Inhalt

Die frühen 80iger. Finn wohnt mit seiner alkohol- und drogenabhängigen Mutter in der Großstadt und das Leben ist ein ständiges auf und ab. Dank eines reichen Freundes dürfen die Beiden den Sommer jedoch auf einem großen Anwesen verbringen und so auf andere Gedanken kommen. Während die Eine den Entzug versucht, entdeckt der andere seine Umgebung und beschreitet wichtige Schritte in Richtung Erwachsen werden…

Fazit

Es gibt Filme, von denen man nicht weiß, was man von ihnen halten soll. „Fierce People“ war da so ein merkwürdiger Exot – der zuweilen extrem seltsam und dann wieder recht interessant daher kam. Am Ende blieben gemischt Gefühle zurück und zu einer echten Empfehlung vermag ich mich nur schwerlich zu überreden.

Alles beginnt mit bizarren Bildern eines Stammes von Eingeborenen – die uns noch die komplette Laufzeit immer mal wieder begleiten. Die Hauptperson (prima gespielt von Anton Yelchin) flüchtet in seinen Gedanken immer wieder in diese Parallelwelt und versucht so das Treiben im Hier und Jetzt mit anderen Augen zu betrachten. Das ging soweit in Ordnung, hielt allerdings schon ein paar seltsame und nicht immer für ein jüngeres Publikum geeignete Aufnahmen parat.

Was mich letztlich zur Unentschlossenheit bewog, war dann aber die eigenwillige Erzählweise – die sich manchmal nicht konsequent für eine Richtung entscheiden konnte. So ging es gelegentlich recht munter und gar ziemlich witzig zu, um dann wieder mit heftigen Querschlägern die Laune kräftig zu senken. Mir waren die Kontraste teilweise zu stark und hierdurch konnte ich auch nicht alles als Satire betrachten. Ein gewisser Unterhaltungswert war zwar durchgehend da, aber manchmal konnte man nur die Nase rümpfen und hoffte auf einen baldigen Szenewechsel.

Was den Film allerdings wieder sehenswert macht, sind seine grandiosen und nicht gerade unbekannten Darsteller. Während der junge Anton Yelchin natürlich klar im Vordergrund steht, überzeugten eine bildhübsche Diane Laine oder ein gewohnt charismatischer Donald Sutherland in den Nebenrollen. Auch Kristin Stewart oder ein psychopathischer Chris Pine waren nicht zu verachten und machten ihre Sache sehr gut. Sie alle bewiesen in einigen Situationen durchaus Mut und scheuten sich nicht vor unbequemeren Themen.

„Fierce People“ ist nicht übel, aber eben auch sehr wechselhaft und hierdurch nicht so leicht zu verdauen. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, wüsste aber nicht, ob ich ihn mir irgendwann noch einmal anschauen würde. Das Staraufgebot war beachtlich und sprach dann wieder den Cineasten in mir an. Wer eine etwas andere „Comming of Age“-Geschichte sucht, kann durchaus mal reinschauen – für meinen Geschmack gibt es bessere und wesentlich leichtgängigere Titel.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE