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Schlagwort: Stephen King (Seite 1 von 3)

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Dreamcatcher

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Seit 20 Jahren treffen sich ein paar Freunde regelmäßig in einer alten Waldhütte, reden viel Blödsinn und lassen die alten Zeiten noch einmal Revue passieren. Dabei denken alle an Duddits, den sie in Kindheitstagen kennengelernt haben und der ihnen gewisse übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Als plötzlich merkwürdige Dinge in den Wäldern vor sich gehen und die Tiere vor etwas zu flüchten scheinen, macht sich die Angst breit…

Fazit

Schon in meinem ersten Review (auf meiner alten Seite) habe ich bemerkt, dass dieser Film weder Fisch noch Fleisch sei und nach unzähligen Jahren hat sich an diesem Eindruck nichts verändert. „Dreamcatcher“ ist ein Werk, dass man so gerne in sein Herz schließen möchte, aber irgendwie stoßen immer wieder zu unverträgliche Elemente dabei auf.

Die erste Stunde war wirklich stark und triefte vor unheilvoller King-Stimmung und dessen unvergleichbaren Humor. Vieles erinnerte an andere Werke (z.B. „ES“, „Stand by Me“) und holte den Fan schnell ab. Leider beginnt sich die Erzählung dann etwas zu überschlagen und zu schnell zu abgedreht zu werden, so dass sich das Gezeigte dann plötzlich wie ein völlig anderer Film angefühlt hat.

Die Handlung hat erst eine interessantes Prämisse aufgemacht, doch die spannenden Ansätze wurden dann mit lapidaren Sci-Fi-Elementen zu Ende erzählt und haben sich hierdurch selbst gewaltig entmystifiziert. Hier hätte ich mir lieber ein „altes Wesen“ oder was auch immer gewünscht, um das geheimnisvolle Flair aufrechter zu erhalten – und nicht einfach eine austauschbare Invasion von Außerirdischen, von denen man scheinbar vorher schon gehört und sogar eine Spezialeinheit davor eingerichtet hat. Man fühlte sich irgendwie leicht unbefriedigend abgespeist und bekam zudem in Sachen Duddits noch mehr Fragezeichen in den Kopf verpflanzt.

Überhaupt wurde die Sache um „Duddits“ nicht genügend ausgebaut. Durch die Rückblenden kamen gewaltige King-Vibes auf und in diesen Passagen war der Streifen so extrem stark. Sicherlich hat der Knabe früh erwähnt, dass er einst die Welt zu retten vermag, doch warum das auf so bizarren Wege stattfinden sollte habe ich mir nicht gewünscht. Immerhin war er – und auch der Rest – prima besetzt und jede Figur hatte einen hohen Wiedererkennungswert (Kindheit <> Heute). Es machte Spaß deren Dialogen zu lauschen und mit ihnen zu Lachen oder sich durchaus auch mit ihnen zu fürchten.

Technisch gab man sich keine Blöße und schuf eine hübsche Immersion. Die warmen Bilder aus Kindertagen standen in einem tollen Kontrast zu den schneebedeckten Ereignissen aus der Gegenwart und man versank gerne darin. Auch hier konnte man das Flair diverser King-Adaptionen perfekt einfangen, das Interesse an der Sache erwecken. Die Computereffekte waren schon damals kein absolutes Highlight, gingen aber in Ordnung und manche Wesen wirkten zum Glück nicht so arg wie Fremdkörper.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals das Buch gelesen habe und kann daher keine direkten Vergleiche ziehen. Wahrscheinlich haben sich die Macher schon irgendwie an die Ursprungsgeschichte gehalten und ich habe hier einige Dinge im Bezug auf den Film zu Unrecht kritisiert, doch dann hatte eben schon die Vorlage einige doofe Hänger. Die Ansätze waren gut, der Cast symphytisch und die technische Seite völlig in Ordnung – doch leider bleibt noch immer ein leicht enttäuschter Eindruck zurück. „Dreamcatcher“ ist nicht die schlechteste, aber leider auch nicht die allerbeste King-Verfilmung und bekommt daher nur eine Empfehlung für seine hartgesottenen Fans. Es ärgert mich schon, dass so viel Potential auf der Strecke geblieben ist…

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Der Nebel

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Ein mysteriöser Nebel macht sich in der Region breit, doch die Einwohner konzentrieren sich primär auf die Sturmschäden der vergangenen Nacht. Während David Drayton mit Nachbar und Sohn seine Einkäufe tätigt, wird es Draußen jedoch immer unheimlicher. Menschen behaupten sogar, unglaubliche Wesen in diesem Dickicht erblickt zu haben und so verschanzt sich alles im kleinen Lebensmittelladen…

Fazit

Ich habe das Buch gelesen, die Serie geschaut und diesen Kinofilm über die Jahre schon so einige Male auf der heimischen Leinwand gehabt. Im Grunde waren alle Varianten des Themas lediglich okay, aber irgendwie hat gerade dieser Streifen das gewisse Etwas.

Die Macher hielten sich mit Bedacht an die Vorlage, brachten vor allem die unheilvolle Grundstimmung im Einkaufsladen hervorragend rüber. Man konnte sich prima in die Köpfe der unterschiedlichen Charaktere hineindenken und die vielen unterschiedlichen Aktionen und Reaktionen durchaus gut verstehen.

Man verstand es, die ungewöhnliche Situation aufregend an den Zuschauer zu bringen, die Spannung stets einen Ticken zu steigern. Über das Finale konnte man sich bereits im Buch streiten, für mich ging es absolut in Ordnung. Bei der ersten Sichtung war es noch recht doof und vielleicht sogar ein wenig enttäuschend, mittlerweile denke ich mir, dass die Dinge schnell und konsequent zu Ende gebracht wurden.

Die ansprechende Optik trug sicherlich auch ihren Teil zum Gelingen bei. Der Nebel entfachte trotz auf Hochglanz polierter Bilder eine unheilvolle Grundstimmung und die Effekte (insbesondere die „Monster“) konnten überzeugen. Der Soundtrack unterstrich diesen guten Eindruck zusätzlich.

Die Mischung aus Kammerspiel und Horror war gelungen. Der Film besaß eine nette Atmosphäre und lud rasch zum Versinken ein. Der Ausgang mag abrupt daher kommen, ist aber kein echter Kritikpunkt mehr. Thomas Janes und auch der Rest des Casts hat seine Sache absolut zufriedenstellend erledigt und trotz mehrmaliger Sichtung haben Spannungskurve und Unterhaltungswert gepasst. In meiner persönlichen Skala rangiert der Titel definitiv im oberen Drittel der unzähligen Stephen King Umsetzungen.

Fotocopyright: LEONINE

Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines

Inhalt

Amerika zu den Zeiten des Vietmankrieges. Während die Einen unbedingt an die Front möchten, kehrten Andere gebrochen zurück. Auch der Sohn von Farmer Bill scheint die Ereignisse nicht verkraftet zu haben und bereitet den Einwohnern des verschlafenen Örtchens Maine mit seiner verstörenden Art mächtig Angst…

Fazit

Ob es nach dem mittelprächtigen Remake nun auch unbedingt eine Fortsetzung (bzw. Vorgeschichte) gebraucht hätte, sei einmal dahin gestellt. Da ich aber Fan des Buches, der ersten Filmumsetzung und King im Allgemeinen bin, wollte ich dennoch einen Blick wagen und war gespannt, wie die interessante Prämisse nun diesmal ausgeschlachtet wurde.

Grundsätzlich besaß der Streifen eine nette Atmosphäre und war mit knapp unter 90 Minuten auch angenehm kompakt und fuhr nur selten mit kleineren Längen auf. Die meiste Zeit war die überschaubare Handlung recht unterhaltsam und streckenweise sogar unerwartet spannend präsentiert, ließ sich also durchaus passabel „wegschauen“.

Obwohl die Inszenierung technisch solide ausfiel, wollte allerdings kein echtes Blockbuster-Feeling aufkeinem. Das Gezeigte wirkte stets wie ein besserer Fernsehfilm, respektable dank David Duchovny wie eine etwas längere Folge der X-Akten. Meist waren die Bilder einen Ticken zu düster, die Kontraste zu matschig und das Schauen manchmal ein wenig anstrengend.

Die Geschichte ging soweit in Ordnung, bot aber keine echten Highlights oder unvorhersehbaren Wendungen. Alles griff (sofern man das behaupten kann) schlüssig ineinander, brachte uns aber auch nicht auf falsche Fährten und legte seine Karten früh auf den Tisch.

Schwierige Sache. „Bloodlines“ ist zwar kein Totalausfall, wäre aber auch nicht unbedingt notwendig gewesen. Story, Aufmachung, Darsteller und Erzählfluss waren durchaus in Ordnung, konnten aber in keinen Bereichen allzu sehr glänzen. Unterm Strich ein netter Zeitvertreib, für den ein Abo eines weiteren Streaming-Dienstes aber nicht unbedingt lohnt.

6/10

Fotocopyright: Paramount

Rhea M – Es begann ohne Warnung

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Im Jahre 1987 befindet sich die Erde für einige Zeit in der Umlaufbahn eines mysteriösen Kometen, der sich sonderbar auf unsere Infrastruktur auswirkt. So greifen elektrische Geräte plötzlich ihre Besitzer an oder Autos mutieren selbstständig zu tödlichen Waffen. Inmitten des Chaos versuchen ein paar Besucher eines Dinners irgendwie am Leben zu bleiben…

Fazit

Filmadaptionen der Werke von King sind keine Seltenheit und von daher eigentlich auch nichts wirklich Besonders. Bei „Rhea M“ (oder „Maximum Overdrive“ im passenderen Original) beließ es der Autor allerdings nicht nur bei einem gewohnten Gastauftritt, sondern nahm auch direkt auf dem Regiestuhl platz. Oftmals kritisierte er seine Umsetzungen und nun musste er sich selbst beweisen.

Wie es die Inhaltsangabe bereits vermuten lässt, setzt der Horrormeister diesmal nicht auf schaurige Albtraumwesen oder menschliche Abgründe, präsentiert uns hier unverblümten Trash mit witzigen Ideen und zumindest auch theoretisch hohem Spaßfaktor. Richtige Highlights waren zwar rar gesät, aber immerhin wurde die Kurzweil hier weitestgehend groß geschrieben. Es gab ein paar kleinere Längen, doch insgesamt blieb das bunte Treiben jederzeit anschaubar und hielt ein gewisses Niveau mit ordentlichem B- oder besser gesagt C-Movie Charme bei.

Die Handlung war natürlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrte jedweder Glaubwürdigkeit, wirkte sich aber nicht negativ auf meiner Kritik aus. Manchmal muss man sich einfach einer wilden Geschichte hingeben und dank seiner bereits erwähnten Kurzweil (und einigen kleinen Splattereinlagen) war das entspannte Zurücklehnen sowieso kein Thema. Die Darsteller machten ihre Sache allesamt ganz annehmbar, machten zuweilen aber auch eine etwas zu strenge Mine zum eher weniger ernsten Spiel.

Technisch gab sich der Streifen solide und ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen. Er besaß den Look typischer 80iger Jahre Produktionen und passte damit freilich auch zu den unzähligen anderen Werken, die aus der Feder des Künstlers stammten und in Filmform abgeliefert wurden. Die Effekte bestanden aus solider Handarbeit und gingen in Ordnung. Erwähnenswert (und teilweise auch auf Covern und Plakaten ausgewiesen) wäre noch der Soundtrack, den ACDC zum Geschehen beigesteuert hat.

Wir haben schon viele Verfilmungen von King-Vorlagen gesehen und „Rhea M“ wartet mit einer der abgedrehtesten und vielleicht auch schwachsinnigsten Prämissen auf, doch regiert hier glücklicherweise die gute Laune – was zumindest in weiten Teilen über diverse Mankos hinwegschauen lässt. Unterm Strich also ein typischer Streifen für Zwischendurch, der das Hirn nie überanstrengt und für ein paar mehr oder weniger gute, unfreiwillige Lacher sorgt.

6/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

1959. Gordie Lachance, Chris Chambers, Teddy Duchamp und Vern Tassio sind die besten Freunde und zugleich eine eingeschworene Clique mit großem Abenteuertrieb. Als sie eines Tages ein Gespräch über den Verbleib eines vermissten Jungens belauschen, werden sie hellhörig.

Verzweifelt wird nach Ray Brower gesucht, der nach dem Blaubeerenpflücken nicht mehr nach Hause kam. Seine Leiche soll angeblich an einer Bahnstrecke einige Meilen entfernt liegen, doch die Ordnungshüter haben sie noch nicht gefunden. Voller Tatendrang brechen die neugierigen Freunde auf und erleben auf dem Weg jede Menge aufregende Momente…

Fazit

Wirklich perfekt ist eigentlich nichts im Leben – auch kein Film. Wenn mich Jemand trotzdem nach einen annähernd perfekten Film fragen würde, so wäre der Gedanke an „Stand by Me“ nicht fern. Nachdem ich mir erst kürzlich wieder „Die Goonies“ angeschaut habe, war der Appetit auf diesen Titel irgendwie auch wieder geweckt und schnell wollte man in alten Erinnerungen schwelgen – schließlich haben diese Streifen meine Jugend irgendwo mitgestaltet.

Im Gegenzug zu meiner ersten Variante dieses Reviews, habe ich mittlerweile die zu Grunde liegende Kurzgeschichte „Die Leiche“ gelesen und kann eine einwandfreie Adaption der Selbigen bescheinigen. Gerade bei King immer ein heikles Thema, doch hier vollends geglückt und die Vorlage sogar um einige Facetten ergänzt und einige verrückte Ideen mit prachtvollen Bildern ausgeschmückt.

Bei diesem Werk weiß man gar nicht, wo man mit dem Lob anfangen und wo man damit aufhören sollte. Angefangen bei seinen tollen Jungstars, dem einprägsamen Soundtrack, bis zur meisterhaften Inszenierung. Der Film verspürt ein tolles Flair, dem man sich kaum entziehen kann und sofort alle Erinnerungen an die Jungend nach oben bringt – auch wenn man sich selbst ja nie zu hundertprozentig mit dem Szenario (aber eher dem drumherum um die Freundschaft der Kids) identifizieren konnte.

Die Leiche des gesuchten Jungen bildet zwar den Handlungsrahmen, ist aber nicht Schwerpunkt des Geschehens. Es geht in erster Linie um die lange Reise und die darin auf die Probe gestellte Freundschaft der Akteure. Es ist ist unglaublich unterhaltsam ihre teils naiven, teils fast schon tiefgründigen Dialogen der jungen Menschen zu lauschen – mit ihnen zu lachen und traurige Phasen durchzumachen. Der Grad zwischen leichtgängiger Unterhaltung und ernsten Tönen wurde brillant ausgelotet und überzeugt aus heutiger Sicht noch immer.

Für seine eher milde FSK 6-Freigabe geht es streckenweise schon recht herb zur Sache. Es gibt Bilder, die man nicht unbedingt in diesem Alter empfehlen würde – aber man den Titel ja selbst mit jungen Jahren zum ersten mal gesehen und es gut verkraftet. Ich fand es damals schon heftig, dass man die gefundene Leiche tatsächlich auch sah und sie nicht nur den Gedanken überlassen wurde. Dies kann für ein Kind schon heftig sein – auf der anderen Seite macht man hier eine Kompromisse und schließt die durchaus realistische Story mit einem kleinen Schlag in den Magen passend ab.

„Stand by Me“ gehört zu den größten Klassikern aus der Jugend und hat bis dato nichts von seiner Großartigkeit eingebüßt. Genau wie „Die Goonies“ gehört das Teil einfach in die Sammlung und spätestens alle paar Monate immer mal wieder gesichtet. Auch wenn man eine solche Geschichte selbst so nie erlebt hat, weckt das Abenteuer unglaublich viele Erinnerungen an die eigene Jugend – im Positiven, wie im Negativen.

Schade, dass der Film mit knapp 85 Minuten etwas kurz ausgefallen ist – man wäre auch gerne zwei Stunden oder länger in diesem gelungenen Meisterwerk versunken. Entschuldigt auch bitte die vielen „Goonie- Vergleiche“, aber in meinen Gedanken sind die Filme irgendwie nah beieinander und nicht mehr wegzudenken.

9/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Friedhof der Kuscheltiere 2

Inhalt

Nach dem tragischen Unfalltod seiner Mutter zieht Jeff mit seinem Vater in die alte Heimat der Verstorbenen. Statt der erhofften Erholung leidet der Junge fortan an Mobbing anderer Halbstarker und wird schon bald mit einem alten Fluch des örtlichen Indianerfriedhofs konfrontiert…

Fazit

Der erste Teil von „Friedhof der Kuscheltiere“ gehört für mich seit jeher zu den besten Umsetzungen großer King-Klassiker, von dem selbst sein Remake meilenweit entfernt war. Der Fortsetzung dagegen stehe ich seit jeder etwas gespalten gegenüber – denn so richtig empfehlen konnte man sie damals, wie heute nicht, aber der Unterhaltungsfaktor stimmt in meinen Augen schon irgendwo gewaltig.

Die Geschichte war weder originell, noch extrem gut weitergesponnen. Es gab Anleihen zum Vorläufer und im Grunde auch ein recht ähnlicher Plot mit selber Prämisse. Man fügt dem Treiben keinerlei neue Impulse dazu und erzählt den ganzen Krempel in mariginal veränderter Form einfach noch einmal.

Was sich nach einem echten Langweiler anhört, ist jedoch überraschend unterhaltsam. Dadurch, dass man das Geschehen eigentlich nie für richtig Ernst nehmen kann und der Grusel komplett ausblieb, dominiert der Trash-Faktor. Oftmals wollte man den Kopf schütteln, sah sich unlogischen Momenten gegenüber konfrontiert und konnte sich nur selten in die Figuren hineindenken.

Vor allem der heraussagenden Leistung von „Highlander“-Bösewicht Clancy Brown ist zu verdanken, dass der Spaß kein Ende nahm. Seine Rolle war so schräg, dass oftmals kein Auge trocken blieb – ob von den Machern gewollt oder nicht. Ihm gegenüber ein noch recht frischer Edward Furlong, der ebenfalls prächtig mitwirkte und jederzeit lässig daher kam. Passte alles irgendwo gut.

Manche Filme sind so schlecht, dass sie wieder gut sind. „Friedhof der Kuscheltiere 2“ gehört für mich in diese merkwürdige Kategorie und hat hierdurch seit Jahren einen festen Platz in der Sammlung. Das Ding erfndet das Rad nicht neu, ist stellenweise unfreiwillig komisch – doch unterm Strich enorm kurzweilig und vor allem cool besetzt. Vermutlich werden „Neueinsteiger“ mit der Nase rümpfen, vielleicht werden mich Kenner des Streifens allerdings auch gut verstehen.

7/10

Fotocopyright: Paramount

Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen

Inhalt

Seit seiner traumatischen Kindheit wird Danny Torrance von seltsamen Visionen geplagt und hat den Umgang damit über die Jahre irgendwie erlernt. Er heuert in einem Hospiz an und gibt dank seiner besonderen Fähigkeiten einen hervorragenden Sterbegleiter. Eines Tages jedoch wird er von einem Mädchen mit ähnlichen Kräften um seine Hilfe auf der Suche nach einem vermissten Jungen mit abermals ähnlichen Begabungen gebeten…

Fazit

Fortsetzungen von großen Klassikern sind immer eine Sache für sich – zumal wenn die Vorgänger schon etliche Jahre auf dem Buckel haben und seinerzeit in sich vollkommen stimmig und abgeschlossen waren. Trotz der erneuten Vorlage von King waren die Bedenken bei „Doctor Sleep“ im ersten Moment sicherlich gerechtfertigt, doch nach wenigen Minuten glücklicherweise vollkommen in Rauch aufgelöst.

„Doctor Sleeps Erwachen“ ist Fortsetzung und liebevolle Hommage in Einem. Der Film macht über knappe zwei Stunden sein komplett eigenes Ding und fährt am Ende mit einem gelungenen Nostalgiefaktor auf – ohne direkt bei „Shining“ abzukupfern. Er recycelt zwar alte Locations, doch im neuen Kontext wirken sie frisch und absolut passend. Die Verwendung alter Schnipsel wirkt nicht erzwungen, sondern konkret in die neue Handlung eingebettet – und herrlich schaurig.

Der Grundton war jederzeit düster und beklemmend. Selbst in strahlenden Szenarien mit warmen Farbtönen fühlte man stets einen seltsamen Unterton – und das hat so richtig in seinen Sog gezogen. Man konnte viele Elemente auf den ersten Blick noch nicht greifen, hatte dennoch ein Interesse an deren Aufklärung. Während ich bei manch verwirrendem Konkurrenten durchaus mal schnell die Lust verliere, hielt mich „Dr. Sleep“ mit seiner eigenen, unvergleichbaren Art an den Schirm gefesselt.

Ewan McGregor ist eigentlich immer eine sichere Bank und auch hier war Verlass auf sein Talent. Obwohl wir ihn im Kopf bereits mit vielen anderen Rollen assoziieren, konnte man sich hier prima mit ihm als Danny Torrance anfreunden. Er gab seiner Figur jede Menge Sympathie und Verständnis – was übrigens auch für die anderen ausgezeichneten Akteure galt. Alle harmonierten hier wunderbar miteinander und selbst die kleinste Nebenrolle wurde mit Sorgfalt besetzt.

Mit seiner deutlichen Überlänge setzt „Doctor Sleep“ ein klares Zeichen. Er ist kein seichter Spaß für Zwischendurch – sondern ein äußerst stimmiges Werk, welches eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert und dafür angenehm in seine großartig inszenierte Geschichte zieht. Ich habe mich jedenfalls keine Sekunde gelangweilt und gebe nicht nur allen Fans von Jack Torrance eine uneingeschränkte Empfehlung. Eine Sichtung von „Shining“ ist zudem nicht unbedingt nötig – der Tiefe und den Anspielungen schadet eine Vorkenntnis jedoch nicht. Man hätte es kaum gedacht, aber diese King-Adaption ist DAS großartige Horror-Spektakel, welches ich mir eigentlich von der Neuverfilmung von „ES“ erhofft hätte.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

The Stand – Das letzte Gefecht (2020) – Staffel 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat 99 Prozent der Erdbevölkerung dahin gerafft und die wenigen Überlebenden ziehen nun mehr oder weniger zerstreut umher. Diese Menschen sind allerdings durch ihre Träume verbunden. Während die Einen darin von der gutmütigen Abagail Freemantle erfahren, werden die Anderen von dem geheimnisvollen Randall Flagg in das noch immer sündige Las Vegas abgerufen…

Fazit

Das Buch besitze ich seit meiner Kindheit, doch bis dato habe ich es nie über das erste Viertel heraus geschafft. Die Geschichte an sich ist zwar recht interessant, doch der dicke Wälzer stellenweise etwas langatmig geraten. Gefreut habe ich mich dann damals über die erste TV-Umsetzung, welche man sich vorab in der Videothek auf VHS geliehen und durchgesuchtet hatte.

Seit Jahren verfolgt man nun schon die Entwicklung einer Neuinterpretation – und statt einem angeblichen Kinofilm von Ben Affleck ist es nun wieder ein Serienformat geworden, welches augenscheinlich dem umfangreichen Stoff etwas gerechter zu werden schien.

Zuerst möchte ich sagen, dass mir beide Apdationen recht gut gefielen. Jede hat ihre Stärken und Schwächen, doch der Kern ist bei allen gleich. King liefert uns hier eine epische Geschichte, in der sich Gut und Böse gegenüber stehen und das Ende der Menschheit endgültig bevorsteht. Beide Fraktionen besitzen ihre charismatischen Anführer und das Thema Versuchung nimmt dabei einen gewissen Stellenwert ein.

Erwartunsggemäß nimmt sich die aktuelle Verfilmung etwas mehr Zeit, um Details und Figuren besser auszuarbeiten und krempelt dabei die Erzählstruktur ein wenig um. Stand damals der Weg im Fokus, sind hier die Überlebenden bereits an ihren Zielen angekommen und durch Rückblenden erfahren wir mehr über deren Schicksale. Die höhere Episodenanzahl bringt jedoch auch kleinere Längen mit sich, die aber zum Glück immer wieder schnell vorüber gehen und durch einen guten Spannungsbogen (trotz bekannter Handlung) immer wieder überspielt werden. Man bleibt auf jeden Fall bis zum bitteren Ende am Geschehen und kann gut eine Folge nach der anderen wegschauen.

Technisch gibt sich die Produktion hochwertig. Zwar sind nicht alle Computereffekte absolut State-of-the-Art, aber insgesamt hinterließ alles einen mehr als guten Eindruck. Durch den leicht veränderten Ablauf wirkt das Epos sowieso etwas zeitgemäßer, obgleich dies in dieser Form nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Man möchte so vielleicht etwas mehr Komplexität vortäuschen und sich von der ersten Adaption deutlicher abheben, aber das geht in Ordnung.

Mein größter Kritikpunkt ist der Cast. Ich halte eigentlich viel von Whoopi Goldberg oder Alexander Skarsgård aber hier wollten sie nicht so recht ins Geschehen passen. Gerade Skarsgård erschien mir als Bösewicht trotz einiger wirklich cooler Momente einfach nicht charismatisch genug. Irgendwie verbinde ich Jamey Sheridan im lässigen Jeans-Outfit mit dieser Rolle, der mit seinen unkonventionellen Auftritt seinerzeit für echte Begeisterung sorgte. Der Rest erledigt seinen Job jedoch sehr gut und auch die Synchro (so eine Sache in den letzten Monaten) hat gefallen. Im Vergleich erscheinen hier einige Figuren fast schon zu hübsch und geleckt – aber damit hat nicht nur „The Stand“ aus 2020 zu kämpfen.

Wie bereits erwähnt sind beide bisher gesehenen Umsetzungen des wuchtigen Buches eine runde Sache. Mir persönlich hat jedoch die etwas straffere und sympathischer besetzte alte TV-Fassung einen Ticken besser gefallen – obgleich die Neuauflage aus heutiger Sicht wesentlich zeitgemäßer daher kommt. Ich mag den alten Charme und die gradlinigere Erzählweise etwas mehr, doch schlecht ist die 2020er-Version auf keinen Fall. Fans schauen sowieso Beides und lesen die noch immer erschreckend aktuelle Vorlage. Neueinsteiger hingegen greifen vielleicht besser zur modernen Adaption, da sie wohl mehr den derzeitigen Sehgwohnheiten und Technikansprüchen gerecht wird.

7,5/10

Fotocopyright: Starzplay

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