Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive