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Schlagwort: Horror (Seite 1 von 27)

Lloronas Fluch

Inhalt

Der Polizei gelingt es, zwei kleine Kinder aus der Obhut ihrer Mutter zu entreißen – um kurz darauf dennoch deren Leichen auf den Straßen aufzufinden. Scheinbar sind die Kids gar nicht von ihrer leiblichen Erzeugerin, sondern von einem übernatürlichen Wesen bedrängt und letztlich ermordet worden…

Fazit

Das Original ist noch immer am besten und diese Weisheit gilt eigentlich auch hier. Für sich gesehen war „Lloronas Fluch“ sicherlich kein schlechter Film, doch die „Conjuring“-Hauptreihe bleibt einfach noch einen Ticken besser. Zwar setzt dieser Titel ebenfalls auf bewährte Gruselelemente und liefert eine grundsolide Inszenierung, doch am Ende bekam der Zuschauer rein gar nichts Neues serviert – und auch Wendungen oder anderweitig erinnerungswürdige Ereignisse waren nicht vorhanden.

Die Darsteller (insbesondere natürlich die Jüngeren) habe ihre Sache im gebotenen Rahmen gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich wirklich in jede Figur hineindenken und so gelang das Abtauchen in Gesehen recht einfach. Auch ging die technische Umsetzung an sich vollkommen in Ordnung, jedoch hätte man die „Jumpscars“ weit weniger vorherschaubar platzieren müssen. So waren dies Einlagen einfach zu offensichtlich und wollten uns nicht erschrecken.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und verlief ebenfalls in gewohnten Bahnen. Es gab keine Ausreißer und keine Überraschungen, doch immerhin ging es auch nicht übermäßig langweilig zur Sache. Der rote Faden ging nie verloren und so blieb man trotz (oder grade wegen) aller vertrauten Elemente am Ball und hoffe insgeheim auf ein paar witzige Ideen – die halt einfach nicht erscheinen wollten.

„Lloronas Fluch“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein solider Genre-Vertreter mit dem Fans nicht viel verkehrt machen. Ich hätte mir als Ausgleich für die lahme Handlung zwar ein paar heftigere Schreck-Momente gewünscht, doch immerhin war der Titel grundsätzlich in Ordnung und kein Totalausfall oder Schnarchgarant. Unterm Strich bleibts ein beliebiger, aber dennoch ordentlicher Grusel mit handwerklich einwandfreier Aufmachung und symphytischen Darstellern.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Get Out

Inhalt

Eine junge Dame möchte der Familie endlich ihren Freund vorstellen und so fahren sie pünktlich zu einem kleinen Fest nach Hause aufs Land. Schon früh merkt ihr Auserwählter, dass hier irgendetwas nicht stimmt – insbesondere, was die farbigen Haushaltshilfen betrifft…

Fazit

Mit „Get Out“ hat Jordan Peele auf jeden Fall einen Film mit Kultpotential geschaffen. Ich habe ihn mittlerweile schon mehrfach gesehen und staune immer noch über dessen interessante Grundprämisse – ärgere mich jedoch auch ein wenig über das letzte Drittel, welches durchaus einen halben Punkt auf Wertungskonto kostet.

Erneut verpackt der Regisseur sozialkritische Themen in das Korsett eines Horrorfilme und baut schon früh eine düstere Grundstimmung auf. Man kann wunderbar im Szenario versinken und voll und ganz mit den Figuren – allen voran der brillant agierende Daniel Kaluuya – mitfiebern. Die Spannungskurve entfaltet sich langsam, aber äußerst wirkungsvoll und die Atmosphäre ist bereits nach kurzer Zeit zum Schneiden dicht.

Schade ist jedoch das Finale, welches ein wenig mit dem bis dato präsentierten Stil bricht. Man führt die eigentlich so intelligente Grundidee etwas ad absurdum und übertreibt es dann einen Ticken zu sehr. Hier hätte ich mir vielleicht eine bodenständigere Auflösung gewünscht – allerdings selbst keine Ahnung, wie diese hätte aussehen können. Man hatte zwar kurzzeitig ein kleines Grinsen im Gesicht, so richtig befriedigt ging man aber doch nicht aus der Sache heraus.

Von der Geschichte ansprechend, von der Technik hochwertig inszeniert und auf Seiten der Darsteller extrem sehenswert. Obwohl der Schluss wohl auf Ewig Geschmackssache bleiben wird, ist „Get Out“ eine rundherum gelungene Angelegenheit, die mit ihren witzigen Seitenhieben und tollen Stimmung für viel Kurzweil sorgt. Auch wenns am Ende leicht ruckelt, geht eine Empfehlung raus!

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Wir

Inhalt

Der Urlaub im Ferienhaus wird für eine gewöhnliche amerikanische Familie bald zu einem echten Albtraum. Eines Abends kreuzen Menschen auf, die Ihnen nicht nur frappierend ähnlich sehen, sondern scheinbar auch sehr eng mit Ihnen verbunden sind…

Fazit

Ich habe „Wir“ zu seinem damaligen Release gesehen und habe mich damals noch gegen eine Besprechung auf dieser Seite entschieden. Nun habe ich mir das Werk am vergangenen Wochenende noch einmal (und weniger müde) zu Gemüte geführt und versuche ein paar Worte zu verfassen.

„Wir“ ist ein Film mit vielen Facetten. Er versucht sich zwar zu erklären, wirft am Ende jedoch weitere Fragen auf und liefert (wenn überhaupt) nur halbwegs schlüssige Interpretationsmöglichkeiten, aber keine vollumfängliche Antworten. Hier hat man dann wiederum die Wahl, Alles als großen Quatsch abzutun – oder sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen und vor allem die gewaltige Bildsprache für sich genauer aufzudröseln.

Regisseur Jordan Peele wollte garantiert wieder etwas provozieren, gleichzeitig aber auch berechtige Kritik an gesellschaftlichen Elementen erreichen. Dabei ging es weniger um bereits abgehandelte Themen wie Rassismus, vielmehr um ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung. Entschuldigt meine wagen Worte – eine Besprechung ohne Spoiler ist hier kaum möglich. Achtet auf Uniformierung, Werkzeuge und die vielen anderen verstecken Details. Es könnten Ansätze für eine mögliche Auflösung sein, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht mit allen Eckpunkten konform gehen wird.

Durch seine interessante und vor allem unvorhersehbare Handlung ist der Streifen erstaunlich packend und trotz ein paar gemächlicher Passagen enorm spannend. Der recht langsame Einstieg galt einer guten Charakterzeichnung, die sich besonders am Ende noch einmal als echter Pluspunkt erweis und Motive der Figuren umso deutlicher vorführen konnte. Hier schließen dich dann plötzlich Kreise und zumindest einige Voraussagen werden bestätigt.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem die hochwertige Inszenierung wusste zu begeistern. Der Film wirkt trotz seiner Eleganz angenehm gruselig und keineswegs seelenlos. Grelle Farben standen im Kontrast zu vielen dunklen Passagen und vor allem der treibende Soundtrack hat es mir angetan. Laut dröhnend, kurz davor zu nerven und dennoch passend zur Situation zugeschnitten. Selten hat eine musikalische Untermauerung so zur Stimmungsbildung beigetragen.

Mit „Wir“ hat Peele einen wirklich innovativen und gedanklich nachhaltigen Kinofilm abgeliefert. Klar befindet sich das gesamte Konstrukt auf Seiten der Glaubwürdigkeit irgendwo auf wackeligen Beinen – doch sofern man sich darauf einlassen kann, wird man das Werk nicht mehr so schnell vergessen. Dieser Regisseur macht mit seinen Projekten einfach Lust auf Mehr und dieses Streifen gehört in die gut sortierte Filmsammlung!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Phantoms

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Um Ihre Schwester aus dem rauen Klima der Großstadt zu lösen, holt Ärztin Jennifer Pailey die junge Lisa mit raus aufs Land. Sie fahren in der verschlafene Städtchen Snowfield, welches bei deren Ankunft irgendwie ruhiger als sonst scheint. Die Einwohner sind verschwunden und irgendetwas seltsames liegt in der Luft…

Fazit

„Phantoms“ ist wahrlich ein kleines „Phänomen“. Vor einigen Jahren habe ich dem Titel „nur“ eine 6 von 10 vergeben, muss mich aber nun endlich einmal geringfügig korrigieren. In unerwartet regelmäßigen Abständen landet der Streifen im Abspielgerät und jedes Mal fasziniert mich die interessante Grundgeschichte und die dichte Umsetzung aufs Neue.

Einst habe ich bemängelt, dass die Macher viel Potential auf der Strecke liegen ließen und das ist so noch immer korrekt. Man hätte richtig viel aus der Thematik ausholen können, doch mittlerweile scheine ich mich innerlich mit dem Gebotenen abgefunden zu haben und ärgere mich gar nicht mehr so sehr wie damals darüber auf. Der Film glänzt immerhin mit einer packenden Atmosphäre, die sich bereits nach wenigen Minuten ausbreitet und bis zum bitteren Ende gebannt am Schirm verweilen lässt – fragwürdige inhaltliche Umsetzung hin oder her.

Das Gebotene war trotz wiederholter Sichtung enorm spannend und bot daneben auch Raum für eigene Interpretationsmöglichkeiten bezüglich seiner Handlung. Man konnte sich nicht nur gut in die ordentlich agierenden Darsteller (u.A. Ben Affleck, Liev Schreiber) hineindenken, sondern eigene Theorien zu gezeigten oder zumindest angesprochenen Ereignissen aufstellen. Sicherlich ging es hier zuweilen arg oberflächlich zur Sache, doch immerhin kam dies der Kurzweil nur zu Gute. Man diskutierte seine gefällige Prämisse nicht kaputt, verlor sich nicht in unnötigen Details und behielt einen soliden „Flow“ bei.

Egal was aber passierte: es wurde nie langweilig und das war auch gut so. Die unterschiedlichen Etappen der Handlung fühlten sich dabei auch erzählerisch anders an – man könnte manchmal meinen, dass verschiedene Autoren am Werk gewesen waren (was wohl nicht der Fall war). Das mag manchmal ein wenig hakelig ineinandergreifen, hat aber insgesamt doch halbwegs gut gepasst. Sorry für diese wage Aussage – wie immer versuche ich so wenig wie möglich zu spoilern.

„Phantoms“ hätte sicherlich weitaus besser performen können, doch ehrlich gesagt hätte es mir auch schlichtweg an Ideen für eine andere Ausführung vieler Elemente gefehlt. Der Film mag in seiner finalen Form nicht in allen Bereichen rund laufen, macht aber dennoch enorm Spaß und besaß eine überragende Atmosphäre, die mich total triggert und jedes mal abzuholen vermag. Ich mag die Story, die düstere Grundstimmung und sehe mittlerweile über kleine Unebenheiten locker hinweg. Man weiß nun einfach was man bekommt – und das war nüchtern gesagt gar nicht mal so übel. Meine Empfehlung für Fantasy-Fans!

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Ad Infinitum (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wird und sich dann plötzlich in einer gewaltigen Villa wiederfindet. Beim Versuch die dort verschlossen Türen zu öffnen, findet er sich immer wieder in den Schützengräben wieder…

Gameplay

„Ad Infinitum“ bietet zwar ein ungewöhnliches Setting, ist im Grunde aber ein typisches Horror-Adventure im Stil von „Outlast“ und Konsorten. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und neben den Erkunden und dem Einsammeln von Gegenständen, gibt es immer wieder kleine Knobelaufgaben oder beklemmende Schleicheinlagen.

Diese spielten sich zwar nicht allzu aufregend, standen zum Glück aber auch nicht im Hauptfokus. Anhand von Schriftstücken und hervorragenden „Vorlesern“ wurde eine interessante Geschichte über eine fragwürdige Familie erzählt – zu der unsere Figur jedoch auch gehörte.

Das Spiel lebt – im Gegensatz zu manchen Mitstreitern – nicht von Jumpscares, sondern seiner einzigartigen Stimmung, die grade in den Schützengräbern oder Trümmern von Stätten doch etwas ganz besonders ausstrahlte. Das Setting war vergleichsweise frisch, der eigentliche Horror aufgrund seiner wahren (und greifbaren) Hintergründe sehr real.

Spielzeit

Rund 5 bis 6 Stunden habe ich im Albtraum des Ersten Weltkriegs verbracht und dabei wirklich viel an Schriftstücken studiert und die bedrohliche Lage mit Headset auf mich wirken lassen.

Präsentation

Grafisch befindet sich die deutsche Produktion auf einem hohen Level. Die Umgebungen waren detailreich gestaltet und toll ausgeleuchtet. Alles wirkte angenehm realistisch, selbst die Figuren wirkten nicht wie Fremdkörper.

Loben muss man ebenfalls die tolle Synchronisation, sowie den stimmigen Soundtrack. Man konnte die Geräusche stets perfekt orten und der Puls begann durch unheimliche Geräusche oder hektische Instrumentaleinlagen zu schlagen.

Positiv

  • hochwertige Präsentation
  • ungewöhnliches Setting
  • gute Atmosphäre

Neutral

  • relativ eintöniges Gameplay
  • recht gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • nicht alle Schriftstücke vertont

Negativ

  • Steuerung manchmal hakelig
  • Schleich-Passagen eher so lala

Fazit

Optik und Setting verdienen zwar großes Lob, doch unterm Strich hat mir das Spiel nur „ganz okay“ gefallen. Mit rund 5 bis 6 Stunden war die Spielzeit zwar nicht sonderlich lang, aber manchmal fühlte sich das Gebotene trotz ausgezeichneter Atmosphäre etwas langwierig an. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider manchmal auch etwas gruseliger und aufregender. Wenigstens stimmte das Finale nach so manch frustrieneder Passage wieder versöhnlich und so drücke ich nochmal ein Auge zu. So oder so – die Programmierer gehören unterstützt und bei Gelegenheit werde ich mir auch noch die physische Version für die Playstation 5 ins Regal stellen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Nacon/RealDecisions

Schrei, wenn Du kannst (Valentine)

Inhalt

Mehrere Freundinnen erhalten makabrere Geschenke zum Valentinstag und alsbald folgt sogar ein erster Mord. Die Polizei geht von einem Bekannten der Damen aus und grenzt den Verdächtigenkreis auf einen damals stark gemobbten Mitschüler ein. Mittlerweile hat sich aber wohl nicht nur sein Name, sondern sicherlich auch sein kompletter Look maßgeblich verändert und die Identifikation wird nicht gerade einfach…

Fazit

Mitte der 90iger hatte „Scream“ eine neue Welle von „Slasher“-Filmen ausgelöst, die scheinbar noch 2001 einige Nachzügler auf den Plan gerufen hat und Werke wie „Valentine“ in die Kinos brachte. Mit ein paar bekannten Gesichtern (u.A. Denise Richards und David Boreanaz) wollte man ein Stück vom Kuchen abbekommen, doch das gelang in meinen Augen nur bedingt. Mittlerweile ist der Streifen nämlich in Vergessenheit geraten und fällt sicherlich nicht als Erstes bei der Aufzählung diverser Horrorfilme seiner Zeit.

„Valtentine“ war unterm Strich ein recht solider Film, aber wahrlich kein unverzichtbares Highlight. Optisch machte der Titel Einiges her, doch inhaltlich blieb es beim üblichen Teenie-Gemetzel mit überschaubarem Grusel- und Rätselfaktor. Alles lief nach gewohntem Schema ab, bot zwar am Ende einen witzigen Twist – aber auch dieser war beim vermeintlichen Hauptvorbild abgeschaut und so nur noch bedingt originell.

Innovation hin oder her – der Streifen war insgesamt angenehm kurzweilig und schmerzfrei anschaubar. Es gab keine gravierenden Längen und der rote Faden ging nie verloren. Man konnte sich entspannt zurücklehnen und dem Treiben – so vorhersehbar es auch manchmal erschien – prima folgen. Hier zahlte sich schon irgendwo aus, dass die Macher alles auf „Nummer sicher“ gesetzt haben und keine Risiken eingingen.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und konnten in erster Linie mit hübscher Optik glänzen. Sie passten so jedenfalls hervorragend zum hochwertig inszenierten Geschehen und verliehen dem Treiben ebenfalls eine gewisse Eleganz, die sich wohltuend von vielen eher billig wirkenden Mitstreitern unterschied. Der Film besaß einen echten Kino-Look und wusste diesbezüglich absolut zu gefallen.

Der Härtegrad war der damaligen Zeit angemessen. Es gab ein paar fiese Tötung-Szenen mit ein paar Tropfen Blut, insgesamt aber kein übertriebenes Gemetzel und die FSK16 war angemessen. Mittlerweile sind wir zwar deftigere Gewaltspitzen gewohnt, aber vor knapp 20 Jahren war das Gebotene absolut im Rahmen und immerhin auch technisch prima umgesetzt.

Kein Highlight, aber immerhin auch kein totaler Reinfall. Ich besitze zwar „nur“ die alte DVD-Fassung, aber ein Upgrade würde sich nicht wirklich lohnen. „Valentine“ ist ein Streifen, der sich prima für Zwischendurch eignet, schnell wieder vergessen ist und so einfach alle paar Jahre erneut im Player landet. Mir gefiel die hochwertige Aufmachung, die damals noch recht ansehnlichen Darsteller und die durchaus düstere Grundstimmung. Am Ende nirgendwo überragend, doch auch nirgendwo besonders schlecht. Ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.

6,5/10

Fotocopyright: Warner

Talk to Me

Inhalt

Eine merkwürdige Skulptur ermöglicht die Kommunikationen mit Geistern und rasch breitet sich in Mias Freundeskreis ein regelrechter Hype nach kurzen Tripps zum Jenseits aus. Zunächst hält sie die verteilten Handyvideos für Fakes, doch dann versucht sie selbst Kontakt zu den Toten aufzunehmen und wird direkt eines Besseren belehrt…

Fazit

„Talk to Me“ galt als einer der Horrorfilm-Tipps des Jahres und deshalb war eine Sichtung für mich eigentlich absolut unausweichlich. Erwartet habe ich trotzdem nicht besonders viel, serviert wurde aber tatsächlich ein rundum gut gemachter Streifen mit einigen beklemmenden Momenten.

Gerne lobe ich effiziente Produktionen, zu der sich dieser Titel gerne einreihen darf. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln, wurde hier eine hervorragende Grundstimmung erzeugt und bunte CGI-Effekte oder auch reichhaltige Jumpscares wurden keineswegs vermisst. Mit wenigen Locations, einer überschaubaren Anzahl an Darstellern und einer schlichtweg interessanten Prämisse hielt man durchwegs bei Laune und konnte dabei sogar prima auf Blutfontänen verzichten.

Es gab zwar ein oder zwei vergleichsweise heftige Einlagen, aber die Macher haben es hierbei nicht übertrieben und setzten eher auf den Schock-Effekt, denn auf das unbedingte Darstellen von roher Gewalt. Überdies drehte die – jederzeit hervorragend platzierte – Kamera zur richtigen Zeit ab und der Rest der Szene fand ausschließlich im Kopf des Betrachters statt. Positiv erwähnen möchte ich auch die hervorragende Arbeit der Maskenbildner, die ein paar extrem schaurige Fratzen umgesetzt haben.

Die recht unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich und ohne Makel erledigt. Zwar waren deren Aktionen nicht immer zu hundertprozentig nachvollziehbar, doch lag dies wohl eher an den Autoren, statt an ihrer Darbietung an sich. Immerhin konnte man sich – soweit es die schräge Story zugelassen hat – problemlos in deren Lagen hineindenken und prima mit ihnen fiebern. Die Technik hat Abseits der ausgezeichneten Kameraarbeit einen hochwertigen Eindruck hinterlassen und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Der gesamte Look war hochwertig, die Schnitte selbst in dramatischeren Situationen nicht zu hektisch und der Soundtrack schön atmosphärisch.

Im ausgelutschten Horror-Genre sind echte Innovationen eher selten und da war es umso erfreulicher, dass sich „Talk to Me“ doch einigermaßen frisch und spannend anfühlte. Man hatte zwar stets das Gefühl, das Meiste vielleicht irgendwo schon einmal gesehen zu haben – und dennoch hat man das Gezeigte in dieser Konstellation noch nicht erlebt. Wer stimmungsvolle Gruselfilme mag, liegt hier goldrichtig und darf gerne mal reinschauen. Echtes Pflichtprogramm ists in meinen Augen nicht, aber auf jeden Fall macht man hier nichts verkehrt.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Liebes Kind (Mini-Serie)

Inhalt

Eine schwer verletzte Frau und ein Kind werden aufgegriffen und ins Krankenhaus gebracht. Ein Ermittler des LKA wird sofort hellhörig und vermutet eine Verbindung zu einem alten Vermisstenfall. Als er die Dame erblickt, scheint es sich entgegen aller Hoffnungen nicht um die Gesuchte zu handeln. Dennoch wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst…

Fazit

Nach langer Zeit war „Liebes Kind“ endlich mal wieder eine Serie, die mich sofort gepackt und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken gelassen hat. Was zuletzt „Ahsoka“ oder „One Piece“ nicht geschafft haben, hat diese dagegen vergleichsweise kleine deutsche Produktion erreicht und am Ende kann es dafür nur eine warme Empfehlung geben – doch beginnen wir erst einmal mit der eigentlichen Besprechung.

Die Handlung orientiert sich mehr oder weniger lose an wahren Begebenheiten und besaß ihren eigenen markanten Erzählstil. Nach kurzer anfänglicher Verwirrung meint der Zuschauer früh die Kontrolle zu besitzen und scheinbar passende Lösungen schnell zur Hand zu haben. Er hat jedoch nicht mit den ausgefeilten Drehbuchautoren gerechnet, de uns immer wieder auf falsche Fährten lockten oder das vermeintlich überschaubare Szenario mit Bedacht immer weiter ausbauten.

Der Sprung zwischen Rückblenden und Echtzeit funktionierte hervorragend und überfrachtete zu keiner Zeit. Man behielt stets den Durchblick, wodurch letztlich auch unser „Puzzletrieb“ nicht abbrach und man stets mit eigenen Theorien zum Fall beschäftigt war. Das Gebotene war dabei so enorm spannend, dass man keine Sekunde verpassen wollte und beim kurzen Toilettengang tatschlich auf die Pause-Taste drücken musste.

Ankreiden möchte ich den Machern höchstens die Auflösung (welche ich hier nicht spoilern möchte!). Ich würde nicht sagen, dass diese nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen wurde und mit dem bisherigen Stil brach, doch ich gerne mehr Elemente aus meinen Theorien wiedergefunden hätte. Klar wollte man etwas Anderes und weniger berechnendes präsentieren, dennoch möchte ich am Ende mindestens einen halben Wertungspunkt für diese Variante vom (immer noch prächtigen) Ergebnis abziehen.

Die Darsteller – allen voran unsere jungen Talente – haben ihre Sache sehr gut gemacht. Musste man sich erst einmal kurz an die (im Nachhinein hervorragend geschriebenen) Figuren gewöhnen, stieg von Sekunde von Sekunde auch deren Glaubwürdigkeit. Sie besaßen allesamt Charisma und wirklich jeder von ihnen trug aus seine Weise zum runden Gesamtkonstrukt bei. Sie waren nicht eindimensional und deren Motivationen klar verständlich – obgleich man sie nicht immer auf den ersten Blick sofort identifizierte.

Weder zu lang, noch zu kurz. Mit sechs knackigen Episoden lud diese Serie zum „durchbinchen“ ein und ließ mitsamt einem leicht gewöhnungsbedürftigem Finale mit zufriedenen Gefühl zurück. Trotz einiger Parallelen (sowohl zu echten Ereignissen, als auch zu anderen Mitstreitern) machte die Produktionen einen frischen Eindruck und fesselte ohne jegliche Durchhänger an den Schirm. Das Gesamtpaket war überraschend toll und gehört jedem interessierten Netflix-User ans Herz gelegt.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Rhea M – Es begann ohne Warnung

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Im Jahre 1987 befindet sich die Erde für einige Zeit in der Umlaufbahn eines mysteriösen Kometen, der sich sonderbar auf unsere Infrastruktur auswirkt. So greifen elektrische Geräte plötzlich ihre Besitzer an oder Autos mutieren selbstständig zu tödlichen Waffen. Inmitten des Chaos versuchen ein paar Besucher eines Dinners irgendwie am Leben zu bleiben…

Fazit

Filmadaptionen der Werke von King sind keine Seltenheit und von daher eigentlich auch nichts wirklich Besonders. Bei „Rhea M“ (oder „Maximum Overdrive“ im passenderen Original) beließ es der Autor allerdings nicht nur bei einem gewohnten Gastauftritt, sondern nahm auch direkt auf dem Regiestuhl platz. Oftmals kritisierte er seine Umsetzungen und nun musste er sich selbst beweisen.

Wie es die Inhaltsangabe bereits vermuten lässt, setzt der Horrormeister diesmal nicht auf schaurige Albtraumwesen oder menschliche Abgründe, präsentiert uns hier unverblümten Trash mit witzigen Ideen und zumindest auch theoretisch hohem Spaßfaktor. Richtige Highlights waren zwar rar gesät, aber immerhin wurde die Kurzweil hier weitestgehend groß geschrieben. Es gab ein paar kleinere Längen, doch insgesamt blieb das bunte Treiben jederzeit anschaubar und hielt ein gewisses Niveau mit ordentlichem B- oder besser gesagt C-Movie Charme bei.

Die Handlung war natürlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrte jedweder Glaubwürdigkeit, wirkte sich aber nicht negativ auf meiner Kritik aus. Manchmal muss man sich einfach einer wilden Geschichte hingeben und dank seiner bereits erwähnten Kurzweil (und einigen kleinen Splattereinlagen) war das entspannte Zurücklehnen sowieso kein Thema. Die Darsteller machten ihre Sache allesamt ganz annehmbar, machten zuweilen aber auch eine etwas zu strenge Mine zum eher weniger ernsten Spiel.

Technisch gab sich der Streifen solide und ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen. Er besaß den Look typischer 80iger Jahre Produktionen und passte damit freilich auch zu den unzähligen anderen Werken, die aus der Feder des Künstlers stammten und in Filmform abgeliefert wurden. Die Effekte bestanden aus solider Handarbeit und gingen in Ordnung. Erwähnenswert (und teilweise auch auf Covern und Plakaten ausgewiesen) wäre noch der Soundtrack, den ACDC zum Geschehen beigesteuert hat.

Wir haben schon viele Verfilmungen von King-Vorlagen gesehen und „Rhea M“ wartet mit einer der abgedrehtesten und vielleicht auch schwachsinnigsten Prämissen auf, doch regiert hier glücklicherweise die gute Laune – was zumindest in weiten Teilen über diverse Mankos hinwegschauen lässt. Unterm Strich also ein typischer Streifen für Zwischendurch, der das Hirn nie überanstrengt und für ein paar mehr oder weniger gute, unfreiwillige Lacher sorgt.

6/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Mord, wie er im Buche steht

Inhalt

Aus einem Streich wird bitterer Ernst. Die Mitglieder eines Buchclubs haben plötzlich eine Leiche vor sich liegen, doch der Täter scheint zunächst unbekannt. Die Studenten haben sich verkleidet und trauen sich fortan nicht mehr gegenseitig. Jeder könnte das nächste Opfer werden, sollte er nicht über dieses Missgeschick schweigen…

Fazit

Die Spanier haben sich mit einigen Liebesfilmen, Thrillern und Krimis in den letzten Jahren wieder zu echten Geheimtipps entwickelt, doch im Horrorbereich ging dieser Angriff leider etwas daneben. In bester „Scream“-Tradition geht es hier um die Hatz eines Killers, dessen Identität aber zu früh auf den Tisch gelegt und sich der Spannung größtenteils selbst beraubt wurde.

Rein optisch wusste das Teil zunächst zu begeistern und an den Schirm zu fesseln. Das Geschehen hatte einen ansprechenden, „europäischen Look“ und hob sich damit positiv aus der breiten Masse der üblichen Werke aus Hollywood empor. Leider beschränkt sich das eigentliche Storytelling auf zu wenige Personen und schränkt den Kreis der Verdächtigen von Anfang an viel zu stark ein. Daneben verlor man sich gelegentlich in unbedeutsamen Dialogen und hielt den Zuschauer nicht konstant am Schirm.

Überhaupt fühlte sich das Grundgerüst ordentlich zusammengeklaut an. Wäre bei einer passableren Umsetzung ja nicht schlecht gewesen, stach aber in der hier präsentierten Version dann zu stark negativ hervor. Man fühlte sich im x-ten Aufguss von „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ bis „Scream“, sah hier keine bahnbrechenden neuen Ansätze oder eigenständige Ideen. Der eigentliche Kern blieb ähnlich, hat sich das Setting vielleicht minimal verändert. Immerhin versuchte man sich hier nicht an Humor oder zu starker Anspielung auf andere Werke – dies hätte nämlich richtig in die Hose gehen können.

Wer das Genre mag, noch nicht vollkommen übersättigt ist und ein Netflix-Abo sowieso sein Eigen nett, kann hier mal reinschauen. Alle Anderen sollten diesen müden Vertreter eher links liegen lassen und sich lieber erneut den kultbehafteten Originalen widmen. So sehr ich besonders den Look mochte und die frischen Gesichter zu schätzen wusste, so sehr hätte ich mir einen unterhaltsameren Film mit zumindest ein paar neuen Impulsen erhofft. Unterm Strich für mich leider totales Mittelmaß und damit keiner erneuten Sichtung wert.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

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