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Schlagwort: Action (Seite 1 von 81)

Deadpool & Wolverine

Inhalt

Unser Universum steht vor dem Untergang und Antiheld „Deadpool“ steht vor einer wichtigen Entscheidung. Er könnte zwar als Teil der „Avengers“ in einer anderen Dimension zu einem echten Star avancieren, entscheidet sich aber dennoch für die Rettung seiner Freunde und begibt sich mit einem neuen Freund auf einen wilden Trip durch schräge Welten…

Fazit

Ein eindeutiges Fazit zu diesem Film fällt wirklich nicht leicht. Waren schon Teil 1 und 2 im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen etwas aus dem Rahmen gefallen, setzten die Macher dem unkonventionellen Treiben hier noch einmal die Krone auf. „Deadpool & Wolverine“ übertreibt es an allen Ecken und Enden – liefert uns mit seiner banalen Art aber trotzdem einen der besten Genrebeiträge der letzten Zeit ab.

Die Story war völlig an den Haaren herbeigezogen und nahm sich größtenteils selbst auch nicht so richtig ernst. Sie stellte eigentlich nur einen groben Rahmen, um möglichst viel an verrückten Ideen – und vor allem eine beachtliche Riege an Gastauftritten zu präsentieren. Bekannte Comicgestalten bzw. ebenso bekannte Darsteller gaben sich teilweise im Minutentakt die virtuelle Klinke in die Hand, sorgten immer wieder für laute Lacher abseits der bekannt derben Sprüche unserer Hauptfigur.

Obwohl sich das Geschehen manchmal wie Fan-Service in Reinform anfühlte, hatte man dennoch das Gefühl einen richtigen Spielfilm mit Hand und Fuß vor sich gehabt zu haben. Im Gegensatz zu teilweise arg bemühten Mitbewerbern wirkte hier nichts aufgesetzt – vielleicht auch deshalb, weil hier aus vollen Kübeln gegossen und der Zuschauer mit unterschiedlichen Eindrücken und der hohen Anzahl an verrückten Charakteren einfach total überfrachtet wurde. Da blieb kaum Zeit zum Nachdenken – denn die Aufmerksamkeit lag dann wieder voll auf den nächsten, perfekt choreografierten Gefechten, bei denen immens viel Blut vergossen wurde.

Schon bei diversen Pressekonferenzen war die positive Chemie zwischen Renolds und Jackman vernehmbar und im Film ist dies zum Glück auch zu jeder Zeit ein wichtiger Anker. Die Figuren spielten sich gekonnt die Bälle zu und ergänzten sich mit ihrem unterschiedlichen Wesen absolut vortrefflich. Man spürt, dass die Akteure wohl jede Menge Spaß bei der Arbeit gehabt haben und die gute Laune schwappt unentwegt zu uns Zuschauern herüber. Die Integration alter Helden wirkte trotz alberner Momente dennoch nie lächerlich – vielmehr wie eine angemessene Verbeugung vor ihnen. Vielleicht erfahren ihre Rollen durch dieses Werk sogar mal wieder eine filmische Wiedergeburt.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Zwar schauten gerade die Akteure mit ihren bunten Kostümen manchmal seltsam nach CGI aus, aber vermutlich war dieser Look so gewollt. Witziger weiße hat mich das hier auch gar nicht mal gestört und ich fand den leichten Touch von Fremdkörpern sogar recht stimmig. Ansonsten gab es wieder einen brachialen Soundtrack, der alle Stilrichtungen abgedeckt hat und immer zur passenden Stelle den richtigen Track aus den Lautsprechern gezaubert hat. Bei „Guardians of the Galaxy“ verhielt es sich diesbezüglich ähnlich, aber „Deadpool“ reizt hier nochmals alle Register heftiger aus.

Wie bereits erwähnt war die Schlagzahl an wirklich ALLEN Elementen extrem hoch, so dass kaum Zeit zum Durchschnaufen blieb und man stets ausgezeichnet bei Laune gehalten wurde. Man war vielleicht nicht unbedingt mit allen Designentscheidungen glücklich und so mancher Spruch wollte nicht zünden – die Ausbeute gegenüber anderen Titel war dennoch enorm hoch und somit nicht wirklich zu beanstanden. Für Neueinsteiger und Gelegenheits-Marvel-Gucker mag „Deadpool & Wolverine“ aufgrund seiner vielen Insider-Bezüge nicht unbedingt geeignet sein – wer den Humor der bisherigen Filme der Reihe allerdings zu schätzen wusste und offen für großartiges Leinwand-Chaos mit viel Fan-Service ist, wird hier aber definitiv bestens bedient!

Fotocopyright: Disney

Gigawing (Sega Dreamcast)

Gameplay

„Gigawing“ ist ein klassischer „von oben“-Shooter, der dem so genannten „Bullet-Hell“-Bereich einzuordnen ist. Wir steuern unser Raumschiff von unten nach oben durch den Bildschirm, ballern was das Zeug hält und müssen stets den unzähligen Kugeln unserer Gegner ausweichen. Am Ende eines Levels erwartet uns ein gewaltiger Endboss.

Spielzeit

Genretypisch könnt Ihr den Abspann in deutlich unter einer Stunde betrachten.

Präsentation

Die gezeichneten Gegner und Kulissen sind farbenprächtig, ausgefallen gestaltet und machen durch ihren pixeligen Comiclook auch heute noch einiges her. Die Grafik ist dank ihrem „Anime“-Charakter gut gealtert und prima anschaubar. Die bildschirmfüllenden Effekte sind teilweise etwas einfach gestrickt, sorgen aber dennoch für ein paar „Aha“-Momente und breites Grinsen. Der Soundtrack geht ins Ohr und untermalt das wilde Treiben auf dem Schirm ganz gut.

Positiv

  • schöne Comic-Grafik
  • bildschirmfüllende Effekte
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • dank Continuous durchspielbar

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • unfaire Passagen
  • geringer Wiederspielwert

Fazit

„Gigawing“ ist ein bunter Spaß, dessen Unübersichtlichkeit Teil des Konzeptes ist und eine entsprechende Zielgruppe im Fokus hat. Für mal eben Zwischendurch natürlich wieder ein brauchbarer Kandidat, aber seine unfairen Momente sind kaum ohne Verwendung etlicher Continuous bezwingbar. Für mich unterm Strich zwar ein sehr solider Genrevertreter – aber in der breiten Masse nur ein überdurchschnittlicher Titel, dessen Wiederspielwert deutlich geringer, als beispielsweise bei „Zero Gunner 2“ ausfällt.

Fotocopyright: x

Zero Gunner 2 (Sega Dreamcast, Nintendo Switch)

Gameplay

„Zero Gunner 2“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Shooter auf der Vogelperspektive, bietet aber durch sein tolles Steuerungskonzept eine kleine Innovation im dicht besiedelten Genre. So könnt Ihr euer Fluggerät mit gedrückter „Düsen-Taste“ quasi in alle Richtungen bewegen und euch so exakt vor oder auch hinter die Gegner begeben. Ansonsten rüstet ihr wie gewohnt eure Waffen auf und setzt zur passenden Zeit eure begrenzte Anzahl an Bomben ein, um den Bildschirm so richtig wackeln zu lassen.

Spielzeit

In rund 30 bis 40 Minuten (leichter Schwierigkeitsgrad) war der Abspann zu erhaschen.

Präsentation

Optisch macht der Titel nach all den Jahren noch immer eine hervorragende Figur. Alle Objekte (Gegner, Hintergründe, Waffenspuren) wurden in 3D gezeichnet, was für mein Empfinden unerwartet frisch und absolut schmerzfrei anschaubar wirkt. Die Soundeffekte und die elektronische Hintergrundmucke waren nichts Besonders, aber auch nicht störend.

Positiv

  • schneller Einstieg
  • einfacher Schwierigkeitsgrad einstellbar
  • launiges Gunplay
  • tolles Steuerungskonzept
  • hübsche Präsentation
  • schön gestaltete Endbosse

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • manchmal etwas unübersichtlich auf dem Schirm

Negativ

  • Die Dreamcast-Version musste seinerzeit als Import organisiert werden

Fazit

Der Import war damals ein (günstiger) Blindkauf, doch das Spiel hat auf Anhieb überzeugt. Noch heute zählt „Zero Gunner“ zu meinen Favoriten auf der Dreamcast und ich habe mir vor einiger Zeit sogar die digitale Fassung für die Switch im eShop gegönnt.

„Zero Gunner“ ist kein Spiel für jeden Tag und auch nichts, was mich für mehrere Stunden Nonstop an den Schirm fesselt, aber ein immer mal wieder gerne gesehener Zeitvertreib für Zwischendurch. Das unkomplizierte und dennoch spaßige Gameplay lädt für schnelle Runden ein und die kompakte Spielzeit erlaubt ein schnelles Durchzocken zwischen größeren Blockbustern. Dank des einstellbaren Schwierigkeitsgrades werden auch Gelegenheitszocker den Abspann erblicken und können sich in feingliedrigen Stufen nach und nach entsprechend ihrem Können steigern.

Technisch überzeugt der Titel noch immer und gefällt mir erstaunlich gut gealterter 3D-Grafik, nettem Soundtrack und vor allem einer extrem präzisen Steuerung. Wer Shooter liebt, wird bei diesem Spiel also definitiv auf seine Kosten kommen!

Fotocopyright: Zerodiv, Psikyo, CITY CONNECTION, Mobirix

Dolphin Blue (Sega Dreamcast)

Einleitende Worte

„Dolphin Blue“ ist offiziell nur für die Spielhalle erschienen, doch findige Programmierer haben aufgrund der Hardware-Ähnlichkeit der „Atomiswave-Platine“ einen Port für die Dreamcast-Konsole entwickelt – der sich entweder per Emulator am Rechner oder direkt auf der Konsole (z.B. per GDEMU) zocken lässt.

Inhalt

Zu Fuß oder auf dem Rücken eines Delfins geht es gegen fiese Schergen, die unsere Prinzessin entführt haben und die Herrschaft über das Königreich übernehmen wollen…

Gameplay

Das Spiel ähnelt in weiten Teilen der bekannten „Metal Slug“-Reihe, die hier offenbar für viele Dinge Pate gestanden hat. So erinnert nicht nur das simple Gunplay an das Vorbild von SNK, sondern auch der gesamte militärische Comic-Look mitsamt seiner witzigen Animationen und übertriebenen Gefechten.

Wir bewegen unsere Spielfigur aus der 2D-Perspektiven von links nach rechts, ballern uns dabei mit unterschiedlichen Waffentypen durch unzählige Gegnerhorden. Gelegentlich nehmen wir auf dem Rücken eines freundlichen Delfins Platz und werden dann etwas schneller durch die gradlinigen Level getragen.

Am Ende eines Kapitels erwartet euch stets ein Endgegner, der seine eigene Taktik zur Bezwingung erfordert.

Spielzeit

Der witzige Abspann sollte im Idealfall nach knapp einer Stunde über den Bildschirm flackern, doch aufgrund des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades ist für einen sauberen Durchgang ein wenig Übung erforderlich. Gespielt habe ich eine Variante, die aufgrund unendlicher Continuous relativ frustfrei zu bezwingen war und somit stets ein problemloses Vorankommen gewährleistete.

Positiv

  • flottes, unkompliziertes Gameplay
  • hübsche Präsentation
  • schöne Animationen
  • tolles Art-Design
  • originelles Gegner-Design
  • ein Delfin als Helfer

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenig unterschiedliche Waffen

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etwas langwierige Bosskämpfe

Fazit

Wer „Metal Slug“ mag, wird auch „Dolphin Blue“ lieben. Der Titel spielt sich herrlich unkompliziert weg, auch wenn sein hoher Schwierigkeitsgrad durchgehend Konzentration einfordert. Belohnt werden wir aber mit launigen und flüssigen Gunplay, sowie einer stets liebevoll gestalteten Grafik und natürlich den gelegentlichen Ritten auf einem Delphin. Für Zwischendurch ein schöner Snack für Segas „Kringelkasten“ & insgesamt ein sehr beachtlicher, technisch absolut sauberer Port.

Fotocopyright: Sammy Studios/SNK Playmore

Area 51 (Sega Saturn)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut eines Soldaten einer Sondereinheit und muss nach einem Virusausbruch auf dem Gelände der berüchtigten Area 51 für Ordnung sorgen…

Gameplay

„Area 51“ ist ein Lightgun-Shooter, der idealerweise auch mit selbiger zu bestreiten ist. Unsere Figur bewegt sich automatisch durch vorgerenderte Kulissen und uns bleibt lediglich die Kontrolle über das Zielkreuz und entsprechenden Abzugsfinger.

Die Gegner bestehen jedoch nicht nur aus Aliens, sondern auch aus mutierten Soldaten, die uns das Leben schwer machen. Entweder ballern wir direkt auf diese oder nutzen herumstehende Fässer oder aufgesammelte Granaten um der Lage wieder Herr zu werden.

Im Gegensatz zu anderen Titel haben die Macher hier auf digitalisierte Schauspieler gesetzt – was zwar einen realistischeren Look ergibt, jedoch auf Dinge wie unterschiedliche Trefferzonen verzichten lässt.

Spielzeit

Der Abspann ist bereits nach unter einer Stunde ersichtlich – was für ein Produkt dieser Art und Herkunft (Arcade) eine solide Spielzeit ist. Ihr könnt euch allerdings noch am Auffinden versteckter Räume oder in einem kleinen Trainings-Areal zusätzlich beschäftigen.

Präsentation

Optisch ist der Titel natürlich wieder ein Kind seiner Zeit und kann nicht nach heutigen Maßstäben bewertet werden. Damals waren die gerenderten Hintergründe recht passabel gestaltet, die scheinbar gefilmten und digitalisierten Figuren ganz witzig gestaltet und vor allem nett animiert. Besonders die Waffeneffekte wirkten zwar etwas billig, aber insgesamt passte dies zum angenehm trashigen Gesamtbild mit ganz viel B-Movie-Flair.

Der Soundtrack war unspektakulär, passte aber ebenfalls zum Rest und störte nicht großartig.

Positiv

  • launiges Gunplay
  • angenehm simples Gameplay
  • trashiges Flair
  • stellenweise echt filmreife Inszenierung

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • Technik altbacken

Negativ

  • keine unterschiedlichen Waffen
  • ein paar leicht unfaire Passagen
  • niedriger Wiederspielwert

Fazit

Wer sich genug in „House of the Dead“ oder „Virtua Cop“ ausgetobt hat, darf auch „Area 51“ mal eine Chance geben. Das Spiel bereichert das Genre zwar um keine neuen Impulse, performt aber durchwegs solide und macht irgendwo schon Spaß.

Wer Futter für seine Lightgun sucht und die höherwertige Konkurrenz schon lange abgefrühstückt hat, darf also gerne mal einen Blick wagen und sich entspannt durch schauerlich-schön animierte Feindeshorden ballern.

Fotocopyright: Midway

Gladiator

Inhalt

Erneut hat sich Feldherr Maximus in einer Schlacht beweisen können und die Rückkehr zu seiner Familie scheint endlich in greifbarer Nähe. Leider hat der neue Cäsar andere Pläne mit unserem Vorzeigesoldaten und möchte ihn als obersten Anführer seiner Armee gewinnen. Als dieser den Wunsch jedoch abschlägt, soll er und seine Familie einfach aus dem Weg geschafft werden…

Fazit

Zu einem Film wie diesem muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben. Quasi aus dem Stand heraus wurde „Gladiator“ zu einem echten Klassiker und hat das „Sandalen-Genre“ in einigen Teilen auch wiederbeleben können. Da es nun erste Bewegtbilder zu dessen Fortsetzung gegeben hat, kam ich nicht um eine erneute Sichtung dieses Meisterwerkes nicht umher und aktualisiere sogleich mal meine bisherige kleine Besprechung hierzu.

Technisch mag „Gladiator“ stellenweise etwas angestaubt sein, doch inhaltlich hat man nichts von seiner Kraft eingebüßt und vor allem der geniale Score überdauert jeden Alterungsprozess. Scott hat die Epoche des vergangenen Romes eindrucksvoll, detailreich und lebhaft in Szene gesetzt. Man war ab der ersten Minute im Geschehen drin und fühlte sich direkt in die raue Vergangenheit zurück versetzt.

Die Handlung war so simpel, wie genial, bot eine schlüssige Begründung für das viele Blutvergießen seiner Hauptfigur und hielt den Zuschauer mit einer starken Spannungskurve bei Laune. Man konnte dem Geschehen aber nicht nur gut folgen, sondern auch Emotionstechnisch gut darin abtauchen. Klar waren die Motive für das Verhalten von Maximus ziemlich schablonenhaft gestaltet, dem intensiven Mitfiebern tat dies jedoch keinen Abbruch.

Russel Crowe hatte seinerzeit eine unglaublich tolle Performance an den Tag gelegt, war quasi auf dem Zenit seiner Kariere und hat sich einen Platz im Olymp von Hollywood mit Bravour erarbeitet. Seine Darstellung als Maximus ging unter die Haut – sowohl in andächtigen Momenten, als auch in blutigen Schlachten in der Arena. Er hatte stets alle Sympathien auf seiner Seite, war knallhart, aber auch irgendwie zerbrechlich.

Neben einem tollen Crowe dürfen aber auch andere Darsteller wie beispielsweise Joaquin Phoenix oder Derek Jacobi nicht vergessen werden – die ebenso sehenswert performten und das effektgeladene Geschehen mit unerwartet viel Charakterspiel aufwerteten. Sogar einem Ralf Möller konnte man hier viel abgewinnen.

„Gladiator“ ist weitaus mehr als ein simpler Actionfilm im Historengewand. Neben atemberaubenden Schlachtengemälden, beschwerte uns Ridley Scott eine intensiven Eindruck einer aufregenden Epoche und brachte die wichtigsten Eckpfeiler gelungen auf den Punkt. Sicherlich mag es dabei nicht immer zu Hundertprozent geschichtlich korrekt abgelaufen sein, doch trübt dies am runden und für sich absolut schlüssigen Gesamtbild nichts. Auch nach etlichen Jahren stellt dieses Epos noch immer eine echte Genre-Referenz dar und dessen bald erscheinende Fortsetzung wird uns im direkten Vergleich hoffentlich nicht allzu sehr enttäuschen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Probotector (Sega Mega Drive)

Inhalt

Ein Roboter läuft in der Stadt Amok und wir müssen uns als Cyborg-Polizist um diesen Störenfried kümmern. Noch ahnen wir nicht, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war und außerirdische Schergen hinter etwas anderen her sind…

Gameplay

Auch die damalige Mega Drive Version gehörte zu den Sidescroll-Shootern, bei denen wir zumeist von links nach rechts durch den Bildschirm streifen, kleinere Hüpfeinlagen absolvieren und uns vor allem durch unzählige Horden von Gegnern ballern müssen.

Hin und wieder gab es hier jedoch auch kleinere Perspektivenwechsel, in etwa in Form vom Laufen in den Vordergrund hinein und der Antagonist nahm eine Verfolgerposition im Hintergrund ein.

Kern des Spieles ist aber stets die Action – welche mit unterschiedlichen Waffen und entsprechenden Effekten eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde. Die Wummen fühlten sich stets unterschiedlich an und erfüllten mit ihren Funktionen (z.B. breites Streuen oder dem gezielten Verfolgen von Gegnern) auch entsprechende Zwecke.

Das Haushalten mit eurer Hardware (insbesondere den Bomben) ist spätestens für die durchaus längeren Gefechten mit den Endbossen am jeweiligen Kapitelende unabdingbar. Hier kommt es nicht nur auf Geschick und dem Erkennen derer Taktiken, sondern eben auf eure Ausstattung an. Grade mit Bomben lassen sich die Konflikte ordentlich verkürzen.

Spielzeit

„Probotector“ ist in deutlich unter einer Stunde (ich würde schätzen, in so knapp 45 Minuten) schaffbar, doch bis dieser einwandfreie „Speedrun“ gelingt gehen unzählige Stunden an Übung in das Land. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch und in den Optionen kann lediglich die Anzahl der Leben – nicht aber das Geschick der Gegner – eingestellt werden.

Präsentation

Obwohl es sich hier um einen 2D-Titel handelt, wurde alles aus der betagten 16Bit-Konsole herausgeholt. Weitestgehend flüssiges Scrolling, zum Teil riesige, rotierende und zoomende Gegner, tolle Explosionen und Farbspielerein – vor allem bei den Endbossen steigerten sich die Programmierer kontinuierlich, um das Spiel dann mit einem komplett bildschirmfüllenden Ungeheuer zu beenden.

Der Soundtrack ging in Ordnung, die bemühte leicht kratzige Sprachausgabe eben ein Kind seiner Zeit (und Technik).

Positiv

  • technisch extrem stark
  • flüssiges Run&Gun-Gameplay ohne Schnörkel
  • spürbar unterschiedliche Waffen
  • tolles Endgegner-Design
  • originelle Endgegner-Duelle mit viel Abwechslung
  • hart, aber im Gegensatz zu vielen Konkurrenten durchaus fair

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • hakelige Sprungpassagen

Negativ

  • mittlerweile recht teuer geworden

Fazit

„Probotector“ gehörte zu den letzten Spielen, die ich mir seinerzeit für das Mega Drive angeschafft hatte. Es lag ganz unauffällig auf dem Wühltisch im Karstadt und wartete für einen schmalen Taler darauf eingesackt zu werden. Ich kannte die Reihe zwar bereits vom NES und GameBoy, aber tatsächlich konnte mich erst dieses technisch enorm eindrucksvolle Werk so richtig abholen und für Tage an den Bildschirm fesseln.

Theoretisch mag der Titel schnell durchgespielt sein, doch bevor dies gelingt vergehen Tage und eine gewisse Frustresistenz ist dabei gefragt. Auch wenn dieses Spiel weitaus fairer als manch Konkurrent (zuletzt beispielsweise Hagane) erscheint, ist es trotzdem schwierig und erfordert das Auswendiglernen von bestimmten Levelpassagen und dem Verhalten der mächtigen Endgegner.

Belohnt wird unser Einsatz allerdings mit einem flotten und äußerst spaßigem Gameplay, dass zu den Besten seiner Art gehört und durchaus hohen Wiederspielwert besitzt. Für mich ist „Probotector“ jedenfalls immer wieder ein launiger Snack für Zwischendurch und noch immer einer der technischen Vorzeigetitel für Segas alte 16Bit-Hardware.

Fotocopyright: Konami

Planet der Affen: New Kingdom

Inhalt

Seit der Herrschaft von Caesar sind 300 Jahre vergangen, aber die Zeit scheint stellenweise fast stehen geblieben zu sein. Während die Affen ein friedliches Miteinander führen, existieren nur noch ein paar wenige Menschen am Rande von deren Siedlungen und man geht sich weitläufig aus dem Weg. Die Koexistenz in einer verwilderten Welt verläuft friedlich, bis sich eines Tages ein mächtiger Affe zum König krönt und sich vor allem für die alte Technologie aus unserer Vergangenheit interessiert…

Fazit

Ich liebe die „Planet der Affen“-Reihe seit Klein auf und kann mich noch gut an die Sichtung des allerersten Teiles in jungen Jahren erinnern. Zwar konnte ich mit der letzten „Trilogie“ leider nicht mehr so ganz abholen, trotzdem habe ich mich nach den ersten Bildern unglaublich auf „New Kingdom“ gefreut und wurde glücklicherweise nicht enttäuscht.

Der Film zog aufgrund seiner starken Technik bereits nach wenigen Minuten in seinen Bann und entfachte eine ganz eigenwillige Atmosphäre, der man sich nur schwerlich entziehen konnte. Alles wirkte so ungemein frisch und dennoch angenehm vertraut. Das Gebotene fühlte sich nie aufgewärmt an, obwohl man sich schnell in der Handlung zurecht fand und einige bekannte Elemente wiederentdecken konnte.

Die Handlung war zwar nicht sonderlich tiefgründig und offerierte uns keine wirklich neuen Aspekte aus dem Universum des Franchise, bot aber dennoch genügend Futter, um die Aufmerksamkeit des Zuschauer bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Im Mittelteil gab es erzählerisch mal einen kleinen Durchhänger, doch ein aufregendes letztes Drittel kaschierte dies wieder ziemlich gut.

Die Leistungen der Darsteller zu beurteilen, fällt schwer. Es gab nur wenige „menschliche“ Figuren, dafür aber eine überragende Tricktechnik, die mich erstmals zu Hundertprozent von sich überzeugt hat.

Zwar haben die letzten Ergüsse der Reihe schon abgeliefert, doch hier gab es noch einmal eine ordentlich Schippe obendrauf. Die Affen schauten nicht nur erstklassig aus und fügten sich nahtlos ins Gesamtbild ein, sondern begeisterten vor allem mit ihren famosen Gesichtsanimationen und Bewegungen. Hier wurde eine neue Referenz abgeliefert und allein deswegen ist das Werk schon absolut sehenswert für Jedermann.

Abseits der tollen Figuren gefiel aber auch der ganze Rest. Die weitläufigen Kulissen waren bei Tag und Nacht echte Hingucker und die zerstörte Welt mit überwucherten Häusern wirkte glaubwürdig. Alles war stimmig gestaltet und sorgte für eine perfekte Immersion – und die Brücke zwischen alten und neuen Teilen der Reihe.

Der letzte „Mad Max“ (Furiosa) hat mich leider ein bisschen enttäuscht, doch „New Kingdom“ als neuer Sprössling einer ebenfalls recht alteingesessenen Saga wirklich überzeugt. Audiovisuell wurde hier ein echtes Meisterstück abgeliefert und der Rest rangierte ebenfalls auf hohem Niveau. Das Auge sah sich kaum satt und die Handlung lieferte genügend Material, um fortwährend bei der Stange zu bleiben – auch wenn sie ehrlich gesagt zumeist etwas oberflächlich blieb und durchaus mit mehr Sinnes-Fragen hätte daherkommen dürfen. Unterm Strich ein gelungener Neustart, der Appetit auf Mehr erweckt hat!

Fotocopyright: LEONINE

The Asian Connection

Inhalt

Zwei Gangster überfallen eine Bank und flüchten nach Thailand. Dort leben sie in Saus und Braus – bis sie das nächste Vorhaben in einen tödlichen Konflikt mit Drogenboss Gan Sirankiri bringt…

Fazit

Richtig viel muss ich zu „The Asian Connection“ eigentlich nicht schreiben. Der Titel ist eben ein typischer Seagal, wie er immer mal wieder den Weg in die Videotheken fand und nicht mehr an seine alten Blockbuster anknüpfen konnte. Fans wissen natürlich, was hier auf sie wartet – der Rest ignoriert, ohne wirklich etwas verpasst zu haben.

Die Handlung war so simpel, wie vorherschaubar, dennoch halbwegs unterhaltsam präsentiert. Man konnte das Gebotene problemlos „wegschauen“ und nahm kleinere Ungereimtheiten/Zufälle dabei durchaus in Kauf. Es lief eigentlich alles auf Actionszenen hinaus, die ebenfalls nett in Szene gesetzt wurden und für einen Film dieser Kategorie (und Budget) in Ordnung gingen.

Auch optisch gab es weniger A-Ware, aber zumindest wurde solide B-Kost serviert. Das Treiben war auf Hochglanz getrimmt, wirkte aber wie aus dem Handy generiert und hier und da mit kleinen Filtern bestückt. Die eingestreuten Aufnahmen aus Bangkok oder anderen Teilen Thailands waren natürlich ein echtes Highlight und für mich definitiv ein Zugpferd, um bei diesem Streifen bis zum Ende am Ball zu bleiben.

„The Asian Connection“ ist Fließwandware, die im Gegensatz zu vielen ebenso generischen Konkurrenten aber ganz gut konsumierbar war. Im Ranking der unzähligen Seagal-Filme sicherlich auch nicht der Beste, zum Glück jedoch auch nicht der schlechteste Vertreter. Für Fans eben.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Hagane: The Final Conflict (Super Nintendo)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Hagane, der als letzter Ninja von seinem Clan übrig geblieben ist und nun auf Rache für die Ermordung seiner Leute sinnt…

Gameplay

„Hagane“ ist ein 2D-Actionspiel im Stil von beispielsweise „Turrican“ oder „Shinobi“. Der Spieler steuert einen Ninja, der sich mit seiner begrenzten Anzahl an Energie und Leben durch vielfältig gestaltete Bösewichter schnetzeln muss. Neben dem standardmäßigen Schwert können auch andere Wurfgeschoße oder gar Bomben eingesetzt werden – was uns zudem mit bildschirmfüllenden Effekten belohnt.

Neben gewaltiger Action ist auch Geschick beim Ausweichen von Feuerwälzen oder dem Erreichen von Plattformen gefragt. Teilweise wurden die ohnehin schon knackigen Sprungpassagen mit automatischem Scrollen des Bildschirms kombiniert und da half letztlich nur ein Auswendiglernen der nächsten Schritte.

Die einzelnen Kapitel wurden in kleinere Levelhappen aufgeteilt, bei denen euch hin und wieder ein heftigerer Zwischenboss erwartet. Auch hier hilft das Einstudieren seiner Bewegungen und natürlich der Einsatz der zusätzlichen Waffensysteme (sofern man zuvor genügend „Munition“ dafür eingesammelt hat).

Spielzeit

Grundsätzlich lässt sich der Titel in etwa einer Stunde durchspielen – was zunächst nach recht wenig klingt, durch seinen heftigen Schwierigkeitsgrad allerdings wieder egalisiert wird. Bis man sich erstmalig durch die unzähligen Gegnermaßen und fordernden Sprungpassagen gekämpft hat, wird die ein oder andere zusätzliche Stunden vergehen.

Präsentation

Technisch wurde viel aus der Hardware es Super Nintendo herausgeholt. Die Figuren sind geschmeidig animiert und die Hintergründe stellenweise beeindruckend gezeichnet. Die einzelnen Level besaßen einen individuellen Stil und waren mit originellen und vergleichsweise abwechslungsreich gestalteten Feinden bestückt. Es gab sogar kleinere „Hoverbike“-Passagen, bei denen der ganze Bildschirm eindrucksvoll rotierte (ähnlich wie beispielsweise bei „Super Castlevania“).

Die Soundeffekte gingen in Ordnung, die Hintergrundmusik war zumeist eher unauffällig.

Positiv

  • schöne Grafik
  • hübsche Animationen
  • tolles Art-Design
  • abwechslungsreiche Level
  • flüssiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etliche Trial & Error-Passagen
  • keine Speicherfunktion
  • mittlerweile sehr hoher Anschaffungspreis

Fazit

„Hagane“ ist ein Kind seiner Zeit – und zwar mit allen Stärken und Schwächen, die einen derartigen Genrevertreter seinerzeit auf der Konsole ausgemacht haben. Die lachhaft kurze Netto-Spielzeit wurde mit einem derart hohen Schwierigkeitsgrad aufgebläht, so dass man als Kind wohl trotzdem nur selten den Abspann zu Gesicht bekam und das Pad gegen die Wand schmetterte. Selbst mit Hilfen wie einem „Mogelmodul“ (z.B. „Action Replay“ oder „GameGenie“) blieb der Titel knackig und forderte Konzentration. Wer sich jedoch darauf einlassen konnte, erhielt einen technisch sauberen und von seinem Stil her wunderhübsches Actionspiel mit mittlerweile hohem Sammlerwert. Für Zwischendurch liebe ich solche kleinen Snacks – vielleicht auch deshalb, da ich über die Jahre einfach etwas frustresistenter geworden bin. Greift auf dem Trödelmarkt für kleines Geld unbedingt zu – blättert aber keine Unsummen für dieses im Grunde „nur“ recht solide, aber keineswegs überwältigendes Modul hin.

Fotocopyright: Red Entertainment/Hudson Soft

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