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Schlagwort: Fantasy (Seite 1 von 31)

Lloronas Fluch

Inhalt

Der Polizei gelingt es, zwei kleine Kinder aus der Obhut ihrer Mutter zu entreißen – um kurz darauf dennoch deren Leichen auf den Straßen aufzufinden. Scheinbar sind die Kids gar nicht von ihrer leiblichen Erzeugerin, sondern von einem übernatürlichen Wesen bedrängt und letztlich ermordet worden…

Fazit

Das Original ist noch immer am besten und diese Weisheit gilt eigentlich auch hier. Für sich gesehen war „Lloronas Fluch“ sicherlich kein schlechter Film, doch die „Conjuring“-Hauptreihe bleibt einfach noch einen Ticken besser. Zwar setzt dieser Titel ebenfalls auf bewährte Gruselelemente und liefert eine grundsolide Inszenierung, doch am Ende bekam der Zuschauer rein gar nichts Neues serviert – und auch Wendungen oder anderweitig erinnerungswürdige Ereignisse waren nicht vorhanden.

Die Darsteller (insbesondere natürlich die Jüngeren) habe ihre Sache im gebotenen Rahmen gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich wirklich in jede Figur hineindenken und so gelang das Abtauchen in Gesehen recht einfach. Auch ging die technische Umsetzung an sich vollkommen in Ordnung, jedoch hätte man die „Jumpscars“ weit weniger vorherschaubar platzieren müssen. So waren dies Einlagen einfach zu offensichtlich und wollten uns nicht erschrecken.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und verlief ebenfalls in gewohnten Bahnen. Es gab keine Ausreißer und keine Überraschungen, doch immerhin ging es auch nicht übermäßig langweilig zur Sache. Der rote Faden ging nie verloren und so blieb man trotz (oder grade wegen) aller vertrauten Elemente am Ball und hoffe insgeheim auf ein paar witzige Ideen – die halt einfach nicht erscheinen wollten.

„Lloronas Fluch“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein solider Genre-Vertreter mit dem Fans nicht viel verkehrt machen. Ich hätte mir als Ausgleich für die lahme Handlung zwar ein paar heftigere Schreck-Momente gewünscht, doch immerhin war der Titel grundsätzlich in Ordnung und kein Totalausfall oder Schnarchgarant. Unterm Strich bleibts ein beliebiger, aber dennoch ordentlicher Grusel mit handwerklich einwandfreier Aufmachung und symphytischen Darstellern.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Wir

Inhalt

Der Urlaub im Ferienhaus wird für eine gewöhnliche amerikanische Familie bald zu einem echten Albtraum. Eines Abends kreuzen Menschen auf, die Ihnen nicht nur frappierend ähnlich sehen, sondern scheinbar auch sehr eng mit Ihnen verbunden sind…

Fazit

Ich habe „Wir“ zu seinem damaligen Release gesehen und habe mich damals noch gegen eine Besprechung auf dieser Seite entschieden. Nun habe ich mir das Werk am vergangenen Wochenende noch einmal (und weniger müde) zu Gemüte geführt und versuche ein paar Worte zu verfassen.

„Wir“ ist ein Film mit vielen Facetten. Er versucht sich zwar zu erklären, wirft am Ende jedoch weitere Fragen auf und liefert (wenn überhaupt) nur halbwegs schlüssige Interpretationsmöglichkeiten, aber keine vollumfängliche Antworten. Hier hat man dann wiederum die Wahl, Alles als großen Quatsch abzutun – oder sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen und vor allem die gewaltige Bildsprache für sich genauer aufzudröseln.

Regisseur Jordan Peele wollte garantiert wieder etwas provozieren, gleichzeitig aber auch berechtige Kritik an gesellschaftlichen Elementen erreichen. Dabei ging es weniger um bereits abgehandelte Themen wie Rassismus, vielmehr um ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung. Entschuldigt meine wagen Worte – eine Besprechung ohne Spoiler ist hier kaum möglich. Achtet auf Uniformierung, Werkzeuge und die vielen anderen verstecken Details. Es könnten Ansätze für eine mögliche Auflösung sein, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht mit allen Eckpunkten konform gehen wird.

Durch seine interessante und vor allem unvorhersehbare Handlung ist der Streifen erstaunlich packend und trotz ein paar gemächlicher Passagen enorm spannend. Der recht langsame Einstieg galt einer guten Charakterzeichnung, die sich besonders am Ende noch einmal als echter Pluspunkt erweis und Motive der Figuren umso deutlicher vorführen konnte. Hier schließen dich dann plötzlich Kreise und zumindest einige Voraussagen werden bestätigt.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem die hochwertige Inszenierung wusste zu begeistern. Der Film wirkt trotz seiner Eleganz angenehm gruselig und keineswegs seelenlos. Grelle Farben standen im Kontrast zu vielen dunklen Passagen und vor allem der treibende Soundtrack hat es mir angetan. Laut dröhnend, kurz davor zu nerven und dennoch passend zur Situation zugeschnitten. Selten hat eine musikalische Untermauerung so zur Stimmungsbildung beigetragen.

Mit „Wir“ hat Peele einen wirklich innovativen und gedanklich nachhaltigen Kinofilm abgeliefert. Klar befindet sich das gesamte Konstrukt auf Seiten der Glaubwürdigkeit irgendwo auf wackeligen Beinen – doch sofern man sich darauf einlassen kann, wird man das Werk nicht mehr so schnell vergessen. Dieser Regisseur macht mit seinen Projekten einfach Lust auf Mehr und dieses Streifen gehört in die gut sortierte Filmsammlung!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Phantoms

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Um Ihre Schwester aus dem rauen Klima der Großstadt zu lösen, holt Ärztin Jennifer Pailey die junge Lisa mit raus aufs Land. Sie fahren in der verschlafene Städtchen Snowfield, welches bei deren Ankunft irgendwie ruhiger als sonst scheint. Die Einwohner sind verschwunden und irgendetwas seltsames liegt in der Luft…

Fazit

„Phantoms“ ist wahrlich ein kleines „Phänomen“. Vor einigen Jahren habe ich dem Titel „nur“ eine 6 von 10 vergeben, muss mich aber nun endlich einmal geringfügig korrigieren. In unerwartet regelmäßigen Abständen landet der Streifen im Abspielgerät und jedes Mal fasziniert mich die interessante Grundgeschichte und die dichte Umsetzung aufs Neue.

Einst habe ich bemängelt, dass die Macher viel Potential auf der Strecke liegen ließen und das ist so noch immer korrekt. Man hätte richtig viel aus der Thematik ausholen können, doch mittlerweile scheine ich mich innerlich mit dem Gebotenen abgefunden zu haben und ärgere mich gar nicht mehr so sehr wie damals darüber auf. Der Film glänzt immerhin mit einer packenden Atmosphäre, die sich bereits nach wenigen Minuten ausbreitet und bis zum bitteren Ende gebannt am Schirm verweilen lässt – fragwürdige inhaltliche Umsetzung hin oder her.

Das Gebotene war trotz wiederholter Sichtung enorm spannend und bot daneben auch Raum für eigene Interpretationsmöglichkeiten bezüglich seiner Handlung. Man konnte sich nicht nur gut in die ordentlich agierenden Darsteller (u.A. Ben Affleck, Liev Schreiber) hineindenken, sondern eigene Theorien zu gezeigten oder zumindest angesprochenen Ereignissen aufstellen. Sicherlich ging es hier zuweilen arg oberflächlich zur Sache, doch immerhin kam dies der Kurzweil nur zu Gute. Man diskutierte seine gefällige Prämisse nicht kaputt, verlor sich nicht in unnötigen Details und behielt einen soliden „Flow“ bei.

Egal was aber passierte: es wurde nie langweilig und das war auch gut so. Die unterschiedlichen Etappen der Handlung fühlten sich dabei auch erzählerisch anders an – man könnte manchmal meinen, dass verschiedene Autoren am Werk gewesen waren (was wohl nicht der Fall war). Das mag manchmal ein wenig hakelig ineinandergreifen, hat aber insgesamt doch halbwegs gut gepasst. Sorry für diese wage Aussage – wie immer versuche ich so wenig wie möglich zu spoilern.

„Phantoms“ hätte sicherlich weitaus besser performen können, doch ehrlich gesagt hätte es mir auch schlichtweg an Ideen für eine andere Ausführung vieler Elemente gefehlt. Der Film mag in seiner finalen Form nicht in allen Bereichen rund laufen, macht aber dennoch enorm Spaß und besaß eine überragende Atmosphäre, die mich total triggert und jedes mal abzuholen vermag. Ich mag die Story, die düstere Grundstimmung und sehe mittlerweile über kleine Unebenheiten locker hinweg. Man weiß nun einfach was man bekommt – und das war nüchtern gesagt gar nicht mal so übel. Meine Empfehlung für Fantasy-Fans!

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem

Inhalt

Sowohl die Ratte Splinter, als auch vier Schildkröten kamen dereinst mit einer merkwürdigen Substanz in Berührung und mutierten zu menschenähnlichen Wesen. So gut wie möglich versuchte der Nager seine Schützlinge vor der Außenwelt zu behüten und stets in der Kanalisation zu behalten, doch irgendwann wollen die Teenager hinaus und Abenteuer erleben…

Fazit

Optisch hat mich in letzter Zeit kein Titel so weggehauen wie dieser. Den Machern gelang eine interessante Kombination aus klassischen Zeichentrick und moderner Computeranimation, die allein schon eine Sichtung rechtfertigt. Erfreulich allerdings auch, dass sich hinter der exquisiten technischen Fassade ein äußerst unterhaltsamer Titel mit hohem Spaßfaktor befand.

Wer die „Turtles“ kennt, findet sich schnell zurecht und wird bekannte Dinge problemlos wiedererkennen. Im Kern wird hier noch einmal die Ursprungsgeschichte der Mutanten erzählt und so auch eine potentiell neue Zielgruppe mit ins Boot geholt. Wer nun jedoch denkt, es könnte hierdurch auch langweilig werden – der irrt. Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und hatte dank der technisch überragenden Inszenierung absolut kein Problem mit der erneuten Erzählung einer seit kleinauf bekannten Geschichte beizuwohnen – zumal sie in Details und in Ausstattungsqualität schon ein wenig vom Vertrauten abwich.

Action und ruhigere Passagen hielten sich prima die Wage. Man nahm sich ausreichend Zeit, um Charaktere und Hintergründe zu erläutern, mischte aber immer wieder Humor oder flotte Handkantengefechte ein. Die Mischung war prima und kein Part wirkte unausgewogen. Das Werk fühlte sich stellenweise sogar tiefgründig an, ohne dabei beim Unterhaltungswert einzubüßen oder vielleicht für das jüngere Publikum nervig zu werden (so denke ich mir das jedenfalls). Man blieb stets am Ball und langweilig wurde es (trotz aller bereits angesprochenen Vertrautheit) nie.

Waren die letzten Realfilme schon okay, hat man hier den Reboot eines bekannten Franchise aber so richtig hinbekommen. Fesselt zu Beginn die interessante Optik, entfaltet sich mit fortscheitender Spielzeit ein mehr als gelungener Inhalt, der alten und neuen Fans ordentlich Spaß bereiten dürfte. Ich kann diese „Hero Turtles“ absolut weiterempfehlen und würde mich sogar über Fortsetzung freuen.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany

Mortal Kombat 1 (Nintendo Switch)

Inhalt

Um den Frieden in der Galaxie zu bewahren, finden regelmäßig Wettkampf-Turniere zwischen der Erde und der „Outerworld“ statt. Diesmal sind Liu Kang und seine Freunde zur Repräsentation der Menschen angetreten und schon bald wird ihnen bewusst, dass nicht alle Gastgeber nach sauberen Regeln spielen…

Gameplay

Zum Gameplay von „Mortal Kombat“ muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Seit knapp 30 Jahren präsentieren uns die Entwickler (mit kleineren Ausnahmen) ein klassisches 2D-Beatem-Up mit hohem Tempo, vergleichsweise heftigem Blutgehalt und berüchtigten End-Attacken.

Bei der 2023er Version hat sich diesbezüglich nicht viel verändert und beispielsweise bei der Story-Kampagne wird die Handlung erneut mit technisch überragenden Videosequenzen erzählt. Hier wird zwar mehr zugeschaut als selbst gespielt, dennoch fesselten die hübsch animierten und erstklassig vertonten Aufnahmen bis zur letzten Minute an den Schirm.

Zwar steht die Reihe in erster Linie für ihre kompromisslose Action, doch verbirgt sich dahinter mittlerweile ein sehr ausgeklügeltes Kampfsystem mit enormen Motivationsfaktor. Sicherlich reizt zunächst das Erlenen der so genannten „Fatalaties“, doch daneben zeichnet sich der Titel durch umfangreiche Kombos und deren perfektes Timing aus.

Zur Wahl stehen viele Figuren, die sich erfreulicherweise sehr unterschiedlich spielen und andere Tastenkombinationen für deren Spezialfähigkeiten aufweisen. Bewusst verzichte ich auf die exakte Angabe der Anzahl Recken – schließlich kann man nicht nur unzählige Figuren freischalten, sondern die Entwickler liefern wohl auch regelmäßig neue Recken per DLC nach.

Spielzeit

Die Spielzeit lässt sich bei einem solchen Titel nur schwer beziffern. Ich kann sagen, dass ich die Kampagne in rund 5 bis 6 Stunden bewältigt habe, jedoch noch unzählige Tage in kurzweiligen Gefechten gegen Computer oder Freundin verbringen werde. Neben den klassischen Mann-gegen-Mann Duellen, gibt es auch ein paar andere Modi, beispielsweise wo man seinen Streiter über eine Art von Spielbrett bewegt und Goodies für die nächsten Kämpfe einsammelt.

Präsentation

Zwar leiden die Videos unter starker Komprimierung, dennoch sind sie an für sich in herausragender Qualität und würden sogar als eigenständiger Animationsfilm gut rüberkommen. Beim eigentlichen Kampfgeschehen gibt es bei der Switch-Version jedoch stärkere Abstriche als zunächst angenommen. Die Optik wirkt unscharf, ruckelig und stellenweise recht arm an Details.

Die deutsche Vertonung war ausgezeichnet und behielt viele Witze und Anspielungen bei. Die Abmischung an sich war ebenfalls hervorragend und ließ das Heimkino beben. In den Kämpfen jedoch reduzierte sich das Ganze auf ein paar Dialoge, Schlaggeräusche und etwas „gezwitscher“ im Hintergrund.

Positiv

  • flottes und motivierendes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • viele Charaktere, Moves, Kombos, Fatalaties, etc.
  • Figuren spielen sich spürbar unterschiedlich
  • kurzweilige Story-Kampange mit überragenden Video-Sequenzen
  • tolle Vertonung
  • viel Witz & Charme

Neutral

  • Wiederspielwert der Kampange nicht allzu hoch
  • Geschichte der Kampange eher so lala

Negativ

  • technische Einschränkungen der Switch-Version

Die Switch-Version (Stand 25.09.2023)

Mit grafischen Abstrichen gegenüber den leistungsstarken Mitbewerbern war zu rechnen, doch Optik und vor allem die Performance lassen hier enorm zu wünschen übrig. Gegenüber der großartigen Zwischensequenzen macht sich die Grafik nicht nur wegen ihren niedrigen Details, sondern vor allem wegen ihrer enormen Unschärfe negativ bemerkbar.

Stellenweise ruckelt das Geschehen auch ordentlich vor sich hin und einige Kombos werden hierdurch fast zu einem Glücksspiel. Haare, Umhänge oder Waffen bleiben hier und da mal im Bild hängen und schweben lustig vor sich hin, verdecken zuweilen die Sicht. Abgerundet wird das Ganze mit ewig langen Ladezeiten – die sich für mein Empfinden allerdings gegenüber den ersten Starts mittlerweile etwas verkürzt haben (ohne dazwischen Updates eingespielt zu haben).

Fazit

Ich habe mich (leider) für die Switch-Version entschieden, weil ich das mobile Gekloppe für die Mittagspause eigentlich recht charmant empfand und durch den „Stand-by“-Modus immer schnell eintauchen könnte – was theoretisch alles richtig ist und auch irgendwie funktioniert. Bei diesem Titel macht sich die betagte Hardware jedenfalls unangenehm bemerkbar und ich kann diese Version somit nur bedingt empfehlen – und trotzdem ist eines meiner Spiele des Jahres dabei herausgekommen!

Das Gameplay ist besser als jemals zuvor und das Üben von perfekten Attacken macht wirklich süchtig. Dank der sauberen Steuerung gehen die Kämpfe prima von der Hand und schnell stellen sich Erfolgserlebnisse ein. Die vielen unterschiedlichen Charaktere spielen sich erfreulich individuell und überhaupt hat mir deren stellenweise leicht verändertes Design recht gut gefallen. Alles wirkt frisch und dennoch angenehm vertraut.

Die Kampagne war diesmal wieder fantastisch und besaß innerhalb ihrer kinoreifen Filmschnipsel einen vortrefflichen Humor mit viel Augenzwingern und unzähligen Referenzen. Man konnte das Pad bis zum Abspann nicht mehr aus der Hand legen und saß mit breitem Grinsen vor dem Abspann. Man wußte dabei, dass man hier (ähnlich wie bei „Call of Duty“) eigentlich nur ein Tutorial gespielt hat und weitere Spielspaß-Stunden im Modul stecken.

Wer klassischere 2D-Prügler mag und mit den gewohnten Härten keine Probleme hat, sollte im wahrten Sinne des Wortes einfach zuschlagen. Greift allerdings zu einer Variante für die anderen Konsolen – denn für die kastrierte Switch-Fassung muss man schon etwas leidensfähig sein. Wie dem aber auch hier: in „MK“ steckt enorm viel und Genre-Fans werden sich hier über Wochen oder gar Monate austoben können.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

Ad Infinitum (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wird und sich dann plötzlich in einer gewaltigen Villa wiederfindet. Beim Versuch die dort verschlossen Türen zu öffnen, findet er sich immer wieder in den Schützengräben wieder…

Gameplay

„Ad Infinitum“ bietet zwar ein ungewöhnliches Setting, ist im Grunde aber ein typisches Horror-Adventure im Stil von „Outlast“ und Konsorten. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und neben den Erkunden und dem Einsammeln von Gegenständen, gibt es immer wieder kleine Knobelaufgaben oder beklemmende Schleicheinlagen.

Diese spielten sich zwar nicht allzu aufregend, standen zum Glück aber auch nicht im Hauptfokus. Anhand von Schriftstücken und hervorragenden „Vorlesern“ wurde eine interessante Geschichte über eine fragwürdige Familie erzählt – zu der unsere Figur jedoch auch gehörte.

Das Spiel lebt – im Gegensatz zu manchen Mitstreitern – nicht von Jumpscares, sondern seiner einzigartigen Stimmung, die grade in den Schützengräbern oder Trümmern von Stätten doch etwas ganz besonders ausstrahlte. Das Setting war vergleichsweise frisch, der eigentliche Horror aufgrund seiner wahren (und greifbaren) Hintergründe sehr real.

Spielzeit

Rund 5 bis 6 Stunden habe ich im Albtraum des Ersten Weltkriegs verbracht und dabei wirklich viel an Schriftstücken studiert und die bedrohliche Lage mit Headset auf mich wirken lassen.

Präsentation

Grafisch befindet sich die deutsche Produktion auf einem hohen Level. Die Umgebungen waren detailreich gestaltet und toll ausgeleuchtet. Alles wirkte angenehm realistisch, selbst die Figuren wirkten nicht wie Fremdkörper.

Loben muss man ebenfalls die tolle Synchronisation, sowie den stimmigen Soundtrack. Man konnte die Geräusche stets perfekt orten und der Puls begann durch unheimliche Geräusche oder hektische Instrumentaleinlagen zu schlagen.

Positiv

  • hochwertige Präsentation
  • ungewöhnliches Setting
  • gute Atmosphäre

Neutral

  • relativ eintöniges Gameplay
  • recht gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • nicht alle Schriftstücke vertont

Negativ

  • Steuerung manchmal hakelig
  • Schleich-Passagen eher so lala

Fazit

Optik und Setting verdienen zwar großes Lob, doch unterm Strich hat mir das Spiel nur „ganz okay“ gefallen. Mit rund 5 bis 6 Stunden war die Spielzeit zwar nicht sonderlich lang, aber manchmal fühlte sich das Gebotene trotz ausgezeichneter Atmosphäre etwas langwierig an. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider manchmal auch etwas gruseliger und aufregender. Wenigstens stimmte das Finale nach so manch frustrieneder Passage wieder versöhnlich und so drücke ich nochmal ein Auge zu. So oder so – die Programmierer gehören unterstützt und bei Gelegenheit werde ich mir auch noch die physische Version für die Playstation 5 ins Regal stellen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Nacon/RealDecisions

Blue Beetle

Inhalt

Per Zufall gerät Jaime in Berührung mit einem mysteriösen Skarabäus, der sogleich in seinen Körper schlüpft und ihn mit einem mächtigen Anzug ausstattet. Noch weiß der junge Mann die Gabe nicht so recht zu kontrollieren, doch ein Rüstungskonzern wird schon bald auf den ihn aufmerksam und möchte die vermeintliche Waffe in seine Gewalt bringen…

Fazit

Ich weiß nicht genau, wie es meinen Lesern geht – aber ich bin in Sachen Comicadaptionen eigentlich noch recht übersättigt und trotzdem habe ich einen Blick auf „Blue Beetle“ gewagt. Im ersten Moment geht es hier zwar um eine bisher noch nicht präsentierte Hauptfigur, doch bei genauerer Betrachtung handelte es sich lediglich um eine weitere „Origin“-Story, die weder inhaltlich noch technisch besonders hervorstechen konnte.

Die Geschichte war simpel und ähnelt der von „Spider-Man“ und Konsorten sehr frappierend. Auch hier wird ein junger Mann mit Superkräften (okay, diesmal einem Anzug) bestückt und muss sich gegen richtig fiese Widersacher behaupten. Soweit so bekannt und leider auch wenig innovativ. Alles geht seinen gewohnten Gang und hält keinerlei Überraschungen parat. Hier und da kracht es ein wenig und das Ende deckte sich ebenfalls mit unseren Erwartungen.

Wahrscheinlich waren sich die Macher den genannten Umständen bewusst und haben deshalb dafür gesorgt, dass der Titel immerhin mit Humor und weitestgehend symphytischen Darstellern glänzen konnte. Obwohl es insgesamt wenig Neues gab, konnte das Geschehen großenteils mit Kurzweil überzeugen und sogar für kleinere Lacher sorgen. Zwar hat man es bei Zeichnung der Figuren ein Quäntchen übertrieben, doch möglicherweise war dies auch der (mir leider völlig unbekannten) Vorlage geschuldet.

Wie dem aber auch sei: es wurde nicht Langweilig und dies war die Hauptsache. Es schepperte zwar nicht immer auf dem Schirm, doch selbst die ruhigeren Momente waren launig erzählt und ließen uns am Ball bleiben. Man konnte das Hirn ausschalten und wurde zu keiner Zeit mit unnötig komplexen Sachverhalten belästigt und auch die klar definierten Grenzen zwischen Gut und Böse sorgten für problemloses „Wegschauen“ ohne tiefgreifende Denkbemühungen.

Die Darsteller waren allesamt symphytisch und erledigten ihren Job ohne nennenswerte Mängel. Klar waren die Charaktere vielleicht etwas klischeehaft in Szene gesetzt (Kleidung, Sprachstil, etc.), aber irgendwie war dies dem lockeren Umgangston angemessen und damit garantiert so gewollt. Besonders hat mir aber Susan Sarandon, die mit über 70 Jahren hier noch einmal als Bösewicht in Erscheinung trat.

In seinen guten Momenten unterhielt „Blue Beetle“ trotz aller Mankos ganz vorzüglich und am Ende kann es hierdurch nur eine relativ milde Bewertung geben. Auch wenn Alles schon dutzende Male zu sehen war, hat hier das Zusammenspiel aller Komponenten prima funktioniert und man durfte sich entspannt zurücklehnen, die tollen Effekte genießen und vor allem dem mächtig krachenden Sound lauschen. Mit den passenden (niedrigen) Erwartungen also ein recht unterhaltsames Werk für Genrefans und unerwartet beachtliches Popcornkino für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

Talk to Me

Inhalt

Eine merkwürdige Skulptur ermöglicht die Kommunikationen mit Geistern und rasch breitet sich in Mias Freundeskreis ein regelrechter Hype nach kurzen Tripps zum Jenseits aus. Zunächst hält sie die verteilten Handyvideos für Fakes, doch dann versucht sie selbst Kontakt zu den Toten aufzunehmen und wird direkt eines Besseren belehrt…

Fazit

„Talk to Me“ galt als einer der Horrorfilm-Tipps des Jahres und deshalb war eine Sichtung für mich eigentlich absolut unausweichlich. Erwartet habe ich trotzdem nicht besonders viel, serviert wurde aber tatsächlich ein rundum gut gemachter Streifen mit einigen beklemmenden Momenten.

Gerne lobe ich effiziente Produktionen, zu der sich dieser Titel gerne einreihen darf. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln, wurde hier eine hervorragende Grundstimmung erzeugt und bunte CGI-Effekte oder auch reichhaltige Jumpscares wurden keineswegs vermisst. Mit wenigen Locations, einer überschaubaren Anzahl an Darstellern und einer schlichtweg interessanten Prämisse hielt man durchwegs bei Laune und konnte dabei sogar prima auf Blutfontänen verzichten.

Es gab zwar ein oder zwei vergleichsweise heftige Einlagen, aber die Macher haben es hierbei nicht übertrieben und setzten eher auf den Schock-Effekt, denn auf das unbedingte Darstellen von roher Gewalt. Überdies drehte die – jederzeit hervorragend platzierte – Kamera zur richtigen Zeit ab und der Rest der Szene fand ausschließlich im Kopf des Betrachters statt. Positiv erwähnen möchte ich auch die hervorragende Arbeit der Maskenbildner, die ein paar extrem schaurige Fratzen umgesetzt haben.

Die recht unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich und ohne Makel erledigt. Zwar waren deren Aktionen nicht immer zu hundertprozentig nachvollziehbar, doch lag dies wohl eher an den Autoren, statt an ihrer Darbietung an sich. Immerhin konnte man sich – soweit es die schräge Story zugelassen hat – problemlos in deren Lagen hineindenken und prima mit ihnen fiebern. Die Technik hat Abseits der ausgezeichneten Kameraarbeit einen hochwertigen Eindruck hinterlassen und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Der gesamte Look war hochwertig, die Schnitte selbst in dramatischeren Situationen nicht zu hektisch und der Soundtrack schön atmosphärisch.

Im ausgelutschten Horror-Genre sind echte Innovationen eher selten und da war es umso erfreulicher, dass sich „Talk to Me“ doch einigermaßen frisch und spannend anfühlte. Man hatte zwar stets das Gefühl, das Meiste vielleicht irgendwo schon einmal gesehen zu haben – und dennoch hat man das Gezeigte in dieser Konstellation noch nicht erlebt. Wer stimmungsvolle Gruselfilme mag, liegt hier goldrichtig und darf gerne mal reinschauen. Echtes Pflichtprogramm ists in meinen Augen nicht, aber auf jeden Fall macht man hier nichts verkehrt.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Rhea M – Es begann ohne Warnung

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Im Jahre 1987 befindet sich die Erde für einige Zeit in der Umlaufbahn eines mysteriösen Kometen, der sich sonderbar auf unsere Infrastruktur auswirkt. So greifen elektrische Geräte plötzlich ihre Besitzer an oder Autos mutieren selbstständig zu tödlichen Waffen. Inmitten des Chaos versuchen ein paar Besucher eines Dinners irgendwie am Leben zu bleiben…

Fazit

Filmadaptionen der Werke von King sind keine Seltenheit und von daher eigentlich auch nichts wirklich Besonders. Bei „Rhea M“ (oder „Maximum Overdrive“ im passenderen Original) beließ es der Autor allerdings nicht nur bei einem gewohnten Gastauftritt, sondern nahm auch direkt auf dem Regiestuhl platz. Oftmals kritisierte er seine Umsetzungen und nun musste er sich selbst beweisen.

Wie es die Inhaltsangabe bereits vermuten lässt, setzt der Horrormeister diesmal nicht auf schaurige Albtraumwesen oder menschliche Abgründe, präsentiert uns hier unverblümten Trash mit witzigen Ideen und zumindest auch theoretisch hohem Spaßfaktor. Richtige Highlights waren zwar rar gesät, aber immerhin wurde die Kurzweil hier weitestgehend groß geschrieben. Es gab ein paar kleinere Längen, doch insgesamt blieb das bunte Treiben jederzeit anschaubar und hielt ein gewisses Niveau mit ordentlichem B- oder besser gesagt C-Movie Charme bei.

Die Handlung war natürlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrte jedweder Glaubwürdigkeit, wirkte sich aber nicht negativ auf meiner Kritik aus. Manchmal muss man sich einfach einer wilden Geschichte hingeben und dank seiner bereits erwähnten Kurzweil (und einigen kleinen Splattereinlagen) war das entspannte Zurücklehnen sowieso kein Thema. Die Darsteller machten ihre Sache allesamt ganz annehmbar, machten zuweilen aber auch eine etwas zu strenge Mine zum eher weniger ernsten Spiel.

Technisch gab sich der Streifen solide und ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen. Er besaß den Look typischer 80iger Jahre Produktionen und passte damit freilich auch zu den unzähligen anderen Werken, die aus der Feder des Künstlers stammten und in Filmform abgeliefert wurden. Die Effekte bestanden aus solider Handarbeit und gingen in Ordnung. Erwähnenswert (und teilweise auch auf Covern und Plakaten ausgewiesen) wäre noch der Soundtrack, den ACDC zum Geschehen beigesteuert hat.

Wir haben schon viele Verfilmungen von King-Vorlagen gesehen und „Rhea M“ wartet mit einer der abgedrehtesten und vielleicht auch schwachsinnigsten Prämissen auf, doch regiert hier glücklicherweise die gute Laune – was zumindest in weiten Teilen über diverse Mankos hinwegschauen lässt. Unterm Strich also ein typischer Streifen für Zwischendurch, der das Hirn nie überanstrengt und für ein paar mehr oder weniger gute, unfreiwillige Lacher sorgt.

6/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Terrifier

Inhalt

Es ist Halloween und zwei Damen wollen vor dem nach Hause gehen nur noch einen kleinen Happen essen. In einem Pizzaladen treffen sie auf einen seltsamen Clown, der nicht grade positiv auf deren Scherze und Handyfotos zu reagieren scheint und ihnen kurz darauf am Wagen auflauert…

Fazit

In einigen Kreisen hat sich die „Terrifier“-Reihe zu einem kleinen Geheimtipp gemausert und bis zu einem gewissen Punkt kann ich dies auch durchaus verstehen. Die Figur des stummen Killer-Clowns ist schon irgendwie kultig und der derbe Härtegrad weiß zu gefallen – am Rest jedoch da scheiden sich die Geister bzw. Kritiker zurecht.

Eine Geschichte war vorhanden, allerdings mehr schemenhaft und alibimäßig, statt tiefgründig oder gar mit satirischen Untertönen gespickt. Man schuf einen Rahmen, bei dem die handwerklich nett gemachten Splattereffekte ihre Bühnen fanden und das war im Grunde auch gar nicht mal so verkehrt gedacht – wäre das Ganze dann immerhin entsprechend kurzweiliger ausgefallen.

Über weite Teile plätschert das Treiben nämlich langweilig vor sich hin und ließ immer wieder das Interesse verlieren. Es gab zwar abseits der Gewaltspitzen auch ein paar spannende Momente (z.B. wie unser Bösewicht zum ersten Mal im Dinner auftaucht und mit den Mädels „kommuniziert“), doch diese waren leider Mangelware und konnten das Gesamtresultat aus meiner Sicht nicht retten und machten die Mängel im Storytellung umso offenkundiger.

Der Clown wurde ganz nett gespielt, der Rest der eher unbekannten Truppe hat seine Sache so lala erledigt. Nicht nur optisch, auch von den Darstellern bewegten wir uns hier auf bestenfalls gehobenem Amateur-Niveau und das sollte dem Betrachter bereits im Vorfeld klar sein. Für mich ist dies jedoch nicht schlimm, habe ich ja ein Faible für solche Produktionen und kann vielleicht auch deshalb die netten Effekte etwas höher als Andere einstufen.

Nichts gegen unkomplizierte Splatterstreifen für Zwischendurch, aber dann bitte mit weniger Leerlauf und höherem Tempo. „Terrifier“ bot mit Hauptfigur und hübschen Masken die richtigen Ansätze, stelle sich durch seine langatmige Inszenierung aber selbst ein Bein. Zu selten zauberten mir die Macher ein Grinsen ins Gesicht und zu oft habe ich genervt die Augen verrollt. Anspruch und komplexe Sachverhalte wurden sicherlich nicht erwartet – ein wenig mehr Leichtgängigkeit dagegen schon. Unterm Strich also was für Genrefans, die vielleicht tatsächlich auf ihre Kosten kommen könnten. Ich muss hier passen und vergebe die Punkte hauptsächlich für die ansprechende Handwerksarbeit der Effektkünstler.

4/10

Fotocopyright: Tiberius Film

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