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Schlagwort: Fantasy (Seite 1 von 37)

Ravenous – Friß oder stirb

Inhalt

Die USA im Jahre 1847. Aufgrund seiner vermeintlichen Feigheit vor Feind wird Captain John Boyd ins tiefste Hinterland in der Sierra Nevada zwangsversetzt. Rasch lebt er sich bei den kauzigen Kollegen ein und fristet ein eher trauriges Dasein. Eines Tages taucht ein völlig aufgelöster Fremder auf und bittet die Herren um Hilfe. Sein Konvoi sei vor geraumer Zeit vom Wege abgekommen und scheinbar gibt es noch andere Überlebende, die es nun zu retten gilt…

Fazit

Zumindest bei mir hat „Ravenous“ einen kleinen Kultstatus. Bereits zu VHS-Zeiten fand der Titel Einzug in meine Sammlung und am vergangenen Wochenende flackerte nach Jahren sogar die Blu-Ray-Variante über die heimische Leinwand. So richtig herausragend war der Streifen zwar nie, doch er besaß neben einer deftigen Handlung auch ein paar echt gute Momente mit bitterbösem Humor.

Geschickt wurden hier Western und Kannibalenfilm miteinander vereint, nicht an schrägen Charakteren und Sarkasmus gespart. Alles wirkte ein wenig überzeichnet, übte dennoch ein paar kleinere Schocker aus und hielt weitestgehend sehr gut bei Laune. Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, auch wenn mittendrin ein paar Straffungen nicht unbedingt geschadet hätten.

Optisch leidet zwar selbst die aktuelle HD-Scheibe unter leichter Unschärfe, doch nach kurzer Zeit gewohnt man sich daran. Der „abnutzte“ Look passte hervorragend zum Szenario, ließ das Geschehen nur noch ein wenig dreckiger und rauer erscheinen. Die handgemachten Effekte fügten sich hier ebenfalls prima ein und einige Aufnahmen kamen richtig schön eklig rüber. An Blut wurde nicht gespart.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt mit Bravour erledigt, wobei vor allem Guy Pearce und Robert Carlyle ins Auge stachen. Sie lieferten sich ein packendes Duell mit – gemessen an anderen ähnlich gelagerten Werken – ausgezeichneten und vergleichsweise tiefsinnigen Dialogen. Dazu passend gabs zeitgenössische Kostüme, ein trostloses Fort und ein paar wirklich hübsche Landschaftsaufnahmen.

Hin und wieder stolperte der Streifen jedoch über Probleme bei der Logik oder kleinere Längen. Das Setting wusste zwar zu packen, manchmal hätte es aber einen Ticken flotter auf dem Schirm zugehen können – zumal nicht immer etwas aufregendes passierte und dies in nahezu epischer Breite dem leicht gelangweilten Zuschauer präsentiert wurde.

Kleinere Patzer beim Pacing aber hin und her. Selbst nach knapp 25 Jahren wirkt „Ravenous“ frisch und verbreitet noch immer einen angenehm düsteren Grundton. Wer solche dreckigen und leicht zynischen Streifen mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Für mich einer der besseren Western UND Maneater-Titel und tatsächlich irgendwo schon sehr kultig.

Fotocopyright: NSM Records

Ghostbusters: Frozen Empire

Inhalt

Die neuen Geisterjäger haben endlich ihr altes Hauptquartier in New York bezogen und haben alle Hände voll zu tun. Der Bürgermeister ist zwar wenig erfreut über die dabei entstandenen Kollateralschäden, doch steht noch eine Begegnung mit einer viel zerstörerischen Kraft ins Haus…

Fazit

Den Hype um „Legacy“ konnte ich damals verstehen, war aber von dessen Ergebnis schon ziemlich enttäuscht. Etwas verkrampft wollte man hier mit Retro-Einschlägen auch die alteingesessenen Fans abholen, doch irgendwie ließ mich die eigentlich lang erwartete Reunion unerwartet kalt. „Frozen Empire“ geht da ähnliche Wege, schafft es in meinen Augen jedoch noch weniger die Generationen miteinander zu vereinen.

Obwohl hier „Ghostbusters“ draufsteht, alte Darsteller (Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson) am Start sind und sogar Rückblenden aus den alten Filmen in Form von Nachrichtensendungen eingespielt wurden, kommt nicht das vertraute Feeling auf. Der Streifen fühlt sich aufgrund seiner zum Teil arg jungen (und unglaubhaft besetzten) Figuren mehr wie ein austauschbarer Jugendfilm, denn ein echtes mystisch angehauchtes Fantasy-Event an.

Der Humor ist nunmehr ein gänzlich anderer und ebenso deutlicher auf das neue Zielpublikum ausgerichtet. Keine zweideutigen Kommentare wie bei den alten Teilen und keine schelmischen Sprüche aus der zweiten Reihe. Alles entsprach hier dem aktuellen Zeitgeist, harmlos und umso mehr für die ganze Familie geeignet (obwohl das früher eigentlich auch schon der Fall war) – auch wenn man als Kind damals noch nicht alle Anspielungen verstand.

Der Erzählfluss war durchwachsen. Nach einem soliden Auftakt trat man ordentlich auf die Bremse und rannte in einige Leerläufe hinein. Viele Dialoge und Passagen fühlten sich belanglos ein, selbst ein paar Gimmicks im Hintergrund konnten bestenfalls ein kurzes Lächeln abringen. Wie gesagt standen hier pubertierende Themen im Vordergrund und die eigentliche Geisterhatz fühlte sich stets wie ein weiteres Element, nicht aber wie ein klarer Fokus an.

Die Figuren wurden wild zusammengewürfelt und schienen mit aller Kraft ebenso wie der traurige Rest den aktuellen Sehgewohnheiten hinterher zu rennen. Persönliches Highlight waren selbstredend die Recken aus meiner Kindheit, doch so richtig konnten sie mich leider auch nicht mehr abholen. Entweder hat es am Wortwitz gelegen oder weil sie mittlerweile gar etwas lustlos erschienen.

Technisch war der Streifen nicht übel, fühlte sich aber nicht so mächtig wie erwartet an. Die zum Teil wirklich liebevoll dekorierten Schauplätze wussten zu gefallen, das groß angekündigte Finale wirkte dagegen eher klein und nicht so gewaltig wie erhofft. Man sah nur kurze Fetzen einer mit Eis überzogenen Stadt, wobei hier richtig viel Imposantes möglich gewesen wäre. Immerhin wurde der berühmte Titelsong hin und wieder passend untergebracht.

Das Zepter muss sicherlich irgendwann übergeben werden, doch in dieser Form ist die Lizenz für mich gegen die Wand gefahren worden. Auch wenn die jungen Gesichter grundsätzlich passabel performten, wollten sie noch immer nicht in die großen Fußstapfen der Vorbilder passen. Natürlich war die Hürde groß, doch vielleicht hätte man (bereits beim letzten Teil) nur einfach nicht mit solch zu grünen Charakteren aufwarten sollen – stattdessen lieber ein paar etwas reifere Akteure und einen ebenso erwachseneren Umgangston an den Tag legen sollen. Schließlich waren Aykroyd und Konsorten damals auch keine Kinder und bereits gestandene Männer. Für mich war es daher zu viel unbedeutsames Teenie-Drama, denn unterhaltsamer Geisterjäger-Spaß.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Damsel

Inhalt

Um die finanzielle Situation seines Reiches zu verbessern, überreicht ein König die Hand seiner Tochter an eine reiche, aber zwielichtige Familie. Statt nach der Vermählung ein schönes Leben führen zu dürfen, wird die junge Braut einem Drachen zum Opfer vorgeworfen und muss sich irgendwie selbst aus der misslichen Lage befreien…

Fazit

„Damsel“ hat mich positiv überrascht. Nach einen eher etwas langatmigen Auftakt folgte eine muntere Drachenverfolgung – die nicht nur technisch einwandfrei daher kam, sondern sich vor allem auch sehr frisch angefühlt hat.

Nur selten wird man heute noch mit richtig neuen Ideen konfrontiert und da machte „Damsel“ glücklicherweise eine angenehme Ausnahme. Obwohl sich das Geschehen in seinem Kern vertraute „Märchen-Vibes“ versprühte und durchaus Parallelen zu Serien wie „Game of Thrones“ (Drachen!) nicht zu verleugnen waren, machte der Film sein ganz eigenes Ding.

Obwohl sich das Szenario recht überschaubar darstellte, machten die Kammerspiel-artigen Momente wirklich Laune und ließen die Zeit fast wie im Fluge vergehen. Man war irgendwann voll im Geschehen drin, konnte sich gut in die verzwickte Lage unserer holden Prinzessin hineindenken und bei deren mehr oder weniger geglückten Aktionen herzhaft grinsen.

Das Pacing war super und ließ keine Langeweile aufkeimen. Auf dem Schirm ging stets etwas ab und vor allem dank hervorragender Effekte war die Immersion fortwährend gegeben. Der Drache war erstklassig animiert und fügte sich natlos ins Gesamtbild ein, die Landschaften luden teils zum Staunen ein – auch wenn man sich hier offenkundig von Vorbildern wie der Moselschleife inspirieren ließ.

Wer einen leichtgängigen Fantasy-Streifen sucht und obendrein ein Abo bei Netflix besitzt, macht mit „Damsel“ absolut nichts verkehrt. Der Film war so ungewöhnlich wie kurzweilig und lieferte Milli Bobby Brown eine hübsche Bühne, um sich als Actionheldin beweisen zu können. Am Ende vielleicht kein Werk, welches länger in Erinnerung verweilen wird, aber eine spaßige Angelegenheit nach einem langen Arbeitstag.

Fotocopyright: Netflix

Argylle

Inhalt

Elly Conway ist erfolgreiche Autorin und eines Tages auf der Abschlussliste diverser Geheimorganisationen. Sie weiß nicht, woher dieses plötzliche Interesse von schwer bewaffneten Killern kommt – bis sie bemerkt, dass alle Aktionen genau wie in ihren Büchern ablaufen und vielleicht gefährliches Insider-Wissen hinter ihren Werken vermutet wird…

Fazit

Für mich war „Argylle“ ein Auf und Ab der Gefühle. Stellenweise enorm temporeich und herrlich überspitzt inszeniert, dann wieder etwas langatmig und irgendwie seltsam.

Der furiose Beginn hatte zunächst Appetit auf Mehr gemacht und mit breitem Grinsen vergleichsweise hohe Erwartungen geschürrt. Danach schaltete der Film allerdings ein paar Gänge zurück und machte es mit einer etwas verwirrenden und dann total an den Haaren herbeigezogenen Geschichte nicht besser.

Versprühte man zunächst noch ein wenig Mystik und animierte durchaus zum Erstellen eigener Theorien, driftete das Geschehen zu einem recht dämlichen Konstrukt ab. Zwar hätte die unglaubwürdige Hanlung theoretisch prima zum überzeichneten Rest gepasst, warf aber eher einen kleinen Schatten über die Ereignisse.

Leider war das Werk auch technisch schwierig zu greifen. Grundsätzlich gefielen die auf Hochglanz polierten, warmen und glasklaren Aufnahmen, doch so gut wie jede Szene wirkte künstlich bearbeitet. Es gab CGI-Effekte ohne Ende – und die waren leider auch stets als solche zu erkennen. Selbst kleinste Animationen schienen mit Hilfe des Computers realisiert worden zu sein und das wirkte schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Nicht unbedingt schlecht, aber eben gewöhnungsbedürftig und manchmal zu viel des Guten.

Bryce Dallas Howard und Sam Rockwell gaben ein nettes Pärchen mit ordentlichen Wortwitz ab, doch ein schräg gestylter Henry Cavill stahl bei seinen kurzen Auftritten den Beiden dann immer wieder die Show. Manchmal wusste man aber hier nicht, ob man lachen oder weinen sollte. Die Performance aller Beteiligten schwangte von routiniert zufriedenstellend bis unfreiwillig komisch. Mit Bryan Cranston und Samuel L. Jackson hat man immerhin ein paar Nebenrollen sehenswert besetzen können.

Unterm Strich hat mich „Argylle“ trotz gewaltiger Mängel und bizarren Momenten ganz gut bei Laune gehalten. Das Teil hätte für einen noch runderen Erzählfluss aber gerne deutlich unter der zwei Stunden Marke bleiben und handlungstechnisch ein paar andere Abzweigungen einschlagen dürfen. Der Anfang war mega, danach ging es leider kontinuierlich bergab, obwohl es noch ein oder zwei absurd komische Szenen zu bestaunen gab, die sich wirklich aus dem arg durchschnittlichen Gesamteindruck abhoben. Einen Kinobesuch würde ich nicht empfehlen, doch zum Streamen auf der gemütlichen Couch taugt das Teil irgendwo schon.

Fotocopyright: Apple

Dead Synchronicity (Playstation 4/PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht in einem heruntergekommenen Wohnwagen und ohne Gedächtnis. Er wurde gepflegt und von seinem Retter mit der Suche nach einem Heilmittel für seinen Sohn beauftragt…

Gameplay

„Dead Synchronicity“ ist ein astreines Point-and-Click Adventure alter Schule und liefert gewohntes Gameplay. Gegenstände oder wichtige Punkte können auf Knopfdruck hervorgehoben werden, ansonsten ist wildes Kombinieren und dem Lauschen vieler langer Dialoge gefragt.

Die Rätsel waren überwiegend einfach und logisch, was zum Teil auch einem eher übersichtlichen Inventar zu verdanken war. Die überschaubare Anzahl an Gegenständen war in jeder Lage schnell durchgeklickt bzw. lag die Lösung eigentlich sowieso immer recht schnell auf der Hand.

Einige Aktionen waren zeitkritisch, konnten aber beliebig oft wiederholt werden. Hier war manchmal nicht direkt klar, was das Programm von uns wollte, doch lange hielten uns solche kleinen Ecken nicht auf.

Spielzeit

Es gab viele, ja sehr viele Dialoge und ich habe allen gelauscht. Da uns Abseits dessen das Knobeln nicht zu lange aufhielt, habe ich rund vier bis fünf Stunden Spielzeit in dem Titel versenkt.

Präsentation

Optisch ist der Titel etwas karg, doch sein eigensinniger Stil hat gut zur düsteren Thematik gepasst. Der Soundtrack war meist zurückhaltend, die Synchronsprecher dafür richtig toll. Leider waren die Zwischensequenzen etwas niedrig aufgelöst und die Tonabmischung (Musik war viel zu laut) musste in den Einstellungen nachjustiert werden.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • geschmackvoller Zeichenstil
  • tolle Vertonung
  • weitestgehend logische Rätsel

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • längere Laufwege (die sich zum Glück per Doppelklick abkürzen ließen)
  • Ende okay, aber weder sonderlich schockierend, noch amüsant

Negativ

  • einige Logiklücken in der Handlung
  • einige Rätsel arg abstrakt
  • Zwischensequenzen sehr pixelig

Fazit

Ich habe dieses Spiel auf dem blind auf dem Flohmarkt erworben, da mich das Cover und enthaltene Goodies (Poster, Soundtrack) angesprochen haben. Erst auf dem Heimweg habe ich herausgefunden, dass es sich um ein Point-and-Click Adventure handelt und die Vorfreude war durchaus groß. Geboten hat sich dann ein kurzes, aber durchaus spannendes und vor allem ungewöhnlich präsentiertes Vergnügen, welches ich Genrefreunden wärmstens ans Herz legen möchte.

Das Spiel hatte alles, was man im Genre so erwartet und leistete sich keinerlei gravierende Patzer. Vielleicht waren die Dialoge manchmal einen Ticken zu lang oder die Rätsel etwas abgedreht (nicht unbedingt schwer!), aber eine interessante und stellenweise leicht gänsehauterregende Story machen diese Patzer wieder wett.

Da der Titel allerdings auch nirgendwo so richtig hervorstechen konnte, kann ich keine höhere Wertung zücken. Aber wie gesagt: Fans von solchen Spielen können bedenkenlos zugreifen und sich auf ein bis zwei Nachmittage solide Adventurekost einstellen. Für 7 Euro (Neuware auf dem Flohmarkt) habe ich jedenfalls nichts verkehrt gemacht und freue mich über den rundherum schnörkellosen Titel.

Fotocopyright: Daedalic Entertainment GmbH

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Stephen King’s Desperation

Inhalt

Eine verlassene Gegend in den USA. Ein letzter Sheriff hält hier die Wacht, verhaftet scheinbar willkürlich durch die Wüste reisende Besucher und sperrt sie in eine Zelle. Die Inhaftierten sind beängstigt, aber nicht nur wegen des seltsamen Gesetzeshüters, sondern auch wegen der unzähligen überall herumliegenden Leichen in der kleinen Stadt…

Fazit

Von King habe ich besonders als Jugendlicher unzählige Werke verschlungen, doch „Desperation“ gehörte bis heute noch nicht dazu. Der Film hatte mich bei seinem damaligen Release noch nicht so recht von sich überzeugen können, doch am gestrigen Abend wollte ich mich spontan noch einmal daran wagen. Richtig schlecht mag der Streifen eigentlich gar nicht sein, doch echte Begeisterungsstürme konnte er nach wie vor nicht in mir entfachen.

Damals wie heute hat mich vor allem der großartige Cast gereizt. Tom Skerritt und Ron Perlman sind und waren Namen, die mich immer wieder an den Bildschirm ziehen, doch hier blieben ihre Figuren (nicht zuletzt aufgrund einer mittelprächtigen Synchronisation) etwas flach. Man schaute ihnen zwar gerne bei ihrem routinierten Spiel zu, hatte aber stets das Gefühl, dass man mehr als ihren Charakteren hätte machen können.

Überhaupt zeigte das Werk immer wieder Potential, welches nie vollends genutzt wurde. Über weite Teile (insbesondere im ersten Drittel) plätschert die Geschichte vor sich hin und lässt ihren angerissenen Spannungsbogen mit langatmigen Dialogen und Aufnahmen fast versiegen. Die unheilvolle Grundstimmung weicht leichter Langeweile und der rote Faden macht sich gelegentlich sehr dünn.

Gegen Mitte und zum Glück auch am Ende fing sich das Konstrukt allerdings wieder und lieferte passable Unterhaltung mit spürbaren Spannungsbogen – auch wenn wir von King natürlich weitaus packendere Erlebnisse gewohnt sind. Irgendwann war man mit den Figuren vertraut, konnte sie einigermaßen gut einschätzen und wollte deren Schicksale weiterverfolgen.

Optisch rangiert das Geschehen irgendwo zwischen TV- und günstiger Videothekenproduktion, wirkte nie sonderlich billig – aber eben auch nie wie ein Blockbuster für die Kinoleinwand. Die größtenteils handgemachten Effekte waren noch immer ansehnlich, die vereinzelten CGI-Einlagen ganz okay. Immerhin erinnert der gesamte Look an andere Umsetzungen des Meister, wie beispielsweise „The Stand“ oder andere für die heimischen Bildschirme abgezielten Filme.

Weder Fisch, noch Fleisch. „Desperation“ ist kein Totalausfall und sogar weitaus besser als ich ihn noch in Erinnerung hatte – doch so richtig schmackhaft ist der Titel dennoch nicht. Er war stellenweise wirklich träge und seine eher schwache, schablonenhafte Geschichte kam nur selten in die Gänge, offerierte im Nachgang auch nicht wirklich viel Neues. Letztlich also nur ein weiterer brauchbarer King für Fans, doch weit von seinen Referenzwerken (also filmisch) entfernt. Mag sein, dass die Vorlage weitaus besser daher kommt, doch allein schon wegen dem mittelprächtigen Plot konnte ich nicht zum lesen bewogen werden.

Fotocopyright: Warner

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

Inhalt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Tales of Arise (PS5/PC)

Inhalt

Die beiden Welten Rena und Dahna liegen dicht beieinander, doch es herrscht große Ungleichheit. Die Bewohner von Dahna werden versklavt und ausgebeutet, stehen den großen Fürsten ihrer benachbarten Reiche demütig gegenüber. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Bergbauarbeiters, der zwar sein Gedächtnis, jedoch nicht seine eiserne Maske verloren hat und mit ein paar neuen Freunden den Kampf gegen die Ungerechtigkeit aufnimmt…

Gameplay

„Tales of Arise“ ist ein Rollenspiel in bester (Tales-)Serientradition. Ihr steuert die Hauptfigur durch 3D-Landschaften und könnt Konfrontationen mit sichtbaren Gegnern weitestgehend ausweichen. Kommt es dann aber zum Gefecht, wird in eine spezielle Kampfansicht geschaltet und in Echtzeit geht es ins Getümmel.

Entweder können wir hier wild auf dem Gamepad herumkloppen oder mit etwas Taktik die passende Ausrüstung wählen und hübsche Kombinationen mit unseren Partnern hinlegen. Das Handling ist hierbei dank Tasteneinblendungen und ausführlichen (Zwangs-)Tutorials recht einfach und bringt selbst große Bosse mit ein klein wenig Einarbeitung locker zum erliegen.

Ansonsten folgt ihr entweder strikt der Hauptquest oder nehmt kleinere Nebenaufgaben an. Eine Schnellreisefunktion (die leider nicht immer verfügbar ist) hilft euch beim Verkürzen von langen Laufwegen, wobei die verfügbare Karte bei der allgemeinen Orientierung leider nicht immer hilfreich ist. Oft bin ich ohne Plan herumgelaufen, bis ich endlich mal wieder eine Quest-Markierung gefunden habe. Speichern könnt ihr immerhin jederzeit.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mit der Hauptkampagne verbracht und mich dabei nicht großartig gelangweilt. Dank unzähliger Nebenaufgaben und Sammelbeschäftigungen hätte sich die Spielzeit sicherlich fast verdoppelt.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel mit seinem „Cell-Shading“-Look eher einfach, aber stimmig und vor allem performant. Ich habe das Spiel auf der Playstation 5 und auf dem „Legion Go“ gezockt, mit dem ich bei Full-HD und hohen Details ein erfreulich flüssiges Spielerlebnis in meinen Mittagspausen gehabt habe.

Die englische Sprachausgabe war recht gut, die deutschen Untertitel weitestgehend frei von Fehlern. Erwähnenswert wären auf jeden Fall noch die qualitativ hochwertigen Anime-Zwischenszenen mit tollen „Japano-„Soundtrack und hübschen Zeichenstil.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Charaktere
  • spannende Handlung
  • tolle Anime-Zwischensequenzen
  • launige Gefechte mit leichtgängigen Kombos
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Story benötigt etwas um in die Gänge zu kommen
  • etwas Einarbeitung bei den unterschiedlichen Charakteren erforderlich

Negativ

  • Schnellreise nicht immer verfügbar
  • Orientierungsprobleme trotz Karte
  • manche Kämpfe dauern arg lang
  • häufige Gameplay-Unterbrechungen wegen Zwischensequenzen
  • Design der Dungeons manchmal etwas langweilig

Fazit

Schon ewig liebe ich die „Tales“-Reihe und habe auch sehr viele Ableger davon auf unterschiedlichen Plattformen gezockt. „Arise“ mag sicherlich der optisch leckerste Teil darstellen und sich auch spielerisch keine Blöße leisten, doch meine Favoriten bleiben „Zestiria“ und „Berseria“, bei denen ich einfach etwas besser in die jeweilige Geschichte gekommen bin und für mich einen höheren Spannungsbogen herausgezogen habe.

Nichtsdestotrotz bekommen Genrefreunde hier ein rundes Gesamtpaket, welches sich keine gravierenden Patzer leistete und durchwegs einen guten Eindruck hinterließ. Die „JRPG-Checkliste“ wurde sorgfältig abgezeichnet und in allen relevanten Bereichen mit gelungenen Mechaniken bestückt. Das Spiel funktioniert in sich einfach prima und das spricht für die Erfahrung seiner Programmierer.

Wer aktuell ein entsprechendes Rollenspiel mit zeitgemäßer Technik sucht, kann bei „Tales of Arise“ jedenfalls bedenkenlos zugreifen und sich auf die unterhaltsame Reise mit den liebenswerten Figuren begeben. Sicherlich muss man ein Faible für das Japano-Setting haben, doch dann klappt das Abtauchen erst recht sehr gut.

Fotocopyright: BANDAI NAMCO

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