Inhalt

Unter dem Vorwand einer interessanten Geschichte wird ein Reporter zu einem seltsamen Gefängnis mit angeschlossener Nervenheilanstalt gelotst. Angeblich sollen sich hier merkwürdige Dinge abspielen, doch bei seiner Ankunft scheint das Gebäude verlassen…

Gameplay

„Outlast“ als simplen „Walking Simulator“ zu bezeichnen wäre nicht korrekt. Zwar streifen wir hier waffenlos durch die Gänge der Heilanstalt, doch in einigen Szenen müssen wir entweder die Beine in die Hand nehmen oder uns gut verstecken.

Hin und wieder sind krude Gestalten hinter uns her und stören uns beim Aufsammeln von Akten oder dem Erkunden der arg eintönig gestalteten Locations. Dabei steigt der Puls immer wieder in die Höhe – und leider ergeben sich damit auch immer wieder ein paar Trial & Error-Passagen, bei denen das simple Auswendiglernen der Abläufe deutlichen helfen kann.

Spielzeit

Für den Durchgang auf normalen Schwierigkeitsgrad habe ich zirka 3 bis 4 Stunden benötigt und dabei gefühlt so ziemlich alles gesehen. Die Level sind recht gradlinig gestaltet und das nächste Ziel stets klar vorgegeben.

Präsentation

Der erste Teil hat mittlerweile ein paar Jährchen auf dem Buckel und das sieht man ihm leider auch an. Zwar sorgt die Unreal-Engine für stimmige Licht und Schatteneffekte, doch hin und wieder nerven mangelnde Details in Nahansichten und sich ständig wiederholende Assets. Viele Abschnitte gleichen sich enorm (was auch dem Schauplatz geschuldet ist), aber vor allem die immer gleichen Splatter-Elemente wirken lieblos und nutzten sich schnell ab.

Der Soundtrack war eher unauffällig, peitschte aber in den richtigen Momenten ordentlich an. Leider war die – eigentlich solide – englische Sprachausgabe schlecht abgemischt und manche Szenen ohne Untertitel kaum nachzuverfolgen.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre
  • witziges Spielprinzip
  • angemessene Spielzeit
  • witziges Finale

Neutral

  • technisch durchwachsen
  • schlecht verständliche Sprachausgabe
  • hin und wieder arg dumme K.I.

Negativ

  • Trial & Error Passagen
  • keine Waffen, keine Fallen
  • fühlt sich gelegentlich etwas gestreckt an

Fazit

Die Outlast-Spiele sprechen eine bestimmt Zielgruppe an – zu der ich mich leider nicht vollends zählen dürfte. Ich habe den günstigen Kauf der Collection nicht bereut, wurde aber auch nicht sonderlich überrascht. Für mich sind solche Titel eher Stress, denn lockere Entspannung nach dem Feierabend und seine eingeschränkte Mechanik macht es da nicht besser.

Die Hilflosigkeit des Hauptprotagonisten konnte ich anhand seiner Lage leider nicht ganz nachvollziehen und so nervte es mich, dass man keine Waffen in die Hand oder zumindest irgendwelche Fallen konstruieren konnte. Man traute sich die waghalsigen Klettereinlagen zu, konnte aber nicht keine Holzlatte in die Hände nehmen.

Wie dem auch sei: wer mal für rund 3 bis 4 Stunden einen überwiegend erhöhten Puls benötigt und sich mit dem Spielprinzip anfreunden kann, erhält mit „Outlast“ einen soliden Horror für Zwischendurch. Wer es hingegen etwas beschaulicher mag, greift zu einem anderen Titel.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Red Barrels Games