Inhalt
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Privatdetektivs, dessen Büro die Polizei bei der Aufklärung eines Mordfalls unterstützt. Da die aktuell aufgefundene Leiche eine Tüte mit einem aufgemalten Lächeln über dem Kopf trug, sind Parallelen zu einer urbanen Legende und die Verbindung zu alten Fällen nicht von der Hand zu weisen…
Gameplay
„Emio“ lässt sich am besten als „Visual Novell“ bezeichnen, da das Gameplay im Verglich zu anderen Spielen arg eingeschränkt ist und das aufmerksame Lesen vieler Texte im Vordergrund steht.
Optisch präsentiert sich das Programm sehr minimalistisch, setzt den Fokus mit seinen bestenfalls kleinen Randanimationen klar auf das Verfolgen seiner Handlung und fühlt sich hierdurch wie ein Manga an.
Unterstrichen wird dieser Eindruck durch das Spieldesign an sich. Uns wird immer vorgegeben, welche Locations als nächstes zu besuchen sind und mit welchen Figuren das folgende Gespräch zu führen ist. Sobald eine Konversation startet, klicken wir uns durch alle Optionen, bis es wieder weiter geht.
Am Ende eines Kapitels wurden wir oftmals vor Kombinationsaufgaben gestellt, bei denen wir die gesammelten Aussagen unserer Zeugen im richtigen Kontext zusammensetzen mussten. Hat man sich hierbei vertan, wurde man vom Spiel korrigiert und die Reise ging trotzdem weiter – das nahm ein bisschen das erhabene Gefühl bei richtiger Eingebung.
Spielzeit
Die Spielzeit richtet sich eindeutig nach der Lesegeschwindigkeit des Spielers. Ich lese relativ schnell und habe für die 12 Kapitel jeweils etwa eine Stunde benötigt – was zu einer Gesamtspielzeit von rund 12 Stunden geführt hat.
Präsentation
Wie bereits erwähnt, bekommen wir überwiegend hübsch gezeichnete Standbilder zu Gesicht. Diese sind teilweise zwar teilweise animiert, trotzdem wirkt das Ganze sehr simpel gehalten. Immerhin gab es hin und wieder kleinere animierte Zwischensequenzen, die für die Handlung absolut zuträglich waren.
Sprachausgabe gab es nur auf japanisch, dafür aber eine recht gute deutsche Übersetzung in Form von weitestgehend fehlerfreien Untertiteln bzw. Texten.
Positiv
- spannende Geschichte
- erfrischendes Spielsystem
- symphatische Charaktere
- toller Look
- deutsche Untertitel
Neutral
- nur japanische Sprachausgabe
Negativ
- geringer Wiederspielwert
- extrem simples Gameplay
- manchmal war das Abklappern aller Optionen etwas mühseelig
Fazit
Für mich war „Emio“ eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Spiele-Allerlei. Mir hat das Verfolgen der Krimi-Geschichte – besonders in Bus und Bahn – sehr viel Spaß gemacht und manchmal konnte man die Konsole kaum aus der Hand legen. Zwar bleibt der Wiederspielwert gering, doch immerhin konnte der Ausgang der Ermittlungen mit einem befriedigenden Gefühl zurücklassen und die Hoffnung auf mögliche Fortsetzung stirbt ja bekanntlich zuletzt – denn gerne würde ich noch einmal in diesem Szenario abtauchen.
Wer sich auf das Erlebnis einlassen will, muss sich auf das simple Spielkonzept und viel Leserei einstellen. Belohnt wird man aber mit einer durchwegs motivierenden Handlung, toll geschriebenen Figuren und einem weitestgehend flüssigen Spielfluss – bei dem das Abklappern aller Handlungsoptionen zum Glück nur selten ein bisschen stressig ausfällt.
Grafik: 6/10
Sound: 7/10
Gameplay: 3/10
Gesamt: 7/10
Fotocopyright: Nintendo
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