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Kategorie: Spielebesprechung (Seite 2 von 17)

Uncharted: Legacy of Thieves Collection – Fazit zur PC-Version

Einleitende Worte

Bei der „Legacy of Thieves Collection“ handelt es sich um eine Zusammenstellung der beiden Spiele „Uncharted 4: A Thief’s End“ und „Uncharted: The Lost Legacy“, die ich auf dieser Seite bereits besprochen habe und die vor einiger Zeit auch endlich für den PC erschienen sind. Diese Fassungen habe ich mir nun noch einmal angeschaut und möchte an dieser Stelle noch ein paar Worte zu diesen Meisterwerken verlieren.


Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted 4: A Thief’s End

Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted: The Lost Legacy


Fazit zur PC-Version

Auch auf dem PC machen die beiden Titel eine hervorragende Figur und brauchen sich dank edler Grafik, guter Performance und noch immer äußerst unterhaltsamen Gameplay nicht vor der Konkurrenz („Tomb Raider, etc,) zu verstecken. Die Games fühlen sich wie spielbare „Indiana Jones“-Filme mit Inszenierung von „Jerry Bruckheimer“ zu Mitspielen an und zaubern nun auch großes Kino auf den PC-Bildschirm.

Am eigentlichen Gameplay oder am Spielinhalt hat sich zwar weiterhin nichts verändert, aber tragisch ist dies auf keinen Fall. Die Spiele sind hervorragend gealtert und haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Natürlich wären ein paar neue oder veränderte Abschnitte ein nettes Goodie gewesen, aber in ihrer Urform waren die Games sowieso schon nahezu perfekt.

Gespielt habe ich hauptsächlich in meinem Mittagspausen auf dem „Legion Go“ und war über die Technik ein wenig verwundert. Das Programm bot nur den normalen oder rahmenlosen „Fenstermodus“, aber kein echtes Vollbild an. So musste entweder die Auflösung des „Legion Go“ innerhalb von Windows runterstellen oder zwangsweise die hohe Auflösung (4k bei immerhin durchschnittlich 30-35 Frames) „ertragen“.

Dem ersten Spielstart wurde noch Shader generiert. Dies nahm zwar keine Stunde wie bei „The Last of Us“ in Anspruch, doch mit rund 30 Minuten musste man hier schon rechnen. Danach war das Spiel trotzdem enorm ruckelig (zirka 15-25 Bilder bei 720p und mittleren Details), doch beim zweiten Aufruf lief es dann selbst in 4k (siehe oben) ganz manierlich.

Gewöhnungsbedürftig war die Steuerung. Bislang habe ich die“ Uncharted“-Reihe immer mit Playstation-Controllern (von der PS3 bis zur PS5) genossen, doch mit dem XBOX-Layout brauchte ich ein wenig Eingewöhnung. Zwar verzeiht das Programm weiterhin kleinere Fehler bzw. ungenaue Sprünge, aber trotzdem war das Feeling zunächst ziemlich ungewohnt.

Wahrscheinlich waren die letzten beiden Teile am leichtesten zu portieren und gehören sicherlich auch zur Speerspitze der Saga – doch schade, dass PC-only Benutzer noch nicht in die Verlegenheit der ebenfalls wundervollen Erstlinge von Naughty Dog kommen. Klar lässt sich der Geschichte auch ohne größere Vorkenntnis gut folgen, dennoch wäre eine Nachreichung der Vorgänger (evtl. mit überarbeiteter Technik, z.B. höhere Auslösung, mehr Frames, etc.) äußerst wünschenswert.

Für mich gehört „Uncharted 4“ (und seine Stand-Alone Erweiterung) weiterhin zur absoluten Referenz und ich freue mich nun über eine potentiell größere Spielerschaft, die mit ihren Käufen auch hoffentlich zum Fortbestand der Serie beitragen. Technisch habe ich jedenfalls nichts zu bemängeln und gebe natürlich noch immer eine echte Kaufempfehlung (am besten bei GOG – da kürzlich released) ab!

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment Europe

Alan Wake 2 (PC)

Inhalt

Ein Mord mit scheinbar okkulten Hintergründen führt FBI Agentin Saga in das verschlafene Städtchen Bright Falls. Dort trifft sie zunächst auf etwas verschlossene Einwohner, später aber auch auf den verschwunden geglaubten Bestseller-Autoren Alan Wake, der scheinbar nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann…

Gameplay

Gespielt wird das Adventure aus der Third-Person Perspektive, in der ihr nicht nur die Rolle von FBI Agentin Saga übernehmt, sondern auch erneut den namensgebenden Alan Wake steuern dürft.

Das Gameplay besteht dann aus unterschiedlichen Versatzstücken, wie etwa dem Lösen von Rätseln, den Zusammensetzen von Beweisketten oder dem Manipulieren der Storyline, welche Auswirkungen auf die jeweiligen Kulissen mit sich bringt. Schreibt Alan ein paar neue Zeilen in sein Buch, ändern sie die Ereignisse und man switcht quasi zwischen verschiedenen Realitäten und/oder Zeiten hin und her. Hierfür muss der Autor allerdings entsprechende Zeilen finden, um sie dann per Inventar dem jeweilen Abschnitt zuzuordnen.

Ab einem gewissen Punkt kann dann letztlich auch selbstständig zwischen Saga und Alan hin- und her gewechselt werden, was dann einen nicht ganz linearen Spielverlauf verspricht. Kommt man an einer Stelle nicht weiter, versucht man sich eben an der Handlung der anderen Figur.

Die Rätsel haben unterschiedliche Güte. Mal ist nur eine Zahlenkombination für eine Tür oder eine Kiste aufzutreiben, mal müssen Gegenstände miteinander kombiniert werden oder ein Reim zur Lösung eines Puppenrätsels zerlegt werden. Dies hält meist nicht allzu lang auf, da die Areale relativ übersichtlich gestaltet und nicht sonderlich weitläufig sind – auch wenn es zunächst einen anderen Eindruck erweckt.

Die Areale sind meist sehr eingeschränkt, um nicht das Wort „schlauartig“ zu verwenden. Auf den ersten Blick schauen Stadtviertel recht umfangreich aus, doch in der Realität ist man überall schnell durchgelaufen – was dank dem gelegentlichen Einsatz von „Backtracking“ (also dem erneuten Aufsuchen bereits bereister Gebiete) zum Glück auch okay war und nicht in unendliche Laufarbeit ausartet.

Spielzeit

Wie in der Presse und von den Programmierern im Vorfeld angekündigt habe ich auch knapp 20 Stunden in der Welt von Saga und Alan verbracht, dabei aber sicherlich nicht alle Sammelgegenstände (Manuskripte, etc.) eingesammelt.

Präsentation

Optisch ist „Alan Wake 2“ eine Referenz mit nur wenig Luft nach oben. Figuren und Landschaften wirken stellenweise fotorealistisch, die Immersion war enorm. Das Spiel mit Licht und Schatten wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die Mischung aus echten Filmanschnitten und Spielsequenzen waren wie aus einem Guss.

Abstriche müssen bei der deutschen Synchronisation gemacht werden. Zwar waren die Sprecher an sich nicht schlecht gewählt, doch deren Betonung wirkte oftmals sehr lieblos und dies trübte durchaus die Stimmung. Viele Charaktere wirkten gelangweilt, was nun mal nicht immer zu manch düsteren Lage passen wollte.

Positiv

  • herausragende Grafik
  • angehm düstere Atmosphäre ala „Twin Peaks“
  • interessante Geschichte
  • unterschiedliche Gameplay-Elemente

Neutral

  • deutsche Vertonung eher mittelprächtig
  • Passagen an der Hinweistafel etwas langatmig
  • Gunplay fühlt sich eher so lala an

Negativ

  • Bosskämpfe teils frustrierend
  • Ziele nicht immer klar definiert
  • geringe Auswahl an Gegnertypen
  • Speichern nur an bestimmten Stellen

Fazit

„Alan Wake“ war ein heißer Anwärter auf mein Spiel des Jahres, doch mit fortschreitender Spielzeit ist die initiale Begeisterung ein wenig der Ernüchterung gewichen. War man zunächst von der bombastischen Grafik geblendet und von der mystischen Atmosphäre begeistert, wich die Eutrophie der tristen Realität.

Das Spiel ist sicherlich nicht schlecht, doch hinter der extrem hübschen Fassade verbirgt sich ein relativ normales Adventure mit nahezu schlauchartigen Leveln, viel Backtracking und einem semi-gut funktionierenden Action-System. Wie im Vorgänger spielen sich die interessant gedachten Ballereien nicht ganz optimal und so manch hektische Passage wird hierdurch enorm frustig.

Im ersten Moment gefiel die Detektivarbeit ausgesprochen gut, doch nach kurzer Zeit war der Bogen bereits überspannt und die Hinweistafel wurden mit wilden Klicken (ganz nach dem Trial & Error Prinzip) durchgeklickt und ohne echten Hirnschmalz gelöst. Nach etlichen Klicks hingen alle Bilder an der Tafel und die Handlung ging endlich weiter.

Allgemeiner Umfang und die Technik an sich gingen in Ordnung. Das Spiel performte auf meiner RX 6750 XT in 4k bei angepassten Details ganz hervorragend und Abstürze waren auch keine zu vermelden.

In diesem Jahr gab es starke Konkurrenz und da kommt „Alan Wake 2“ trotz Protz-Grafik und grundsätzlich solidem Gameplay leider nicht ganz mit. Das Spiel an sich ist grundsolide, jedoch nicht der erhoffte Knaller den mir einige Reviews vollmundig versprachen. Eigentlich ist das Spielprinzip und die „Twin Peaks“-ähnliche Atmosphäre genau mein Ding, doch Titel wie „Deadly Premonition“ oder eben der Erstling von „Alan Wake“ habe die Sache trotz schwächerer Präsentation deutlich runder hinbekommen. Mag sich jetzt stellenweise alles arg negativ anhören, aber eine ganz knappe 8 von 10 und eine Empfehlung für Interessierte (schaut auch mal bei Youtube nach Gameplay-Material) ist hier dennoch drin.

Fotocopyrigt: Remedy Entertainment/Epic Games

Cyberpunk 2077: Phantom Liberty (PC)

Inhalt

Das Shuttle der Präsidentin wurde abgeschossen und musste in einer weniger gut situierten Gegend notlanden. Wir werden in dieser Sache von Hackerin „Songbird“ kontaktiert, die uns im Gegensatz für unseren Einsatz die Heilung unseres verfallenden Körpers in Aussicht stellt…

Gameplay

„Phantom Liberty“ ist eine Erweiterung für das Spiel „Cyberpunk 2077“ und auch nur mit dessen Installation lauffähig. Die Karte von „Night City“ wurde hierbei um ein neues Gebiet („Dogtown“) erweitert und erneut stürzen wir uns in gewohnter Manier, sprich der First-Person-Ansicht, ins Getümmel.

Neben ausgiebigen Herumgeballere (diesmal sogar mit richtigen Boss-Gegnern) gilt es kleinere Aufgaben (etwa dem Abscannen der Umgebung, Hacken von Terminals, dem Finden von Batterien oder Personen) zu absolvieren. So weit, so unaufgeregt und quasi wie im Hauptspiel auch.

Highlight war wieder mal die filmreife Inszenierung, die uns schnell in den Bann zieht. Zwischensequenzen direkt aus der Engine heraus, schräge Figuren und coolen Dialoge sorgen wieder mal für eine tolle Atmosphäre. Die Welt wirkt weiterhin glaubhaft, lebendig und nunmehr sinnvoll vergrößert.

Spielzeit

Die recht teure Erweiterung konnte mit rund 10 Spielstunden (rein Hauptquest) aufwarten.

Präsentation

Die Bugfixes haben sich hauptsächlich auf die Technik an sich, wohl weniger auf die Optik bezogen. Ein Update zum ohnehin schon wunderschönen Hauptprogramm konnte ich eigentlich nicht feststellen.

Noch immer faszinieren Lichteffekte, Modelle und abwechslungsreiche Architektur, die man so in einem großen Open-World-Spiel so noch nicht gesehen hat. Die Sichtweite war enorm, die Details (Texturen auf der Kleidung, Ausstattung der Landschaft etc.) richtig spektakulär. Selten sahen Objekte oder Kulissen so echt aus.

Gezockt habe ich übrigens fast ausschließlich auf meinem Lenovo Legion Go bei 720p und mittleren Details – weshalb ich gar nicht so viel von der „Protz-Grafik“ hatte und dennoch wieder einen tollen Eindruck der Engine hatte.

Akustisch war der Titel in Ordnung. Fahrzeuge, Waffen, Umgebungsgeräusche klangen sehr gut, die (englischen Dialoge) professionell und mit gewohnten Sprechern vertont. Von der zuweilen recht gefälligen Musik hätte ich gerne noch etwas mehr gehört. Die Abmischung (am besten mit offenen Kopfhörern) war echt super.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • aktueller Patch-Stand (11/23): wenig Bugs, kaum Abstürze
  • wieder mal packende Atmosphäre
  • gute Geschichte
  • spaßiges Gunplay
  • halbwegs abwechslungsreiche Missionen
  • Keanu Reeves

Neutral

  • nur englische Sprachausgabe
  • schwierige Boss-Gegner
  • Hacken so lala umgesetzt

Negativ

  • ohne Patch bis dato unspielbar
  • hin und wieder Abstürze
  • Steuerung der Fahrzeuge ein Krampf
  • langes erneutes Anschauen von Zwischensequenzen nach Ableben

Fazit

Kein Spiel wurde von mir in diesem Jahr heißer herbeiersehnt, als dieses. Zum Release war die Ernüchterung allerdings noch sehr groß (siehe hier), aber endlich ist das gute Stück dank einiger Patches spielbar geworden und stürzte nur noch selten ab.

Was hat man letztlich bekommen? Neben dem umfangreichen Updates für das eigentliche Hauptprogramm, haben die Macher mit „Phantom Liberty“ ein komplett neues Areal eingebaut, dessen Erkundung erneut einen großen Spaß gemacht hat und mit einer soliden Handlung für Motivation sorgte.

Für mich war die Ähnlichkeit zum Hauptspiel allerdings so groß, dass ich ein wenig resigniert zurückbliebe. Versteht mich dabei aber nicht falsch. Ich habe „Cyberpunk 2077“ trotz seiner Macken vom allerersten Release-Tag an geliebt und auch zweimal komplett durchgeprügelt, aber so echte Innovationen haben mir hier irgendwie gefehlt.

Es gab mehr vom Bekannten, aber wenig an wirklich Neuem. Man hatte zwar erneut großen Spaß (mehr als bei manch anderem Vollpreis-Titel), aber bahnrechende Neuerungen blieben Fehlanzeige. Es ist halt nur eine Erweiterung und keine Revolution. An die genialen Addons von „The Witcher 3“ kamen die Macher leider auch nicht ganz heran.

Unterm Strich hatte ich wieder ein paar launige Stunden in „Night City“, aber alles fühlte sich ein wenig nach Stagnation auf hohem Niveau an und enttäuschte mich insgeheim ein bisschen. Wer schon alles vom Hauptspiel gesehen hat und noch immer nicht satt ist, bekommt hier trotz kleiner Resignation eine hervorragende Erweiterung, die trotzdem viele Konkurrenten in ihre Schranken weißt.

Fotocopyright: CDProjectRed

Super Mario Bros. Wonder (Nintendo Switch)

Inhalt

Der böse Bowser hat Prinzessin Blume entführt und ihr Königreich mit seinem düsteren Mächten überzogen. Nun sind Klempner Mario und seine Freunde gefordert, um das Unheil wieder abzuwenden…

Gameplay

Im Gegensatz zu „Mario Odyssey“ und der allgemeinen 3D-Ausrichtung der letzten Jahre, geht es bei „Super Mario Bros. Wonder“ wieder recht traditionell zur Sache. Nintendo präsentiert uns hier ein Jump-and-Run der alten Schule – ganz klassisch in 2D und von „links nach rechts“.

Dem Spieler stehen unterschiedliche Figuren mit ebenfalls unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten zur Verfügung. So kann sich Mario mittels Extras beispielsweise in einen Elefanten verwandeln, während andere Charaktere höher springen oder resistent gegen Schaden von Gegnern sind. Dies erlaubt vielfältige Strategien und macht das Spielen zuweilen deutlich leichter.

Das Gameplay an sich ist dann so, wie wir es seit dem ersten Mario auf dem NES kennen, jedoch um bereits erwähnte Goodies und ein paar abgedrehte Ideen erweitert. Das Leveldesign war trotz 2D-Darstellung enorm abwechslungsreich und mit vielen verrückten Einlagen (z.B. schnelle Spielabschnitte, die mit schrägen Farben fast einen Drogenrausch erzeugen) gespickt.

Bereits im Vorfeld konnte man seine Figuren mit „Abzeichen“ ausrüsten, die auf Knopfdruck bestimmte Upgrades (z.B. die berühmte Feuerblume) lieferten und somit ebenfalls ganz gut strategisch eingesetzt werden konnten.

Spielzeit

Das Spiel erstreckt sich über 8 größere Oberwelten mit jeweils mehreren kleineren Leveln und Mini-Spielen. Mit rund 8-9 Stunden war ich zwar beim Abspann angelangt, habe jedoch nur einen Bruchteil der Sammelgegenstände gesehen. Vermutlich könnte man hier nochmal das zwei- bis dreifache an Spielzeit hierfür dazu addieren.

Präsentation

Optisch macht „Wonder“ trotz altbackenem Szenario Einiges her. Die Charaktere wurden wunderhübsch und lustig animiert, die Welten fühlen sich dank vieler Details wunderbar lebendig und charmant an. Jeder Level hatte seine individuelle Gestaltung und einen hohen Wiederkennungswert. Der Soundtrack ging Mario-typisch nach kurzer Zeit ins Ohr und sogar ein paar (deutsche) Sprachsamples haben es auf das Modul geschafft.

Positiv

  • unerwartet frisches Gameplay
  • hübsche audiovisuelle Umsetzung
  • einwandfreie Spielbarkeit, präzise Steuerung
  • viele lustige und motivierende Ideen
  • unterschiedliche Charaktere mit deutlich unterschiedlichen Talenten

Neutral

  • hin und wieder leicht unübersichtlich

Negativ

  • ein paar Trial & Error Momente

Fazit

Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass mich ein (2D) Mario-Spiel noch dermaßen überraschen und bei Laune halten könnte. „Wonder“ bot ein Füllhorn an witzigen Ideen und hauchte dem eher ausgelaugten Genre unerwartet viel neues Leben ein. Zwar konnte mich auch dieses ausgezeichnete Programm nicht zum Jump-and-Run Liebhaber werden lassen, doch ich habe die investierten Stunden durchaus genossen und gebe Genrefans natürlich eine absolute Empfehlung raus. Sony hat mit „Spiderman 2“ geschafft und auch Nintendo hat mit seinem Maskottchen mal wieder richtig abgeliefert.

Fotocopyright: Nintendo

The Invincible (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Wissenschaftlerin Yasna, die auf einem fremden Planeten zu sich kommt und ihre Kollegen sucht. Erst nach und nach rekonstruiert sie die Umstände für diese Zwischenlandung und erst nach und nach offeriert die fremde Umgebung ihre Geheimnisse…

Gameplay

„The Invincible“ lässt sich am besten als Walking-Simulator oder interaktiven Sci-Fi-Roman umschreiben. Der Spieler bewegt seine Figur aus der Ich-Perspektive auf relativ stramm vorgegebenen Pfaden und interagiert hin und wieder mittels einfachen Gesten (simple Klicks, kurz am Mausrad drehen) mit seiner Umwelt.

Obwohl die Umgebung zunächst recht weitläufig wirkt, zeichnet sich schnell ein Muster ab. Man kann sich kaum verlaufen und die meisten Abzweigungen führen wieder auf einen gemeinsamen Weg. Auch macht das Programm ziemlich geschickt auf wichtige Gegenstände aufmerksam und lässt uns erst nach deren Erkundung unsichtbare Wände verschwinden.

Einzig die Fahrzeugpassagen (hin und wieder darf man einen Rover steuern) sind aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes (kleine Windschutzscheibe) manchmal etwas unübersichtlich und erfordern das Aussteigen oder die mächtige Karte zur Orientierung.

Zwar sind wir meist allein unterwegs, doch ab und an treffen wir auf Roboter oder Sonden, die uns ein Stück begleiten. Zudem halten wir stets regen Funkkontakt zu einem Kollegen, bei dem wir zwischen verschiedenen Antwortoptionen wählen und so ein bisschen die künftigen Erkundungstouren beeinflussen.

Spielzeit

Nach rund 5 bis 6 Stunden flackerte der Abspann über den Schirm. Unterschiedliche Entscheidungen während des Spieles entscheiden über weitere Enden – was so noch einmal einen gewissen Wiederspielwert erschafft.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Grafik war trotz eher dezenter Farbgebung sehr detailreich und die Kulissen glaubwürdig gestaltet. Der allgemeine Retro-Charme (im Bezug auf Aufrüstung, Fahrzeugdesign, etc.) wurde phänomenal umgesetzt und wirkte extrem stimmig. Gezockt habe ich auf dem Steam Deck in 720p und hohen Details – erreichte damit im Schnitt zwischen 35 und 40 Frames.

Der Soundtrack war eher unauffällig, sorgte jedoch in den passenden Momenten für leichten Grusel. Die englische Vertonung war sehr gut und brachte die Emotionen der Figuren super rüber, steigerte die Immersion enorm. Die Dialoge fühlten sich mit Husten und glaubwürdig dargelegten Emotionen wirklich echt an.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • glaubwürdige Umgebung
  • grandioses Art-Design
  • tolle Vertonung
  • spannende Handlung
  • wenig Leerläufe

Neutral

  • recht gradlinig
  • trotzdem: manchmal leichte Orientierungsprobleme beim Verwenden von Fahrzeugen
  • überschaubare Spielzeit
  • keine Rätsel

Negativ

  • langsames Bewegen der Spielfigur
  • viel Text

Fazit

Ich liebe Walking-Simulatoren und war vom Setting angetan. „The Invincible“ hat mich schnell in seinen Bann gezogen und das Abenteuer fast in einem Rutsch durchspielen lassen. Aufgrund seiner allgemeinen Spielweise wird das Produkt sicherlich nichts für Jeden sein, doch Genrefreunde mit Vorliebe für Sci-Fi Themen werden hier definitiv auf Ihre Kosten kommen.

Da ich die Buchvorlage nicht kannte kann ich nichts zur Adaption derer an sich sagen, jedoch betonen, dass mir die Handlung sehr gut gefallen hat und ich durchwegs gespannt am Ball geblieben bin. Auch wenn diesbezüglich das Rad nicht neu erfunden wurde, packte das Geschehen und überzeugte mit einer grandiosen Atmosphäre – und natürlich auch mit einer tollen technischen Vorstellung.

Die rund 5 bis 6 Spielstunden waren zudem genau richtig und in meinen Augen kein großer Kritikpunkt. Für mich gehört der Titel zu den Besseren seines Genres und erhält eine uneingeschränkte Empfehlung für all jene, die wissen, was hier auf sie zukommt. Gut vergleichen lässt sich das gute Stück in etwa mit „Firewatch“, welches aufgrund des regen Funkverkehrs mit ähnliches Vibes auffahren konnte.

Fotocopyright: 11 bit Studios

RoboCop: Rogue City (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von RoboCop, der in seiner Stadt Detroit für Recht und Ordnung auf den Straßen sorgen soll…

Gameplay

Bei „RoboCop: Rogue City“ handelt es sich um einen typischen First-Person-Shooter, bei dem das Abknallen von Feinden klar im Vordergrund steht – obwohl die Macher stellenweise kleinere Detektiv-Aufgaben und ein kleines Auflevel-System integriert haben.

Meist beginnt der Einsatz mit einer kleinen Besprechung und dann geht’s direkt auf die Straße. Dort sind in der Regel alle Gegner zu eliminieren und gegebenenfalls mal ein kleiner Dialog mit befreiten Personen zu führen. Hin und wieder dürfen wir Objekte scannen und kleinere Mini-Spielchen durchführen.

Das Ballern fühlt sich wuchtig an, was nicht zuletzt an den teils wirklich mächtigen Waffen liegt und natürlich auch ein wenig mit der Hauptfigur an sich zusammenhängt. Murphey bewegt sich eher gemächlich, kann nicht springen und stampft zuweilen etwas nervig laut (lässt sich in den Optionen abstellen) vor sich hin, aber sein Handlung fühlt sich nach kurzer Eingewöhnung durchaus gut und glaubwürdig an.

Spielzeit

Rein für die Hauptkampange habe ich zirka 10 Stunden investiert.

Präsentation

Optisch gab es bei diesem Spiel deutliche Höhen und Tiefen. Während die wichtigsten Figuren recht beachtlich gestaltet wurden, mangelte es Nebencharakteren oft an Details und Abwechslungsreichtum. Viele Assets wiederholten sich auch bei den Umgebungen, deren Qualität ebenfalls stark schwankte. Imposanten Häuserschluchten und tollen Nebeleffekten standen grob aufgelöste Texturen und langweilig ausgearbeiteten Locations gegenüber. Manchmal schien das Geschehen sogar in Zeitlupe zu laufen, obwohl die Anzahl der Frames ein flüßiges Treiben bescheinigten.

Der Soundtrack war eher unauffällig, die Synchro dafür ganz in Ordnung.

Positiv

  • solide technische Präsentation
  • launiges Gunplay

Neutral

  • Optisch stellenweise arg langweilig
  • gewöhnungsbedürftige Steuerung
  • simple Rätselaufgaben
  • Story nicht unbedingt mitreißend

Negativ

  • ständig wiederholende Gegnertypen
  • viel Backtracking
  • wenig originelles Missionsdesign

Fazit

„RoboCop: Rogue City“ ist kein Flop, aber auch kein echter Hit. Das Gunplay ist zumindest zu Beginn extrem launig, der Rest jedoch eher so lala. Das „Rätsel“-Gameplay war sehr oberflächlich und sogar leicht bremsend, die Geschichte insgesamt auch leider wenig interessant. Man ballerte sich einfach so durch die Level, was zumindest am Anfang noch für mächtig Laune sorgte, später eher zur nervigen Pflicht mutierte. Die Inszenierung wirkte zudem nicht immer ganz rund, war nicht mit großen Blockbustern ala „Call of Duty“ zu vergleichen und wirkte zuweilen etwas zu bemüht. Unterm Strich ein solider Titel für Actionfreunde, aber sicherlich kein unabdingbarer Geheimtipp für Fans des Franchise.

Fotocopyright: Nacon

Marvel’s Spider-Man 2 (Playstation 5)

Inhalt

Kaum hat Peter Parker einen Job als Lehrer an der Schule seines Schützlings Miles Morales angenommen, kreuzt eine neue Gefahr für die Stadt auf. Ein Stamm verlässt seinen Territorium und hat es auf New York und dessen Helden und Superschurken als neues Jagdtziel abgesehen…

Gameplay

Am grundlegenden Gameplay hat sich gegenüber den Vorgängern nichts gravierend verändert. Man steuert den originalen Spidy oder dessen Gehilfen Miles aus der Third-Person-Perspektive, schwingt durch die Stadt oder verprügelt böse Schergen. Erneut gibt es dabei eine gut erzählte Hauptgeschichte und viele Nebenmissionen, die an den Schirm fesseln. Ab und zu übernehmen wir sogar die Rolle von MJ, bei deren Passagen eher schleichen und vorsichtiges Vorgehen gefragt ist.

Die Steuerung ist zunächst etwas komplex, doch wer die alten Titel gespielt hat, kommt auch schnell wieder rein – alle Neulinge sowieso. Das Kampfsystem erinnert an die letzten Batman-Teile, ist im Kern recht simpel und intuitiv, nutzt sich jedoch über die gesamte Spielzeit überhaupt nicht ab und bietet ein paar hübsche Kombinationen – und dank erlernbarer Fähigkeiten immer wieder neue Variationen. Das Ganze fühlt sich dann auch richtig gut an und lässt unsere Recken mit weiterem Verlauf auch tatsächlich mächtiger auftreten.

Jeder Akteur hat eine ordentliche Palette an Moves drauf und im Laufe der Spielzeit kommen auch immer mal wieder kleinere Gadgets (hilfreiche Drohnen, etc.) dazu. Das Schwingen durch die Häuserschluchten macht Laune und lässt die nunmehr vorhandene Schnellreise-Funktion fast überflüssig werden. Mit dem neuen Gleit-Anzug setzten die Macher eine coole Neuerung obendrauf – allerdings muss man sich auch hier mit der Steuerung anfreunden.

Die Missionen sind halbwegs abwechslungsreich, vor allem aber gut inszeniert. So machen auch inhaltlich schlicht konzipierte Aufgaben durchaus Spaß und man verliert nie die Motivation. Eine Stärke ist halt hierbei die bereits erwähnte dichte Erzählweise, die uns immer am Ball bleiben und keine Langeweile aufkommen ließ. Wer die Comics kennt, wird zwar wenig echte Überraschungen erleben – ich als eher halbwegs mit der Materie Vertrauter hatte mit einigen Wendungen allerdings echt nicht schlecht gestaunt.

Spielzeit

Für die Hauptkampagne habe ich zirka 20 Stunden benötigt. Nebenquests bzw. Sammelaufgaben habe ich dabei zum Teil eher unbewusst mit erledigt, den Fokus aber voll auf die Geschichte gelegt. Man muss aber erwähnen, dass ich viele kleine Überfälle und Beobachtungsposten so nebenbei eigentlich immer ausgehoben habe und so durchaus abseits der Hauptfade mit kleinen Abweichungen unterwegs war.

Präsentation

Optisch war „Miles Morales“ schon ein Brett und „Spiderman 2“ legt hier und da ein behutsames Schippchen drauf. Die Figuren sind fantastisch animiert, die lebendige Stadt detailreich gestaltet und die Weitsicht enorm. Man kann bis zum Horizont schauen und alle Gebäude glasklar erkennen. Stellenweise sind sogar Menschen innerhalb der Häuser auszumachen und man fühlt sich wirklich wie in einer echten Stadt. Ruckler gab es selten, Ladezeiten so gut wie keine.

Selbst auf Konsole kann man zwischen verschiedenen Modi wählen, welche entweder den Fokus auf Bildqualität oder Leistung legen. Ich bin bei der Voreinstellung geblieben, welche aus beiden Welten einen guten Kompromiss bot (und meine Hardware sowieso keine 120 Hz unterstützt).

Die deutsche Vertonung war vorbildlich und trug ihren Teil zur Inversion bei. Die Stimmen waren passend gefühlt, die Sprüche flott und der Soundtrack in den richtigen Momenten angenehm wahrnehmbar.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • filmreife Zwischensequenzen in Spielgrafik
  • große Spielwelt
  • gutes Missionsdesign
  • flüssiges Gameplay
  • gut austarierte Spielzeit
  • viele konfigurierbaren Hilfen (automatische Quicktime-Events, Unterstützung beim Lösen von Rätseln, Zielhilfen, etc.)
  • Venom

Neutral

  • im Vergleich zu den Vorängern wenig Neues
  • oft unrealistische große Gegnerhorden

Negativ

  • seltene Kameraprobleme
  • manchmal scheinbar keine Reaktion auf Tasteneingaben bei den hektischen Kämpfen

Fazit

„Spiderman“ ist zurück und hat mit seinem diesjährigen Auftritt keineswegs enttäuscht. Nach den mehr als gelungenen Vorgängern war die Erwartungshaltung hoch und die Macher konnten sie in allen Bereichen erfüllen. Zwar hätte ich mir bei der Grafik im ersten Moment noch ein Quäntchen mehr Opulenz gewünscht, doch auf den zweiten Blick konnten die gebotenen Details durchaus begeistern – und spätestens bei Sonnenuntergang oder Nacht klappte stellenweise die Kinnlade fast herunter.

Das Gameplay war flott, die Steuerung ging gut von der Hand und die nette Grundgeschichte war cineastisch erzählt. Die Spielzeit stand in der Kritik, war für mich jedoch vollkommen in Ordnung und keineswegs zu kurz. Die rund 20 Stunden waren stets kurzweilig und frei von Längen erzählt – was man auch erstmal schaffen muss.

Erneut stellt „Spiderman“ einen Lichtblick in Sachen Videospielumsetzung von Comicvorlagen dar und erneut hat Sony damit ein heißes Eisen im (derzeit noch Playstation 5-exklusiven) Feuer. Für mich gehört der Titel zweifelsohne zu den besten Spielen des Jahres und eine Empfehlung geht selbstredend raus. Dem allgemeinen Tenor darf man sich hier anschließen und dieses Spiel gerne in die Sammlung aufnehmen.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

Bramble: The Mountain King (Nintendo Switch)

Inhalt

Eines Nachts schleicht sich der kleine Olle aus seinem Zimmer, um im dunklen Wald nach seiner Schwester zu suchen. Kurz nachdem er die Gute gefunden hat, wird sie jedoch entführt und nun steht deren Rettung auf unserem Plan…

Gameplay

Im Grunde ist „Bramble“ ein klassischer „Plattform-Titel“, der weniger durch sein eher gradliniges Leveldesign, aber vielmehr durch seine tolle Gestaltung hervorsticht. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle des kleinen Olle und steuert die Figur durch einfach gestrickte, aber zuweilen mit kniffligen Sprung- oder Rätseleinlagen bestückte Areale.

Während die Knobelaufgaben eher gut konzipiert und ganz witzig erscheinen (auch wenn die Aufgabenstellung nicht immer auf den ersten Blick klar scheint), frustrieren die vielen Sprung-Einlagen zuweilen ganz enorm. Entweder lässt sich auch hier nicht direkt erkennen, was das Programm von uns will – oder einige Plattformen oder Fallen sind extrem schlecht erkennbar und man ist auf das Auswendiglernen der Laufwege angewiesen. Häufige Bildschirmtode gehören also zum Gameplay.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug rund 3 Stunden. Versteckte Abzweigungen oder optionale Nebenaufgaben sind mir nicht aufgefallen.

Präsentation

Gespielt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch – was vielleicht nicht die beste Wahl hierfür war. Man erahnt eine wirklich hübsche Grafik, die auf der betagten Hardware leider stark runtergedampft wurde und so mit Unschärfe, niedriger Framerate und häufigen Rucklern zu kämpfen hatte. Dennoch ist die Welt stimmig umgesetzt, einige riesige Gegner beeindruckend inszeniert und man kann prima darin versinken.

Der Soundtrack war dezent, die Erzählerstimme sehr gut gewählt.

Positiv

  • originelle Grundidee
  • hübsche Präsentation
  • tolles Art-Design
  • beeindruckende Gegner

Neutral

  • kompakte Spielzeit
  • niedrige Framerate & Performanceeinbrüche (Switch)
  • wenig Sprachausgabe

Negativ

  • viele Trial & Error Momente
  • Aufgabenstellungen & Wege nicht immer auf den ersten Blick klar

Fazit

„Bramble“ war ein schöner Snack für Zwischendurch, obwohl es mit seinen vielen „Trial & Error“-Momenten hin und wieder fast für einen vorzeitigen Abbruch gesorgt hätte. Hier ist schon ein wenig Frust-Resistenz von Nöten, doch die charmanten Figuren, die ungewöhnliche Erzählweise und das tolle Gesamtdesign machen viel verloren Boden wieder gut. Zwar sind einige drastische Bilder nicht unbedingt für das jüngere Publikum geeignet, doch empfehlen würde ich das Spiel sowieso nur etwas erfahreneren (und vermutlich auch älteren) Zockern, die die originelle Grundidee vermutlich sowieso mehr zu schätzen wissen. Wer also mal ein kompaktes und fantasievolles Fantasy-Event sucht, darf sich in der Welt vom „Bramble“ gerne ein wenig genauer umschauen.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Dimfrost Studio/Merge Games

Trepang2 (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht mit Handschellen in einem Gefängnis und ergreift sogleich die Flucht. Kaum den Wachen entkommen, fällt er einer anderen Truppe in die Hände – die uns sogleich als Streiter gegen eine Geheimorganisation vereinnahmen will…

Gameplay

„Trepang2“ ist ein schnörkelloser Ego-Shooter, der ungeniert bei der Konkurrenz abschaut und unterm Strich als wohlwollende Hommage an Klassiker wie „F.E.A.R.“ oder „Doom“ anzusehen ist.

Das Gameplay ist so simpel, wie effektiv und stellt die wunderbaren Ballereien deutlich in den Vordergrund. Während die einfach gestrickten Areale zuweilen etwas schlauchartig und vergleichsweise „klein“ wirkten, liegt die Konzentration auf der harten Action, die so ziemlich alles in der letzten Zeit gesehene in den Schatten stellt.

Natürlich könnt Ihr die Feinde mit unterschiedlichen Waffen beharken, sie aber auch durch die Gegend treten, die als Sprungschanze benutzen oder mit coolen Drifts zu Boden schicken. An „Max Payne“ erinnert dabei eine optimale Zeitlupenfunktion, mit denen etwas Übersicht in die stellenweise arg überfrachteten Gefechte gebracht wird. Trotzdem funkelt der Bildschirm oftmals vor Partikeln, Kugeln und bunten Lichteffekten – was zwar nett, aber hin und wieder anstrengend war.

Die Rätsel beschränken sich auf das Aktivieren von Schaltern oder dem Verfolgen von Kabel zum nächsten Stromgenerator. Immerhin gab es auch mal kleine Schleich-Passagen und bei den Endbossen war ein wenig Hirnschmalz und Taktik erforderlich. Es benötigte durchaus mal ein paar Sekunden, bis die Lage klar war.

Spielzeit

Das Spiel ist in Haupt- und Nebenmissionen unterteilt. Nach einem Einsatz landen wir in unserer kleinen Hub-Welt, können dort Kampfübungen durchführen, die Kleidung wechseln oder eben die nächsten Herausforderungen auswählen. Ich habe mich allein auf die Hauptaufgaben konzentriert und habe mich darin in ungefähr 5 bis 6 Stunden zum Abspann durchgeballert.

Präsentation

Optisch war „Trepang“ ein Brett und etwas öde zugleich. Mir hat der sterile, aber relativ edle Look gefallen und auch die Performance (4k und „Epic-Details“) war sauber, doch manchmal wirkte die Architektur etwas inspiriert und langweilige. Partikel- und Lichteffekte waren beeindruckend, viele Assets und Texturen wiederholten sich dagegen oft. Hier war die kleine Teamstärke anzusehen, obwohl die Grafik an sich aber wirklich sehr sehr gut war.

Der Sound beeindruckte mit rockigen Einlagen und glasklarer Sprachausgabe. Besonders die Funksprüche untereinander (mit der eigenen Einheit) oder die der Gegner sorgten für Stimmung und waren quasi geschicktes Storytelling innerhalb des Spieles.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • flottes und launiges Gunplay
  • irrwitzige Effekte und Tötungsmöglichkeiten
  • stimmige Atmosphäre ala F.E.A.R.
  • leichter Einstieg
  • simple Steuerung
  • fetziger Soundtrack

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • durchschnittliche Handlung

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • repetitive Spielelemente
  • relativ wenige unterschiedliche Gegnertypen und Assets

Fazit

„Trepang“ hat mich angenehm überrascht. Eigentlich wollte ich nur einen kleinen Lückenfüller bis das bis dato unspielbare „Phantom Liberty“ endlich einen Patch erhält, doch bekommen habe ich eine brachiale Actionkost mit viel Kurzweil und liebevollen Anspielungen auf Genreklassiker.

Was ein kleines Entwicklerteam hier auf die Beine gestellt hat, grenzt schon fast an ein Wunder und ist so sicherlich nicht alle Tage zu erleben. Sicherlich könnte man geringen Umfang und wenig unterschiedliche Modelle kritisieren, doch im Kern ist das eigentliche Spiel eine tolle Hommage an F.E.A.R., Doom und auch Serious Sam geworden – die sich vor allem technisch und vom heftigen Gunplay absolut sehen lassen kann.

Wer auf flotte und atmosphärische Shooter steht, kleinere Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen kann, der sollte die Programmierer unterstützen und zugreifen. Ich fand diesen Titel wirklich großartig und denke, dass seine Spielzeit genau richtig ist und sich so das innovative Kampfsystem so nicht abgenutzt hat.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Trepang Studios / Team17

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

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