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Schlagwort: Horror (Seite 1 von 31)

Malice

Inhalt

Ein neuer Arzt kommt in die Stadt und findet Unterschlupf bei einem alten Schulfreund und dessen Lebensgefährtin. Schnell jedoch keimt Frust über das ausschweifende Leben des neuen Mieters auf und als die Gastgeberin wegen Unterleibsschmerzen selbst auf seinem Operationstisch landet, steht alles auf einem Scheideweg…

Fazit

Schon lange bekannt, doch erst am vergangenen Wochenende zum ersten Mal gesichtet. Das Cover von „Malice“ hatte ich bereits seit Tagen der Videotheken auf dem Schirm, doch trotz prominenter Beteiligung verspürte ich nicht den Drang zum Anschauen. Nun gabs das Teil bei Prime und mangels Alternativen wurde dann endlich mal reingeschaut.

Die Rahmenhandlung erfand das berühmte Rad sicherlich nicht neu, ging aber soweit in Ordnung. Ein paar durchaus bekannte oder zumindest recht einfach ableitbare Elemente trübten nicht den Erzählfluss, leicht unausgegorene Ansätze hingegen schon. So rückt die eigentliche Prämisse mit Serienkiller (witzigerweise wie in meiner Inhaltsangabe) in den Hintergrund und die komplizierten Geflechte unserer Hauptpersonen standen präsenter im Vordergrund.

Über weite Teile war der Streifen kein reiner Horror, eher ein Psychothriller, dessen Spannungsbogen sich langsam entfaltete und mit soliden Kammerspieleinlagen gestärkt wurde. Viele Dinge liefen auf psychischer Ebene ab, weniger mit eindeutigen Bildern – was technisch eine überlegte Entscheidung war und auch heute noch eindringlich funktioniert.

Während die Geschichte also etwas seltsam gestrickt wirkte, machten die Darsteller indes eine gute Figur. Kidman, Pullman und Baldwin harmonierten anschaulich miteinander und gaben keinen Grund zur Klage. Sie haben ihren Rollen ordentlich Kontur und passende Doppelböden. Ihre Dialoge waren geschmeidig geschrieben und problemlos konnte man sich in sie hineinversetzen.

„Malice“ mag wohl erst spät meine Aufmerksamkeit erhaschen können, ist deswegen aber kein schlechter Film. Das Thriller-Konzept funktioniert auch heutzutage noch ziemlich gut und einige Wendungen konnten tatsächlich für verhaltene Begeisterung sorgen. Unterm Strich also ein äußerst solider Genrebeitrag, bei dem Fans der Materie wenig falsch machen.

Fotocopyright: MGM

Saw X

Inhalt

Jigsaw ist schwer an Krebs erkrankt und greift in seiner Not nach jedem Strohhalm. Eine dubioser Arzt aus Mexiko verspricht die Heilung, doch hat nicht mit der Rache seines geprellten Patienten gerechnet…

Fazit

Wo „Saw“ draufsteht, da ist auch normalerweise viel „Saw“ drin, doch bei Teil „X“ liegen die Karten ein wenig anders. Die Macher beschäftigten sich hier mit der Vorgeschichte zur Figur des „Jigsaw“ und stolperten hierbei über die Prämisse eine richtige Handlung erzählen zu wollen.

„Saw X“ kommt erst spät in die Gänge und vermag selbst dann nicht recht zu zünden. Ein paar schmerzvolle Situationen mögen zwar gewohnt deftig umgesetzt, aber im Vergleich zu den Vorgängern nicht gänzlich originell erdacht worden zu sein. Es fehlt der gewisse Kick, einfach das gewisse Etwas, welche frühere Titel der Reihe diesbezüglich erst sehenswert machten.

Wie bereits erwähnt plätschert „X“ ein wenig vor sich hin. Obwohl die Geschichte nicht grundsätzlich uninteressant erschien und sich um Motive seiner bekannten Hauptfigur bemüht, zieht sich das Geschehen wie Kaugummi. Es wirkt, als sei man Abseits von blutigen Aufnahmen einfach nicht in der Lage einen halbwegs rund erzählten Strang hinzubekommen und ein Spannungsbogen war nur im Ansatz zu erkennen.

Der Look entsprach größtenteils den direkten Vorgängern und ging soweit in Ordnung. Die Effekte waren erneut recht hübsch und besaßen gewohnten Ekel-Faktor, auch wenn deren Ideen nicht mehr ganz so taufrisch erschienen. Tobin Bell hat seinen Job natürlich wieder äußerst solide und mit der nötigen Hingabe erledigt, der Rest vom Cast rangierte von zufriedenstellend bis sichtlich bemüht.

„Saw“ ist für mich immer ein Auf und Ab der Gefühle. Die Reihe mag einen Unterhaltungswert besitzen, hatte aber filmisch und erzählerische immer ihre Höhen und Tiefen. Der aktuelle Aufguss gehört für mich jedenfalls zu den schwächeren Auskoppelungen, auch wenn sein Plot auf den ersten Blick eigentlich gar nicht mal so übel war und endlich wieder die Figur „Jigsaw“ ordentlich in den Vordergrund rückte. „X“ besaß zu wenig von der liebgewonnen Atmosphäre seiner Vorgänger und zerredete einfach zu viel. Zwar gab es gen Ende ein paar schöne Akzente, doch am eher durchschnittlichen Eindruck rettet dies leider nicht viel. Einmal schauen und vergessen, letztlich deutlich schwächer als die letzten Teile der blutigen Kultreihe.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

The Callisto Protocol (PC/Playstation 5)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Jacob, dessen Frachtschiff nach einer feindlichen Übernahme auf einem fremden Planeten notlanden musste. Hier werden wir allerdings erst mal in den Knast gesteckt, doch eine unschöne Revolte nutzen wir für unsere Flucht…

Gameplay

„The Callisto Protocol“ lässt sich am ehesten mit dem Klassiker „Dead Space“ vergleichen. Auch hier findet das Geschehen in einem düsteren Sci-Fi-Setting statt und wir steuern unsere manchmal etwas träge Hauptfigur aus der Third-Person Perspektive.

Der Fokus liegt klar auf dem Gruselaspekt und ein paar deftigen Actioneinlagen, der Rätselanteil ist eher gering und beschränkt sich auf das Suchen von Zugangscodes oder passenden Türsicherungen – die sich allesamt stets in greifbarer Nähe befinden und keine großen Laufwege erfordern.

Die Steuerung erwies sich manchmal als etwas zickig und gepaart mit einigen Trial & Error Abschnitten kam immer mal wieder kurzer Frust auf. So musste man einige (zum Glück recht kurze) Passagen auswendig lernen und dabei einfach probieren, welche Gabelung nicht zum Tode führt. Die Steuerung reagierte dabei nicht immer so rasch wie gewünscht und gelegentlich konnte unsere Figur nicht einmal rennen, obwohl man die entsprechende Taste bis zum Anschlag gedrückt hielt.

Spielzeit

Wieder einmal habe ich die Zeit nicht genau gestoppt, würde meine Spielzeit auf einfachen Schwierigkeitsgrad (der dennoch ein paar knackige Passagen enthielt) auf zirka 7 bis 8 Stunden einschätzen.

Präsentation

Optisch ist „The Callisto Protocol“ ein echtes Brett. Figuren und Landschaften wurden sehr detailliert gezeichnet, Licht- und Nebeleffekte schufen mit der immersiven Soundkulisse (am besten mit Kopfhörern) eine tolle Atmosphäre. Den Machern gelang sogar ordentlich Abwechslung (Gefängnistrakt, Labore, stürmische Planetenoberfläche, Höhlen, etc.) in das eher trist angelegte Setting zu bringen und nicht alle Ecken identisch ausschauen zu lassen. Da fand ich das letzte „Dead Space“ eher etwas langweilig dagegen.

Die deutsche Vertonung war nicht überragend, aber immerhin noch recht gut. Die Stimmen gefielen und die Betonung der Dialoge war in Ordnung.

Positiv

  • hochwertige audiovisuelle Präsentation
  • hübscher Artsytle
  • durchwegs unheilvolle Atmosphäre
  • abwechslungsreiche Kulissen
  • griffige und spannende Gefechte
  • gute Vertonung
  • ein paar gelungene Jumpscares

Neutral

  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • austauschbare Handlung
  • Teils etwas schwammige Steuerung

Negativ

  • Trial & Error Passagen
  • wenige unterschiedliche Gegnertypen
  • Finale wohl ohne DLC noch nicht ganz abgeschlossen

Fazit

Auch hier war es nicht unbedingt die Liebe auf den ersten Blick. Ich habe diesen Titel zu Release auf der Playstation 5 angefangen und dann irgendwann mangels Interesse wieder auf die Seite gelegt – um ihm nun als günstigen Steam-Titel doch noch einmal eine Chance auf dem PC zu geben.

War Anfangs noch von Mikrorucklern und schlechter Performance die Rede, konnte ich mich nach aktuellen Patchstand gar nicht beklagen und diesen Titel ohne größere Frameeinbrüche in 4K und vollen Details genießen. Die tolle Grafik hat mich dann auch dementsprechend schnell in ihren Bann gezogen und beim Gameplay hat es dann auch endlich besser gefunkt.

„The Callisto Protocol“ erzählt keine bahnrechend neue Geschichte, bedient sich ungeniert an seinen Vorbildern und ist manchmal sogar etwas schlecht zu steuern – konnte aber trotzdem für ein paar kurzweilige Stunden vorzüglich bei Laune halten und mit schöner Atmosphäre punkten. Das Spiel zockte sich locker weg, sorgte für ein paar kleinere Schrecksekunden und gefiel mit kernigen Kämpfen, auch wenn diese manchmal unter der schwammigen Steuerung (träges Bewegen, Rennen ging nicht immer) litten.

Da der Kaufpreis (sowohl auf Steam, als auch bei den Konsolen) mittlerweile bei 10-15 Euro angelangt ist, steht für Genrefreunde sogar einem Parallelerwerb zum Remake von „Dead Space“ eigentlich nichts mehr im Wege. Mit den passenden Erwartungen geht dieser Titel vollkommen in Ordnung, auch wenn man eventuell noch einen DLC für den runderen Ausgang der Story mit einberechnen sollte (so wie ich das an anderer Stelle las).

Fotocopyright: KRAFTON

Ravenous – Friß oder stirb

Inhalt

Die USA im Jahre 1847. Aufgrund seiner vermeintlichen Feigheit vor Feind wird Captain John Boyd ins tiefste Hinterland in der Sierra Nevada zwangsversetzt. Rasch lebt er sich bei den kauzigen Kollegen ein und fristet ein eher trauriges Dasein. Eines Tages taucht ein völlig aufgelöster Fremder auf und bittet die Herren um Hilfe. Sein Konvoi sei vor geraumer Zeit vom Wege abgekommen und scheinbar gibt es noch andere Überlebende, die es nun zu retten gilt…

Fazit

Zumindest bei mir hat „Ravenous“ einen kleinen Kultstatus. Bereits zu VHS-Zeiten fand der Titel Einzug in meine Sammlung und am vergangenen Wochenende flackerte nach Jahren sogar die Blu-Ray-Variante über die heimische Leinwand. So richtig herausragend war der Streifen zwar nie, doch er besaß neben einer deftigen Handlung auch ein paar echt gute Momente mit bitterbösem Humor.

Geschickt wurden hier Western und Kannibalenfilm miteinander vereint, nicht an schrägen Charakteren und Sarkasmus gespart. Alles wirkte ein wenig überzeichnet, übte dennoch ein paar kleinere Schocker aus und hielt weitestgehend sehr gut bei Laune. Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, auch wenn mittendrin ein paar Straffungen nicht unbedingt geschadet hätten.

Optisch leidet zwar selbst die aktuelle HD-Scheibe unter leichter Unschärfe, doch nach kurzer Zeit gewohnt man sich daran. Der „abnutzte“ Look passte hervorragend zum Szenario, ließ das Geschehen nur noch ein wenig dreckiger und rauer erscheinen. Die handgemachten Effekte fügten sich hier ebenfalls prima ein und einige Aufnahmen kamen richtig schön eklig rüber. An Blut wurde nicht gespart.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt mit Bravour erledigt, wobei vor allem Guy Pearce und Robert Carlyle ins Auge stachen. Sie lieferten sich ein packendes Duell mit – gemessen an anderen ähnlich gelagerten Werken – ausgezeichneten und vergleichsweise tiefsinnigen Dialogen. Dazu passend gabs zeitgenössische Kostüme, ein trostloses Fort und ein paar wirklich hübsche Landschaftsaufnahmen.

Hin und wieder stolperte der Streifen jedoch über Probleme bei der Logik oder kleinere Längen. Das Setting wusste zwar zu packen, manchmal hätte es aber einen Ticken flotter auf dem Schirm zugehen können – zumal nicht immer etwas aufregendes passierte und dies in nahezu epischer Breite dem leicht gelangweilten Zuschauer präsentiert wurde.

Kleinere Patzer beim Pacing aber hin und her. Selbst nach knapp 25 Jahren wirkt „Ravenous“ frisch und verbreitet noch immer einen angenehm düsteren Grundton. Wer solche dreckigen und leicht zynischen Streifen mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Für mich einer der besseren Western UND Maneater-Titel und tatsächlich irgendwo schon sehr kultig.

Fotocopyright: NSM Records

Dead Synchronicity (Playstation 4/PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht in einem heruntergekommenen Wohnwagen und ohne Gedächtnis. Er wurde gepflegt und von seinem Retter mit der Suche nach einem Heilmittel für seinen Sohn beauftragt…

Gameplay

„Dead Synchronicity“ ist ein astreines Point-and-Click Adventure alter Schule und liefert gewohntes Gameplay. Gegenstände oder wichtige Punkte können auf Knopfdruck hervorgehoben werden, ansonsten ist wildes Kombinieren und dem Lauschen vieler langer Dialoge gefragt.

Die Rätsel waren überwiegend einfach und logisch, was zum Teil auch einem eher übersichtlichen Inventar zu verdanken war. Die überschaubare Anzahl an Gegenständen war in jeder Lage schnell durchgeklickt bzw. lag die Lösung eigentlich sowieso immer recht schnell auf der Hand.

Einige Aktionen waren zeitkritisch, konnten aber beliebig oft wiederholt werden. Hier war manchmal nicht direkt klar, was das Programm von uns wollte, doch lange hielten uns solche kleinen Ecken nicht auf.

Spielzeit

Es gab viele, ja sehr viele Dialoge und ich habe allen gelauscht. Da uns Abseits dessen das Knobeln nicht zu lange aufhielt, habe ich rund vier bis fünf Stunden Spielzeit in dem Titel versenkt.

Präsentation

Optisch ist der Titel etwas karg, doch sein eigensinniger Stil hat gut zur düsteren Thematik gepasst. Der Soundtrack war meist zurückhaltend, die Synchronsprecher dafür richtig toll. Leider waren die Zwischensequenzen etwas niedrig aufgelöst und die Tonabmischung (Musik war viel zu laut) musste in den Einstellungen nachjustiert werden.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • geschmackvoller Zeichenstil
  • tolle Vertonung
  • weitestgehend logische Rätsel

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • längere Laufwege (die sich zum Glück per Doppelklick abkürzen ließen)
  • Ende okay, aber weder sonderlich schockierend, noch amüsant

Negativ

  • einige Logiklücken in der Handlung
  • einige Rätsel arg abstrakt
  • Zwischensequenzen sehr pixelig

Fazit

Ich habe dieses Spiel auf dem blind auf dem Flohmarkt erworben, da mich das Cover und enthaltene Goodies (Poster, Soundtrack) angesprochen haben. Erst auf dem Heimweg habe ich herausgefunden, dass es sich um ein Point-and-Click Adventure handelt und die Vorfreude war durchaus groß. Geboten hat sich dann ein kurzes, aber durchaus spannendes und vor allem ungewöhnlich präsentiertes Vergnügen, welches ich Genrefreunden wärmstens ans Herz legen möchte.

Das Spiel hatte alles, was man im Genre so erwartet und leistete sich keinerlei gravierende Patzer. Vielleicht waren die Dialoge manchmal einen Ticken zu lang oder die Rätsel etwas abgedreht (nicht unbedingt schwer!), aber eine interessante und stellenweise leicht gänsehauterregende Story machen diese Patzer wieder wett.

Da der Titel allerdings auch nirgendwo so richtig hervorstechen konnte, kann ich keine höhere Wertung zücken. Aber wie gesagt: Fans von solchen Spielen können bedenkenlos zugreifen und sich auf ein bis zwei Nachmittage solide Adventurekost einstellen. Für 7 Euro (Neuware auf dem Flohmarkt) habe ich jedenfalls nichts verkehrt gemacht und freue mich über den rundherum schnörkellosen Titel.

Fotocopyright: Daedalic Entertainment GmbH

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Stephen King’s Desperation

Inhalt

Eine verlassene Gegend in den USA. Ein letzter Sheriff hält hier die Wacht, verhaftet scheinbar willkürlich durch die Wüste reisende Besucher und sperrt sie in eine Zelle. Die Inhaftierten sind beängstigt, aber nicht nur wegen des seltsamen Gesetzeshüters, sondern auch wegen der unzähligen überall herumliegenden Leichen in der kleinen Stadt…

Fazit

Von King habe ich besonders als Jugendlicher unzählige Werke verschlungen, doch „Desperation“ gehörte bis heute noch nicht dazu. Der Film hatte mich bei seinem damaligen Release noch nicht so recht von sich überzeugen können, doch am gestrigen Abend wollte ich mich spontan noch einmal daran wagen. Richtig schlecht mag der Streifen eigentlich gar nicht sein, doch echte Begeisterungsstürme konnte er nach wie vor nicht in mir entfachen.

Damals wie heute hat mich vor allem der großartige Cast gereizt. Tom Skerritt und Ron Perlman sind und waren Namen, die mich immer wieder an den Bildschirm ziehen, doch hier blieben ihre Figuren (nicht zuletzt aufgrund einer mittelprächtigen Synchronisation) etwas flach. Man schaute ihnen zwar gerne bei ihrem routinierten Spiel zu, hatte aber stets das Gefühl, dass man mehr als ihren Charakteren hätte machen können.

Überhaupt zeigte das Werk immer wieder Potential, welches nie vollends genutzt wurde. Über weite Teile (insbesondere im ersten Drittel) plätschert die Geschichte vor sich hin und lässt ihren angerissenen Spannungsbogen mit langatmigen Dialogen und Aufnahmen fast versiegen. Die unheilvolle Grundstimmung weicht leichter Langeweile und der rote Faden macht sich gelegentlich sehr dünn.

Gegen Mitte und zum Glück auch am Ende fing sich das Konstrukt allerdings wieder und lieferte passable Unterhaltung mit spürbaren Spannungsbogen – auch wenn wir von King natürlich weitaus packendere Erlebnisse gewohnt sind. Irgendwann war man mit den Figuren vertraut, konnte sie einigermaßen gut einschätzen und wollte deren Schicksale weiterverfolgen.

Optisch rangiert das Geschehen irgendwo zwischen TV- und günstiger Videothekenproduktion, wirkte nie sonderlich billig – aber eben auch nie wie ein Blockbuster für die Kinoleinwand. Die größtenteils handgemachten Effekte waren noch immer ansehnlich, die vereinzelten CGI-Einlagen ganz okay. Immerhin erinnert der gesamte Look an andere Umsetzungen des Meister, wie beispielsweise „The Stand“ oder andere für die heimischen Bildschirme abgezielten Filme.

Weder Fisch, noch Fleisch. „Desperation“ ist kein Totalausfall und sogar weitaus besser als ich ihn noch in Erinnerung hatte – doch so richtig schmackhaft ist der Titel dennoch nicht. Er war stellenweise wirklich träge und seine eher schwache, schablonenhafte Geschichte kam nur selten in die Gänge, offerierte im Nachgang auch nicht wirklich viel Neues. Letztlich also nur ein weiterer brauchbarer King für Fans, doch weit von seinen Referenzwerken (also filmisch) entfernt. Mag sein, dass die Vorlage weitaus besser daher kommt, doch allein schon wegen dem mittelprächtigen Plot konnte ich nicht zum lesen bewogen werden.

Fotocopyright: Warner

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

Inhalt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Angel Heart

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Einst war Johnny Favorite ein beliebter Sänger, doch in den Wirren des Zweiten Weltkrieges hat sich seine Spur verloren. Geschäftsmann Louis Cyphre wartet auf Rückzahlungen des Künstlers und heuert daher den Privatdetektiv Harry Angel an. Dieser soll Favorite aufspüren, doch je länger er den Vermissten sucht, desto mehr Leichen pflastern seinen Weg…

Fazit

Schon seit meiner frühen Jugend versprühte dieser Film eine Magie, der man sich noch immer schwerlich entziehen kann. „Angel Heart“ kombiniert so geschickt die Elemente eines klassischen Detektiv-Filmes mit spannendem Grusel und seine Auflösung schockiert noch jedes Mal.

„Angel Heart“ ist ein echter Sonderfall. Obwohl sich die Auflösung eigentlich schon bei der ersten Sichtung abzeichnete und die Handlung nach dutzenden Sichtungen hinreichend bekannt ist, fesselt seine meisterhafte Umsetzung noch immer an den Schirm. Alan Parker schuf hier einen Horrortrip, der wirklich nachhaltig im Gedächtnis blieb und selbst wenig Interessierte an der Voodoo-Materie (wie mich) vollends abholen durfte.

Man wurde mit Motiven und Motivationen versorgt, bekam ein ausreichendes Verständnis für bestimmte Traditionen und Verhaltensweisen – ohne dabei unnötig in die Tiefe zu gehen. Man schnitt alles im passenden Rahmen an und platzierte seine intelligent konstruierte Geschichte inmitten dieser Gegebenheiten.

Der Streifen besaß so viele kleine Details und Anspielungen, die man gar nicht auf den ersten Blick erfassen konnte. Es wurden nicht nur viele Figuren und Geschichten angerissen, sondern auch enorm viel mit Bildsprache gearbeitet. So wurden selbst kleine, augenscheinlich eher unbedeutende Elemente zu wichtigen Randnotizen und halfen letztlich bei der Rekonstruktion der kompletten Ereignisse.

Es wurden religiöse Symbole und Rituale vermengt, letztlich aber zu einem glaubwürdigen Konstrukt zusammengelegt und dabei nicht über das Ziel hinausgeschossen. Noch immer stand der Mensch als Bestie im Vordergrund, auch wenn uns dies hier herrlich unterschwellig vermittelt und nicht mit dem Holzhammer eingebläut wurde.

Mickey Rourke befand sich damals auf dem Zenit seines Schaffens. Er ging vollkommen in der Rolle des Harry Angel auf und zog den Zuschauer trotz einiger fragwürdiger Ermittlungsmethoden stets auf seine Seite. Man konnte sich unerwartet gut in seine Lage hineindenken, seine Sorgen und Ängste zweifelsfrei mit ihm teilen. Ihm wurde die Figur einfach auf den Leib geschneidert.

Ihm gegenüber stand nicht nur eine äußerst freizügige und ebenfalls enorm überzeugende Lisa Bonet, sondern auch ein diabolischer Robert DeNiro, der allein mit seiner Präsenz immer wieder für Schauer auf dem Rücken sorgte. Abgerundet wurden diese bemerkenswerten Auftritte durch eine schön düstere Inszenierung, die mit blassen Bildern und seinem passenden Soundtrack, der stets genau den richtigen Nerv getroffen hat.

„Angel Heart“ ist ein Kultfilm und landet zurecht in regelmäßigen Abständen auf der heimischen Leinwand. Seine starke Inszenierung und sein extrem gefälliger Cast üben eine hypnotische Wirkung aus und gehen unter die Haut. Ich beneide Jeden, der diesen Trip zum ersten Mal erleben darf und an Ende so staunend wie ich einst als junger Knabe vor dem Bildschirm hockt. Ein echter Klassiker, der definitiv in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf.

Fotocopyright: Studiocanal

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