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Schlagwort: Zombiefilm

Mutant II

Inhalt

Zwei Brüder wollen noch einmal gemeinsam auf Tour gehen und stranden nach einer Autopanne in einem verschlafenen Städtchen, in dem es scheinbar nicht mit rechten Dingen zugeht…

Fazit

Mal abgesehen von seiner hierzulande merkwürdigen Namensgebung (Originaltitel: Night Shadows – ohne jeglichen Ziffernzusatz) und seltsamen Covermotiven, ist der Streifen gar nicht mal so übel und seit meiner frühsten Kindheit ein treuer Begleiter im Horror-Genre. Erst auf VHS, dann auf DVD und letztlich auch auf Blu-Ray.

„Mutant II“ erfindet mit seiner simplen Handlung um eine von Giftmüll verseuchte Stadt das Rad sicherlich nicht neu, präsentiert den altbackenen Inhalt jedoch kurzweilig und äußerst symphytisch besetzt. Natürlich gab es auch einige Lücken in der Logik obendrein, aber eingefleischte Freunde dieser Filmgattung dürften damit kein größeres Problem haben.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ist der Film heute noch recht gut anschaubar, womit ich weniger die angestaubten Effekte, vielmehr den hohen Unterhaltungswert meine. Das Treiben geht auch in ruhigeren Passagen recht launig voran und der Spannungsaufbau ist effektiv gelungen.

Masken, Actioneinlagen und Dialoge sorgen mit ihrer naiven Machart für kleinere Schmutzler und gefielen mir im leicht trashigen Gesamtbild relativ passabel. Man nahm sich oft selbst nicht zu ernst und das war am Ende auch gut so. Manchmal schien mir so, als wollte man kleinere Patzer (Schatten von Mikrofonen, Anschlussfehler, etc.) einfach drin lassen und die betreffenden Szenen einfach nicht neu drehen. Klingt jetzt seltsam, hatte aber ungemein Charme und gab dem Treiben eine besondere Note.

Die Darsteller gaben sich ihrer Zeit gerecht. Kostüme, Make-Up und Artikulation sprechen die klare Sprache der 80iger und geben dem Werk – neben seiner leicht ausgeblasten Farben – einen entsprechenden Look, der sich durchgehend „original“ und nicht imitiert anfühlt. Kerle haben ständig ihre Hemden offen und die Damenwelt ist selbst in den schlimmsten Situationen perfekt geföhnt.

Es gibt weitaus bessere und vor allem härtere Zombiestreifen, doch eine gute Atmosphäre und ein kurzweiliger Verlauf sprechen absolut für diesen Titel. „Mutant II“ ist ein klassischer, kleiner Genrefilm, der sorgsam seine Checkliste abarbeitet und durch seine eigene Art sehr ansprechend rüberkommt. Hier ist zwar nichts auf Referenzniveau und eine richtig hohe Bewertung ist beim besten Willen nicht drin – Oldschool-Horrorfans sollten ihn dennoch mal gesehen haben. Bei mir landet die Scheibe jedenfalls regelmäßig in Player.

6,5/10

Fotocopyright: Madison Home Video

Army of the Dead

Inhalt

Las Vegas wurde von einer Zombie-Epidemie heimgesucht und von der Außenwelt abgeriegelt. Ein dubioser Geschäftsmann heuert einen Trupp von Söldnern an, die zwischen all den Monstermassen seine Kohle aus einem Tresor zurück erbeuten sollen…

Fazit

Ich mag die Werke von Zack Synder (u. A. „300“, „Justice League“) und liebe seit Klein auf das Zombie-Genre heiß und innig. Schon bei den ersten Bildern und Trailern habe ich mich entsprechend auf diesen Titel gefreut und hatte wegen einiger Komponenten (Matthias Schweighöfer) trotzdem leichte Bauchschmerzen, die sich glückerweise in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Mit knappen 2,5 Stunden ist „Army of the Dead“ recht lang, aber nie richtig langweilig ausgefallen. Er bewegte sich gelegentlich an der Grenze zur Langatmigkeit, doch konnte sich zum rechten Zeitpunkt immer wieder einfangen. Gerade beim behäbigen Anfang hätte ich mir ein bisschen Straffung gewünscht, immerhin wurde man im Gegenzug mit den schrägen Charakteren ausführlich vertraut gemacht.

Apropos Charaktere. Die Figuren schienen einem Comic entsprungen zu sein und schmälerten auch den letzten Funken an Glaubwürdigkeit bei der ganzen Sache. Es wurden unterschiedlichste Klischees bedient und die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls nicht immer die Besten. Schweighöfer war jedoch meine große Überraschung, da er unerwartet präsent vertreten war und trotz fragwürdiger Kommentare nie auf die Nerven ging. Er stach aus dem bunten Cast heraus und gab den Dieter mit Charme und Hingabe.

Während Synder bei der Taktung so seine Probleme hatte, so treffend setzte er Bildsprache und Choreografie ein. Das heruntergekommene Vegas sorgte nicht nur einmal für großes Staunen und die Actionszenen waren Dramaturgie selten zu toppen. Der Look war fantastisch, hochwertig und auf echtem Kinoniveau. Ein paar gute Einfälle (Zombie-Tiger) machten den superben Eindruck endgültig rund und sorgten im ausgelachten Genre unerwarteterweise für ein paar neue Akzente.

Von einem „Ghost of Mars“ in Vegas oder einem schlechten Abklatsch von „Zombieland“ war die Rede und in der Tat konnte ich bei allen Kritikern ein paar Übereinstimmungen abhaken. „Army of the Dead“ fühlt sich gelegentlich surreal und wie ein wilder Genremix an, mundete unterm Strich dennoch ganz gut. Der große Wurf ists leider nicht geworden, aber auch keine peinliche Angelegenheit, die Mancher im Vorfeld prophezeit hatte. Man mag sich machmal auch nicht vollends für ein Genre entscheiden, letztlich gefiel mir die krude Mischung aus derber Action, Ekelszenen, verrückten Gestalten und simplen Humor ziemlich gut. An einer Fortsetzung hätte ich absolute Interesse – ein kleiner Grundstein wurde ja bereits gelegt.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix