(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Katastrophenfilm

Fukushima

Inhalt

Mit einem Beben nahm die Katastrophe ihren Lauf. Im Atomkraftwerk von Fukushima schrillen bereits die Alarmglocken, als dann auch noch riesige Flutwellen über dem Gebäude hereinbrechen und die Lage weiter verschärfen. Ein verzweifelter Kampf zur Eindämmung größeren Schadens beginnt…

Fazit

Die Ereignisse um Fukushima sind noch halbwegs frisch in den Köpfen und schon verarbeiten die Japaner das Unglück auf ihre eigene Weise. Dabei schufen sie keinen effektgeilen Actionfilm, sondern ein verhältnismäßig nüchternes Portrait, welches die Ereignisse in anschaulicher Form dokumentiert.

Mein Problem war jedoch, dass ich in vielen Bereichen einfach nicht mitsprechen konnte. Ich kann sehr wohl die Inszenierung an sich loben, nicht aber vollends deren sachgemäßen Inhalt quittieren. Die Betroffenen gaben sich hier zwar sehr bemüht und wichtige Handlungsträger werden wohl auch zu Recht als Helden abgelichtet – doch der Ursprung der Ereignisse wird vielleicht ein wenig verklärt.

Statt menschlichem Versagen oder baulichen Mängeln, steht hier die Natur als Verursacher der Schäden im absoluten Vordergrund. Man übt recht wenig Kritik an sich selbst, schiebt nahezu alle Schuld von sich – und stößt damit ein wenig auf. Sicherlich hätten das andere Nationen auch nicht anders darstellt, aber als knallharte Dokumentation sollte man den Titel hierdurch keineswegs betrachten.

Mit der richtigen Herangehensweise kam man sich ordentlich mit dem Geschehen zurecht. Der Verlauf war zwar eher ruhig, aber nie uninteressant. Manchmal gab es zwar kleinere Durchhänger, insgesamt war der Flow allerdings in Ordnung. Ein wenig haben manch eher schwache darstellerische Leistung und eine insgesamt mittelprächtige deutsche Synchro aufgestoßen, aber bei einem solchen Film war dies gerade noch in akzeptabel.

Mit guten Darstellern, ausgezeichneten visuellen Effekten und einem beschaulichen Ablauf, liefert man uns hier einen soliden Genrevertreter – bei dem ich nicht alle Abläufe final bewerten und auf die Goldwaage legen möchte. Als chronologische Aufbereitung der einzelnen Aktionen finde ich den Film durchaus sehenswert, zur exakten Einordnung kann und will ich hingegen nichts sagen. Unterm Strich war der Unterhaltungswert in Ordnung und von daher dürfen Interessierte ruhig mal reinschauen.

6/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Poseidon

Inhalt

Es sollte eine unvergessliche Silvesterfeier auf hoher See werden, doch die Natur macht dem schönen Ereignis einen Strich durch die Rechnung. Während der Gala drehen hohe Wellen das Schiff Poseidon kopfüber ins Wasser und langsam sinkt das gekenterte Vorzeigeobjekt zusehends…

Fazit

Die letzte Sichtung von Wolfgang Pettersons Katastrophenfilm liegt schon einige Jahre zurück, doch gerade eben durfte ich mich noch einmal von seinen Stärken überzeugen – die nach wie vor zu einem bleibenden, guten Eindruck im Gedächtnis sorgten.

Ich rechne dem Titel hoch an, dass es sich bei dem Unglück um ein „natürliches“ Ereignis handelte und nicht etwa, dass olle Terroristen oder Ähnliches dafür verantwortlich waren. Auch war es sehr angenehm, dass es keinen Bösewicht im klassischen Sinne gab und die Überlebenden weitestgehend an einem Strang zogen und in der Regel auch einer Meinung waren. Dies sorgte – gepaart mit tollen und noch immer sehenswerten – Effekten für einen angenehmen Flow.

Mit knapp 1,5 Stunden war der Film nicht zu lang und jederzeit angenehm kurzweilig. Nach einem kurzen und schmerzfreien Intro, inklusive kleiner Charaktereinführung, ging es direkt ins wilde Geschehen und das hohe Tempo konnte bis zum Ende beibehalten werden. Die Macher haben dabei tolle Ideen verarbeitet und blieben insgesamt „auf dem Teppich“. Es gab zwar einige waghalsige Aktionen, doch unterm Strich konnte man diese ganz gut verarbeiten und die Augen nicht zu sehr verdrehen.

Auf Seiten der Darsteller gab es nichts zu Meckern. Besonders gut hat wieder einmal Kurt Russel gefallen, der den besorgten Vater und ehemaligen Bürgermeister von New York wunderbar verkörpert hat. Überhaupt hat das kurze portraitieren der Figuren einwandfrei geklappt. Obwohl es jeweils nur kurze Hintergrundinfos gab, sorgte diese knappe Zeichnung für ausreichende Tiefe und ging überhaupt nicht auf die Kurzweil.

Die Set-Designer haben großartige Arbeit vollbracht. Das gekenterte Schiff wirkte zu jeder Zeit glaubhaft und vor allem aufwändig gestaltet. Man bekam viele Räumlichkeiten zu Gesicht und jede einzelne wurde mit Details überhäuft und so eine perfekte Immersion geschaffen. Man fühlte sich jederzeit wie auf hoher See und konnte sich kaum satt sehen. Wie bereits erwähnt haben die Effekte ihre Zeit erstaunlich gut überlebt. Der Untergang des Karrens bot eindrucksvolle Effekte, die in meinen Augen noch besser als beispielsweise dem Mega-Blockbuster „Titanic“ gealtert sind. Natürlich ist der Streifen auch wesentlich neuer – doch selbst hier scheitern einige jüngere Mitstreiter grandios und wirken schnell altbacken.

Mit „Poseidon“ schuf der deutsche Regisseur Peterson einen richtig guten Genrevertreter, der in vielen Bereichen noch immer eine gute Figur macht. Sei es bei der audiovisuellen Umsetzung, der witzigen Ideen, der toll agierenden Darsteller oder dem halbwegs nüchternen Verlauf. Sicherlich konnte man sich am Ende ein wenig Pathos nicht vollends verkneifen, doch so schmalzig wie bei der Konkurrenz ist der Abgang einer Hauptfigur dann auch wieder nicht geraten und die Wertung wird nicht verhagelt. Für mich einer der besseren Katastrophenfilme mit hohem Unterhaltungswert und ganz viel Kurzweil! Ohne Marines, ohne Attentäter und ohne viel Herzschmerz – so kann es gerne öfter sein.

7,5/10

Fotocopyright: Warner