Inhalt

Der Nike-Konzern hat ein großes Problem. Während ihre Laufschuhe recht gut laufen, sehen wie im Bereich des Basketball einfach kein Land gegenüber der etablierten Konkurrenz. Ein paar findige Experten versuchen nun ihren Chef von einem größeren Invest zu überzeugen und einen angehenden Superstar wie Michael Jordan für ihr Unternehmen zu gewinnen…

Fazit

Das Leben schreibt einfach die besten Geschichten – und so auch hier. Was sich im ersten Moment zugegebenermaßen recht unspektakulär anhört, wurde absolut unterhaltsam und vor allem herrlich charmant in Szene gesetzt.

Bei diesem Film spürt man, dass die Darsteller wohl jede Menge Freude bei ihrer Arbeit hatten und dies kommt beim Zuschauer zu jeder Minute an. Es macht durchwegs Spaß dem überraschend prominienten Cast bei ihrem exzellenten Spiel beizuwohnen und man fühlt außerdem, dass dies Grundthema anscheinend auch jedem Beteiligten am Herzen lag und das Mitwirken irgendwo zur Ehrensache (Hommage an den Spitzensportler) gewesen ist.

Von Jordan selbst gab es zwar (erwartungsgemäß) wenig zu sehen, aber das war nicht weiter schlimm. Das „Drumherum“ war hier einfach das Entscheidende und der Weg somit das Ziel. Man lieferte einen interessanten und – hier mal recht unerwarteten – kurzweiligen Einblick in Konzernstrukturen, Denkweisen und das aufopfernde Arbeiten von engagierten Mitarbeitern. Klar kratzt das Geschehen nur an der Oberfläche und versucht auf breiter Ebene verständlich zu bleiben, dennoch bildete man diverse Prozesse glaubwürdig und (zumindest für mich) absolut ausreichend ab.

Die Inszenierung war ein weiteres Highlight für sich und schrieb Understatement ganz groß. Auf den ersten Blick gab das nüchterne Treiben eigentlich nicht viel her, doch bei genauerem Hinschauen fielen die vielen kleinen, liebevollen Details ins Auge. Ausstattung, Musik und natürlich die Kleidung und Frisuren unserer Akteure waren der Epoche entsprechend und stellenweise eher so beiläufig „dabei“, während andere stets mit dem Holzhammer auf ihren Retro-Charme aufmerksam machen wollen und dabei den Bogen oft überspannen (gutes Beispiel: die erste Staffel von „Stranger Things“).

Nach vielen positiven Meldungen habe ich einen durchaus soliden Film erwartet, wurde aber dennoch äußerst angenehm überrascht und bekam einen echt sehenswertes Ereignis, welches sich selbst vor Preisträgern wie „Argo“ (ist mir wegen Affleck spontan in den Kopf gekommen) nicht verstecken muss. Wer sich mit dem Thema auch nur ansatzweise anfreunden kann und ein Prime-Abo sowieso schon sein eigen nennt, macht hier garantiert nichts falsch und sollte unbedingt mal reinzappen. „Air“ macht auch ohne Action, auch ohne spektakuläre Szenen aus der Welt des Basketball (auf die hätte man ja evtl. auch hoffen können) so richtig gute Laune und dies ist natürlich in großen Teilen den wirklich perfekt miteinander harmonierenden Stars zu verdanken. Für mich ein richtig schöner „Sportfilm“, der eben mal eine andere Perspektive widerspiegelt und sich somit angenehm vom sonstigen Rest abhebt.

8/10

Fotocopyright: Amazon