Inhalt
Angeblich durfte eine junge Dame seinerzeit aus der DDR ausreisen, um ihre Mutter in Norwegen aufzusuchen. Nach der Wende tauchen nun allerdings Papiere auf, die eine damalige Flucht belegen und wohl nicht alle Teilchen in diesem komplizierten Mosaik zusammenpassen…
Fazit
Mit „Zwei Leben“ serviert uns Regisseur Georg Maas keine leichte Kost. Die hier gebotene Geschichte basiert auf wahren Umständen, die sich sicherlich mehrfach zugetragen haben und noch heute gewaltig nachwirken. Der Film geht dabei gefühlvoll und dennoch sachlich mit dem Thema um, wirkt stellenweise fast dokumentarisch. Ein gewisser Unterhaltungswert war da auf jeden Fall gegeben, doch vermag der Streifen garantiert nicht für jeden Zuschauer geeignet sein.
Der Verlauf war ruhig und konzentriert. Die hervorragend agierenden Darsteller spielten glaubwürdig und eindringlich. Auch wenn man sich nicht zu hundertprozentig in deren Lage hineinversetzen konnte, so sehr konnte man aber mit ihnen fühlen und den ungewöhnlichen Sachverhalt durchaus verstehen. Der Streifen beginnt jedoch ein wenig verwirrend und ohne dem kurzen Überfliegen der Inhaltsangabe ist man zunächst leicht aufgeschmissen. Man muss schon aufmerksam am Ball bleiben und das Konstrukt so nach und nach im Kopf zusammenbasteln und die Tragweite zu begreifen.
Ein kleines Highlight war für mich der technische Aspekt dieser Produktion. Der Look war extrem hochwertig und bot mit tollen Filtern und ungewöhnlichen Kameraperspektiven viel auf das Auge. Das bricht ein bisschen mit dem ruhigen und nahezu dokumentarischen Stil, war aber höchst beachtlich und spielt auf internationalem Niveau.
„Zwei Leben“ ist ein guter, aber leider auch sehr spezieller Film. Er richtet sich an ein eigenes Publikum, welches entweder bereits in Grundzügen mit der Thematik vertraut ist oder zumindest keine Hürden bei der Einarbeitung in solche Ereignisse hat. Bei mir lag die Ausgangslage wohl irgendwo dazwischen und so empfand ich den Titel als durchaus spannend, obgleich streckenweise auch ein wenig behäbig. Der Streifen verzichtete auf unnötige Effekthascherei und war mit seiner nüchternen Präsentation nicht immer vollends unterhaltsam, weshalb es nur für eine eingeschränkte Empfehlung reicht.
7/10
Fotocopyright: farbfilm Home Entertainment / Lighthouse Home Entertainment
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