Atemlos

Inhalt

Jesse ist ein Gauner, wie er im Buche steht. Um eine Freundin in Vegas zu besuchen, knackt er einen Porsche und bringt auf seiner Tour sogar noch einen Polizisten um. Fortan muss er sich vor den Gesetzeshütern ducken, doch zeitgleich das Herz seiner Liebsten erobern…

Fazit

Für heutige Sehgewohnheiten mag “Atemlos” zunächst etwas gewöhnungsbedürftig daher kommen. Dies lag nicht nur an einem extrem jungen Richard Gere, sondern vor allem einer Inszenierung, die nach ihren eigenen Regeln spielte und mit ihrer im Tempo schwankenden Gangart manchmal etwas unausgegoren wirkte.

Rasante Verfolgungsjagden wechselten sich mit langgezogenen Aufnahmen ohne (oder mit zu viel) Dialog ab. Der Streifen behielt kein konstantes Pacing bei, wirkte manchmal planlos zusammengewürfelt. Auf der einen Seite war dieser Umstand zwar schon leicht nervig, andererseits wiederum recht spaßig. Im Nachhinein blieb diese Herangehensweise im Gedächtnis und stellte irgendwo ein markantes Merkmal dar – denn unterhaltsam war das Gebotene auf jeden Fall.

Die Geschichte war simpel, aber aufgrund ihrer charismatischen Figuren unerwartet spannend gestaltet. Man wollte unbedingt wissen, wie sich die Liebe zwischen Jesse und Monica entfaltet und welche Haken ihre Abenteuer noch schlagen. Dabei lockerten einige erotische Passagen das Geschehen ungemein auf und verliehen dem Ganzen zusätzlich einen leicht verruchten Touch.

Optisch ging es altbacken zu, aber der verrauschte Look und die schlecht hineinkopierten Hintergründe (bei den Fahrszenen) passten hervorragend zum Rest. Ein eingängiger Rock’n Roll-Soundtrack unterstrich das rebellische Flair des Streifens enorm und animierte immer wieder zum schunkeln.

Fast hätte ich “Atemlos” nach wenigen Minuten abgeschaltet, aber irgendwann war man irgendwie voll im Thema drin und wollte unbedingt wissen, ob die ungestüme Liebe einen guten Ausgang findet. Der Film unterhielt prima und präsentierte zwei tolle Hauptdarsteller in Höchstform.

7,5/10

Fotocopyright: MGM Home Entertainment GmbH