in die Haut von verschiedenen Charakteren und erkundet die Umgebung. Die Areale sind dabei sehr schlauchartig aufgebaut und interessante Hotspots mit gut sichtbaren Lichtblitzen deutlich markiert. Man kann sich eigentlich nie verlaufen und muss sich um das Verpassen von notwendigen Hinweisen keine Gedanken machen. Es gibt zwar immer mal wieder kleinere Abzweigungen, doch in den arg eingeschränkten Bereichen findet man schnell wieder auf den rechten Pfad.

In der Regel entscheiden Quicktime-Events über die Stärke eurer Truppe. Bei falschen Eingaben kann ein Teamkollege das zeitliche Segnen und die folgenden Zwischensequenzen verändern sich dann entsprechend. Je nach Schwierigkeitsgrad kann eingestellt werden, ob ein frühzeitiger Hinweis auf baldiges Tastengehämmer aufmerksam machen soll.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt, würde sie jedoch auf rund 4 bis 5 Stunden schätzen. Ich kam in den letzten Tagen leider immer nur sporadisch zum Zocken und muss mich bei diesen Angaben auch ein wenig auf das allgemeine Echo aus dem Netz verlassen.

Zwar besitzt das Werk durch unterschiedliche Entscheidungen bzw. variablen Ergebnissen von Quicktime-Events einen gewissen Wiederspielfaktor, aber das muss jeder für sich selbst einordnen. Ich lege die Games nach dem Durchzocken erstmal zur Seite und schaue – wenn überhaupt – erst längere Zeit später wieder rein und probiere erst dann weitere Abzweigungen aus.

Präsentation

Abgesehen vom Setting gleicht „House of Ashes“ grafisch seinen Vorgängern. Die Kulissen wurden stimmig konzipiert und meist überzeugt die Optik auch. Hin und wieder drüben grob aufgelöste Texturen und kleinere Clippingfehler das Gesamtbild, doch darüber konnte man einigermaßen hinwegschauen.

In den ersten Teilen fiel es mir nicht so stark auf, doch hier wirkten die Charaktere manchmal die Puppen. Während die Mimik bei Dialogen eigentlich immer normal rüberkommt, macht die seltsame Körperhaltung und die schrägen Gesichtsanimationen bei manchen Zwischensequenzen einen extrem komischen Eindruck.

Die deutsche Vertonung ist okay, aber nicht das Maß aller Dinge. Die Sprecher passten, hin und wieder hätten sie etwas emotionaler zur Sache gehen dürfen. Untertitel sollte man jedoch nicht komplett deaktivieren, da einige Passagen auf arabisch vorgetragen wurden.

Positiv

  • ansprechende Präsentation
  • grundsätzlich interessante Handlung
  • tolles Setting
  • witziges Spielkonzept

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Quicktime-Events
  • Identifikation mit den Figuren nur bedingt möglich

Negativ

  • wenig Interaktion
  • schlauchartige Abschnitte
  • Charaktere wirken manchmal wie Puppen

Fazit

Wer die Vorgänger möchte und somit auch weiß worauf man sich hier einlässt, der erhält erneut eine nette Gruselmär mit eingeschränktem Gameplay-Elementen. Ich zocke solche Titel jedenfalls recht gern und ärgere mich von daher nicht über das grundsätzliche Design – würde „House of Ashes“ aber aber auch nicht als den stärksten Vertreter seiner Gattung ansehen.

Die Geschichte war ansprechend, die Ausarbeitung stellenweise etwas lahm und gut gemeinte Dinge (z.B. Freundschaft verfeindeter Parteien) wirkten etwas aufgesetzt und nicht vollends überzeugend zu Ende erzählt. Das sind Mankos, die bei der überschaubaren Spielzeit und einigen temporeichen Momenten glücklicherweise relativ schnell vergessen sind und von daher möchte ich gar nicht so sehr Meckern.

Für ein paar kurze Abende wurde ich jedenfalls passabel bei Laune gehalten – auch wenn ich diesen Titel qualitativ hinter seinen direkten Vorgängern einordnen möchte. Fans der Reihe machen jedoch nichts verkehrt.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Supermassive Games / BANDAI NAMCO Entertainment

Escape Room 2: No Way Out

Inhalt

Die Gewinner aus den bisherigen „Escape Room“-Turnieren, werden zusammengepfercht und erneut perfiden Ideen der Entwickler ausgesetzt. Unter diesen unfreiwilligen Teilnehmern befindet sich auch Zoey, die mit den Veranstaltern eine gewaltige Rechnung offen hat und sie endgültig enttarnen will…

Fazit

Eine Kenntnis des Vorgängers ist zwar nicht unbedingt notwendig, könnte aber ein wenig bei der Orientierung von „Escape Room 2“ helfen. Erneut ist die grobe Rahmenhandlung aber eher simpel gestrickt und konzentriert sich ganz auf die mit Rätseln gespickten Räumlichkeiten.

Die Anzahl der Schauplätze fiel eher gering, dafür umso detaillierter gestaltet aus. Mit unglaublich viel Liebe wurden die extrem unterschiedlichen Locations aufgebaut und diese wirken auf den ersten Blick fast schon erschlagend.

Es gab viel fürs Auge, allerdings wenig zum Miträtseln. Man war als Zuschauer nicht nah genug an der Materie und bekam von den Akteuren auch zu wenig Brocken für eigene Gedankengänge vorgeworfen. Sobald ein passendes Element erschien, wurde es sogleich auch entsprechend verwendet.

Fairerweise möchte ich den Machern diesbezüglich aber keinen Vorwurf machen. Nicht jeder Betrachter möchte Hirnschmalz investieren und zu Gunsten der kurzweiligeren Unterhaltung war da aktuelle Design absolut in Ordnung. Es ging stets munter voran und selbst wenn nicht jede Aktion zu hundertprozentig nachvollziehbar erschien, konnte man gut zuschauen.

Wer den ersten Teil mochte, wird auch die Fortsetzung in Ordnung finden. Klar besitzt das Teil ein paar technisch bedingte Einschränkungen, doch aus seiner Lage macht man wirklich das Beste. Stellenweise kamen leichte „Cube“- oder „Saw“-Vibes auf und ich fühlte mich unterm Strich echt brauchbar bei Laune gehalten. Über Sinn und Glaubwürdigkeit möchte ich gar nicht erst nachdenken und gebe „Escape Room 2“ somit grünes Licht für alle Interessierten.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

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