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Until Dawn (2024) – PC-Version im Kurzcheck

Den ursprünglichen Test zur Playstation 4-Version findet ihr hier.

Pünktlich zum Halloween-Monat ist die überarbeitete Version von „Until Dawn“ für Playstation 5 und diesmal sogar für den PC erschienen und trotz mittlerweile zweimaligen Durchspielen des Originals habe ich mich noch einmal in die düsteren Schauplätze des Genreklassikers gewagt.

Im Kern ist das Spiel noch das Alte geblieben. An der Geschichte und den grundlegenden Abläufen, Figuren, Kulissen, etc. hat sich eigentlich nichts verändert, jedoch kommt das Ganze in einem neuen Grafikgewand (Unreal 5 Engine) daher und wirkt hierdurch absolut zeitgemäß und zuweilen durchaus beeindruckend – wären da nicht diverse technische Problemchen, die zumindest in den ersten Tagen nach Veröffentlichung noch nicht ausgebügelt worden sind.

Das Game wurde optisch neu aufgebaut und schaut verdammt gut aus. Zwar kann man sich über einige Gesten und Animationsphasen der Charaktere noch leicht streiten, doch ansonsten schauen die Umgebungen mit ihren tollen Beleuchtungen und vielen Details fast schon fotorealistisch aus. Der Filmlook ist nahezu perfekt und sogar mein Ultrawide-Monitor wurde (in den Spielszenen, leider nicht in Videos, z.B. von Visionen) wunderbar unterstützt.

Die Steuerung geht auch mit dem Pad am PC einwandfrei von der Hand und das ohnehin schon simple Gameplay lässt sich dank Eingabehilfen (z.B. automatischen absolvieren von Quicktime-Events) noch vereinfachen. Geplagt haben mich allerdings ein paar Bugs, wie beispielsweise:

  • Laderuckler. Teilweise gab es auch während der hektischen Quicktime-Events ordentliche Hänger, die die Kontrolle spürbar erschwerten.
  • Abstürze. Nach einem Kapitelwechsel oder während dem Hantieren in den Menüs ist das Programm ab und zu einfach eingefroren und musste über den Task-Manager beendet werden. Zum Glück lagen die Speicherpunkte stets in der Nähe und es musste nicht zu viel vom Spiel wiederholt werden.
  • schlechte Tonabmischung. Dialoge waren oft sehr leise, die Hintergrundgeräusche zu laut. Dies ließ sich zwar in den Optionen etwas optimieren, nicht jedoch das häufige „Ploppen“ des Subwoofers, welches Sorgen um das Gerät bereiteten.
  • verspätetes Laden von Texturen. Selten wurden Texturen (u.A. auch Gesichter von Figuren) zu spät geladen. Für einen kurzen Zeitraum war dann beispielsweise mal ein Skelet der Akteure zu sehen.

Fazit

Obwohl es technisch noch nicht ganz rund läuft, war der mittlerweile dritte Ausflug in die Welt von „Until Dawn“ wieder recht unterhaltsam. Die Grafik ist beeindruckend, die restlichen Neuerungen allerdings so zaghaft, dass sie mir kaum aufgefallen sind. Von großartig erweiterten Kapiteln habe ich nichts gemerkt, die verbesserte Kameraführung und Steuerung jedoch wohlwollend aufgenommen.

Wer den Titel bisher noch nicht gespielt hat und sich dessen spielerisch eingeschränkten Grundprinzip bewusst ist, darf (nach Fixen der Bugs) gerne mal reinschauen. Wer das Spiel jedoch schon kennt erhält hier zu wenig an echten Neuerungen, um einen erneuten Kauf zu rechtfertigen.

Fotocopyright: Supermassive Games / Sony Computer Entertainment

The Park (PC, Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut einer alleinerziehenden Mutter, die in einem geschlossenen Vergnügungspark verzweifelt nach ihren kleinen Sohn sucht und dabei alle Phasen einer Psychose durchwandert…

Gameplay

„The Park“ ist ein klassischer „Walking Simulator“ in bester Genre-Tradition. Der Spieler steuert die Hauptfigur aus der Ich-Perspektive und erkundet den verlassenen Park im eigenen Tempo. Wir können dabei weder sterben, noch uns großartig dabei verlaufen. Die relativ stark vorgegebenen Wege und beschränkten Interaktionsmöglichkeiten erlauben einen flüssigen Spielablauf, stellen uns vor keinerlei größere Herausforderung.

Die Macher setzten auf eine dichte Atmosphäre, die von den Selbstgesprächen der Hauptfigur und von gefundenen Textfetzen auf Briefen oder Gegenständen lebt. Hin und wieder gibt es kleinere Jumpscares, doch der Grusel bleibt in einem angenehmen und niemals hektischen Rahmen.

Spielzeit

Die Spielzeit ist ein großer Kritikpunkt an diesem Programm. Ich habe alle gesehenen Fahrgeschäfte ausprobiert, alle gefundenen Gegenstände angeschaut und den Abspann nach deutlich unter zwei Stunden über den Bildschirm flackern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass man den Park auch in rund einer Stunde durchqueren kann.

Präsentation

Ich habe das Spiel auf der Switch angefangen und bin dann relativ schnell zum PC gewechselt. Die Grafik auf der betagten Nintendo-Konsole war recht pixelig, Detailarm und leider auch ziemlich ruckelig. Auf dem Computer spielt der Vorgänger der aktuellen Unreal-Engine jedoch seine Stärken aus und präsentiert uns stimmige fast schon realitätsnahe Kulissen mit tollen Beleuchtungseffekten.

Schwächen leistete sich das Spiel nur bei der Darstellung seiner Figuren, die in Spiegeln oder kurzen Zwischensequenzen mit ihrer seltsamen Darstellung arg an der Immersion nagten. Sie schienen fast aus Render-Sequenzen alter Playstation 1 oder 2 Spielen entsprungen zu sein.

Beim Ton leistete man sich jedoch keine Patzer, verwöhnte uns mit professionellen Sprechern und einer stimmigen Klangkulisse. Die Geräusche des vermissten Jungen waren klar zu verorten und führten uns zielgerichtet durch den Park.

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • spannende Atmosphäre
  • frisches Setting

Neutral

  • recht gradlinig
  • wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • verwendet altbekannte Erzähl-Mechaniken

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • Geschichte lässt zu viel Interpretationsfreiraum

Fazit

Ich liebe „Walking Simulatoren“ und konnte auch „The Park“ so Einiges abgewinnen. Das Szenario hat gefallen, die Grafik (bis auf die merkwürdigen Figuren) absolut überzeugt und der Sound war mit hochwertigen Kopfhörern ebenfalls sehr gelungen. Schade jedoch die extrem kurze Spielzeit und die relativ unaufgeregte Geschichte. Auf der einen Seite gab sich die Handlung wenig überraschend, auf der anderen Seite blieben zum detaillierten Ablauf dennoch einige Fragen zurück. Ich habe den Titel trotzdem genossen, kann jedoch nur eine eingeschränkte Empfehlung für alle Gleichgesinnten abgeben. Schaut euch bei Interesse nach Angeboten um (ich glaube im eShop nur etwa 1-2 Euro bezahlt zu haben), denn richtig viel Kohle ist der winzige Snack trotz hochwertiger Technik einfach nicht wert.

Fotocopyright: Funcom

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

Fort Solis (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Arbeiters auf dem Mars. Kurz vor dessen Feierabend erreicht ihn ein Notruf einer benachbarten Station und er macht sich auf den Weg zur Untersuchung des Vorfalls…

Gameplay

„Fort Solis“ ist ein gradliniges Adventure, bei dem es (abgesehen von kleineren Quicktime-Events) keinerlei Action gibt und der Spieler (selbst bei missglückten Quicktime-Events) nicht sterben kann. Von der eigentlichen Spielmechanik ist es am ehesten mit den „Dark Pictures-Reihe“ oder „Until Dawn“ vergleichbar – nur eben, dass es hier keine Game-Over-Screens gab.

Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und idealerweise mit einem Gamepad. Jederzeit lässt sich eine Karte einblenden – die sich für mich die meiste Zeit als wenig hilfreich erwies. Immerhin waren Türen und Gänge klar beschriftet und halfen bei der Orientierung.

Die Rätsel bestanden aus simplen „Such die Sicherung für die Tür“, bis hin zu „Such den Code zum Öffnen des Behälters“ – simple Kost also und meist war die Auflösung nicht weit voneinander entfernt, was sich aufgrund der trägen Fortbewegungsweise unserer Hauptfigur als äußerst positiv herausstellte.

Obwohl das Geschehen flüssig lief, waren besonders die Quicktime-Events hakelig zu steuern. Entweder wurden die Eingaben gar nicht angenommen oder die Verzögerung war unendlich hoch. An einer Stelle musste ich sogar zur Tastatur greifen, da ich mit dem Gamepad nicht weitergekommen bin.

Spielzeit

Das Spiel gliedert sich in vier Kapiteln, die flüssig (also ohne Unterbrechung) ineinander übergingen. Die Gesamtspielzeit belief sich auf zirka vier Stunden, währenddessen ich wirklich alle gefundenen Dokumente sorgsam durchgelesen, angeschaut oder abgehört habe.

Präsentation

Optisch ist der Titel eine Wucht. Umgebung und Charaktermodelle wirken nahezu fotorealistisch und machen die Immersion vom Treiben auf dem Mars fast perfekt. Beim Betreten neuer Areale brach die Framerate zwar immer wieder ein („Lade-Ruckler“), doch insgesamt war die Performance der aktuellen Unreal-Engine gut.

Hin und wieder gab es kleinere Clipping-Fehler oder zuckende Animationen (beim Öffnen von Türen), doch das wäre mit kleinen Patches sicherlich zu beheben.

Die englische Vertonung war sehr gut, die deutschen Untertitel absolut in Ordnung. Gut gefiel die dezente, aber sehr atmosphärische Geräuschkulisse, bei der alle Effekte klar zu orten waren.

Bugs

Hin und wieder fror das Spiel (immer an den gleichen Stellen) ein. Eine Fehlermeldung erschien im Hintergrund, war jedoch nicht lesbar (das eigentliche Spiel platzierte sich immer davor und die Meldung verschwand mit Beenden der Anwendung ebenfalls). Da sich dieses Einfrieren stets mit heftigen Rucklern ankündigte, verringerte ich zunächst Auflösung und Details, was aber keine Besserung brachte. Erst das Umschalten in den Vollbild-Fenster Modus brachte Abhilfe. Schon ist der Titel nicht mehr gecrashed und gefühlt wurden die Frameraten-Einbrüche auch weniger.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • kinofreife Inszenierung & Erzählweise
  • entspanntes, stressfreies Zocken

Neutral

  • austauschbare Handlung
  • einfache Kombinationsaufgaben
  • zwar tolle, aber wenig gruselige Atmopshäre
  • keine Jumpscars

Negativ

  • relativ kurz
  • relativ wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • langsames Bewegen der Hauptfigur

Fazit

Aufgrund seiner allgemeinen Spielmechanik ist „Fort Solis“ sicherlich nichts für Jeden. Wer jedoch Titel wie die erwähnte „Dark Pictures“-Reihe mag und nicht allzu hohe Erwartungen an Grusel hat, darf durchaus mal einen Blick riskieren.

„Solis“ ist vielleicht unblutiger als die meisten Mitstreiter und punktet auch nicht mit großartigen Jumpscares, lässt sich dafür aber ganz vorzüglich – und ähnlich einer kurzweiligen Serie – „wegspielen“. Unser Puls bleibt dabei unten, trotzdem war die Erkundung der Raumstation spannend und technisch eindrucksvoll.

Es gab keine größeren Leerläufe und das Geschehen blieb spannend bis zum bitteren Ende – welches nach rund vier Stunden recht schnell erreicht wurde. Auch hier gilt deshalb: die PC-Version geht für den aufgerufenen Preis (zum Reviewzeitpunkt knapp 20 Euro) gerade noch in Ordnung, der aktuelle Vorbesteller-Kurs für die PS5 ist mit knapp 40 Euro jedoch ziemlich happig. Obwohl mir eine physische Version für die Sammlung schon in den Fingern juckt…

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Black Drakkar Games / Dear Villagers

Detroit: Become Human (Playstation 4)

Inhalt

In der Zukunft haben Androiden ihren festen Platz in der Gesellschaft eingenommen und sind wichtige Alltagshelfer geworden. Hin und wieder wieder gibt es aber so genannte „Abweichler“ mit seltsamen Fehlfunktionen, wie beispielsweise eigenmächtigen Handeln oder dem scheinbaren Entwickeln von Gefühlen. Das Spiel gibt uns Einblick in mehrere kleine Geschichten, die im großen Ganzen miteinander verwoben sind…

Gameplay

Mit „Detroit“ blieben sich die Macher von „Heay Rain“ und „Beyond Two Souls“ vom Gameplay her weitestgehend treu. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle unterschiedlicher Figuren, die er aus der Third-Person-Perspektive durch detailreich gestalteten Schauplätze manövriert und den Kern – also das Erzählen einer Geschichte – munter vorantreibt.

An bestimmten Stellen ist eine Interaktion in Form von Dialog oder genauerer Betrachtung möglich, an anderer Stelle sind Hinweise zu einer Beweiskette miteinander zu kombinieren oder kurze Quicktime-Events zu bestreiten. Letztlich entscheiden wir mit unserem Erfolg im Tastenhämmern, aber auch mit der Dialogauswahl, wie sich der entsprechende Handlungsstrang weiterentwickelt – und welche Charaktere uns weiterhin begleiten dürfen.

Eingeteilt ist das Spiel in mehrere kurze Kapitel (jeweils ein paar Minuten), an deren jeweiligen Ende eine Zusammenfassung unserer Vorgehensweise präsentiert wird. Auf Wunsch können wir diesen „Zweig“ auch mit anderen Zockern vergleichen und sehen, welche Entscheidungen die populärsten sind.

Die Steuerung ist auf der einen Seite sehr simpel, auf der anderen Seite manchmal unnötig kompliziert. Anhand der leicht kryptischen Einblendungen ist nicht immer sofort ersichtlich, ob eine Taste mehrfach gedrückt oder gedrückt gehalten werden muss. Manchmal steht „mehrfach drücken“ auf dem Schirm, manchmal aber eben auch nicht.

Spielzeit

Wie gesagt, dass Spiel lebt von seinen Wendungen und dem Erleben verschiedener Handlungskonsequenzen, weshalb sich ein mehrfaches Probieren der Kapitel anbietet. Für einen einfachen Durchgang (ohne mehrfache Varianten) habe ich grob geschätzt um die 10 bis 11 Stunden benötigt.

Präsentation

Im Anbetracht, dass es sich um ein Playstation 4 Spiel handelt, macht „Detroit“ noch immer einen ganz ausgezeichneten Eindruck. Zwar wurde die imposante Optik mit kleineren Rucklern und leichten Unschärfen erkauft, dennoch überzeugt das Ergebnis selbst in heutigen Zeiten auf ganzer Linie. Die Figuren wurden fast lebensecht gezeichnet und die futuristisch angehauchten Kulissen wirken glaubhaft gestaltet. Man fühlt sich fast wie in einem auf realistisch getrimmten Animationsfilm und staunt durchaus über die authentischen Gesichter mit tollen Animationen.

Die deutsche Synchronisation war durchgehend ordentlich und mit bekannten Sprechern bestückt. Der Soundtrack hielt sich weitestgehend im Hintergrund und fiel nicht negativ auf. Während der prasselnde Regen eine angenehme Räumlichkeit aufwies, habe ich dies bei anderen Geräuschen (Züge, etc.) leider ein wenig vermisst. Das Spiel klang eher „flach“, statt mitreißend cineastisch – was hier natürlich richtig gut gepasst hätte.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • interessante Geschichte
  • geschickte Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven
  • einfacher Einstieg (Gameplaytechnisch)…

Neutral

  • … zäher Einstieg (Handlungstechnisch)
  • hin und wieder leicht ruckeling und unscharf
  • Kameraprobleme
  • Steuerung manchmal hakelig
  • lahme, undynamische Ton-Abmischung

Negativ

  • insgesamt eher seichtes Gameplay
  • kleinere Logik-Lücken
  • für mich war es schwierig Sympathie zu den Androiden herzustellen
  • bei mir hat ein Kapitel fast unspielbar geruckelt (trotz erneutem Laden)

Fazit

Wer die geistigen Vorgänger kennt, der weiß was einen hier erwartet. Die technische Seite wurde noch einmal kräftig optimiert, obgleich es bei der Steuerung zuweilen noch immer etwas hakt. Ansonsten bietet der Titel ein vertraut-simples Gameplay mit schnellem Einstieg und interessanter Story.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen gewann das Spiel an Tiefe, wobei mir persönlich der Zugang von den Androiden verwehrt blieb. Ich konnte bei aller Liebe in der Erzählung keine großartige Sympathie zu diesen Figuren herstellen – was man den Machern aber nicht ankreiden kann und wohl mit persönlicher Einstellung zu tun hat. Immerhin hat man so vermutlich mehr Entscheidungen gewählt, die zum Tode der selbigen geführt haben – und das ist ja auch ein Teil des vielschichtigen Konzeptes.

Unterm Strich blieb für mich eine netter Trip in ein gar nicht mal so abwegiges Zukunftsszenario, doch im Gedächtnis wird er bestimmt nicht langfristig verweilen. Ich war froh, das Spiel (welches seit Release im Regal schlummerte und bis dato nur kurz angezockt wurde) endlich nachgeholt zu haben, empfehlen kann ich es aber trotzdem nur eingeschränkt. Szenario und Machweise müssen eben gefallen. Grafisch beeindruckend und eine nette Technikdemo ist „Detroit“ aber auf jeden Fall.

Grafik: 9/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Quantic Dream / Sony Interactive Entertainment

Alfred Hitchcock – Vertigo (XBOX Series X)

Inhalt

Schriftsteller Ed Miller ist am Boden zerstört und wird nun von einer Psychiaterin betreut. Er behauptet einen schweren Unfall gehabt zu haben, bei dem Frau und Kind starben – doch nirgends sind deren Leichen zu entdecken…

Gameplay

Entgegen meiner Erwartungen ist „Vertigo“ kein klassisches Adventure, wie die früheren Werke des Pendulo-Studios („Yesterday“, „Runaway“) – sondern vielmehr ein Titel, der sich vom Gameplay stark an „Life is Strange“ oder auch den „Telltale“-Spielen orientiert.

Der Spieler erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, respektive verschiedenen Figuren. Die Ansicht erfolgt aus der Third-Person und das Programm zeigt stets an, welche Tasten zum Auslösen einer Aktion zu drücken sind. Kleine Symbole markieren dabei die Hotspots, an denen es etwas zu tun gibt.

Es gab zwar kleinere Quicktime-Einlagen, die allerdings etwas seltsam anmuteten. Man konnte nicht „Game Over“ gehen oder verlieren – entweder hatte man unendlich neue Versuche oder das Spiel ignorierte Falscheingaben und macht mit seiner eigentlichen Stärke – dem Erzählen einer packenden Geschichte – einfach weiter.

Hin und wieder gab es kleinere Kombinationsaufgaben (Glas finden, Wasser einfüllen, Tabellen zerkleinern und hineingeben), doch auch hier konnte man nichts falsch machen. Man gab immer den nächsten Handlungsakt vor und servierte keine Leerläufe oder gar Sackgassen.

Spielzeit

Ohne wieder mal die genaue Zeit gestoppt zu haben, würde ich auf zirka 8 Stunden tippen, die mich mit dem Adventure befasst habe.

Präsentation

Optisch ist das Spiel sicherlich Geschmackssache. Der eher simpel und stellenweise wenig detailreiche Comicstil ist aber insgesamt sehr hübsch und stimmig geraten, lud problemlos zum Abtauchen ein. Gezockt habe ich im Performance-Modus auf der XBOX Series X, die hierdurch zwar konstant flüssig lief, dafür hin und wieder arg unscharf daher kam. Zum Teil mag dies der Inszenierung, zum großen Teil jedoch der dynamisch reduzierten Auflösung geschuldet sein.

Grundsätzlich klang die deutschen Sprache durch die Bank weg sehr gut, doch oftmals mangelnde Lippensynchronität schmälerte den Spaß ein wenig. Auch war das Zocken mit Kopfhörern suboptimal. Man bemerkte deutlich, wann die Vertonung einsetzte, was oft mit einem Rauschen in der Dialogspur auszumachen war. Zudem gab es unterschiedliche Tonhöhen.

Positiv

  • extrem interessante und spannende Geschichte
  • einfacher Einstieg, simple Spielmechaniken
  • hübsche Präsentation

    Neutral

    • ein paar kleinere Längen

    Negativ

    • geringer Widerspielwert
    • extrem simpel & gradling
    • leichte Unschärfen bei der Grafik (Performance-Modus)
    • Tonspur leicht verrauscht

    Fazit

    „Vertigo“ richtet sich in erster Line an Zocker, die entspannt einer tollen Geschichte folgen und sich nicht mit Rätseln oder nervigen Quicktime-Events auseinandersetzen wollen. Die wirklich gute und extrem spannende Handlung fühlte sich zwar gegen Ende leicht gestreckt an (oder war ich einfach nur zu ungeduldig und wollte den Abspann sehen?), war aber insgesamt sehr gut geschrieben und hielt seine Auflösung perfekt bis zum Abspann bei.

    Man durfte zwar fortwährend miträsteln und eigene Theorien aufstellen, doch hervorragend gemachte Wendungen brachten selbst den geübtesten Krimi-Schauer immer wieder ins Wanken und hielten die Laune oben.

    Wer sich mit einem simplen Gameplay und kleinen technischen Patzern abfinden kann, erhält einen schönen interaktiven Comic-Film zum miterleben – bei dem keinerlei Vorkenntnisse des gleichnamigen Streifens notwendig sind. Ich habe den Kauf nicht beruht, wobei ich zugeben muss, einen günstigen Key aus dem Ausland erworben zu haben und bei einem aktuellen deutschen Preis von 50 Euro zum Abwarten raten würde.

    Grafik: 8/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 3/10
    Gesamt: 7,5/10

    Fotocopyright: Microids

    The Dark Pictures: The Devil In Me (PC)

    Inhalt

    Der Nachbau eines Horror-Hotels motiviert ein kleines Filmteam zum einem Besuch. Ihr Gastgeber scheint jedoch nicht nur vom Gebäude an sich, sondern auf von seinem ursprünglichen Erbauer – einen Serienkiller – äußerst fasziniert zu sein…

    Gameplay

    In bester Serientradition kombiniert auch ein „The Devil In Me“ Adventure-Elemente mit kleinen Rätseln, Entscheidungsfindungen und Quicktime-Events miteinander. Der Spieler steuert verschiedene Figuren aus der Third-Person Perspektive und entscheidet via Dialogauswahl oder Geschick beim Tastenhämmern über deren Schicksaal. Wirklich „stecken bleiben“ oder vorzeitig „Game Over“ ist auch hier nicht drin – ihr seht halt am Ende, wie viele eurer virtuellen Egos am Leben geblieben sind oder vorher das Zeitliche gesegnet haben.

    Die spärlich eingestreuten Knobeleien sind vergleichsweise simpel und beschränken sich auf das richtige Aktivieren von Sicherungen in Elektrokästen oder schlichtweg der Suche nach passenden Schlüsseln für verschlossene Türen. Nicht wirklich herausfordernd, aber immerhin auch keine unnötige Blockade oder Streckung der Spielzeit.

    Spielzeit

    Mit rund 5 bis 6 Stunden liegt „The Devil In Me“ im üblichen Rahmen des Genres. Auch hier animieren unterschiedliche Enden und Szenen des Ablebens der Darsteller zum erneuten Durchspielen – was dann natürlich die Gesamtdauer entsprechend nach Oben treiben kann.

    Präsentation

    Optisch macht der Titel eine überwiegend gute Figur. Die Charaktere sahen ordentlich aus und eine stimmige Beleuchtung sorgt stets für Atmosphäre. Hin und wieder wirken einige Kulissen etwas gleichförmig oder karg, aber letztlich war dies auch irgendwo dem Setting geschuldet.

    Kleinere Clippingfehler möchte ich nicht unerwähnt lassen, doch dies habe ich – genau wie die stellenweise englischen Dialoge – in gleicher Form bei sämtlichen Vorgängern gehabt. Patches werden hier helfen.

    Positiv

    • interresantes Szenario
    • einfacher Einstieg
    • solide Technik
    • spannende Passagen / starker Schlusspart

    Neutral

    • einfache Puzzle-Aufgaben
    • vergleichsweise wenig Quicktime-Events

    Negativ

    • es dauert eine Weile, bis das Geschehen in Fahrt kommt
    • wenige und mäßig funktionierende Jumpscares
    • einfach & gradinig
    • kleinere Kameraprobleme
    • Steuerung manchmal etwas hakelig

    Fazit

    Ich mag die „Dark Pictures“ Reihe trotz ihrem arg eingeschränkten Gameplays sehr und habe mich entsprechend wieder auf den diesjährigen Ableger gefreut. Im Grunde bediente er dann auch alle Erwartungen, lieferte vertraue Kost und dennoch spang der Funke nicht vollends über. Da sich die Hauptelemente von Titel zu Titel gleichen, müssen Geschichte und Setting dann umso mehr überzeugen – und das taten sie hier einfach nicht.

    Für manche Kritiker handelt es sich hierbei um den besten Teil der Reihe – für mich war er nicht wesentlich schlechter, aber eben auch nicht eindeutig besser, als seine Vorgänger. Die Handlung brauchte etwas länger, um in Fahrt zu kommen und viele Jumpscares wollten nicht vollends zünden. Trotz nettem Horror-Häuschen wurde es nur selten gruselig und man fühlte etwas Potential verschenkt. Ich hatte zwar wieder meinen Spaß mit dem kurzen Adventure – aber 40 Euro würde ich dafür nicht noch einmal hinblättern wollen…

    Grafik: 8/10
    Sound: 6/10
    Gameplay: 4/10
    Gesamt: 6/10

    Fotocopyright: Supermassive Games/Bandai Namco Entertainment

    Old Man’s Journey

    Inhalt

    Ein alter Mann erhält einen mysteriösen Brief, der ihn veranlasst seine Sachen zu packen und auf eine große Reise zu gehen…

    Gameplay

    Das Gameplay von „Old Man’s Journey“ lässt sich nur schwierig umschreiben. Am ehesten handelt es sich bei diesem Titel um ein interaktives Bilderbuch, bei dem der Spieler Landschaften verrücken muss, damit seine Spielfigur den Bildschirm durchschreiten kann. Man verschiebt Berge, Brücken, durchbricht Mauern – so dass der alte Mann seinen Weg ungehindert fortsetzen kann.

    Dabei gibt es keinen Zeitdruck oder Trial & Error Momente, lediglich ein bisschen Knobeln und Ausprobieren.

    Spielzeit

    Die Spielzeit für einen entspannten Durchgang betrug etwas unter 1,5 Stunden, was im Anbetracht des günstigsten Preises (ich glaube knapp 1 Euro im Angebot) in Ordnung ging. Ich habe mich vorher kurz informiert und nicht mehr erwartet.

    Präsentation

    Die wunderschöne Präsentation war für mich der Aufhänger schlechthin. Die Optik erinnert an ein Bilderbuch und überzeugt mit kunterbunten, detailreichen Kulissen und witzigen Animationen. Der Soundtrack war ebenfalls nicht übel, wiederholte sich nur zu oft und musste nach einigen Minuten etwas leiser gestellt werden.

    Positiv

    • hübsche Präsentation
    • witziges Spielkonzept
    • nette Story

    Neutral

    • Musik zwar gut, aber ein wenig eintönig
    • wenig Interaktion
    • kurze Spielzeit

    Negativ

    • Handlung nicht zu hundetrprozentig packend
    • Wiederspiel-Wert eher gering

    Fazit

    Für einen günstigen Anschaffungspreis macht man hier nicht viel verkehrt. Allein die außergewöhnliche Präsentation lohnt das Anzocken, auch wenn mich die nett gemeinte Handlung nicht so richtig packen konnte. Irgendwann haben sich die simplen Rätsel abgenutzt und man wollte nur noch den Abspann erleben. Für Titel wie diesen muss man also auch klar in der Stimmung sein und dann passt das aber auch.

    Letztlich ein netter kleiner Spaß, aber wahrscheinlich nichts, was länger im Gedächtnis verweilen wird.

    Grafik: 8/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 4/10
    Gesamt: 6/10

    Fotocopyright: Broken Rules

    South of the Circle (Nintendo Switch)

    Inhalt

    Ein Zeiten des kalten Krieges müssen zwei Forscher in der Arktis notlanden. Der Spieler übernimmt die Steuerung von einem von Ihnen und versucht in der Einöde irgendwie Hilfe zu finden. Auf seiner beschwerlichen Reise wird er grübelt er jedoch über die Vergangenheit nach…

    Gameplay

    Die Spielmechanik von „South of the Circle“ lässt sich schwer umschreiben. Das Spiel nimmt den Spieler stark bei der Hand beziehungsweise läuft fast schon selbst ab. An einigen Stellen dürfen wir die Gesprächsverläufe beeinflussen, manchmal sogar die Figur oder ein Fahrzeug entlang eines vorgegebenem Weges manövrieren.

    Dies findet auf der Third-Person Perspektive statt und steuert sich leider ziemlich ungenau. Glücklicherweise sind hier keine schnellen Reaktionen erforderlich und im gemächlichen Ganzen stört dies nicht wirklich.

    Nerviger hingegen das Interpretieren seiner Symbolik. So erschienen bei den Dialogen immer mal wieder verschiedene Icons über seiner Figur – bei denen ich bis zuletzt nie genau wusste, inwiefern ich nun die Handlung bzw. das aktuelle Gespräch auf welche Weise beeinflusse. Statt einem Daumen nach oben oder unten gab es seltsame Kreise, Quadrate oder mal ein Bildchen einer Sonne.

    Spielzeit

    Wie so oft habe ich auch hier die Zeit nicht exakt gestoppt und in 3 Etappen etwa 3 bis 3,5 Stunden bis zum Abspann benötigt.

    Präsentation

    Das außergewöhnlichste an diesem Spiel war sicherlich seine Präsentation. Während die akustische Seite mit ordentlichen Synchronsprechern überzeugen konnte, machte die malerische Optik Einiges her. Realistisch wirkende Figuren und Kulissen wurden mit einem Aquarell-Look und körnigem Filter unterzogen, so dass eine ganz eigene Komposition entstand. Schade, dass die kleine Switch das Treiben trotz verschwommener Darstellung nicht immer flüssig darstellen konnte.

    Positiv

    • cineastische Inszenierung
    • skurriler Grafikstil
    • gute englische Sprecher
    • ungewöhnliches Szenario

    Neutral

    • überschaubare Spielzeit
    • überschaubare Interaktivität
    • kleinere Ruckler
    • ungenaue Steuerung
    • nur englische Dialoge

    Negativ

    • Längen trotz kurzer Spielzeit
    • Symbolik nicht immer klar

    Fazit

    Trotz seiner ungewöhnlichen Aufmachung wollte der Funken nicht vollends überspringen. „South of the Circle“ ist ein interessantes „Kunstprojekt“, aber kein so richtig überzeugendes Spiel.

    Man fühlte sich wie in einem Bilderbuch, dessen Dialoge und Wendungen gefühlt gar nicht gravierend beeinflusst werden konnten und das Meiste automatisch vorm Betrachter ablief. Dies bieten andere Games zwar auch, aber zumeist noch etwas packender, kurzweiliger und von der Symbolik deutlich verständlicher.

    Unterm Strich habe ich den Ausflug in die eisige Gefilde nicht bereut, aber eine echte Empfehlung fällt schwer. Wer kein Problem mit wenig Interaktion, aber Interesse an einer „reifen“ Handlung hat, darf mal reinschauen. Genügend bessere Alternativen gibt es allerdings schon.

    Grafik: 7/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 4/10
    Gesamt: 6/10

    Fotocopyright: State of Play / 11 Bit Studios

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