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Schlagwort: Action (Seite 1 von 84)

Ghost Rider

Inhalt

Um seinen Vater zu retten, geht ein junger Mann einen Deal mit dem Teufel höchstpersönlich ein und wird mit einem folgeschweren Fluch belegt. Zunächst verstrichen die Jahre ohne größere Zwischenfälle, doch eines Tages wird der so genannte „Ghost Rider“ in ihm geweckt…

Fazit

„Ghost Rider“ gehört zu den etwas früheren Comicverfilmungen und das sieht man dem Teil oftmals leider auch an. Die Geschichte an sich ging in Ordnung, jedoch haben insbesondere die Computereffekte ordentlich an Staub zugelegt.

Der Film plätscherte über weite Teile vor sich hin, wobei ich nicht unbedingt von echter Langeweile sprechen möchte. Man blieb dran und konnte dem roten Faden durchaus schmerzfrei folgen, doch so richtig packen konnte das Gezeigte leider nie. Zum Einen gestaltete sich die Handlung als recht vorherschaubar, zum Anderen wurde sie jedoch auch nie so richtig spannend präsentiert.

Es war ein großer Vorteil, dass die Chemie zwischen Mendez und Cage soweit gepasst hat, dass man selbst deren weniger glaubwürdig konstruierte Liebesgeschichte hinnehmen konnte. Richtig verhauen hat man hingegen die Fraktion der Bösewichter – die eher zum Fremdschämen und Grinsen, statt zum Gruseln einluden. Es fehlte an Charisma und scheiterte an oberflächlichen Motiven selbiger.

Wie bereits erwähnt, waren es vor allem die Effekte, die nicht mehr ganz wettbewerbsfähig sind. Insbesondere die Auftritte unseres Helden erinnerten eher an Zwischensequenzen aus älteren Computerspielen, denn an Anblicke, die man gerne auf einer großen Kinoleinwand erblicken möchte. Die Animationen waren in Ansatz ordentlich, doch tricktechnisch eher mittelprächtig umsetzt. Beispielsweise Flammen fühlten sich stets wie Fremdkörper an, minderten die Immersion.

Nicht wirklich prickelnd, aber dennoch irgendwo unterhaltsam. Damals wie heute hat mich „Ghost Rider“ nicht vom Hocker gehauen und dennoch sind die zwei Stunden irgendwie schmerzfrei verstrichen. Wer Bock auf derartige Filme hat und sich bei der umfangreichen Konkurrenz satt gesehen hat, darf diesem Comichelden gerne eine Chance geben.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Rampage: Big Meets Bigger

Inhalt

Ein mutierter Affe und ein ebenso mutierter Wolf hinterlassen eine Spur der Zerstörung. Zum Glück ist Tierforscher Davis Okoye in der Nähe des Geschehens und versucht die Lage zu retten…

Fazit

Filme wie „Rampage“ kommen für Zwischendurch gerade recht. Der Streifen verzichtet auf eine komplexe Story oder tiefgründige Charakterzeichnung, präsentiert sich einfach als Effektgewitter erster Güte und hielt damit prima bei Laune.

Das Geschehen basiert auf einem Videospiel, bei dem mir nicht einmal die Hintergrundgeschichte bekannt war – weshalb das hier gebotene schon als solider Rahmen angesehen werden kann. Recht simpel, aber absolut ausreichend wurde die Mutation der tierischen Freunde geschildert, deren Motive halbwegs nachvollziehbar auf die Leinwand gebeamt.

Der Streifen lebt einzig durch seine audiovisuellen Reize und hier hat man alles richtig gemacht. Die Viecher wurden atemberaubend animiert und vor allem fühlten sie sich nie wie Fremdkörper an. Sie wurden perfekt in die Umgebungen integriert, stellen auch Jahre nach dem Release des Werks noch eine echte Referenz dar.

Akustisch gabs hier ebenfalls nichts zu mäkeln. Die eindrucksvollen Zerstörungsorgien ließen das Heimkino beben, der Rundum-Sound war phänomenal. Das Grinsen auf den Lippen wurde immer breiter und stets freute man sich auf den nächsten Einsatz des Subwoofers.

Die Rolle des Forschers Davis wurde Dwayne „The Rock“ Johnson natürlich auf den Leib geschneidert, denn er füllt sie perfekt und vor allem mit seiner typischen Muskelkraft und seinen unvergleichbaren Humor aus. Dadurch dass der allgemeine Härtegrad auch ziemlich zahm erschien, blieb der Eindruck einer brauchbaren Unterhaltung für die ganze Familie.

In Sachen Technik ist „Rampage“ eine Referenz und eine hervorragende Scheibe für die Präsentation des Kinos in den eigenen vier Wänden. Durch seinen großen Spaßfaktor darf man da auch getrost über dürftige Handlung und klischeehaft gezeichnete Figuren hinwegschauen und so ist am Ende eine kleine Empfehlung für alle Fans krachender und sinnbefreiter Action-Events drin.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Gladiator 2

Inhalt

Als Kind musste Lucius aus Rom fliehen und nun muss er als erwachsener Kriegsgefangener ins Kolosseum, um dort als Gladiator in die Fußtapfen des Vaters zu treten…

Fazit

Es gibt Filme, die man nicht unbedingt braucht – sich aber eine Sichtung dennoch nicht entgehen lassen will. Schon seit Jahren gab es immer wieder Gerüchte um die Fortsetzung des Kultstreifens und nun endlich darf man das CGI-Kolosseum erneut auf der Kinoleinwand betrachten.

Wie bereits aus der kurzen Inhaltsangabe hervorgeht, knüpft die Handlung einige Jahre nach der des Vorgängers an und präsentiert uns sogar ein paar bekannte Gesichter daraus. Die Geschichte war natürlich geprägt von Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten – bot aber einen zufriedenen stellenden Rahmen für die Action, die sich wieder einmal von ihrer besten Seite gezeigt hat.

Mit aller Gewalt wollte Scott die Schauwerte des Erstlings toppen und steigerte sich nach einem Kampf mit tollwütigen Affen und wilden Nashörnern sogar zur Schlacht auf einem See – mitten im Kolosseum. Das mag zwar für Irritierung und Schmunzeln sorgen – verstärkte jedoch einen gewissen Unterhaltungswert, den ich der ganzen Produktion von Anfang bis Ende nicht absprechen konnte.

Das Geschehen fühlte sich trotz aller Opulenz und dem übereifrigen Einsatz von Computer-Unterstützung zwar nie so episch und mitreißend wie zuvor an, besaß aber seinen eigenen Charme und ließ die knappen 2,5 Stunden weitestgehend schmerzfrei verstreichen. Zum großen Teil lag es nunmal auch an der Hauptfigur in Form von Paul Mescal, der einfach nicht so charismatisch wie einst Russel Crowe daher kam. Er steckte den Tod seiner Frau viel zu einfach weg und führte weniger eindrucksvolle Reden vor seinen Gefährten.

Wo es leichtes fremdeln mit Lucius gab, so erstaunt war ich jedoch über die teils wirklich überragenden Nebenfiguren. Pedro Pascal performte gewohnt solide, doch besonders Denzel Washington und die schrägen „Cäsaren-Brüder“ haben es mir angetan. Sie spielten so locker-flockig auf, dass es eine echte Freude war, ihren Szenen beizuwohnen – so durchschaubar ihre Aktionen auch gezeichnet waren.

Der erste „Gladiator“ ist Kult und hat die Messlatte für neuere Historenfilme recht hoch gelegt. Sicherlich kommt Teil 2 nicht an dessen Klasse heran und trotzdem wurde ich irgendwo sehr positiv überrascht. Auf der Leinwand präsentierte sich ein kurzweiliges Spaßkino, welches nicht mit optischen Reizen geizte und mit fetten Schlachten für ein breites Grinsen sorgte. Erwartet habe ich wirklich nicht viel und wurde am Ende mit einem recht guten Gefühl nach Hause entlassen. Ich freue mich auf eine erneute Sichtung im Heimkino!

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Die etwas anderen Cops

Inhalt

Allen Gamble und Terry Hoitz sind nicht gerade die Vorzeige-Cops, was ihre bisherige Laufbahn und die Beliebtheit bei ihren Kollegen betrifft. Dennoch sind sie voller Ehrgeiz und wollen ganz Oben mitspielen. Nach dem Tod zweier anderen Detectives beschließen sie gemeinsam an deren Fall weiterzuarbeiten und ihren Ruf damit zu verbessern…

Fazit

Komödien sind immer eine subjektive Sache und da schließe ich diesen Titel auf keinen Fall aus. Um mit diesem Streifen etwas anfangen zu können, muss man mit dem typischen Humor von Will Ferrell schon etwas anfangen können – aber dann dreht der Unterhaltungswert so richtig auf!

Die Handlung mag sich erwartungsgemäß simpel und arg konstruiert anfühlen, war allerdings als Rahmen für die durchwegs gelungenen Gags absolut ausreichend. Die Autoren haben hier wirklich gut gearbeitet und konnten trotz einiger gewagten Dialoge ein gewisses Niveau und vor allem einen roten Faden beibehalten.

Die Chemie zwischen Wahlberg und Ferrell hat gepasst und die beiden Akteure warfen sich die Bälle mustergültig zu. Ihre Charaktere waren unterschiedlich ausgelegt, unterschieden sich humortechnisch spürbar voneinander und dennoch waren gerade die gemeinsamen Szenen ohne weitere Figuren ein echtes Highlight.

Die Inszenierung war hochwertig und verbreitete mit glasklaren Bild und fettem Sound ein echtes Hollywood-Feeling im Heimkino. Zwar standen überwiegend Konversationen im Vordergrund, doch räumliche Hintergrundmusik und vor allem der Sound bei den Actionszenen ließen es so richtig krachen.

Für mich ist „Die etwas anderen Cops“ immer mal wieder ein toller Snack für Zwischendurch. Ich habe den Streifen über die letzten Jahre schon einige Male gesehen und kann selbst über bekannte Sketche noch herzhaft lachen. Ein unbedingtes Must-See mag der Klamauk zwar unterm Strich nicht sein, jedoch ein erstklassiger Vertreter seiner Zunft – der kompatiblen Filmfreunden ebenfalls ein Genuss sein wird.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Horizon

Inhalt

New Mexico, 1861. Eine Siedlung wird von Indianern überfallen und die kurz darauf eintreffende Armee rüstet sich für den Gegenschlag…

Fazit

Ein Film von knapp drei Stunden und dennoch eine kurze Inhaltsangabe. Wie gewöhnlich möchte ich nicht viel spoilern – räume aber auch gleichzeitig ein, dass die Handlung recht überschaubar ausfiel und viel Fokus auf Figuren, Ausstattung und natürlich auch die malerischen Landschaften gelegt wurde.

Wer die früheren Werke von Costner kennt, wird sich auch hier schnell heimisch fühlen. Erneut lieferte uns das Multitalent einen auf Hochglanz gebürsteten Western, der sich in Erzählstruktur und Inszenierung abermals vom Großteil des Genres abhebt und selbst mich als weniger glühenden Fan abholen konnte.

Bereits nach wenigen Minuten zog das Geschehen in seinen Bann und ließ uns bis zum bitteren (und leider erwartungsgemäß offenen) Ende nicht mehr vom Haken. Zwar verlor man am Anfang noch recht wenige Worte, doch die wunderschönen Bilder sprachen stets eine eigene Sprache. Dabei war es dann weder langweilig, noch sonst wie uninteressant. Man konnte rasch und schmerzfrei im gebotenen Szenario abtauchen, sich – soweit möglich – mit den Charakteren identifizieren.

Wie bereits in beispielsweise „Der mit dem Wolf tanzt“ präsentierte uns Costner verschiedene Sichtweisen auf die Dinge und vor allem auch eine vielschichtige Zeichnung seiner Figuren. Auf allen Seiten gab es interne Konflikte und nicht jeder Fraktionsangehörige war an einer gewaltsamen Lösung selbiger interessiert. Es gab kein klares Gut und Böse, sondern Einblicke in alle Seiten und somit viel Raum für eigene Gedanken zum Thema.

Costner agierte großartig, obwohl er sich bis dato noch etwas mit Leinwandpräsenz zurückhielt. An vorderster Front spielten beispielsweise Sienna Miller oder Sam Worthington, die in ihren eher ungewohnten Rolle einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen. Kostüme, Ausstattung und Bauwerke schufen eine perfekte Immersion, gaben keinen Grund zur Klage und ergaben ein sehenswertes Gesamtbild.

Genrefans dürfen sich bei „Horizon“ die Hände reiben. Abermals hat Costner einen tollen Edel-Western abgeliefert, dessen einzige Schwäche ein nicht abgeschlossenes Finale darstellt, da noch weitere Episoden (hoffentlich) folgen werden. Der Auftakt hat mir jedenfalls hervorragend gefallen und ich werde das Projekt mit weiterhin im Auge behalten.

Fotocopyright: ‎ Tobis/LEONINE

Crocodile Island

Inhalt

Ein Flugzeug muss kurz vor einer unbekannten Insel zur Notlandung ansetzen und glücklicherweise überlegen die meisten Passagiere. Noch genommen vom Unglück müssen sie jedoch nach kurzer Zeit feststellen, dass sie auf diesem abgeschiedenen Stück Land wohl doch nicht ganz allein sind…

Fazit

Es gibt Filme, die auf Pressefotos und Coverdrucken noch ganz manierlich ausschauen, doch im bewegten Bildern auf ganzer Linie enttäuschen. Das Cover von „Crocodile Island“ sprach mich als Trash-Fan tatsächlich irgendwo an, doch bereits nach wenigen Minuten Laufzeit war ich in vielerlei Hinsicht absolut bedient.

Am ehesten würde ich diesen Titel mit Werken aus der „Asylum“-Schmiede vergleichen wollen, doch selbst hier gab es meilenweite Qualitätsunterschiede, insbesondere was die Technik betraf. Die Computereffekte waren hier durchgehend auf einem extrem schwachen Niveau, laienhafte Darsteller und schlecht geschriebene (und schlecht vertonte) Dialoge stießen zusätzlich sauer auf.

Die Handlung war kaum der Rede wert und Wendungen quasi gar nicht vorhanden. Eine Gruppe von Menschen strandet auf einer Insel, hat in nichtigen Dialogen ein paar unbedeutsame Streitigkeiten ausgesprochen und wird dann auch noch mit riesigen Monstern konfrontiert. Hat man schon oft gesehen, wurde meist aber viel besser – oder zumindest wesentlich kurzweiliger – umgesetzt.

Es gibt guten, sprich unterhaltsamen Trash und Produktionen, die zweifelsohne wirklich für die Tonne sind. „Crocodile Island“ gehört definitiv zu den Letzteren und schaffte mit seiner dilettantischen Weise nur selten ein verzweifeltes Lächeln abzuringen, erdrückte ansonsten mit viel Langeweile und unverständlichen Passagen.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

No Escape

Inhalt

Bei ihrer Ankunft in Asien ahnt eine amerikanische Familie noch nicht, wie tragisch sich die Ereignisse vor Ort noch entwickeln werden. Sie geraten mitten in einen Volksaufstand, müssen ihr Hotel verlassen und ums blanke Überleben kämpfen…

Fazit

Einige Wochen vor der eigenen Reise nach Thailand hinterlässt ein solcher Streifen schon merkwürdige Gefühle. Innerhalb kürzester Zeit eskalierte hier die Lage vollständig und aus dem beschaulichen Tripp wurde tatsächlich der absolute Horror – wobei der Grad zwischen Fiktion und Glaubwürdigkeit gekonnt ausgelotet wurde.

Als ich diesen Film zu ersten mal gesehen habe, hatte ich noch nicht geglaubt, dass ein Owen Wilson so ernsthaft und mitreißend performen könnte. Kennt man den Schauspieler mit kleineren Ausnahmen eher aus lustigen Rollen, mimt er hier den besorgten Familienvater mit Hingabe und Gänsehautmomenten.

Allerdings wuchs in dieser dargestellten Extremsituation nicht nur seine Figur, sondern auch die seiner Frau (ebenfalls toll gespielt von Lake Bell) über sich hinaus und machte klar, welche Kräfte im Angesicht des Todes entfesselt werden können. Dabei mutierten die Charaktere aber nicht zu übermenschlichen Superhelden, sondern blieben ihren nachvollziehbar gezeichneten „Normalos“ treu.

Die Handlung war im Grunde nicht sonderlich umfangreich, lieferte aber einen ausreichenden Rahmen, um uns knappe 100 Minuten bei Laune zu halten. Nach einem relativ gemächlichen Start, zog das Tempo extrem an und ließ uns bis zum Ende kaum noch Zeit zum Verschnaufen. Es ging drunter und drüber, wobei auch nicht an harten Tötungsszenen gespart wurde.

Durch sein realistisches Setting und dem Verzicht auf hollywoodtypische Übertreibung nahm das Gezeigte greifbare Züge an und erinnerte mehr an Bilder aus der Tagesschau, denn einen bunten Comicstrip. Man kam ganz anders ins Geschehen hinein und konnte hier tatsächlich jede Minute schmerzlich am Schicksal unserer Familie teilhaben, sich gar eigene Gedanken zur Flucht aus dem Kriegsgebiet machen.

In fast allen Bereichen (inkl. witzigen Gastauftritt eines gealterten Agenten) konnte „No Escape“ abliefern, schrammt aber am Ende knapp an höheren Wertungsregionen vorbei. Ich lobe die einigermaßen glaubwürdige Entwicklung und Darstellung einer Extremsituation, doch gen Finale konnten sich die Macher im Zuge eines knallenden Abschlusses den Griff zu einigen Klischees nicht verkneifen. Nichtsdestotrotz ein sehenswerter Titel, der uns kaum Zeit zum Verschnaufen oder Nachdenken und mit anderen Augen auf einen genialen Owen Wilson blicken lässt.

Fotocopyright: Wild Bunch Germany

Man on Fire – Mann unter Feuer

Inhalt

Der ehemalige Militärangehörige John Creasy hat seine besten Tage hinter sich und kann dank eines alten Freundes als Personenschützer für die Tochter eines Geschäftsmannes in Mexiko arbeiten. Langsam freundet sich der mürrische Trinker mit seiner Klientin an und taut menschlich immer weiter auf, doch dann tritt der unschöne Ernstfall ein…

Fazit

Mit „Mann unter Feuer“ verbinde ich gute Erinnerungen, obwohl ich nach der gestiegen Sichtung noch immer leicht im Zwiespalt bin. Die Geschichte geht nach wie vor in Ordnung, die Inszenierung war stylisch und die Darsteller grandios, doch für meinen Geschmack ist das Ding vom Pacing her einfach nicht perfekt ausgelotet.

Der Streifen braucht eine Weile, um richtig in die Gänge zu kommen. Langweilig wurde es dabei zwar nie, aber die weitaus actiongeladene zweite Hälfte entschädigt nicht zu hundertprozentig für den zähflüssigen Auftakt und offenbart zugleich bekannte Probleme. Auch hier wurde das Timining nicht immer perfekt abgepasst und so fühlten sich manche Passagen ein wenig „ruckelig“ an, sprich die Übergänge waren nicht optimal inszeniert und die Action an sich hätte runder ablaufen können.

Gefehlt haben mir auch die einprägsamen Gegenspieler. Creasy kämpfte gegen weitestgehend gesichtslose Antagonisten, die nur sehr grob beleuchtet wurden. Bei einigen Nebenfiguren (u.A. dem Anwalt der Familie, dem Chef der Polizei, etc.) hat man die Chance um tiefere Zeichnung leider etwas verpasst und so blieb mir das Thema Korruption zu alibihaft abgefertigt. Viele Elemente hätten den Rahmen der sowieso schon beachtlichen zweieinhalb Stunden gesprengt, gerne hätte man andere Dinge (wie z.B. das ausführliche Anfreunden von Bodyguard und Klientin) minimal eindämmen können.

Wie bereits erwähnt war die Action sauber gemacht und rüttelte ordentlich wach, doch der letzte Kick hat mir irgendwie gefehlt. Weniger die hübsch gefilmten und boshaft kommentierten Auseinandersetzungen, vielmehr deren Abläufe. Die Handlung war an vielen Ecken arg konstruiert und leicht stockend präsentiert. Man konnte den Verlauf von Creasys Ermittlungen zwar grob nachvollziehen, im Detail stellten sich jedoch viele Fragen – die man zu Gunsten der Kurzweil dann einfach mal im Raum stehen lassen musste.

Davon abgesehen machte die technische Seite jedoch Einiges her. Die stark mit Filtern bestückte Optik hinterließ einen prächtigen Eindruck, erweckte Neugier und Urlaubsfeeling zugleich. Man fühlte sich tatsächlich wie in einer anderen Welt, mit all ihren Vorzügen und Befremdlichkeiten. Zu einer angeblich neuen Synchronisation kann ich allerdings nicht sagen, da mir noch immer meine ehrwürdig ergraute DVD-Erstaufgabe zur Begutachtung vorlag und es hier Ton- mäßig nichts zu Meckern gab.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, wobei vor allem die beiden Hauptfiguren (verkörpert von Denzel Washington und Dakota Fanning) absolut herausstachen. Sicherlich war die ein oder andere gemeinsame Szene etwas drüber, dennoch nahm man ihnen deren ausgezeichnetes, gefühlvolles Zusammenspiel in jeder Sekunde ab. Nicht unerwähnt sollte man allerdings auch die tollen Nebenfiguren wie die von Mickey Rourke oder Christopher Walken lassen, die so ganz nebenbei eine gewisse Hollywood-Eleganz beigesteuert hatten.

Eindrucksvoll bei Technik und Cast, schwächelnd beim Storytelling und Abgang. „Mann unter Feuer“ ist an sich ein empfehlenswerter Film, der allerdings nicht ganz mit anderen Titeln aus der „Überlänge-Kategorie“ mithalten kann. Wer sich an ein paar „Rucklern“ im Ablauf nicht stört und auf charismatische Gegenspieler verzichten kann, darf nach nunmehr 20 Jahren seit Erstveröffentlichung natürliche gerne mal (erneut) reinschauen.

Fotocopyright: Paramount (Universal Pictures)

Reservoir Dogs

Inhalt

Nach einem fehlgeschlagenen Coup treffen sich die teils schwer angeschlagenen Gangster in ihrem Unterschlupf. Jeder bezichtigt den Anderen des Verrats und so langsam spitzt sich die Lage zu…

Fazit

Vorweg sei gesagt, dass „Reservoir Dogs“ als echtes Regie-Debüt ein durchaus beachtliches Werk darstellt und schon früh auf die Denk- und Inszenierungsweise von Quentin Tarantino hingewiesen hat. Persönlich schaue ich den Film auch recht gerne, doch ehrlich gesagt hat er es nie in meinen persönlichen Olymp der besten Werke aller Zeiten geschafft.

Die Prämisse war super und der Cast eine Klasse für sich. Handwerklich gab es nichts zu kritisieren, außer man zählt die zuweilen etwas zu langen Konversationen und gegenseitiges Anstarren zur eigentlichen Inszenierung hinzu. Hier offenbarte sich bereits eine Stärke, aber auch eklatante Schwäche des „Meisters“, denn das Pacing war hier nicht immer perfekt.

Stellenweise hätte dem Geschehen etwas mehr Schwung oder schlichtweg etwas weniger Dialog ganz gut gestanden. Ich mag zwar die irrsinnigen Gespräche abseits der eigentlichen Geschichte, trotzdem wären hier und da kleinere Straffung dem Unterhaltungswert nicht abkömmlich gewesen.

Ansonsten punkten selbstredend die bekannten Darsteller mit ihrem lockeren Spiel. Alle schienen großen Spaß an der Sache gehabt zu haben und genau diese Euphorie strahlt auf den Zuschauer rüber. Ab der ersten Sekunde fühlt man sich im Kreise der herrlich überzeichneten Gangster wohl und kann sich inmitten der eigenwilligen Charakterzüge gar nicht für einen Favoriten entscheiden.

Eine überschaubare Handlung, tolle Figuren, aber einen Ticken zu viel Dialog. „Reservoir Dogs“ präsentierte uns schon sehr früh einen typischen Tarantino und ließ das Herz des Filmfreunde durchaus schneller schlagen. Da es für mich immer mal wieder kleinere Längen gab, ist allerdings keine höhere Bewertung drin.

Fotocopyright: LEONINE

Retroactive – Gefangene der Zeit

Inhalt

Wegen einer Autopanne strandet eine junge Dame mitten im Nirgendwo und wird glücklicherweise von einem Pärchen aufgegriffen. Zunächst scheint die Laune im Wagen noch gut, doch alsbald zeigt ihr vermeintlicher Retter sein wahres Gesicht…

Fazit

Das „Was wäre, wen?“-Konzept lässt sich immer gut für Filme hernehmen und so ließ sich anno 1997 schon James Belushi auf solch ein Experiment ein. Herausgekommen ist dabei zwar ein anschaubarer, aber im Grunde leider auch ziemlich belangloser Titel, der höchstens für beinharte Fans der Materie von Relevanz sein dürfte.

Die Handlung erfand das berühmte Rad nicht neu und offerierte uns auch keinerlei neue Denkansätze zum Thema. Alles lief nach bewährten Mustern und zielstrebig wurden die unterschiedlichen Konstellationen der Zeitreise offeriert. Es war klar, dass nicht jede Aktion mit einem guten Ausgang quittiert wurde – sonst gäbe es ja keine Gründe, um weitere Variationen zum Besten zu geben.

Die Inszenierung und die Darbietung der Darsteller war in Ordnung, rangierte aber irgendwo zwischen TV- und Direct-to-Video Niveau, wobei höchstens Belushi mit seiner böswilligen Art ein wenig hervorstach. Der Rest rangierte allerdings auch auf eher mittelprächtigen Level, konnte weder bei Effekten, noch bei Optik und Inszenierung mit Blockbustern mithalten.

Belushi war ein kleiner Lichtblick, der Rest eher kleinlaut und austauschbar. Man konnte diesen Streifen zwar schmerzfrei wegschauen, doch erinnerungswürdige Momente konnte er im Gedächtnis nicht hinterlassen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

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