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Monat: Februar 2021 (Seite 4 von 6)

Neues aus der Welt

Inhalt

Der ehemalige Kriegsveteran Jefferson Kyle Kidd verdient sein Geld, indem er von Stadt zu Stadt reist und dort aus Zeitungen vorliest. Zwar sind die Bürger nicht immer über alle Nachrichten erfreut, doch seine charmante Art gleicht den Inhalt seiner Lesung stets aus und er kommt mit seinem Einkommen halbwegs über die Runden.

Eines Tages läuft ihm ein elternloses Mädchen über den Weg. Die Kommunikation verläuft zunächst sehr schleppend, doch er vermutet, wohin sie gehört und beschließt sie zu ihrer ursprünglichen Siedlung zu bringen. Die Reise durchs halbe Land ist sehr beschwerlich und nicht frei von Gefahren…

Fazit

Ich habe es wahrscheinlich schon oft gesagt, aber es entspricht einfach der Wahrheit. Filme von Tom Hanks gehen eigentlich immer und seit den ersten Informationen zu diesem Titel war die Vorfreude schon ein wenig geweckt. Man wusste, dass auch dieser Streifen nicht im Kino, sondern direkt bei Netflix landet wird und so war der Start am gestrigen Abend schon seit einiger Zeit fest bei mir eingeplant.

Die Grundgeschichte über den reisenden Vorleser war eigentlich ganz sympathisch, aber im Prinzip nicht sonderlich originell. Die teils schon episodenhaft anmutende Handlung bot nicht nur viele altbackende Elemente, sondern leider auch wenig überraschende Wendungen. Man hat das Meiste irgendwo schon einmal gesehen und konnte den Verlauf stets ein wenig erahnen.

Was bei anderen Werken sicherlich fast nach einem K.O.-Kriterium anmutet, macht „Neues aus der Welt“ mit seiner lockeren und unterhaltsamen Art weitestgehend wieder wett. Man stört sich nicht allzu sehr an den bekannten Versatzstücken, sondern freut sich vielmehr auf die recht geschmeidige Verwebung selbiger.

Besonders gut hat mir die Optik gefallen. Alles schaut herrlich altmodisch nach einem klassischen Western aus und erleichtert damit das Abtauchen ungemein. Grelle Farben, viel Staub und ein zuweilen recht rauer Umgangston bringen ordentlich Stimmung und hebt sich vom Rest der geschauten Filme in den letzten Monaten angehem ab.

Seine junge Filmpartnerin stahl Hanks in einigen Szenen fast die Schau, doch insgesamt hat mir das Spiel von Beiden hervorragend gefallen. Sie tragen das Geschehen selbst bei kleineren filmischen Durchhängern und ergänzen sich bis zum bitteren Ende ganz prima. Es macht Spaß den beiden bei ihren Kommunikationsversuchen zuzuschauen und man spürte, wie sehr im die Begleiterin ans Herz wuchs.

„Neues in der Welt“ hat mich weder besonders begeistert, noch irgendwie enttäuscht. Das Gebotene fühlte sich atmosphärisch dicht an, war gut gespielt – war aber leider auch uninspiriert und wenig überraschend erzählt. Der Flow war in Ordnung, das Finale hingegen schon früh erahnbar. Wer eine Schwäche für Western und idealerweise auch für Tom Hanks hat, darf ruhig mal reinschnuppern.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Death Warrant – Mit stählener Faust

Inhalt

Louis ist Undercover-Cop mit Leib und Seele. Ein neuer Auftrag verschlägt ihn diesmal in ein Gefängnis, indem es scheinbar nicht mir rechten Dingen zugeht. Immer mehr Häftlinge versterben trotz bester Gesundheit und die Behörden sind alarmiert. Louis geht der Sache auf den Grund – zumal ein ehemaliger Freund ebenfalls in dieser Anstalt ums Leben kam…

Fazit

Ein Werk wie dieses ist definitiv für Fans. Für Fans, die über die unzähligen Klischees, eine schwache Handlung und manch Loch in der Logik hinwegsehen können. „Death Warrant“ bedient sich bei vielen Mitstreitern und baut mit etlichen Versatzstücken eine hanebüchene Geschichte – deren Korsett einem Van Damme auf den Leib geschneidert wurde.

Was sich zunächst nach heftiger Kritik anhört, relativiert sich allerdings mit laufender Spielzeit und sinkenden Anforderungen. Damals wie heute ist der Titel kein Highlight, aber die Kurzweil wird ganz groß geschrieben. Der Zuschauer muss mit den richtigen Erwartungen an die Sache gehen und erhält dafür einen Belgier in Bestform – der hier mit vergleichsweise harten Kampfeinlagen ordentlich aufdrehen durfte.

Im Grunde hangelt man sich nämlich nur von Kampf zu Kampf und rüttelt den müden Zuschauer damit immer wieder wach. Auch wenn es die Autoren vielleicht nicht wahr haben wollen und sogar eine mehr oder weniger aufgesetzte Lovestory integrierten – es geht um die Action, die glücklicherweise für Vieles entschädigt und technisch top in Szene gesetzt wurde.

Schade, dass Van Damme nicht seine gewohnte Synchronstimme erhielt und man so jedes Mal ein wenig aus der Immersion gerissen wurde. Seine eigentlich recht bekannte und gar nicht mal so schlechte Vertonung war für meinen Geschmack fehl am Platz und leider auch leicht nervig. Ich war bis dato einfach andere Sprecher gewohnt und eine Umstellung fällt eben manchmal schwer.

Van Damme hat schon seit frühster Jugend ein Platz in meinem Herzen und Filme wie dieser bereiten mir trotz etlicher Ungereimtheiten und Klischees eine Menge Freude. „Mit stählerner Faust“ ist sicherlich nicht sein bester Output, dennoch ein unterhaltsamer Klassiker mit viel Charme und einigen echt schön gemachten Auseinandersetzungen. Für Fans ein überdurchschnittlich guter Knastfilm mit einem glänzendem Protagonisten.

7/10

Fotocopyright: NSM Records

Tyler Perry’s Acrimony

Inhalt

Eine Frau hat ihre Wut scheinbar nicht mehr unter Kontrolle. Sie sitzt bei einer Psychologin und erklärt, wie es soweit bekommen. Sie erzählt von ihrer großen Liebe, die einst den Anfang von Ende markierte…

Fazit

Dieser Film hat mich so kalt erwischt, wie schon lange Keiner mehr in der letzten Zeit. Ohne vorher die Inhaltsangabe zu studieren habe ich mich im Setting fallen lassen und ahnte gar nicht, wie dramatisch und spannend sich die Dinge im Laufe der Zeit entwickeln würden.

Natürlich überspitzt der Titel besonders am Ende seine bisherige Thematik, dennoch ist er bis dato äußerst gut und vor allem glaubhaft geschrieben. Man kann sich hervorragend in die Lage der Hauptdarstellerin hineinversetzten, obwohl man als außenstehender Betrachter oftmals mit dem Kopf zu schütteln vermag.

Man erkennt, wie blind die Liebe machen kann und manch falsche Entscheidung dabei zum Tragen kommt. Wie man sich – mehr oder weniger einseitig – für die Beziehung opfern kann und welche merkwürdigen Abhängigkeiten entstehen. Dies wird anschaulich und vor allem durch eine zuweilen sarkastische Erzählstimme aus dem Off bildhaft erläutert.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und waren bis auf die kleinste Rolle mit bedacht ausgesucht. Extrem gut hat mir dabei der hohe Wiedererkennungswert der Figuren in Vergangenheit und Gegenwart gefallen. Man konnte sofort alle Gesichter zuordnen und das Springen zwischen den Zeiten war überhaupt kein Problem. Taraji P. Henson empfiehlt sich fast für einen Oscar.

„Acrimony“ war ein interessanter Film mit sympathischen Figuren und einem brillanten Spannungsaufbau. Er hielt bis zum bitteren Ende unerwartet gut bei Laune und entlarvt manche Stationen einer Beziehung mit anschaulichen Beispielen. Für mich jedenfalls ein überraschend guter Thriller, der unbedingt weiterempfohlen werden möchte.

8/10

Fotocopyright: Lionsgate

Stephen King: Moral

Inhalt

Chad und Nora sind ein normales Ehepaar, dass hin und wieder mit finanziellen Sorgen zu kämpfen hat. Sie schlagen sich beide als Aushilfslehrer durch und Chad versucht nebenher noch an seinem Buch zu arbeiten. Plötzlich bekommen die beiden ein unmoralisches Angebot, welches die Geldsorgen auf nächste Zeit locker beseitigen könnte…

Fazit

Die Geschichte klingt zunächst etwas anzüglicher, als sie eigentlich ist – befremdlich war das Spektakel allerdings schon auf eine seltsame und irgendwie fesselnde Weise.

Obwohl bereits der Buchtitel deutlich auf das Thema „Moral“ hinweist, werden dem Leser jedoch relativ leicht verdauliche Entscheidungen präsentiert – die jetzt nicht unbedingt zum Hadern mit sich selbst aufrufen und nur lediglich einige „Verstöße“ der Protagonisten aufzeigen.

Trotz oder wegen seiner seltsamen Prämisse fesselt die kleine Geschichte bis zum bitteren Ende. Die paar wenigen Aktionen und Wendungen waren schlecht vorhersehbar und deshalb so spannend zu lesen. Die Texte waren gut geschrieben und typische King-Ausdrucksweise verrieten die Handschrift des Meisters.

Über die Glaubwürdigkeit der Geschichte lässt sich sicherlich streiten, doch ganz in die Ferne würde ich die Handlung nicht unbedingt schieben. „Moral“ ist eine kleine, feine und ungemein packende Angelegenheit – dir mir zwar wenig über das namensgebende Thema vermittelt hat, aber zwei äußerst unterhaltsame Mittagspausen beschert hat.

8/10

Die Toten vom Bodensee: Der Wegspuk

Inhalt

In einer verlassenen Villa wird eine Leiche gefunden und der offenkundig tatverdächtige wendet sich sofort an seine Anwältin, um alle Vorwürfe direkt zu entkräften. Die Beweise sind erdrückend, doch irgendwas scheint an dem Fall nicht zu passen…

Fazit

„Der Wegspuk“ ist nur Einer von mittlerweile vielen angehäuften Titeln aus diversen Mediatheken und gestern Abend eigentlich nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden. Ich kannte die gesamte „Die Toten vom Bodensee“-Reihe bisher nur aus der Werbung und dies war dann endlich mein erster Einblick darin.

Die Machart entspricht einem typischen TV-Krimi und wartet mit charismatischen Hauptfiguren (Nora Waldstätten und Micha Oberländer) auf. Die Story ist nicht weltbewegend, aber ganz okay. Man weiß natürlich sofort, dass alles weitaus komplexer als auf den ersten Blick sein muss und wird diesbezüglich auch nicht enttäuscht.

Natürlich fehlten mir ein wenig die Vorkenntnisse und somit das bessere Verständnis für die Charaktere und deren Werdegänge, doch man gab sich für Neueinsteiger relativ bemüht. So wurden Hintergründe noch einmal kurz zusammengefasst bzw. so verständlich in Dialoge verwoben, dass man einigermaßen gut folgen konnte und nicht ganz im Regen stand.

Während das Setting durchaus gefällig und die Figuren vom Design in Ordnung waren, so belanglos der Verlauf. Man wurde nicht unbedingt schlecht, aber leider auch nicht sonderlich aufregend bei der Stange gehalten und wollte gar nicht so recht mit rätseln. Die Handlung plätscherte vor sich hin und das leicht verworrene Ende rüttelte nicht mehr wach. Alles lief nach bewährtem Muster und nach 90 Minuten war der Fall gegessen.

Wer gerne mal einen Fernsehfilm schaut und dabei nicht unbedingt die größte Hochspannung erwartet, dürfte trotz eher unspektakulärer Machart mit diesem Werk weitestgehend zufrieden sein. „Der Wegspuk“ hält durchaus bei Laune, doch eine echte Anschaupflicht besteht sicherlich nicht.

5,5/10

Fotocopyright: ZDF

Link zur Mediathek*: [Klick]

*externer Link, keine Haftung

O Brother, where art thou? – Eine Mississippi-Odyssee

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1937. Irgendwo in den tiefsten Südstaaten gelingt drei aneinandergeketteten Sträflingen die Flucht. Sie wollen eine versteckte Beute bergen und sich dann endgültig aus dem Staub machen – doch leider wird der Trip zur einer echten Herausforderung…

Fazit

„O Brother, where art thou?“ ist keine vermeintlich einfache Gaunerkomödie mit ungewöhnlichem Setting, sondern vielmehr ein unerwartet tiefgründiges Werk mit etlichen historischen Verzweigungen und Anspielungen.

Zwar lässt sich das Gebotene relativ einfach nebenher wegschauen, doch erst mit etwas Aufmerksamkeit und zumindest einigen geschichtlichen Grundkenntnissen lässt sich das volle Potential ausschöpfen. So verkommt die Flucht wirklich zur namensgebenden Odyssee und viele Ereignisse und Personen stehen stellvertretend für Abenteuer der Antike.

Diese ungewöhnliche Machart funktioniert nicht zuletzt dank brillanter Darsteller und einer tollen Inszenierung sehr gut. So zeigt ein George Clooney, was in ihm steckt – während Nebenfiguren wie beispielsweise John Goodman ebenfalls immer wieder positiv ins Auge springen. Dazu gesellt sich ein eingängiger und für die Handlung wichtiger Soundtrack, der auf seine Weise Teile der Geschichte ergänzt. Eine tolle Optik gehört ebenfalls zur Stärke der Produktion.

Der Humor ist sicherlich Geschmackssache, aber ebenfalls nicht so flach, wie beim ersten Hinhören vermutet. Hier werden ernste Themen gezielt aufs Korn genommen und kritische Andeutungen nicht hinter dem Berg gehalten. Hier bekommen allerdings viele Parteien ihr fett weg und Keiner kann sich beschweren.

„O Brother, where art thou?“ mag damals wie heute nicht zu meinen absoluten Favoriten gehören, aber diese bunte Wundertüte ist wirklich einen genaueren Blick wert. Es steckt so viel darin und trotzdem bleibt der Flow sehr kurzweilig und man muss auch nicht mit Gewalt alle Elemente im Detail verstehen. Ein intelligenter Film, der mit überzeugenden Darstellern und doppelten Böden daher kommt.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Stephen King: Das Pfefferkuchen-Mädchen

Inhalt

Der Tod des Babys war auch gleichzeitig der schleichende Tod ihrer Beziehung. Als es Emily zu Hause einfach nicht mehr aushält, taucht sie in Strandhaus ihres Vaters ab und sucht ihr Glück beim Laufen…

Fazit

Eigentlich wollte ich die Inhaltsangabe noch einen kleinen Ticken ausführlicher gestalten, doch dann wäre bei dieser kurzen Geschichte einfach zu viel verraten worden. Es sei jedoch gesagt, dass sich die Handlung ab einem gewissen Punkt dramatisch verändert und so mit den bis dato gedachten Erwartungen bricht.

Die Wendung mag an sich schon krass, aber erzähltechnisch nicht unbedingt neu sein – doch sie wertet das Geschehen ungemein auf und verleiht dem anfänglich eher ruhigen Geschehen einen ordentlichen Turbo. Entsprechend hoch dann auch die Spannungskurve, die bis zum bitteren Ende in hohen Regionen verweilt und den Zuschauer überdies mit einigen blutigen Details versöhnlich stimmt.

Der Schreibstil ist gewohnt gut und man fühlt den echten King vor sich. Die geschmacklosen Passagen wurden bildhaft umschrieben und der Kopf kann diese Elemente prima zum Leben erwecken. Auch fühlt sich die Wortwahl passend an und man fühlt sich gleich wie zu Hause – was ich von anderen Stories des Meisters zuletzt nicht immer behaupten konnte.

„Das Pfefferkuchen-Mädchen“ ist eine unverkennbare Geschichte aus der Feder von King und macht nach drögen Auftakt so richtig Spaß. Klar wird hier wenig bahnbrechend Innovatives aufgetischt, doch der Kurzweil ist dies nicht abträglich. Wer wieder eine etwas härtere Angelegenheit schmökern möchte, liegt hier jedenfalls goldrichtig und dürfte am Ende trotz aller Grausamkeiten fröhlich gestimmt sein.

7,5/10

Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg

Inhalt

Seine Geschäftsreise nach China hat sich Jack sicherlich anders vorgestellt. Am Morgen erwacht er in seinem Hotelzimmer neben einer Leiche und die Polizei ist sofort am Ort des Geschehens. Ohne sich groß zu verteidigen landet er hinter Gittern und wird innerhalb kürzester Zeit angeklagt. Nun geht es um Leben und Tod…

Fazit

Bei „Red Corner“ handelt es sich wieder um einen Titel, dessen letzte Sichtung so viele Jahre zurückliegt und die Erinnerung daran stark verblasst ist. Nun habe ich das gute Stück für mich quasi neu entdeckt und bin gemischter Gefühle.

Auf der einen Seite haben wir einen soliden Gerichtsfilm, der mit ein paar kleineren und nicht sonderlich unrealistischen Actionenszenen ordentlich garniert wurde. Man konnte sich gut in die Rolle der Hauptfigur hineinversetzen und seine Lage schmerzlich nachvollziehen. Gere spielt dabei heraussagend und zeigt, warum er zum besten und beliebtesten seines Faches gehört.

Bei so viel Licht gab es allerdings auch etwa Schatten, der hier in Form von kleineren Längen immer wieder auf die Bremse tritt. Man verlor zwar nie vollends das Interesse (dafür war der Rahmen zu spannend), doch immer mal wieder wollte man kurz vorspulen. Dazu kommen viele Dialoge auf chinesisch, die das Lesen von Untertiteln erforderten und so nicht zur allgemeinen Kurzweil beitrugen.

Mit einem Ticken mehr an Kurzweil wäre eine weitaus höhere Bewertung drin gewesen. So bleibt „Red Corner“ zwar ein sehenswerter, aber nicht immer spaßiger Thriller mit beklemmendem Szenario und einigermaßen glaubwürdigem Verlauf. Für Fans von Gere sowieso schon lange Pflicht, für alle anderen ein solider Genrevertreter.

7/10

Fotocopyright: Studio Hamburg Enterprises GmbH

Kill Bobby Z

Inhalt

Der renommierte Dorgendealer „Bobby Z“ ist verschwunden und die Konkurrenz scheint das Geschäft zu unternehmen. Glücklicherweise haben die Behörden einen gut ausgebildeten Sträfling, der dem Knaben besonders ähnlich schaut und so prima an seiner Stelle eingesetzt werden kann…

Fazit

Man bekommt immer wieder leichte Gänsehaut, wenn man den viel zu jung verstorbenen Paul Walker in einem Film zu Gesicht bekommt. „Kill Bobby Z“ war dabei sicherlich nicht sein bester Streich – aber immerhin eine tolle Bühne, die ihm wie auf den Leib geschneidert schien.

Der Film lebt allerdings nicht nur von einem tollen Hauptdarsteller, sondern auch seinem guten Flow, der jederzeit für Kurzweil sorgt und so gut wie keine Langen aufzuweisen hat. Es geht stets launig zur Sache und die im Grunde relativ simplen Twists funktionieren prima.

Neben Walker runden eine äußerst hübsche Olivia Wilde („Dr. House“) und ein hinterhältig agierender Fishburne das Geschehen ab. Die Chemie aller Beteiligten hat hervorragend gepasst und ihren Teil zur launigen Stimmung beigetragen. Sie schienen Spaß bei der Arbeit zu haben und machen dies dem Zuschauer mehr als deutlich.

Die Action war schön choreografiert und die stets traumhaften Bilder vermittelten fast schon Urlaubsfeeling. Man konnte ich prima im Setting fallen lassen und wollte sich gar nicht an eventuelle Lücken in der Story stören. Alles wirkte schon sehr konstruiert und die Wendungen eher unspektakulär, doch der angenehme Verlauf ließ keinen Raum für großartige Meckerei.

Für eine Höchstwertung reicht das Gebotene in meinen Augen nicht und trotzdem vermag ich das Prädikat „gut“ zu vergeben. Der Streifen liefert in allen Bereichen eine mehr als solide Performance an den Tag und der Unterhaltungswert hat wirklich gepasst. Für Zwischendurch also wunderbar geeignet – und sobald er vergessen wurde, gibt es in ein paar Jahren einfach eine erneute Sichtung.

7/10

Fotocopyright: 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Giallo

Inhalt

Ein perverser Serienkiller treibt in Rom sein Unwesen und Inspektor Enzo ist ihm stets einen Schritt hinterher. Als dann die Schwester eines vermeintlichen Opfers beim ihm aufkreuzt und die Ermittlungen unterstützt, zeichnet sich erstmals eine heisse Spur ab…

Fazit

Obwohl er im Grunde nicht der große Wurf ist, ist „Giallo“ irgendwo schon etwas Besonders. Er ist quasi eine moderne Hommage an den klassischen, aber auch blutigen italienischen Krimi und wurde von keinem Anderen als Meister Argento persönlich inszeniert. Die sorgte zwar für durchaus hohe (und kaum zu erreichende) Erwartungen, bringt allerdings auch ein gewisses Flair mit sich mit.

Lässt man die rosarote Filmfanbrille mal beiseite, bleibt jedoch nur eine mittelprächtige Killerhatz mit dünner Handlung und wenigen echten Highlights. Alles geht irgendwie ordentlich, aber nie so richtig packend voran. Vieles ist geprägt von Zufallen und wirkt nicht immer glaubwürdig geschrieben. Besonders die beiden „Helden“ wollen nicht so recht in das eigentlich so hübsche und angenehm befremdliche Szenario passen.

Auch wenn das Geschehen in Italien spielt, so sehr fühlt man sich dank Adrien Brody wieder aus der Immersion gerissen und an Hollywood erinnert. Er macht zwar seine Sache ganz passabel, fühlt sich aber immer wie ein Zugpferd für ein breiteres Publikum an und hätte gerne gegen ein Original des Landes ersetzt werden können.

Der Härtegrad ist hoch, aber nicht übertrieben. Man kratzt hier nicht ganz an alten Klassikern von Argento, Fulci und Konsorten, kann aber trotzdem eine solide Stimmung mit einigen geschmacklosen Einblicken servieren. Vielleicht hätte man hier die Schraube etwas andrehen und somit zumindest etwas mehr Hervorstechendes präsentieren können – für die breite Masse wärs dann wieder nichts geworden.

Am Ende bin ich etwas im Zwiespalt. „Giallo“ ist trotz ehrwürdigen Regisseurs eine relativ austauschbare und vergleichsweise unblutige Angelegenheit geworden, doch auf der anderen Seite wurde ich ganz passabel bei Laune gehalten und hatte durchaus meinen Spaß. Beim ersten Mal war ich arg enttäuscht, doch bei der erneuten Sichtung am gestrigen Abend empfand ich das Ergebnis als gar nicht mal übel und gebe Genrefans eine kleine Empfehlung ab.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

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