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Monat: Dezember 2020 (Seite 4 von 8)

Iron Sky – The Coming Race

Inhalt

Die Festung auf dem Mond ist arg zertrümmert und dennoch haben verschiedene Gruppen ihr zu Hause dort gefunden. Als man jedoch von unterirdischen Kanälen unter der Erde erfährt und dringend notwendige Medizinzutaten dort vermutet, startet ein Erkundungstrupp gen alte Heimat…

Fazit

Den ersten Teil hatte ich bis zu seiner Veröffentlichung gefühlt über Jahre per Internet verfolgt und mich über jedes neue Lebenszeichen erfreut. Der Fortsetzung habe ich dann aufgrund des Nachhalls der Ernüchterung nicht mehr so sehr entgegengefiebert, doch mittlerweile zwei Sichtungen absolviert. Auch dieser Titel ist streng genommen nicht besonders gut, jedoch wiederholt er – den Umständen geschuldet – die gröbsten Fehler des Vorgängers nicht.

Die Technik hat natürlich einen Schritt nach Vorn gemacht und bewegt sich auf einem anderen Level – auch wenn man noch weit von richtig großen Blockbustern entfernt ist. Die Umgebungen, Fahrzeuge und allerlei Getier schauen ordentlich aus und fügen sich gut ins Bild. Man spürt, dass hier wohl etwas mehr an Budget und wohl auch Erfahrung vorhanden war.

Wenn ich ehrlich bin, muss ich jedoch sagen, dass mich die schwächere Aufmachung im Erstling allerdings gar nicht so gestört hat und sie sogar viel zu Charme beigetragen hat. Das Ganze fühlte sich seinerzeit mehr nach einem Independent-Film an, was die krude Geschichte natürlich zusätzlich unterstrich.

Knackpunkt am Vorgänger war jedoch auch seine Handlung bzw. einzelne Bestandteile und aufgegriffene Verschwörungstheorien, die allesamt schon in diversen Trailern gespoilert werden. Kurzum: „Iron Sky“ hatte keinerlei Überraschungen mehr zu bieten und die Szenen zwischen den bekannten Passagen waren eher langweilig und unnötig konstruiert.

„Iron Sky 2“ jedoch wurde im Vorfeld nicht so overhyped und auch nicht alle Highlights wurden im Vorfeld geteasert, aber leider gab es auch unterm Strich viel zu wenig davon. Anscheinend hat man alle wichtigen und witzigen Mythen bereits abgehandelt und so mussten auch alle Figuren wieder recycelt werden. Statt wenigstens lückenloser Fortsetzung, gabs dann mehr unlustige Elemente und insgesamt auch weniger Unterhaltungswert.

Nachwievor mag ich die Grundidee und das Engagement des Machers, doch nüchtern betrachtet war diese Fortsetzung ziemlich unnötig. Die besten Gags wurden bereits gebracht und da hilft dann auch eine bessere audiovisuelle Komponente nur bedingt weiter. Die Darsteller machten ihre Sache so lala und erneut stach Udo Kier unter seinen Kollegen hervor. Beinharte Fans schauen rein, der Rest schüttelt den Kopf. Ich hab die Sichtung nicht wirklich bereut und sogar ein zweites mal gewagt – besser wurde es hierdurch leider nicht.

5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Cyberpunk 2077 (XBOX Series X)

Einleitung

Aufgrund der ausufernden Diskussionen, muss ich diesen Test mit einer kleinen Einleitung versehen. Zum aktuellen Zeitpunkt (22.12.2020) läuft „Cyberpunk 2077“ trotz etlicher Verschiebungen leider alles andere als rund und die Warnungen bei Verwendung von älteren Konsolen (PS4, XBOX One) sind wohl ernst zu nehmen. Ich habe die normale XBOX One Version auf der leistungsstarken XBOX Series X gespielt und während des gesamten Durchgangs keinerlei Abstürze – dafür aber sehr viele Bugs und Glitches – erlebt. Aufploppende Figuren, schwebende Gegenstände oder kleinere Ruckler waren zum Glück keine Showstooper und die Hauptkampagne konnte problemlos absolviert werden. Haltet euch bei Interesse bitte stets auf den üblichen Seiten auf dem Laufenden – und wartet vielleicht noch ein paar weitere Monate, bis der lohnenswerte Titel annähernd perfekt spielbar ist.

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle von Charakter „V“ – der entweder männlich oder weiblich daher kommt. Mit kleineren Aufträgen in Night City versucht man als Söldner aufzusteigen und wird dabei in allerlei verworrene Geschichten hinein gezogen…

Gameplay

„Cyberpunk 2077“ ist ein Open-World RPG, welches in der Ego-Perspektive (beim Fahren idealerweise in der Third-Person-Sicht) erkundet wird. Neben einer spannend geschriebenen Hauptgeschichte gibt es viele Nebenmissionen, welche nicht nur sinnfrei die Spielzeit strecken, sondern einige echt abgefahrene Handlungen erzählen.

Der Rollenspielanteil beschränkt sich nicht nur auf die optische Gestaltung der Hauptfigur, sondern bietet neben Ausrüstungsverwaltung auch ausbaufähige Talentbäume. Das Ganze kommt allerdings eher Alibi-mäßig daher, denn die Aufrüstmöglichkeiten machen nicht unbedingt Sinn bzw. zeigen nicht unmittelbar eine krasse Wirkung. So findet man stets bessere Gegenstände und wird gar nicht zum Upgrade Vorhandener genötigt.

Unterwegs erhält man vielerlei Waffen, deren Einsammeln die Übersicht im Inventar leider nicht erleichtern. So kann man beispielsweise nicht nur einfach die Munition aufnehmen, sondern stets die ganze Knarre. Die landet dann gefühlt 20 mal im Rucksack und muss bei aufgebrauchten Patronen jedes Mal umständlich gewechselt werden. Man kann die selbe Waffe also nicht einmal in der Hand behalten und lediglich nachladen (außer man hat einzelne Munition gefunden) – man muss immer wieder ins Inventar und das andre Eisen auswählen und im Schnellzugriff ablegen. Hält bei hitzigen Gefechten leider unnötig auf.

Erwähnen sollte man vielleicht auch die bis dato schlecht ausbalancierte Waffen-Balance. Nahkampfwaffen wie Schwerter sind recht stark und oftmals genügt es einfach wahllos in die Gegner hineinzurennen und diese aus nächster Nähe niederzumetzeln. Gerade bei den Zwischenbossen ist diese simple Taktik sinnvoller als langwieriges Ausweichen und gezieltes Befeuern.

Spielzeit und Steuerung

Für den ersten Durchgang (Storyline: Streetkid) habe ich rund 20 Stunden benötigt und mich dabei fast ausschließlich auf die Hauptstory konzentriert. Dank übersichtlicher Aufgabenstellung, integriertem Navi und Schnellreise-Funktion kam man jedes Mal gut voran.

Man kann zu Beginn zwischen drei Hintergrundstories wählen, doch deren Fäden laufen wohl schon nach kurzer Zeit zusammen und variieren nicht allzu stark.

Die Steuerung war genreüblich und nicht allzu überfrachtet. Sie geht nach kurzer Zeit gut von der Hand und zur Not werden die wichtigsten Funktionen stets am Bildschirmrand eingeblendet.

Präsentation

Auf der XBOX Series X (normale XBOX One-Version, ohne Next-Gen Update) schaut das Geschehen – für ein Open-World Spiel – stellenweise atemberaubend und unglaublich atomsphärisch aus. Die Stadt ist dicht bevölkert, regen prasselt realistisch auf uns nieder und kleine Details wie Bildschirme oder lustige Werbeanzeigen gibt es ohne Ende. Alles wirkt stimmig, reif und perfekt aufs Hauptthema bezogen.

Die Figuren wurden toll designt und umgesetzt. Eher selten wiederholen sich Gesichter auf der Straße und deren Animationen sind (abgesehen von ein paar kleineren Clipping-Fehlern) absolut gelungen. Manchmal erwischte man sich einfach beim Beobachten der Passanten. Selten war eine Welt lebendiger, glaubhafter, interessanter.

Die Sprachausgabe wurde komplett auf deutsch vertont und bietet teils bekannte Sprecher, die ihren Job erwartungsgemäß gut machten. Mit der richtigen Anlage (oder dem richtigen Headset) klingen auch die Waffen-Sounds übertrieben genial und die Mucke während den Gefechten treibt perfekt voran.

Positiv:

  • spannende Geschichte
  • originelles Setting
  • tolle Figuren
  • herausragende Präsentation
  • sehenswerte Script-Momente
  • ausgewogener Schwierigkeitsgrad
  • Keanu Reeves

Neutral:

  • überschaubare Spielzeit (Hauptquest)
  • unübersichtliches Inventarsystem

Negativ:

  • viele Bugs & Glitches
  • Performanceprobleme
  • zu starke Nahkampfwaffen

Fazit

Es war klar, dass die Erwartungen nach der „Witcher“-Reihe und der ewig langen Entwicklungszeit enorm und kaum zu befriedigen waren. Ich ließ mich erst auf der Zielgeraden etwas vom Hype packen und freute mich über den vorweihnachtlichen Release, der mir trotz diverser Fehler jede Menge Spaß bereitete.

„Cyberpunk 2077“ ist sicherlich nicht perfekt, aber extrem immersiv gestaltet und packend erzählt. Es gab kaum Längen und der rote Faden ging trotz Erkundung der fantastischen, weitläufigen Areale nie verloren. Viele Charaktere wuchsen innerhalb kürzester Zeit ans Herz und deren Verlust war schon sehr traurig.

Alles präsentierte sich in einer famosen Optik, die man sonst eher aus weniger komplexen Titeln kennt und selbst in der Non-Next-Gen Variante schon ordentlich ihre Muckies spielen lässt. Natürlich stolpert man auch hier über grobe Texturen oder nachladende Gegenstände und Details – am exzellenten Gesamtbild ändert dies jedoch nichts.

Derzeit muss wohl leider eine Warnung vor dem Kauf ausgesprochen werden, doch selbst im jetzigen Zustand ist es für mich eines der Spiele des Jahres geworden. Hoffentlich werden die angekündigten Groß-Updates (Januar + Februar 2021) eingehalten und für leidensfähigen Fans vielleicht noch ein paar neue Storyinhalten als Wiedergutmachung rausgehauen.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: CD PROJEKT RED

XBOX, Series X, Witcher, Cyberpunk, etc. sind eingetragene Marken.

Follow Me

Inhalt

Ein bekannter Influencer soll während einer Reise nach Russland von seinen Freunden mit einer ganz besonderen Überraschung beglückt werden. Sie betreten einen so genannten „Escape Room“, der angeblich das Leben verändern soll. Anfangs nimmt er das Ganze noch mit reichlich Humor, doch bald wird aus dem Spiel ein echter Alptraum…

Fazit

Die Macher von „Escape Room“ blieben ihrem Genre treu und beglücken uns diesmal mit dem ganz ähnlich gelagerten „Follow Me“, der um den bekannten Kern immerhin eine etwas originellere Grundgeschichte spendiert bekam.

Dieser Vertreter bedient sich ungeniert an Größen wie „Saw“ oder „Hostel“ und legt stellenweise eine recht heftige Gangart mit viel Blut und Gedärm an den Tag. Dies funktioniert – gemessen an der Kurzweil – recht gut, benötigt jedoch rund eine halbe Stunde, um überhaupt richtig in Fahrt zu kommen und zu packen.

Über die Jahre hat der Zuschauer allerdings schon so viel gesehen, dass er alsbald bemerkt, wie der Hase wirklich läuft. Hätte ich in besagter Auflistung wohl noch ein oder zwei andere Filme erwähnt, wäre wohl alles endgültig verraten. So witzig das Gekröse auch sein mag, stets umgarnt uns ein altbekanntes Muster – dem sich der Titel einfach nicht entziehen kann. Immerhin löst er am Ende einige Ungereimtheiten auf, die im Laufe des Geschehens immer wieder kleinere Fragen aufwarfen und schon an der Konzeptionierung des Gesamtem leichte Zweifel aufkeimen ließen.

„Follow Me“ beginnt lahm, zieht dann ordentlich an und hält dann doch bis zum bitteren Ende bei Laune. Geübte Filmfreunde durchschauen die Handlung, sollten dennoch ihren Spaß an der Sache haben und das Werk als Spaß für Zwischendurch betrachten. Hier ist alles auf seichte Unterhaltung getrimmt und die sympathischen Darsteller passen da ebenfalls gut ins Bild.

6,5/10

Fotocopyright: Capelight (Alive)

Antebellum

Inhalt

Veronica Henely hat alles, was man für ein erfülltes Leben braucht: einen tollen Mann, eine süße Tochter und ein schönes zu Hause. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Bestseller-Autorin und kämpft für die Rechte der farbigen Bevölkerung. Als sie eines Tages von einer Tagung aufbricht, wird sie plötzlich in eine grausame Zeit zurückgeworfen…

Fazit

„Antebellum“ ist schon ein seltsamer, aber sehr intensiver Film. Es war irgendwo klar, dass bei den Machern von „Wir“ kein alltägliches Produkt entsteht, aber selbst für deren Verhältnisse ist dies Werk schon irgendwo recht speziell.

Im Grunde passiert über die gesamte Laufzeit nicht sonderlich viel auf dem Schirm und trotzdem bleibt der Zuschauer gefesselt bei der Sache. Der Film mag zwar verwirrend, aber wenig komplex sein und lebt hauptsächlich von Bildern, die unter die Haut gehen. Man drückt den Finger schmerzhaft in die Wunde einer schlimmen Epoche und macht die Nöte seiner Darsteller eindringlich greifbar.

Außerdem lebt der Titel von seinen krassen Gegensätzen und den mehr oder weniger unterschwelligen Anspielungen in der heutigen Zeit. Die Behandlung mag auf den ersten Blick nicht mehr so drastisch wie Einst sein, dennoch sind viele Kommentare verletzend und hier verständlich zum Ausdruck gebracht. Wahrscheinlich haben die Schreiber viele eigene Erfahrungen einfließen lassen und wussten, wie man diese Situation am Besten zum Ausdruck bringt.

Die Schauspieler machten ihre Sache allesamt sehr gut. Die meisten machten nicht nur optisch, sondern von ihrem Spiel eine tolle Figur und mimten die zugewiesenen Rollen glaubwürdig. Technisch gab es ebenfalls nichts zu Mäkeln und von der Inszenierung wirkte alles extrem hochwertig.

Da ich nicht zu viel von der Handlung spoilern wollte, hielt ich mich mit Ausführungen eher bedeckt und hoffe, dass meine Begeisterung dennoch zu erkennen war. „Antebellum“ macht sein eigenes Ding und fuhr damit sehr gut. Das Ergebnis ist jetzt nichts, was ich mir öfters hintereinander reinziehen würde, dennoch gibt es zumindest für die erstmalige Sichtung eine ganz warme Empfehlung.

7,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Blade Runner 2049

Inhalt

In naher Zukunft verdient sich K seinen Lebensunterhalt als so genannter „Blade Runner“, der menschenartige Androiden nach Ablauf ihrer geplanten Lebenszeit auftreibt und eliminiert. Eigentlich mag er seinen Job, doch sein monotoner Alltag macht ihm immer mehr zu schaffen. Als ihn ein Auftrag dann zu weiteren Nachforschungen verleitet, scheint er sich darin zu verlieren…

Fazit

Schon vor Veröffentlichung war klar, dass „Blade Runner 2049“ in große Fußstapfen tritt und das Erbe eines fast schon heiligen Kultfilmes antreten wird. Mir war wiederum klar, dass dieses Vorhaben eigentlich nur scheitern konnte – auch wenn am Ende kein schlechter Film herausgekommen ist.

Entgegen allen Mainstreams setzt „2049“ auf eine entschleunigte Erzählweise und legt dabei sehr großen Wert auf seine Bildstärke, die zugleich auch in meinen Augen das absolute Highlight an der ganzen Sache markiert. Sie erreicht trotz aller technischen Perfektion zwar nicht das Level des Vorgängers, zeichnet aber mit interessanten Ansichten seinen ganz eigenen Stil. Alles fühlt sich herrlich trostlos und modern zugleich an und versprüht seinen ganz eigenen Charme.

Leider ragt der Inhalt nicht so ganz an seine audiovisuellen Umsetzung heran. Die Grundgeschichte an sich mag recht spannend geschrieben sein und Neugier erwecken, doch irgendwann verzettelt man sich in Dialogen, bei denen die Aufmerksamkeit gelegentlich auf eine harte Probe gestellt wird. Hier wäre manchmal weniger doch etwas mehr gewesen.

Ich mag anspruchsvolle Filme, doch hier hatte ich stets ein Problem mit der sichtlich gekünstelten Komplexität – die mehr Schein als Sein verkörperte und simplere Themen zu dramatisch aufplusterte. Der Plot mag nicht verkehrt erscheinen, doch bleibt die nachhaltige Wirkung des Original einfach aus. Alles fühlt sich nicht mehr so existenziell und nachdenklich geprägt an und so bleiben wertvolle Wertungspunkte auf der Strecke.

Gosling mag grundsätzlich ein guter Darsteller sein, doch schien er hier manchmal etwas überfordert. Ich konnte seine Lage und sein Verhalten in seiner Rolle absolut nachempfinden, aber seine Mimik sprach oftmals andere Bände. Die Leistung pegelte von annehmbar, bis überfordert oder gar desinteressiert. Gegen Ford kam er natürlich nicht an, doch war mir seine altbekannte Figur im Rahmen der präsentierten Handlung ebenfalls nicht ordentlich ausgebaut genug bzw. in teils viel zu langwierigen Szenen zugegen.

Wie Eingangs erwähnt ist „Blade Runner 2049“ kein schlechter Film, aber trotz all seiner optischen Wucht berührte er mich viel zu wenig. Bei der zweiten Sichtung war er sogar etwas langweilig und der überschaubare Inhalt stach deutlicher hervor. Unterm Strich definitiv kein Film für mal eben Nebenbei und auch nichts für Jedermann – aber für die geeignete Zielgruppe sicherlich eine lohnende Angelegenheit, sofern man genügend Durchhaltevermögen und Interesse mitbringt.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Invasion vom Mars

Inhalt

Als der kleine David eines Nachts die Landung eines Raumschiffs bemerkt, vermag zunächst Niemand dem aufgeweckten Jungen zu glauben. Glücklicherweise ist er bald nicht mehr allein, denn auch eine seiner Lehrerinnen bemerkt, dass sich die Menschen rundherum langsam verändern…

Fazit

Sowohl das Original aus den 50iger Jahren, als auch dieses Remake von Tobe Hooper („Texas Chainsaw Massacre“) genießen einen gewissen Kultstatus und begleiteten mich in der frühen Kindheit – obwohl gerade diese Variante bei genauerer Betrachtung für jüngere Zuschauer nicht unbedingt geeignet ist.

Natürlich hat der Film mittlerweile etwas von seiner Faszination eingebüßt, doch dank einiger wohliger Erinnerungen machte die gestrige Sichtung schon einigermaßen Freude. Die aus heutiger Sicht veralteten Spezialeffekte haben ihren eigenen Charme und erstrahlen mittlerweile in HD in einem nie aus dem Fernsehen (oder der VHS) gekannten Glanz. Alles wirkt stimmig und dicht inszeniert, das Geschehen zieht nachwievor auf eigene Weise in seinen Bann – sofern man sich darauf einlassen kann.

Die Geschichte ist simpel, schnell erklärt und einfach durchschaut. Gut und Böse sind auf jeden Fall klar getrennt und am Ende steht ein wenig überraschendes Happy-End – welches im Director`s Cut allerdings ein wenig verwässert wird. Für den Nachwuchs also eine empfehlenswerte Sache, wären da nicht einige gruselige Momente. So ist die allgemeine Stimmung eher düster und bedrohlich, ein paar Szenen mit den Aliens oder gefressenen Fröschen schon ziemlich unheimlich.

Auch wenn „Invasion vom Mars“ nicht den Stellenwert anderer Genreklassiker mit sich bringt, so ist er irgendwo im Kopf verankert und spricht mich aufgrund seines Unterhaltungswertes noch immer irgendwo an. Sicherlich schmunzelt man heute über die naiven Figuren oder die lachhaften Effekte, unterm Strich macht dies jedoch den Reiz aus und ich gebe gerne eine Empfehlung.

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Tesla

Inhalt

Nikola Tesla ist als Einwanderer nach Amerika gekommen und schien mit seinen Ideen eine gute Ausgangslage für ein solides Auskommen zu haben. Betrug von Geschäftspartnern brachte Ihn jedoch ganz nach unten, um dann langsam mit seinem Geschick wieder durchzustarten…

Fazit

Nach „Edison – Ein Leben voller Licht“ kommt innerhalb kürzester Zeit ein ähnlicher Film mit ähnlicher Thematik ins Haus geflattert – und fokussiert sich hierbei natürlich etwas mehr um die namensgebende Person Nikola Tesla.

Der Aufbau schwankt zwischen Spielfilm und Dokumentation. Es wurden zwar keine Originalaufnahmen (wäre wohl auch etwas schwierig) eingeflochten, dafür kreuzt hin und wieder eine Erzählerin auf, die uns ein paar interessante Fakten näher bringt. Das hatte durchaus seinen Charme und passte zu den eher blasen und leicht verrauschten Bildern – die wahrscheinlich extra so in Szene gesetzt wurden.

Mit Ethan Hawke wurde die Hauptfigur hervorragend besetzt, doch trotzdem sprang der berühmte Funken insgesamt nur bedingt über. Das Geschehen plätscherte oftmals vor sich hin und erschien nicht so locker wie beispielweise „Edison“ – der etwas kurzweiliger und packender daher kam.

Viel vermag ich zu „Tesla“ nicht zu schreiben. Der Film entpuppt sich als Geschichtsunterricht, bei dem eher die Authentizität, denn die Kurzweil im Mittelpunkt steht und so die Zielgruppe etwas enger eingegrenzt wird. Ich empfand das Gebotene als „okay“, aber Aufmerksamkeitstechnisch gelegentlich herausfordernd. Da hat mir besagter Mitstreiter einen Ticken besser gefallen.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

Rogue One: A Star Wars Story

Inhalt

Das Imperium hat mit dem Todesstern eine neue Waffe, welche die gesamte Galaxie vor Schock erstarren lässt. Per Zufall gerät jedoch die junge Jyn Erso an die Rebellenallianz und verrät, dass ihr Vater – natürlich gegen seinen Willen – als Chefkonstrukteur verantwortlich war und höchstwahrscheinlich ein Hintertürchen für dessen Zerstörung integriert hat. Zwar sind die Freiheitskämpfer zunächst wenig von der Erbeutung der wertvollen Pläne angetan, doch es schließt sich ein verwegener Trupp für dieses Höllenfahrtskommando zusammen…

Fazit

Als „Star Wars“-Fan war man nach dem enttäuschenden „Erwachen der Macht“ ziemlich gebeutelt und so ging es mit gemischten Gefühlen in die Premiere von „Rouge One“, mit welchen erstmals das Konzept des „Spin-Offs“ verfolgt wurde. Zwar war auch dieser Titel nicht der größte Wurf, machte aber immerhin Einiges an verlorenem Boden wieder gut.

Die Geschichte ist etwas anders, als wir sie seinerzeit im Spiel „Dark Forces“ erlebt haben, aber dennoch war das Script um die Erbeutung der begehrten Pläne nicht schlecht geschrieben und Welten von einem Abklatsch anderer Titel (wie eben beim „Erwachen der Macht“) entfernt.

Man strich bekannte Gesichter weitestgehend aus dem Cast und besetzte die bekannte Welt mit neuen Talenten, die sich allesamt prima ins Geschehen einfügten und die Eigenständigkeit dieser Auskopplung unterstrichen.

Nicht nur diese neue Eigenständigkeit, sondern auch die reifere Inszenierung konnten bei mir punkten. Natürlich gab es wieder jede Menge sonderbarer Wesen, doch eine eher dunkle Farbgestaltung und düsterere Aufmachung waren gerade für das ältere Publikum wesentlich einfacher zu verdauen, als beispielsweise seinerzeit noch „Episode 1“ von Meister Lucas.

Allgemein verkam das Werk nicht zu einer reinen Effektorgie, sondern gab sich viel seriöser, bodenständiger und greifbarer. Die Kulissen fühlten sich weniger abgedreht an und selbst die eingeflochtenen, moderneren Elemente (Vader Festung, etc.) waren authentischer eingebaut. Alles wirkte durchdacht, konsequent und nachvollziehbar konstruiert. Die realistischere Gestaltung (wenn man das so sagen kann) funktionierte.

In „Rogue One“ mag vielleicht etwas weniger „Star Wars“ als in der originären Filmreihe stecken, doch ist dies kein Gegensatz um Fans von einer Sichtung abzuhalten. Ein paar Stormtrooper, ein paar coole Raumschiffe und vor allem die atemberaubende Schlacht am Ende sorgten zur richtigen Zeit für Gänsehaut und spätestens die letzten Sekunden vor dem Abspann ließen seinerzeit Freudentränen in die Augen kullern. Sicherlich ist der Titel nicht perfekt und erst recht kein Pflichtprogramm für Jedermann, aber selbst für Unkundige ein schönes Sci-Fi-Erlebnis, welches sich trotz kleinerer Längen wunderbar weggucken lässt.

8/10

Fotocopyright: Disney

Alle Jahre wieder…

Inhalt

Alle Jahre wieder trifft sich die Familie zum Weihnachtsfest und die Hoffnung bezüglich eines friedvollen Ausgangs spielt immer mit. Auch in diesem Dezember treffen sich alle und was zunächst harmonisch begann, steigert sich in immer größeren Krach. Zu allem Überfluss werden die Streithähne auch ordentlich eingeschneit und müssen die Nacht gemeinsam unter einem Dach verbringen…

Fazit

„Alle Jahre wieder…“ servieren uns die Dänen wirklich sympathische Filme, die wunderbar das reale Leben parodieren (oder sollte ich besser portraitieren sagen) und dieser ist einer davon.

In einer Kritik bei einem großen Versandhändler zieht ein Kunde Parallelen zum „Gott des Gemetzels“ und exakter konnte ich keinen Vergleich ziehen. Der Film hier ist ebenfalls sehr dialoglastig und baut auf seine hervorragenden Darsteller, deren – zumindest schauspielerische – Harmonie perfekt zusammenspielt.

Die Figuren wirken allesamt aus dem Leben gegriffen und deren Probleme zum Glück auch. Alles ist äußerst nachvollziehbar und feinfühlig konstruiert, so dass man viele Situationen nur zu Gut verstehen und sich durchaus hineinversetzen kann.

Auch wenn nicht jede Pointe sitzt, ist die Ausbeute insgesamt erstaunlich gut. Manche Konversationen sind sogar ungeahnt tiefgründig, dass deren Botschaft erst nach kurzer Überlegung richtig zündet. Einige Sprüche oder Momente sind hingegen bitterböse („mir gehört jetzt ein Kind in Afrika“) und trefflich zugleich gemacht. Man wollte entlarven, aber trotzdem eine geschmeidige Stimmung bewahren – was im Großem und Ganzen auch über knapp 1,5 Stunden schön gelang.

Der ganz große Wurf ist „Alle Jahre wieder…“ sicherlich nicht, aber ein kleines nettes und recht unterhaltsames Stück, welches grade zur passenden Jahreszeit für einen trüben Sonntag-Mittag bestens geeignet ist. Das Werk hat von vorn bis hinten reichlich Charme und spiegelt mit seinen Anspielungen eine breite Gesellschaftssicht wieder. Mir hats unterm Strich recht gut gefallen, doch eine echte Empfehlung gibt’s tatsächlich nur für Interessierte – das Teil ist eben sehr ruhig, dialoglastig und kammerspielartig gestrickt.

6,5/10

Fotocopyright: Lighthouse Home Entertainment

Das Schweigen der Hammel

Inhalt

FBI Agent Jo Dee Fostar ist auf der Suche nach einer Frau und einem Serienkiller. Um dies beides zu finden, wendet er sich voller Verzweiflung an den inhaftierten Psychopathen Dr. Animal. Im Versprechen, nach der Hatz gemeinsam eine schöne Pizzeria zu eröffnen, hilft der Kannibale…

Fazit

Beim kürzlich besprochenen „Mossad“ habe ich mich noch ein wenig über das Aussterben dieser Filmgattung beschwert und dann lag „Das Schweigen der Hammel“ im Briefkasten. Zwar kamen in der letzten Zeit auch wirklich wenige Vertreter dieser Art von Komödie heraus, doch glücklicherweise werden nach und nach immer mehr Klassiker – wie dieser – auf Blu-Ray veröffentlicht.

Um es gleich nüchtern und sachlich zu sagen: auch dieser Film ist im Grunde nicht wirklich gut. Er hat eine löchrige Geschichte, schwache Effekte und lebt von platten Gags, die nicht immer zünden. Trotzdem begleitet diesen Streifen einen sonderbaren Charme, dem man sich nur schwerlich entziehen und selten das Lachen unterdrücken kann.

Ich weiß gar nicht, wie viele Mitstreiter hier parodiert wurden, aber genau hier lag für mich auch der große Reiz. Inmitten dümmlicher Lachattacken gibt es so viele Details und Anspielungen zu entdecken, die sogar eine mehrfache Sichtung rechtfertigen würden. Obwohl Vieles so offensichtlich erscheint, fällt die beabsichtige Parodie erst nach kurzer Überlegung auf. Das fand ich klasse, unterhaltsam und sogar so stark, um über manche Unzulänglichkeit hinweg zu schauen.

Über die Darsteller zu urteilen ist nicht leicht. Gefangen in ihren seltsamen Rollen, umgeben von seiner schrägen Handlung machen sie ihre Sache jedoch allesamt sehr gut. Sie bringen an den passenden Stellen die nötige Ernsthaftigkeit, damit die Sketche auch aufbauen. Billy Zane hat mir mit seiner Mimik sogar richtig gut gefallen. Selbst die deutsche Lokalisation passt wie die Faust aufs Auge und unterstreicht die teils wirklich entsetzlichen Dialoge (auch aus dem Off) nahezu perfekt.

Die meisten werden „Das Schweigen der Hammel“ sicherlich aus der Jugend kennen und wissen, was wie hier im ordentlichen HD bekommen. Alle Anderen sollten sich dann auf eine Komödie im Stile von „Hot Shots“ oder „Die nackte Kanone“ einstellen und dann könnte es auch funktionieren. Als selbsternannter Semi-Professioneller „Filmbesprecher“ kann ich keine höhere Bewertung aussprechen, jedoch schon irgendwo eine Empfehlung für die geeignete Zielgruppe aussprechen.

6/10

Fotocopyright: Turbine Medien

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