Inhalt

In naher Zukunft verdient sich K seinen Lebensunterhalt als so genannter „Blade Runner“, der menschenartige Androiden nach Ablauf ihrer geplanten Lebenszeit auftreibt und eliminiert. Eigentlich mag er seinen Job, doch sein monotoner Alltag macht ihm immer mehr zu schaffen. Als ihn ein Auftrag dann zu weiteren Nachforschungen verleitet, scheint er sich darin zu verlieren…

Fazit

Schon vor Veröffentlichung war klar, dass „Blade Runner 2049“ in große Fußstapfen tritt und das Erbe eines fast schon heiligen Kultfilmes antreten wird. Mir war wiederum klar, dass dieses Vorhaben eigentlich nur scheitern konnte – auch wenn am Ende kein schlechter Film herausgekommen ist.

Entgegen allen Mainstreams setzt „2049“ auf eine entschleunigte Erzählweise und legt dabei sehr großen Wert auf seine Bildstärke, die zugleich auch in meinen Augen das absolute Highlight an der ganzen Sache markiert. Sie erreicht trotz aller technischen Perfektion zwar nicht das Level des Vorgängers, zeichnet aber mit interessanten Ansichten seinen ganz eigenen Stil. Alles fühlt sich herrlich trostlos und modern zugleich an und versprüht seinen ganz eigenen Charme.

Leider ragt der Inhalt nicht so ganz an seine audiovisuellen Umsetzung heran. Die Grundgeschichte an sich mag recht spannend geschrieben sein und Neugier erwecken, doch irgendwann verzettelt man sich in Dialogen, bei denen die Aufmerksamkeit gelegentlich auf eine harte Probe gestellt wird. Hier wäre manchmal weniger doch etwas mehr gewesen.

Ich mag anspruchsvolle Filme, doch hier hatte ich stets ein Problem mit der sichtlich gekünstelten Komplexität – die mehr Schein als Sein verkörperte und simplere Themen zu dramatisch aufplusterte. Der Plot mag nicht verkehrt erscheinen, doch bleibt die nachhaltige Wirkung des Original einfach aus. Alles fühlt sich nicht mehr so existenziell und nachdenklich geprägt an und so bleiben wertvolle Wertungspunkte auf der Strecke.

Gosling mag grundsätzlich ein guter Darsteller sein, doch schien er hier manchmal etwas überfordert. Ich konnte seine Lage und sein Verhalten in seiner Rolle absolut nachempfinden, aber seine Mimik sprach oftmals andere Bände. Die Leistung pegelte von annehmbar, bis überfordert oder gar desinteressiert. Gegen Ford kam er natürlich nicht an, doch war mir seine altbekannte Figur im Rahmen der präsentierten Handlung ebenfalls nicht ordentlich ausgebaut genug bzw. in teils viel zu langwierigen Szenen zugegen.

Wie Eingangs erwähnt ist „Blade Runner 2049“ kein schlechter Film, aber trotz all seiner optischen Wucht berührte er mich viel zu wenig. Bei der zweiten Sichtung war er sogar etwas langweilig und der überschaubare Inhalt stach deutlicher hervor. Unterm Strich definitiv kein Film für mal eben Nebenbei und auch nichts für Jedermann – aber für die geeignete Zielgruppe sicherlich eine lohnende Angelegenheit, sofern man genügend Durchhaltevermögen und Interesse mitbringt.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment