Inhalt
Ein perverser Serienkiller treibt in Rom sein Unwesen und Inspektor Enzo ist ihm stets einen Schritt hinterher. Als dann die Schwester eines vermeintlichen Opfers beim ihm aufkreuzt und die Ermittlungen unterstützt, zeichnet sich erstmals eine heisse Spur ab…
Fazit
Obwohl er im Grunde nicht der große Wurf ist, ist „Giallo“ irgendwo schon etwas Besonders. Er ist quasi eine moderne Hommage an den klassischen, aber auch blutigen italienischen Krimi und wurde von keinem Anderen als Meister Argento persönlich inszeniert. Die sorgte zwar für durchaus hohe (und kaum zu erreichende) Erwartungen, bringt allerdings auch ein gewisses Flair mit sich mit.
Lässt man die rosarote Filmfanbrille mal beiseite, bleibt jedoch nur eine mittelprächtige Killerhatz mit dünner Handlung und wenigen echten Highlights. Alles geht irgendwie ordentlich, aber nie so richtig packend voran. Vieles ist geprägt von Zufallen und wirkt nicht immer glaubwürdig geschrieben. Besonders die beiden „Helden“ wollen nicht so recht in das eigentlich so hübsche und angenehm befremdliche Szenario passen.
Auch wenn das Geschehen in Italien spielt, so sehr fühlt man sich dank Adrien Brody wieder aus der Immersion gerissen und an Hollywood erinnert. Er macht zwar seine Sache ganz passabel, fühlt sich aber immer wie ein Zugpferd für ein breiteres Publikum an und hätte gerne gegen ein Original des Landes ersetzt werden können.
Der Härtegrad ist hoch, aber nicht übertrieben. Man kratzt hier nicht ganz an alten Klassikern von Argento, Fulci und Konsorten, kann aber trotzdem eine solide Stimmung mit einigen geschmacklosen Einblicken servieren. Vielleicht hätte man hier die Schraube etwas andrehen und somit zumindest etwas mehr Hervorstechendes präsentieren können – für die breite Masse wärs dann wieder nichts geworden.
Am Ende bin ich etwas im Zwiespalt. „Giallo“ ist trotz ehrwürdigen Regisseurs eine relativ austauschbare und vergleichsweise unblutige Angelegenheit geworden, doch auf der anderen Seite wurde ich ganz passabel bei Laune gehalten und hatte durchaus meinen Spaß. Beim ersten Mal war ich arg enttäuscht, doch bei der erneuten Sichtung am gestrigen Abend empfand ich das Ergebnis als gar nicht mal übel und gebe Genrefans eine kleine Empfehlung ab.
6,5/10
Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment
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