Inhalt
Die Tochter des amerikanischen Präsidenten wurde entführt und die Spur führt nach Spanien. Polizist Leon wird mit der Suche nach der Vermissten beauftragt und stößt im Zielgebiet sogleich auf sonderbare Gestalten, die ihm an den Kragen wollen. Irgendwas hat das Wesen der Einwohner in der Region gehörig verändert…
Gameplay
„Resident Evil 4“ (2023) ist zumindest vom Gameplay her ein klassisches „Resident Evil“ aus der Third-Person-Perspektive und spielt sich dank angepasster Steuerung nun genau wie die Remakes seiner direkten Vorgänger. Rein vom Gruselfaktor hat sich jedoch Einiges getan, denn ab diesem Teil gab es schon damals einen gewissen Bruch mit dem bisherigen Weg. Der Horror wurde (bis auf ein paar gute Szenen im Anfangspart) komplett demontiert und stattdessen der Actionfaktor deutlich nach oben geschraubt. Immerhin wird man von keinem Nemesis mehr verfolgt – der mich immer unglaublich genervt hat, aber trotzdem hätte ich mir ein wenig mehr Herzrasen gewünscht.
Serientypisch gab es wieder ein paar Rätsel zu lösen oder irgendwelche Wappen oder Steinköpfe zu tauschen. Das war weitestgehend simpel und der Spielfluss hierdurch ziemlich gut. Die Kapitel (16 an der Zahl) waren dafür sehr schlauchartig konstruiert und luden nur selten zum Verlaufen ein. Speicherpunkte und Händlerstände waren ausreichend anzutreffen und ließen auch immer mal wieder einen kurzen Abstecher im Geschehen zu.
Spielzeit
Nach dem ersten Durchgang auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad hat der Counter am Ende knapp über 7 Stunden ausgegeben, wobei dort die zahlreichen Zwischensequenzen wohl nicht einberechnet waren. Ich denke auf „normal“ wird man bei ungefähr 10 Stunden landen, beim Sammeln einer verstecken Gegenstände bzw. dem Erfüllen optionaler Aufgaben ist noch Einiges an Spielzeit aus dem Produkt herauszuholen.
Präsentation
Optisch macht das Remake von „Resident Evil 4“ eine überwiegend gute Figur und schloss zu den Neuauflagen seiner Vorgänger auf. Besonders die stimmige Beleuchtung sorgte für Atmosphäre (tolle Kerzenschimmer in Kirchen, etc.) und auch der Soundtrack machte Laune. Als neue Referenz würde ich das Gebotene allerdings nicht bezeichnen – zumal, wenn man gerade die Umsetzung von „The Last of Us“ auf dem Rechner bestaunen durfte.
Positiv
- hübsche Präsentation
- angepasste Steuerung
- guter Spielflow
- nette Bosskämpfe
- originelles Gegenerdesign
- stimmiger Auftakt
- solide deutsche Vertonung
- ein paar gute Rätsel…
Neutral
- … ein paar nervige Rätsel
- wenig unterschiedliche Gegngertypen
- Handlung eher so lala und wenig spannend
- eher gradlinige Schlauchlevel
Negativ
- Gruselatmosphäre nur beim Auftakt & insgesamt viel zu viel Geballer
- das Verhalten der KI-Mitstreiter nervt zuweilen
Fazit
Das Remake von „Resident Evil 4“ ist kein schlechtes Spiel, aber für mich kein echtes „Resident Evil“ und deshalb damals wie heute einfach nicht so hoch in meiner Gunst angesiedelt. Für Viele mag es der vielleicht beste Teil der Reihe sein, doch ich trauerte schon vor Jahren dem geliebten Survival-Horror Feeling nach.
Schwitzen muss man hier höchsten beim Dauerfeuer, aber nicht wegen unheimlicher Atmosphäre – obgleich viele Kulissen dank der schönen Grafik ganz ansehnlich daher kamen und mit vielen ekligen Details gespickt waren. Die heftige Action lenkte zu geschickt von diesen Elementen ab und am Ende überwog in mir die leichte Übersättigung am eingeschlagenen Gameplay.
Richtig langweilig wurde der Titel zwar nie und auch die netten Bosskämpfe lockerten das Treiben immer wieder auf, doch so richtig wollte der Funken einfach nicht überspringen. Man hakte Kapitel für Kapitel ab, doch irgendwann wollte man nur noch durchrennen und den Abspann sehen. Die Story blieb flach, streckenweise unlogisch – und war schon gar nicht originell.
Wer das Spiel damals geliebt hat, wird sich auch hier sicherlich direkt wieder einkuscheln – wer auf schaurige Zombieerlebnisse hofft, könnte jedoch enttäuscht werden. Schaut vielleicht mal kurz in Gameplay-Videos rein und entscheidet dann, ob das Spiel etwas für euch ist. Achtet aber darauf, nicht nur den stimmungsvollen Auftakt mitzunehmen, sondern ruhig mal bei einem späteren Kapitel reinzugucken – denn dann gibt es eigentlich nur noch Action in Reinform und genau diesen Weg schlägt das Ding bis zum bitteren Ende ein.
Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7/10
Fotocopyright: Capcom
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