(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: März 2021 (Seite 3 von 6)

24 Hours to Live

Inhalt

Nach dem Tod von Frau und Kind wollte sich Elitesoldat Travis endlich mal eine kleine Auszeit gönnen, doch das liebe Geld überredet ihn zu einem vermeintlich letzten Job. Mit einem alten Kameraden soll er sich noch einmal um eine Zielperson kümmern, die unliebsame Dinge über deren Arbeitgeber ausplaudern könnte. Leider läuft die ganze Aktion nicht nach Plan…

Fazit

Bis dato konnte ich „24 Hours to Live“ noch ganz gut auf dem „Pile of Shame“ ignorieren, doch gestern lag er ganz oben auf dem neu sortierten Stapel und die Sichtung wurde endlich vollzogen. Schon noch wenigen Minuten war jedoch klar, dass dieser lange Aufschub völlig unnötig war und hinter der einstigen Direct-to-Video-Veröffentlichung ein cooler, kleiner Actionfilm steckt.

In vielen Momenten fühlte ich mich an das tolle Remake von „Das Ende“ erinnert. Auch hier gab Ethan Hawke einen der Hauptprotagonisten und auch hier wurde unerwartet brachiale Action in superber Optik verpackt. Wenn es bei „24 Hours“ kracht, dann aber richtig und audiovisuell beinah selbstverständlich bestechend inszeniert. Atemberaubende Verfolgungsjagden und aus interessanten Blickwinkeln gezeichnete Schusswechsel spielten definitiv in der oberen Liga mit.

Die Story steht der Technik nach, doch war dies nicht weiter schlimm. Sie bildete einen her austauschbaren und insgesamt wenig originellen Rahmen, doch die rasanteren Passagen gleichen dieses Manko aus. Überhaupt hielten sich ruhigere Momente und dramatische Explosionen ganz gut die Waage und kein Part bremste den anderen aus. Mit rund 1,5 Stunden war das Gezeigte dann auch schön kompakt gehalten und Längen hatten kaum eine Chance.

Hawke geht in seiner Rolle ordentlich auf und liefert weitaus mehr, als man von solch einer Produktion erwarten möchte. Die Chemie mit seinem besten Kumpel hat auch gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Sicherlich mag deren persönlicher Konflikt sehr vorhersehbar konstruiert gewesen sein, der guten Laune tat dies keinen Abbruch. Die eingeflochtene Liebelei nahm glücklicherweise keine unnatürlichen Züge an und lenkte nicht vom Rest ab.

Wer einen netten Actionsnack für Zwischendurch sucht, liegt bei „24 Hours“ genau richtig. Er ist nicht ganz so packend wie die Neuauflage von „Das Ende“, aber ein durchaus beachtlicher Release, der unter dem Radar lief. Er bedient sich zwar frech bei der Konkurrenz und bietet inhaltlich wenig neues – doch darüber lässt sich im Gesamtbild ziemlich großzügig hinweg schauen.

7/10

Fotocopyright: LEONINE

Zack Snyder’s Justice League (Director`s Cut)

Inhalt

Superman ist tot und die Menschheit in ein tiefes Loch gefallen. Batman jedoch wittert, dass eine neue Gefahr droht und versucht die Superhelden der Welt zu vereinen, um sich dem gemeinsamen Feind zu stellen. Dies erweist sich jedoch als kein leichtes Unterfangen und Niemand vermag die Lücke des Verstorbenen angemessen auszufüllen…

Fazit

Nach einem wirklich guten und herrlich düsteren „Batman Vs. Superman“ waren die Erwartungen an eine direkte Fortsetzung erwartungsgemäß hoch und konnten durch einen soliden, aber nicht überragenden Erstversuch von „Justice League“ nicht gehalten werden. Man hat den Regiewechsel deutlich gespürt und bemerkte, wie sehr ein Joss Whedon mit seinem mehr oder weniger freiwilligen Erbe überfordert wurde. Nun hat Snyder seinen damaligen Schicksalsschlag allerdings überwunden und sich diesem Nemesis noch einmal gestellt. Herausgekommen ist zwar ein Epos, dass mit knapp über vier Stunden nicht gerade von Pappe ist – sich aber letztlich auch die benötigte Zeit für die angenehme Betrachtung aller wichtigen Charaktere nimmt.

Im Grundsatz ist der Film noch der selbe, wie zuvor. Durch andere Anordnung und kleineren schnitttechnischen Tricks wirkt er jedoch etwas anders. Alles ist bei Weitem nicht mehr so bunt und heiter, passt sich vielmehr dem direkten Vorgänger an und lässt endlich die schmerzlich vermisste Handschrift von Synder durchblicken. Oftmals kommt sogar eine Stimmung ala „300“ auf, die ich in der ersten Fassung zuvor nicht vernommen habe.

Ich fand erstaunlich, wie vertraut sich der Streifen anfühlt und zugleich doch viel besser erscheint. Man kennt die allermeisten Bilder und bemerkt sicherlich nicht direkt alle Erweiterungen, um verdutzt auf die Uhr zu schauen. Persönlich habe ich das Mamutwerk auf zwei Abende aufgeteilt und konnte am ersten Tag – rein vom Inhalt her – noch gar nicht so viel Veränderung feststellen. Im Vorfeld hat man schließlich vermutet, einen komplett neuen Film vor sich zu haben und lediglich wenige Minuten erneute Verwendung finden würde – was wirtschaftlich wahrscheinlich noch unrentabler als diese zweite Chance an sich gewesen wäre.

Einige Stimmen kritisierten den halbstündigen Epilog, der quasi noch als Sahnehäubchen nach dem eigentlichen Finale angerichtet wurde. Hier entdeckt man tatsächlich das meiste neue Material und erhält völlig neue Ideen des Machers. Es wird die Freude auf eine Fortsetzung geweckt, die hoffentlich dereinst grünes Licht bekommen wird und direkt im Sinne des Regisseur umgesetzt werden kann. Man reißt interessante Theorien an, verwirrt den Zuschauer gekonnt mit einigen Aufnahmen – und führt altbekannte Charaktere zumindest gedanklich ein.

Der Filmfluss war für die überlange Laufzeit richtig gut und unterm Strich wesentlich kurzweiliger als bei Titeln, die nicht einmal halb so lang laufen. Dialoge, ruhigere Momente und Action halten sich perfekt die Waage und geben keinen Grund zur Klage. Am Hauptstrang wurde kaum geschraubt, dafür den Charakteren ein paar neue Facetten nachgereicht, die glücklicherweise nicht unnötig aufgesetzt erschienen. Alles fühlte sich hierdurch runder und nicht auf Biegen und Brechen gestreckt an.

Um seinen künstlerischen Aspekt zu unterstreichen, hat Synder nicht nur bereits erwähnte Laufzeit, sondern auch ein heutzutage ungewöhnliches Bildformat abgeliefert. Im altmodischen 4:3 Format und entsprechend fetten Balken auf beiden Seiten mutet das Gezeigte leicht bizarr – und wahrscheinlich für spezielle IMAX-Kinos ausgerichtet aus. Ich persönlich habe auf 16:9 aufgezoomt (Blasphemie!) und habe keinerlei Bildausschnitte Oben und Unten vermisst. Alle Gesichter und Effekte waren exakt mittig ausgerichtet und ließen die eigene „Manipulation“ überhaupt nicht bemerken. Wenigstens der Sound war von Haus aus brachial und räumlich.

„DC“ oder „Marvel“ mag ein kleiner Glaubenskrieg sein, doch die meisten meiner Bekannten schätzen die Vorteile beider Welten. Ich schaue auch alles weg, wobei ich die Reife von erstgenanntem Label etwas mehr zu schätzen weiß. Die überarbeitete Fassung von „Justice League“ reiht sich da endlich nahtlos hinter seinen Vorgänger ein und gefiel mit neu geweckten Emotionen, die dem ersten Wurf vollkommen abhanden gingen. Es hat sich auf den ersten Blick weniger verändert, als zunächst erwartet und dennoch ist der Seheindruck ein völlig anderer, was Gott sei dank auch zu einer runderen Angelegenheit geführt hat. Synder lieferte endlich ein eine – den Figuren und dem Zuschauer – angemessene Variante ab und erntet nun hoffentlich so viel Erfolg, damit ein Nachfolger in seinem Sinne produziert werden kann. Comicfans kommen nicht an diesem Epos vorbei!

8,5/10

Fotocopyright: Warner

Fierce People – Jede Familie hat ihre Geheimnisse

Inhalt

Die frühen 80iger. Finn wohnt mit seiner alkohol- und drogenabhängigen Mutter in der Großstadt und das Leben ist ein ständiges auf und ab. Dank eines reichen Freundes dürfen die Beiden den Sommer jedoch auf einem großen Anwesen verbringen und so auf andere Gedanken kommen. Während die Eine den Entzug versucht, entdeckt der andere seine Umgebung und beschreitet wichtige Schritte in Richtung Erwachsen werden…

Fazit

Es gibt Filme, von denen man nicht weiß, was man von ihnen halten soll. „Fierce People“ war da so ein merkwürdiger Exot – der zuweilen extrem seltsam und dann wieder recht interessant daher kam. Am Ende blieben gemischt Gefühle zurück und zu einer echten Empfehlung vermag ich mich nur schwerlich zu überreden.

Alles beginnt mit bizarren Bildern eines Stammes von Eingeborenen – die uns noch die komplette Laufzeit immer mal wieder begleiten. Die Hauptperson (prima gespielt von Anton Yelchin) flüchtet in seinen Gedanken immer wieder in diese Parallelwelt und versucht so das Treiben im Hier und Jetzt mit anderen Augen zu betrachten. Das ging soweit in Ordnung, hielt allerdings schon ein paar seltsame und nicht immer für ein jüngeres Publikum geeignete Aufnahmen parat.

Was mich letztlich zur Unentschlossenheit bewog, war dann aber die eigenwillige Erzählweise – die sich manchmal nicht konsequent für eine Richtung entscheiden konnte. So ging es gelegentlich recht munter und gar ziemlich witzig zu, um dann wieder mit heftigen Querschlägern die Laune kräftig zu senken. Mir waren die Kontraste teilweise zu stark und hierdurch konnte ich auch nicht alles als Satire betrachten. Ein gewisser Unterhaltungswert war zwar durchgehend da, aber manchmal konnte man nur die Nase rümpfen und hoffte auf einen baldigen Szenewechsel.

Was den Film allerdings wieder sehenswert macht, sind seine grandiosen und nicht gerade unbekannten Darsteller. Während der junge Anton Yelchin natürlich klar im Vordergrund steht, überzeugten eine bildhübsche Diane Laine oder ein gewohnt charismatischer Donald Sutherland in den Nebenrollen. Auch Kristin Stewart oder ein psychopathischer Chris Pine waren nicht zu verachten und machten ihre Sache sehr gut. Sie alle bewiesen in einigen Situationen durchaus Mut und scheuten sich nicht vor unbequemeren Themen.

„Fierce People“ ist nicht übel, aber eben auch sehr wechselhaft und hierdurch nicht so leicht zu verdauen. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, wüsste aber nicht, ob ich ihn mir irgendwann noch einmal anschauen würde. Das Staraufgebot war beachtlich und sprach dann wieder den Cineasten in mir an. Wer eine etwas andere „Comming of Age“-Geschichte sucht, kann durchaus mal reinschauen – für meinen Geschmack gibt es bessere und wesentlich leichtgängigere Titel.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Cherry – Das Ende der Unschuld

Inhalt

Als Cherry auf einer Party die bezaubernde Emily kennenlernt, ist es sofort um ihn geschehen und seine entfernt lebende Freundin rasch vergessen. In der neuen Beziehung blüht er förmlich auf und es könnte eigentlich nicht besser laufen. Als Emily ihm dann eines Tages gesteht, dass sie in Kanada studieren möchte, bricht die heile Welt zusammen. Aus Trotz meldet sich Cherry freiwillig bei der Army…

Fazit

Ich liebe es, wenn mich ein Film so richtig kalt erwischt – und das war bei „Cherry“ absolut der Fall. Am Anfang hatte ich aufgrund der überlangen Laufzeit (knapp 2,5 Stunden) zum Schauen leichte Motivationsprobleme, doch nach wenigen Minuten waren diese Sorgen vollkommen vergessen. Das Werk teilt sich selbst in übersichtliche Kapitel ein und entwickelt einen unglaublichen Sog mit Höhen und Tiefen – was ich in diesem Fall allerdings als extrem positiv empfand und nicht als negative Kritik verstanden haben möchte.

Der Titel weißt ganz klar autobiografische Züge auf. So krass einige Abschnitte für sich erscheinen, so konsequent und glaubhaft fügen sie sich letztlich doch in das Gesamtbild ein. Was wie eine harmlose, unschuldige Teenie-Romanze begann, entwickelt sich zum waschechten Kriegsfilm und letztlich zu einem Drama mit jederzeit verständlich konstruierten Hintergründen.

Eine Zeitlang hat mich das Präsentierte ein wenig an den Klassiker „Dead Presidents“ erinnert, doch ab einem gewissen Punkt schlug man eine andere und wesentlich glaubwürdigere Gangart ein. Man ging mit vielen Themen wesentlich kritischer als bei manchen Konkurrenten um und bot uns Figuren, mit denen man sich perfekt identifizieren konnte. Natürlich wirkten die Darsteller zuweilen etwas arg jung, aber irgendwie übt gerade die unschuldige Ausstrahlung einen zusätzlichen Reiz aus. Man nimmt das Geschehen durchaus anders wahr, als wären hier harte Kerle am Start. Besonders die Zeit in der Army wirkte da viel hoffnungsloser und schwieriger.

Durch seine tolle Erzählweise wurden die einzelnen Abschnitten klar getrennt und gleichzeitig elegant ineinander übergeleitet. Es gab Einblendungen über den jeweiligen Akt und eine passende Bezeichnung hierzu. Dazu gesellte sich die Stimme des Hauptakteures als Sprecher aus dem Off, der nicht selten mit vortrefflichen Bezeichnungen aufwarten konnte. Er behielt stets seine jugendhafte Weise bei und drückte die jeweilige Situation mit seiner zuweilen eher rohen Sprechweise aus, was nicht nur dem allgemeinen Charme, sondern eben bereits gelobter Authentizität nur zu Gute kam.

Es gab Momente, wo die Akteure aus unterschiedlichen Blickwinkeln (z.B. aus dem Spiegel) auf sich hinab blickten oder Szenen, die in einem kleinen Bildformat abliefen. Dies unterstreicht die Gefühlslage auf ganz eigene und ziemlich gelungene Weise, was in meinen Augen von echtem Kunsthandwerk spricht. Man hat sich bei der gesamten Konzeptionierung sichtlich Mühe gegeben und mit vergleichsweise einfachen Mitteln einen einmaligen Look abgeliefert.

Tom Holland drängt sich immer mehr in die Riege der großen Darsteller. Er legt hier eine Performance an den Tag, die man ihm selbst nach seinen stabilen Auftritten in „Spider-Man“ bzw. „Avengers“ kaum zugetraut hätte. Ja, er wirkt unglaublich jung, doch nach kurzer Eingewöhnung passt das schon recht gut. Gleiches kann man von Filmpartnerin Ciara Bravo ebenfalls behaupten – die Wandlung vom schüchternen Mädchen zum Junkie wurde überragend gespielt.

In diesem noch recht jungen Jahr ist „Cherry“ einer meiner ersten Geheimtipps geworden. Mich hat das Gezeigte dermaßen gepackt, fasziniert und unterhalten, dass ich ihn gerne in bleibender Erinnerung behalten und wärmstens weiterempfehlen werde. Sicherlich wurden nicht alle Aspekte von Grund auf neu erfunden, doch die fantastische Kombination miteinander sorgte für echte Begeisterung und einer Frische, die ich bei vielen anderen Werken in letzter Zeit sehr vermisst habe.

9/10

Fotocopyright: Apple

Passagier 23 – Verschwunden auf hoher See

Inhalt

Polizeipsychologe Martin Schwartz wird von einer Schriftstellerin auf ein Kreuzfahrtschiff eingeladen. Diese arbeitet gerade an einem neuen Buch, welches sich mit dem Verschwinden von Passagieren auf hoher See beschäftigt. Sie weiß, dass ausgerechnet Frau und Tochter des Gastes vor exakt fünf Jahren an Board des Schiffes verschwunden sind…

Fazit

Bekannterweise schaue ich nicht mehr oft lineares Fernsehen und verbringe meine wertvolle Freizeit lieber mit werbefreieren Medien und angemessener Qualität. Ich habe vor einigen Jahren jedoch das Buch zu „Passagier 23“ gelesen und wollte mir die TV-Adaption (als Aufzeichnung) in ruhiger Minute mal zu Gemüte führen – und genau das tat ich am gestiegen Abend dann auch.

Insgesamt sei gesagt, dass die Umsetzung erwartungsgemäß etwas von der Vorlage abweicht – aber insgesamt recht passabel ausgefallen ist. Die Hauptrolle war mit Lucas Gregorowicz ziemlich cool und passend besetzt, was der Sache einen zusätzlichen Reiz verliehen hat.

Die Handlung war interessant und der Spannungsbogen nett konstruiert worden. Die schönen Bilder an Deck des Kreuzfahrtschiffes standen im schicken Kontrast zu den schlimmen Ereignissen und alles wirkte dabei sehr hochwertig inszeniert. Die Optik hebt sich vom üblichen Soap oder „Tatort“-Niveau ab, wirkt schon wie ein echter Kinofilm.

Ich konnte viele Elemente nicht mehr exakt mit der Vorlage vergleichen, da das Lesen des Buches einfach zu lange her war – doch im Großen und Ganzen habe ich Nichts schmerzlich vermisst. Ein oder zwei Ereignisse (und Schauplätze) sind der Schere zum Opfer gefallen, aber das war zu erwarten und sind für das Gesamtbild auch nicht kriegsentscheidend gewesen.

„Passagier 23“ spricht sicherlich nicht jeden Zuschauer an, doch wer sich mit deutschen Krimis einigermaßen arrangieren kann, erhält einen soliden Vertreter seiner Zunft. Über knapp zwei Stunden hielt das Gebotene recht gut bei Laune, auch wenn am Ende eine wichtige Botschaft der Vorlage nicht ganz so drastisch rüber kam. Das TV-Event war auf Unterhaltung getrimmt und genau dort gab es wenig zu bemängeln und qualifiziert sich als angenehme Kost für Genrefreunde.

7/10

Fotocopyright: RTL

ACEPC AK3 Mini PC fürs Wohnzimmer

Da meine Android-TV Box mittlerweile in die Jahre gekommen ist, nicht mehr alle Dateien von meinem NAS auf dem Blu-Ray Player einwandfrei laufen und ich nicht ständig das iPad an stöpseln möchte, wollte ich mal wieder einen richtigen Computer im Wohnzimmer stehen haben. Kriterien waren hierbei allerdings Größe, Lautstärke, Stromverbrauch und die Fähigkeit 4K Material abspielen zu können. Mit einem grundsätzlich langsamen System könnte ich leben – schließlich möchte ich hierauf nicht produktiv Arbeiten oder gar aufwändige Spiele zocken.

Die Wahl fiel auf einen ACEPC, der am vergangen Wochenende bei den Blitzangeboten eines großen Versandhändlers zu finden war. Die Eckdaten klangen zwar extrem schwach, doch gegoogelte Benchmarks stimmten für das geplante Vorhaben einigermaßen optimistisch. Wenige Stunden nach der Bestellung hielt ich das kleine Paket schon in den Händen und die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.

Technische Daten

  • Intel Celeron N3350
  • Intel UHD Graphics 600
  • 4 GB RAM
  • 64 GB eMMC Speicher (erweiterbar)
  • 2x HDMI + 1x VGA
  • 4x USB (2x USB 2.0 + 2x USB 3.0)
  • LAN
  • WLAN und Bluetooh
  • Cardeader

Anschlüsse

Auf der Vorderseite befindet sich lediglich eine hellblaue Status-LED.

Links: Ein-/Aus-Schalter, Cardreader, 3x USB (2x 3.0, 1x 2.0)

Rechts: VGA-Ausgang

Hinten: Kopfhörerausgang, 2x HDMI, 1x USB 2.0, 1x LAN, 1x Netzteil

Ersteinrichtung

Zuerst habe ich das vorinstallierte Windows 10 Pro gestartet, den Einrichte-Assistenten ausgeführt und mich erstmalig angemeldet, um die Lizenz auf meinem Microsoft-Account zu hinterlegen. Mitgeliefert wird nur die digitale Lizenz, kein Aufkleber oder BIOS-Branding.

Dann habe ich eine 250 GB SSD in den freien Schacht (einfach eine Schraube entfernen und Deckel ablösen) eingebaut und mittels USB-Stick das System neu aufgesetzt (vorher noch einmal die BIOS-Einstellungen überprüft, u.A. Secure Boot deaktiviert, Bootsequenz auf den USB-Stick gestellt, etc.).

Die eigentliche Installationsdauer habe ich nicht genau nachgemessen, empfand sie – im Gegensatz zu den restlichen Updates – jedoch als normal. Obwohl mein Stick ganz aktuell erstellt wurde, gab es natürlich noch ein paar Aktualisierungen – die bei diesem System zur echten Geduldsprobe wurden. Es gingen knapp vier bis fünf Stunden ins Land, bis der Rechner einigermaßen einsatzfähig war und zusätzlich gingen noch ein paar Minuten für das Installieren fehlender Treiber (u.A. Cardreader) drauf.

Jeder Installationsprozess (egal ob Treiber oder beispielsweise der VLC-Player) war eine Strapaze. Das System lief stets auf 100% CPU-Last und genehmigte sich lange Zeit, um auf Eingaben zu reagieren. Manchmal wurden Tasteneingaben sogar überhaupt nicht angenommen. Die zusätzlich eingebauten SSD sollte eigentlich genügend Dampf mitbringen, aber der Prozessor schien hier eindeutig das Nadelöhr zu sein.

Inbetriebnahme und Performance

Nach (oder eigentlich noch während) der trägen Installation, fiel mir bereits die 4K-Ausgabe auf meinem Schirm auf. Das Gerät schafft die hohe Auflösung leider nur in 30Hz und fühlte sich hierdurch zusätzlich ruckelig an. Bei Full-HD waren hingegen 60Hz möglich und alles lief etwas flüssiger.

4K-Ausgabe schien den Rechner jedoch grundsätzlich zu überfordern. Webseiten ruckelten beim Scrollen vor sich hin, Videos auf Youtube waren in jeder Auflösung unmöglich anzuschauen und MKVs in jeglicher Qualität wurden zu Standbildern.

Unter Full-HD Desktopauflösung waren nach etwas cachen immerhin Youtube-Videos bis 720p halbwegs in Ordnung und MKVs liefen bis 4K (die dann ja auf 1080p heruntergerechnet wurden) mit ein paar Rucklern schon wesentlich besser. Leider zieht Rechner hier allerdings gegenüber meiner alten Android-Box deutlich den Kürzeren.

Eigentlich wollte ich noch Retroarch und andere Emulatoren (für 8 und 16 Bit-Systeme) ausprobieren, doch die allgemeine Leistung des Rechners war mir einfach zu anstrengend. Selbst das normale browsen war viel zu langsam und wurde immer wieder mit „Denkpausen“ getrübt. Stellenweise haben die Seiten zu extrem gestockt, die Downloadgeschwindigkeit von Dateien war aber wieder okay.

Fazit

Ich war ein wenig naiv und zu optimistisch, was die Hardwareleistung zu diesem Preis betrifft. Selbst nach sauberer Neuinstallation auf eine zusätzlich eingebaute SSD erwies sich das System als Krücke, bei der eindeutig der Prozessor das Nadelöhr ist. Die CPU läuft nahezu immer auf 100% Volllast und kommt beim Klicken nicht hinterher. Es waren alle Treiber und Updates installiert, es liefen keine unnötigen Dienste/Programme im Hintergrund und es ist kein weiterer Virenscanner vorhanden.

Bei einer 4K-Desktopauflösung ist Verwenden des Rechners nahezu unmöglich und da sowieso nur 30 Hz erreicht werden zusätzlich ruckelig. Bei Full-HD und 60 Hz fühlt sich der Kleine schon besser an, doch von einem echten Benutzen kann eigentlich kaum die Rede sein. Selbst 720p YouTube Videos stottern, aber immerhin laufen dann MKV-Dateien in diversen Auflösungen (1080p, 4k) etwas runder (VLC, Kodi) – jedoch nicht wirklich flüssig. Kodi ruckelte schon bei der einfachen Navigation durch die Menüs immens.

Ich bin kein großer Fan von Benchmarks und kann daher keine genauen Zahlen liefern. Fakt ist, dass mir das System selbst für den angepeilten Einsatz als Mediaplayer im Wohnzimmer viel zu träge ist und ich dann YouTube und Streaminganbieter weiterhin über den 4K Blu-Ray Player laufen lassen werde. Der frisst zwar nicht alle Filmformate von meinem NAS – aber dafür ist dieser Windows-Rechner ja auch nicht zu gebrauchen, da keine annehmbare Wiedergabe der gängigen Formate mit der verbauten Hardware nicht möglich ist.

Überhaupt fällt mir ein sinnvolles Einsatzgebiet für den ACEPC AK3 schwer, da die Performance selbst für einfache Office-Tätigkeiten überhaupt nicht ausreicht. Eventuell können erfahrene User mit Linux noch etwas aus der schicken Kiste herauskitzeln, aber das war bei mir und meiner Umgebung einfach nicht Sinn der Übung. Ein blankes Windows 10 ist hier selbst zum simplen Surfen im Netz kaum verwendbar und deshalb kann ich von diesem Modell leider nur abraten. Der Lüfter läuft zudem wirklich durchgehend, aber die Lautstärke ist grade noch in Ordnung. Immerhin hält er hier gut mit meinem großen Gaming-PC mit…

Pro:

  • kompaktes, schönes Gehäuse
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • einfache Erweiterbarkeit (2,5″ Festplatten)
  • wahrscheinlich niedriger Stromverbrauch
  • Windows 10 Pro Lizenz
  • günstiger Anschaffungspreis

Neutral:

  • bei Neuinstallation: einige Treiber müssen manuell gesucht werden
  • schriller Lüfter macht sich oft bemerkbar (Lautstärke ist aber okay)

Negativ:

  • Performance allgemein
  • 4k nur bei 30 Hz (stand allerdings auch in der Beschreibung)
  • bei mir: kein Anwendungsszenario für die gebotene Leistung

Preis-/Leistung: ungenügend


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

London Town

Inhalt

Seitdem die Mutter in der Punkszene der Hauptstadt abgetaucht ist, wirft der kleine Shay neben der Schule noch den Haushalt und kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester. Da das Geld immer knapp ist, muss der Vater neben seinem Job im eigenen Musikgeschäft auch noch Taxi fahren und ist eher selten zu Hause. Eines Tages jedoch beginnt sich jedoch auch Shay für die Punkmusik zu interessieren und kommt durch ein Mädel mit der Szene im benachbarten London in Berührung…

Fazit

Als der Abspann über den Bildschirm flackerte, blieben gemischte Gefühle zurück. An und für sich war „London Town“ wirklich kein schlechter Film – aber irgendwie war er auch nicht das, was ich zu Beginn erwartet oder gar erhofft hätte.

Der Streifen hat weitaus weniger mit Musik und Punk zu tun, als das Cover zunächst suggerieren möchte. Er handelt zwar hauptsächlich um das Erwachsenwerden – wirkt an vielen Stellen aber vielmehr wie eine Art von modernem Märchen, denn eine ernste Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema.

Besonders unser Hauptdarsteller erschien optisch viel zu jung und viele seiner Handlungen durch diese Gegebenheit eher unglaubwürdig. Dennoch konnte man ihm und seiner ebenfalls noch sehr kindhaften Gefährtin eine gewisse Sympathie nicht absprechen – und genau da lag dann auch die verborgene Stärke des Werkes.

Hat man sich erst einmal von der Vision einer Biografie oder eines Musikfilms gelöst, so gefiel der hohe Erzählfluss – der eben nicht immer mit authentischen Elementen erkauft wurde und gelegentlich sogar ein wenig surreal anmutete. Die Geschichte war geprägt von mehr oder minder glücklichen Zufällen und ließ nie den Glauben an ein versöhnliches „Happy End“ in Frage stellen. Oftmals schüttelte man einfach nur den Kopf, aber letztlich hat man sich auch nie gelangweilt.

Fans von „The Clash“ mögen vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Um die Band geht es eher am Rande und vom angepriesenen Jonathan Rhys Meyers als Bandleader gab es auch nur ein paar knappe Dialogzeilen. Immerhin wurden ein paar Songs angekratzt und kurzzeitig ein paar „Punk-Vibes“ erweckt.

Gerade im Musik- oder Subkulturbereich gibt es weitaus bessere und authentischere Filme, doch irgendwo hat „London Town“ mit seiner seichten und unbeschwerten Art schon eine Daseinsberechtigung. Er eignet sich wohl besser für ein jüngeres Publikum und sollte nicht mit von zu krassen Erwartungen zerlegt werden. Sicherlich hätte ich mir zunächst was Anderes gewünscht, doch unterm Strich war ich vom unerwartet hohen Spaßwert ordentlich überrascht worden. Mit Vorbehalt also eine kleine Empfehlung.

6,5/10

Fotocopyright: Studio Hamburg Enterprises GmbH

Enfant Terrible

Inhalt

Theaterdarsteller und Autor Fassbinder träumt vom großen Ruhm im Stil der großen Ikonen aus Hollywood. Er überredet seine Kollegen zu Auftritten in richtigen Spielfilmen und dreht trotz anfänglicher Misserfolge ein Werk nach dem Anderen weg. Er geht in seiner Arbeit auf, doch unter allem Stress bleiben Gefühle für seine Mitmenschen oft auf der Strecke…

Fazit

Ich kenne und schätze einige der Werke von Fassbinder sehr und war auf dieses Portrait seit den ersten Informationen äußerst gespannt. Die reale Vorlage bot genügend Material für unzählige Geschichten – und „Entfant Terrible“ pickt sich einige Stücke heraus und gibt interessante Einblicke in das Wesen eines waschechten Workaholics mit Kultcharakter.

Den Machern ist hoch anzurechnen, dass sich die Inszenierung recht speziell gibt und so das künstlerische Wesen der Sache unterstreicht. Die Darsteller agieren stets vor gemalten Studiokulissen und lassen es sich bei ihrem Spiel kaum anmerken. Der Spagat aus Theater- und Filmwesen ist extrem gut geglückt und hebt die Figuren mit ihrem zum Teil gewollt überzogenen Mimiken und Dialogen auf einzigartige Weise hervor.

Zwischen all der deutschen Prominenz stach insbesondere Oliver Masucci mit seiner grandiosen Leistung hervor. Zwar machten alle Beteiligten ihre Sache mehr als ansehnlich, aber Masucci war nicht zu übertrumpfen. Er sah dem Vorbild stellenweise zum Verwechseln ähnlich und durch seine Gestik und seine Sprechweise sorgte er für Begeisterung. Der Mann geht richtig in seiner Rolle auf und es war eine Freude ihm zuschauen zu dürfen.

Die Handlung setzt beim Übergang vom Theater zum Film an und präsentiert einzelne Station des Schaffens – bis zum frühen Tod des Genies. Fans finden sich sofort wieder, erkennen die damaligen Weggefährten und vor allem an welchen Projekten jeweils gearbeitet wurde. Ein paar der Werke werden mit Titel oder zumindest mit den Namen der dargestellten Hauptfigur erwähnt – und schnell kann man sich einen Reim darauf machen.

Der Unterhaltungswert ist trotz leichter Überlänge hoch. Durch das muntere Spiel der Akteure und der hohen Schlagzahl an Ereignissen wird es nie langweilig. Obwohl man genau weiß, wie das Drama letztlich enden wird, bleibt man jederzeit gespannt vor dem Schirm und freut sich über die vielen dargestellten Facetten. Es wird deutlich, wie sehr Fassbinder von seiner Arbeit besessen und wie er im Umgang mit seinen Mitmenschen war.

Wer sich auch nur ansatzweise für die Thematik interessiert, sollte unbedingt mal einen Blick wagen. „Entfant Terrible“ ist sicherlich nicht für Jeden geeignet, belohnt aber seine Zielgruppe mit einem kurzweiligen Portrait über einen Ausnahmekünstler mit Selbstzerstörungscharakter. Visuell prächtig in Szene gesetzt und vor allem mit einem genialen Masucci besetzt, hat mich der Titel vollkommen überzeugt.

8/10

Fotocopyright: Weltkino (Vetrieb LEONINE)

Squared Love

Inhalt

Um die Schulden des Vaters zu tilgen, arbeitet Lehrerin Klaudia nebenher unter falschen Namen und guter Verkleidung als recht erfolgreiches Modell. Am Set lernt sie einen charmanten Frauenhelden kennen – der dummerweise auch noch der Onkel einer ihrer Schülerinnen ist. Sie versucht die beiden Welten getrennt zu halten und sich dem Schwarm noch nicht vollends zu offenbaren…

Fazit

In den ersten Minuten habe ich befürchtet, mit diesem Werk nicht warm zu werden. Die durchaus elegante Hochglanzoptik und die überhaupt schicke Inszenierung sprachen zwar für sich, doch mit Handlung und Charakteren konnte ich zunächst wenig anfangen und ließ das Ganze einfach mal vor mir ablaufen.

Es dauert schon ein wenig, aber dann hat man sich an Geschichte und Figuren gewöhnt und man kommt auch so langsam mit dem hier präsentierten Humor zurecht. Der Erzählfluss war dabei unerwartet gut und man blieb bis zum Ende aufmerksam am Geschehen dran. Sicherlich war alles ein bisschen arg konstruiert und gar vorhersehbar, doch irgendwie übertünchte der allgemeine Charme diesen Kritikpunkt und der Unterhaltungswert stand dann deutlicher im Fokus.

Die für uns eher unbekannten Darsteller waren nicht nur optisch sehr ansprechend, sondern agierten im gegebenen Rahmen vollkommen zufriedenstellend. Sie harmonierten hervorragend miteinander und erzeugten viel Sympathie. Die krasse Wandlungsfähigkeit unserer Hauptfigur war wirklich beeindruckend und das Verwirrspiel somit gar nicht mal so abwegig, wie es im ersten Moment noch erscheinen mag.

Der Plot ist simpel, aber effektiv. Es dreht sich alles um ein paar wenige Figuren und so richtig tiefgründige Ereignisse gab es nicht – was jedoch für ein entspanntes Seherlebnis ohne traurige Momente sorgte. Natürlich wurde alles auf ein unvermeintliches „Happyend“ getrimmt, aber das war in Vornherein zu erahnen gewesen.

Wer eine seichte Romanze für Zwischendurch sucht, liegt bei „Squared Love“ genau richtig. Das Gezeigte belastet nicht allzu sehr und bietet solide Unterhaltung ohne Tiefgang, aber auch ohne Schnörkel. Es gab keine echte Dramaturgie und keine unbequemen Themen. Unterm Strich also eigentlich nichts Besonderes – aber manchmal braucht es einfach nicht mehr, um für eine gewisse Zeit vom Stress des Alltags abzulenken.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Gattaca

Inhalt

Die nahe Zukunft. Mittlerweile kann schon bei Geburt durch eine Genanalyse bestimmt werden, ob jemand an Krankheiten leiden oder früh versterben wird. Obwohl Vincent dabei keine große Zukunft beschieden ist, möchte er sich selbst das Gegenteil beweisen und unbedingt zu einer Mission im All aufbrechen – die sonst nur extrem vitalen Menschen vorbehalten ist. Er schlüpft dabei in die Identität einer anderen Person und muss jeden Tag um seine Enttarnung fürchten…

Fazit

„Gattaca“ mag sicherlich nicht der aktuelle Film aus meiner Sammlung sein, dennoch hat die Thematik nach über 20 Jahren noch immer nichts von ihrer Faszination verloren und die damals präsentierte Vorstellung von einer Zukunft ist insgesamt noch recht akzeptabel gestaltet.

Damals wie heute gefiel mir noch nur das ausgezeichnete Spiel von Ethan Hawke und Jude Law, sondern wie detailreich und dennoch unterhaltsam die Umsetzung der zu Grunde liegenden Prämisse gelungen ist. Ohne allzu hochgestochen zu werden wird der Zuschauer auf lockere Weise über wissenschaftliche Vorgänge informiert und man diesen Erklärungen jederzeit prima folgen. Schnell wird hierdurch die Ernste des Settings bewusst und wie sehr die Hauptperson um Disziplin bemüht sein muss.

Der Verlauf ist jederzeit spannend und weitestgehend kurzweilig. Die eingestreute Romanze mit Uma Thurman nahm glücklicherweise nicht zu viel Raum ein und der Fokus unserer Hauptfigur wurde nicht abgelenkt. Mit guten Ideen wurde die Handlung vorangetrieben und mit kleineren Twists immer wieder am Leben gehalten. Sicherlich hätte man manche Dialoge ein wenig straffen können, doch unterm Strich überwog die Spannung und man blieb bis zum Ende interessiert am Ball.

„Gattaca“ ist kein Actionfilm und geht seine Thematik er nüchtern an – ohne dabei Langweilig zu sein oder mit zu vielen Formeln zuzuballern. Seine zuweilen fast schon sterile Inszenierung passt hervorragend zum Geschehen und erlaubt ein hervorragendes Abtauchen. Mir gefiel de Titel damals wie heute recht gut und gebe nachwievor gerne eine Empfehlung ab. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ist er tatsächlich inhaltlich, wie technisch noch immer nicht veraltet und vom Kern her vollkommen am Puls der Zeit.

7,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

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