Inhalt

Seit nunmehr 20 Jahren sind Hanna und Simon ein Paar. Die Beziehung läuft gut, aber echte Highlights scheinen zu fehlen und der Schritt zur Ehe eine mehr als logische Konsequenz. Kompliziert wird es allerdings, als beide unabhängig voneinander Adam kennen und lieben lernen. Sie betrügen sich gegenseitig, ohne von der gemeinsamen Affäre zu wissen…

Fazit

Der Plot von „Drei“ klingt zunächst simpel, doch Regisseur Tom Tykwer hat es nicht bei einer simplen Beziehungsklamotte belassen und dem wilden Treiben unerwartet viel Tiefe eingehaucht. Er beleuchtet dabei alle Figuren bis ins kleinste Detail und macht ihre Motivationen für uns extrem gut greifbar.

Wir haben hier kein Paar, welches kurz vor der Trennung steht oder dem es schlichtweg an Liebe mangelt – vielmehr wird durch den gemeinsamen Freund etwas Neues in ihnen entfacht und bis dato nicht bekannte Leidenschaft geweckt. Man spürt, dass war weiterhin ein festes Band vorhanden ist, aber eben ein neuer Aspekt zum gewohnten Dasein dazugekommen ist.

Angereichert wird das Ganze durch Schicksalsschläge, die immer wieder den Ernst des Lebens bewusst machen und jeglichen Anflug von Satire immer wieder den Wind aus den Segel nehmen. Dabei war das Gebotene aber auch nicht so schwerfällig, dass man das Interesse verloren hätte. Unbequeme Themen wurden überraschend gut verpackt, kurzweilig und durchaus mit Augenzwingern verkauft.

Die Darsteller haben ihre Sache dabei außerordentlich gut gemacht und ließen und viele Situationen teilweise sogar schmerzlich miterleben. Die Chemie aller Beteiligten hat einfach gepasst und die Sympathie zum Zuschauer war stets gegeben. Man nahm ihnen ihre Handlungen vollends ab und konnte sich dank der guten Figurenzeichnung auch prima in deren Lage hineindenken.

Über die Glaubwürdigkeit der Rahmenhandlung lässt sich streiten – über die exzellente Erzählstruktur und die großartigen Darsteller hingegen weniger. „Drei“ verbirgt hinter seiner skurrilen Fassade wesentlich mehr, als man auf den ersten Blick erkennen mag und unterhielt mit seiner eigenwilligen Dynamik überraschend gut. Aufgrund seiner insgesamt doch recht speziellen Art gibt es allerdings keine absolute Höchstwertung – für Interessierte dennoch eine warme Empfehlung.

7,5/10

Fotocopyright: Warner Home Video