Inhalt
Sie ist hübsch, gefährlich und nicht gänzlich frei von Lastern. Ava ist Geheimagentin und erfüllt ihre Jobs stets bis zum grausamen Ende. Einige Kollegen befürchten jedoch, dass sie für die Organisation nicht mehr tragbar wäre und entscheiden sich – gegen den Willen des gemeinsamen Chefs – für eine Exekution…
Fazit
Ich predige ja immer wieder, dass Innovation gefragt ist – doch was Regisseur Tate Taylor hier aus dem Genre gemacht hat, ist schon ein starkes Stück. Dies meine ich allerdings eher im negativen Sinne – denn „Code Ava“ läuft von Anfang bis Ende einfach nicht rund und hat mächtig Sand im Getriebe.
Die Handlung setzt einfach irgendwann ein, klärt den Zuschauer nicht über die Hintergründe der Figuren auf und verlangt allen Ernstes, dass man die Gegebenheiten kommentarlos hinnimmt. Der Erzählfluss ist durchwegs holprig, voll mit Logiklöchern und mittelprächtiger Action. Es mangelt an Glaubwürdigkeit und Identifikation mit den seltsam gezeichneten Charakteren. Selbst das Finale wurde total verbockt – doch zu diesem Zeitpunkt stört das den Zuschauer schon nicht mehr, da er voller Langweile bereits resigniert hat.
Dass Jessica Chastain eine attraktive Dame ist, steht nicht zur Debatte. Ihre reizvollen Auftritte lenken jedoch nicht von schlecht gespielten Szenen und dämlichen Dialogen ab. So wie ihre Rolle hier angelegt war, wollte sie beim besten Willen nicht hineinpassen und präsentierte sich oft unfreiwillig komisch. Von Veteran Malkovich hätte ich ebenfalls mehr erwartet, doch auch hier trifft es weniger seine Schuld. Bis auf eine halbwegs spaßige Kampfszene hatte er leider nicht viel zu bieten – und litt genauso unter dem schlechten Drehbuch.
„Code Ava“ beweist, dass man einen – auf den ersten Blick – ordentlich besetzten Film mit schwachsinniger Handlung und unsauberer Struktur gegen die Wand fahren kann. Optisch stellenweise gar nicht übel, der Rest eher zum abgewöhnen. Nennt mich konservativ, aber ich bleibe lieber bei Klassikern wie „Nikita“ oder „Codename: Nina“. Die genannten Titel wirken zwar weniger modern und hektisch, überzeugen mit weitaus mehr Tiefgang und runderem Gesamtbild. Wenn es was aktuelles sein soll, dann greift zu „Atomic Blond“, der in so ziemlich allen Belangen der bessere Agentinnenfilm ist.
4/10
Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH
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