Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

1959. Gordie Lachance, Chris Chambers, Teddy Duchamp und Vern Tassio sind die besten Freunde und zugleich eine eingeschworene Clique mit großem Abenteuertrieb. Als sie eines Tages ein Gespräch über den Verbleib eines vermissten Jungens belauschen, werden sie hellhörig.

Verzweifelt wird nach Ray Brower gesucht, der nach dem Blaubeerenpflücken nicht mehr nach Hause kam. Seine Leiche soll angeblich an einer Bahnstrecke einige Meilen entfernt liegen, doch die Ordnungshüter haben sie noch nicht gefunden. Voller Tatendrang brechen die neugierigen Freunde auf und erleben auf dem Weg jede Menge aufregende Momente…

Fazit

Wirklich perfekt ist eigentlich nichts im Leben – auch kein Film. Wenn mich Jemand trotzdem nach einen annähernd perfekten Film fragen würde, so wäre der Gedanke an „Stand by Me“ nicht fern. Nachdem ich mir erst kürzlich wieder „Die Goonies“ angeschaut habe, war der Appetit auf diesen Titel irgendwie auch wieder geweckt und schnell wollte man in alten Erinnerungen schwelgen – schließlich haben diese Streifen meine Jugend irgendwo mitgestaltet.

Im Gegenzug zu meiner ersten Variante dieses Reviews, habe ich mittlerweile die zu Grunde liegende Kurzgeschichte „Die Leiche“ gelesen und kann eine einwandfreie Adaption der Selbigen bescheinigen. Gerade bei King immer ein heikles Thema, doch hier vollends geglückt und die Vorlage sogar um einige Facetten ergänzt und einige verrückte Ideen mit prachtvollen Bildern ausgeschmückt.

Bei diesem Werk weiß man gar nicht, wo man mit dem Lob anfangen und wo man damit aufhören sollte. Angefangen bei seinen tollen Jungstars, dem einprägsamen Soundtrack, bis zur meisterhaften Inszenierung. Der Film verspürt ein tolles Flair, dem man sich kaum entziehen kann und sofort alle Erinnerungen an die Jungend nach oben bringt – auch wenn man sich selbst ja nie zu hundertprozentig mit dem Szenario (aber eher dem drumherum um die Freundschaft der Kids) identifizieren konnte.

Die Leiche des gesuchten Jungen bildet zwar den Handlungsrahmen, ist aber nicht Schwerpunkt des Geschehens. Es geht in erster Linie um die lange Reise und die darin auf die Probe gestellte Freundschaft der Akteure. Es ist ist unglaublich unterhaltsam ihre teils naiven, teils fast schon tiefgründigen Dialogen der jungen Menschen zu lauschen – mit ihnen zu lachen und traurige Phasen durchzumachen. Der Grad zwischen leichtgängiger Unterhaltung und ernsten Tönen wurde brillant ausgelotet und überzeugt aus heutiger Sicht noch immer.

Für seine eher milde FSK 6-Freigabe geht es streckenweise schon recht herb zur Sache. Es gibt Bilder, die man nicht unbedingt in diesem Alter empfehlen würde – aber man den Titel ja selbst mit jungen Jahren zum ersten mal gesehen und es gut verkraftet. Ich fand es damals schon heftig, dass man die gefundene Leiche tatsächlich auch sah und sie nicht nur den Gedanken überlassen wurde. Dies kann für ein Kind schon heftig sein – auf der anderen Seite macht man hier eine Kompromisse und schließt die durchaus realistische Story mit einem kleinen Schlag in den Magen passend ab.

„Stand by Me“ gehört zu den größten Klassikern aus der Jugend und hat bis dato nichts von seiner Großartigkeit eingebüßt. Genau wie „Die Goonies“ gehört das Teil einfach in die Sammlung und spätestens alle paar Monate immer mal wieder gesichtet. Auch wenn man eine solche Geschichte selbst so nie erlebt hat, weckt das Abenteuer unglaublich viele Erinnerungen an die eigene Jugend – im Positiven, wie im Negativen.

Schade, dass der Film mit knapp 85 Minuten etwas kurz ausgefallen ist – man wäre auch gerne zwei Stunden oder länger in diesem gelungenen Meisterwerk versunken. Entschuldigt auch bitte die vielen „Goonie- Vergleiche“, aber in meinen Gedanken sind die Filme irgendwie nah beieinander und nicht mehr wegzudenken.

9/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment