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Schlagwort: Fantasy (Seite 1 von 46)

Blood & Sinners

Inhalt

Die Südstaaten in den 1930iger Jahren. Die schwarzen Zwillingsbrüder Smoke und Stack tauchen nach sieben Jahren Abstinenz wieder in ihrer alten Heimat auf und haben große Pläne im Gepäck. Abseits der Großstadt möchten sie nun einen kleinen Club auf dem Land eröffnen, sich mit lokalen Musikern von der Konkurrenz abheben. Die geplante Einweihungsfeier entwickelt sich jedoch zu einem blutigen Desaster…

Fazit

Völlig ohne Vorkenntnis bin ich an dieses Werk heran gegangen und wurde mehr als positiv überrascht. Auch in diesem kleinen Review werde ich nichts über den Kern der Handlung verraten und bitte bei Interesse diesen auch nicht per Suchmaschine ausfindig zu machen. Fernab davon bot das Werk enorme Schauwerte, die auch mit Offenbarung des Plots nichts von ihrer Stärke verloren haben.

Bereits nach wenigen Minuten hat mich „Sinners“ gepackt und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken gelassen. Die beeindruckenden und wunderschönen Aufnahmen folgten einer eigenen Dynamik und nahmen uns mit auf eine cineastische Reise, die ihresgleichen suchte. Die zum Teil im IMAX-Format präsentierten Bilder waren atemberaubend, der Zuschauer sah sich kaum an unglaublich detaillierten Landschaften und perfekter Farbgebung satt. Dazu kam ein Soundtrack, der das Geschehen künstlerisch noch weiter abrundete und einen kräftigen Sog mitentwickelte.

Hinter dieser eindrucksvollen Fassade war zum Glück aber auch ein extrem launiger Kern zu finden, weshalb es an diesem Streifen eigentlich wenig zu mäkeln gab. Kritisieren könnte man den eher simplen Twist, der in einigen Momenten ungeniert bei bereits zum Kult avancierten Mitbewerben abschaute, doch durch seine außergewöhnliche audiovisuelle Gestaltung dann wiederum genügend Eigenständigkeit und somit ein völlig andres Seherlebnis an den Tag legte.

Der kleinen Überlänge und der inhaltlich wenig komplexen Tiefe zum Trotze, gab es hier keinerlei Durchhänger und stets vorhandene Spannung. Das brillante Spiel aller Akteure fesselte mit interessanten Dialogen oder kuriosen Aktionen an den Schirm, gaben der Langeweile in knapp 2,5 Stunden keine Chance. Selbst beim Abspann blieb man am Ball und wurde (Marvel hat es ja salonfähig gemacht) noch mit einer kleinen, aber feinen Zusatzszene belohnt.

Michael B. Jorden gefiel in seiner mysteriös angelegten Doppelrolle und gab die Hintergründe seiner Figuren erst nach und nach preis. Dies erhöhte noch einmal die Aufmerksamkeit beim Zuschauer und hielt uns stets bei der Stange. Dazu gesellten sich aber auch eine Riege weiterer hochklassiger Darsteller (u.A. Hailee Steinfeld, Wunmi Mosaku, Omar Benson Miller oder Delroy Lindo), die allesamt ihren Teil zum Gelingen beitrugen. Erwähnt sei hier auch ausnahmsweise die wirklich gelungene deutsche Vertonung, die mit markanten und mit tiefen Bass getränkten Stimmen so richtig „kernig“ daher kam.

Die knappe Hälfte des (Kino-)Jahres ist fast vorbei und neben dem unerwartet spaßigen „Lilo & Stich“ hat mir dieses Meisterwerk oftmals den Atem verschlagen. Lassen wir mal die kürzliche Sichtung von „Brazil“ außen vor, so hat mich in den letzten Jahren kein Film mit seiner genialen Inszenierung und seiner stimmigen Geschichte so von sich überzeugt wie dieser. Sicherlich gab die Handlung gar nicht so viel her und das unausweichliche Finale folgte altbekannten Mustern – doch das Gesamtergebnis war einfach zum Niederknien!

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Fountain of Youth

Inhalt

Der Schatzsucher und Kunstdieb Luke benötigt die Hilfe seiner Schwester. Gemeinsam sollen sie für einen todkranken Mann den „Brunnen der ewigen Jugend“ finden und im Gegenzug reichlich entlohnt werden…

Fazit

Durch einen Podcast bin ich erst auf diesen Streifen aufmerksam geworden – und kann mich nach der gestrigen Sichtung auch leider deren eher negativen Tenor anschließen. „Fountain of Youth“ besaß durchaus gute Ansätze, doch auf halber Strecke ging dem bunten Treiben dennoch gehörig die Luft aus.

Der Streifen klaute ungeniert bei anderen Mitbewerben, was ich ihm allerdings gar nicht mal sonderlich negativ auslegen würde. In guten Momenten erinnerte das Werk angenehm an „Das Vermächtnis der Tempelritter“ oder gar den Genreprimus „Indiana Jones“ – ohne jedoch deren Klasse zu erreichen. Dabei konnten Optik, Soundtrack und vor allem die Effekte auf ganzer Linie überzeugen. Man sah dem Film ein gewisses Budget an, doch eine gewisse Seelenlosigkeit war hier wohl auch nicht zu verleugnen.

Die Darsteller spulten Ihr Standardprogramm herunter und die Handlung hakte gewissenhaft eine Checkliste ab. Wilde Verfolgungsjagden durch London und Gefechte auf Schifffracks klangen zunächst verlockend und waren auch ansprechend inszeniert – im Gesamtbild jedoch fühlte sich das Ganze wie eine sinnfreie Aneinanderreihung von netten Szenen an, bei denen insgesamt kein spannendes Resultat herausgekommen ist.

Zwischen den furiosen Abschnitten wurden hier stets mit viel zu langen und zum Teil extrem nichtigen Dialogen gelangweilt. Man verzettelte sich in unbedeutsamen Konversationen und wenig humoristischen Einlagen mit nervigen Standardsprüchen. Die Akteure blieben blas und präsentierten Charaktere voller Klischees – die bei all den langatmigen Reden wiederum zu wenig von ihren Hintergründen preis gaben.

Bei „Fountain of Youth“ handelte sich um eine Auftragsarbeit, was dem Ergebnis zu jeder Zeit leider anzusehen war. Guy Ritchie konnte mit hübschen Actionszenen punkten, ließ ansonsten aber vor allem seine Bissigkeit und Tiefgründigkeit bei der Charakterzeichnung missen. Der Streifen ist familientaugliche Unterhaltung, aber unterm Strich eben auch ziemlich mittelprächtig. Für einen verregneten Sonntag-Nachmittag (wie in meinem Fall) okay, aber ansonsten nicht großartig der Rede wert.

Fotocopyright: Apple

Brazil

Inhalt

Dank eines kleinen Fehlers einer großen Behörde kommt der falsche Mann ums Leben. Dem kleinen Angestellten Sam wird nun die Ehre zu Teil der Familie eine Entschuldigung zu entrichten und trifft auf dem Besuch auf die Frau seiner Träume…

Fazit

Wer mich kennt oder meine Seite hier aufmerksam verfolgt – der weiß, dass Brazil bereits seit etlichen Jahren mein absoluter Lieblingsfilm ist und bereits mit ein paar Besprechungen (im Archiv) behandelt wurde. Die Sichtung am gestrigen Abend möchte ich jedoch noch einmal zu einem kleinen Update nutzen.

Mit „Brazil“ hat Terry Gilliam ein Meisterwerk erschaffen, welches auch heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Die Handlung war tiefgründig, verrückt und auf seine Art einfach wunderschön. Dies beruhte natürlich auf einer meisterhaften Inszenierung, die mit klassischen, handgemachten Effekten und einem brillanten Cast so richtig ins Auge stach.

Die Welt von „Brazil“ war extrem bizarr, aber in sich absolut stimmig und ein wahres Fest für die Sinne. Das Auge sah sich an Details am satt und bei jeder Sichtung erwarten uns neue Kleinigkeiten, die man zuvor nicht wahrgenommen hat. Angefangen bei unscheinbaren Plakaten im Hintergrund, bis zu Dialogen, die doppelte Böden erst nach mehrfacher Bearbeitung im Kopf offenbarten.

„Brazil“ ist voller Sozialkritik und wurde bei seiner Veröffentlichung auch zurecht aufs Korn genommen bzw. von mehreren Stellen einfach nicht verstanden – was bei uns beispielsweise eine 18er Freigabe als Resultat bekam. Heute ist das Werk frei ab 12 und mit seinen vielen Fingerzeigen sicherlich kein Feind der Demokratie, vielmehr eine gelungene Überspitzung selbiger, wenn Freiheiten abhanden gebracht werden.

Für Sam hätte ich mir keine idealere Besetzung als Jonathan Pryce vorstellen können, doch auch der Rest vom Cast (u.A. Robert De Niro, Bob Hoskins oder Monty Python- Kollege Michael Palin) wussten zu gefallen. Die Charakterdarsteller füllten ihre jeweilige Rolle mit Bravour aus und schufen ebenfalls kultverdächtige Figuren.

Optisch mag „Brazil“ für aktuelle Sehgewohnheiten ein wenig altbacken werden, doch für mich gehört der „Spielzeug-Look“ irgendwo dazu und macht das Ergebnis erst rund. Gepaart mit einer spannenden, obgleich nicht einfachen Geschichte, einem genialen Cast und einem ohrwurmverdächtigen Soundtrack präsentiert sich hier ein zeitloser Klassiker, der in keiner ernsthaften Filmsammlung fehlen sollte und schon lange kein Geheimtipp mehr sein dürfte. Durchhalten lohnt sich hier auf jeden Fall und beim tragischen Finale regiert die Gänsehaut – egal, wie oft man dieses Meisterwerk nun schon gesehen hat.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Lilo und Stitch

Inhalt

Einem missglückten Experiment gelingt die Flucht auf die Erde. Hier wird das Wesen von der kleinen Lilo aus dem Tierheim geholt und sofort als besten Freund ins Herz geschlossen. Allerdings haben seine Häscher die Fährte aufgenommen und jagen die Beiden…

Fazit

Realumsetzungen on Zeichentrickfilmen sind immer ein zweischneidiges Schwert. Manchmal gelingt das Kunststück, manchmal wird eine etablierte Marke so richtig gegen die Wand gefahren. Nach beispielsweise Arielle und einigen anderen Konsorten waren die Vorbehalte (zu recht) sehr hoch, doch hier hat das renommierte Studio zum Glück ordentlich abgeliefert – auch wenn man dabei stets auf „Nummer sicher“ ging.

Auch ohne die Vorlage wirklich zu kennen, hatte ich hier meinen Spaß. Der Film bot eine nette und nicht weiter gesellschaftskritische Story, punktete vielmehr mit einer symphytischen und jederzeit angenehm kurzweiligen Umsetzung. Die Chemie aller Darsteller (inkl. unseren CGI-Figuren) hat wunderbar gepasst und ordentlich Stimmung verbreitet. Man konnte ihnen jederzeit freudig zuschauen und in regelmäßigen Abständen auch mit ihnen Schmunzeln.

Optisch hat man sich eng an die bekannten Charaktere aus dem Zeichentrick gehalten. Nicht nur der Wiedererkennungswert, auch die Qualität deren Animationen (sofern es sich um künstlich generierte Figuren handelte) war sehr hoch. Das Gesamtbild war harmonisch und die fremden Wesen fühlten sich nicht so krass nach Fremdkörpern an, wie es in anderen Produktionen leider oftmals der Fall war.

Die Darsteller waren durch die Bank weg grandios. Natürlich stach besonders die kleine Lilo (gespielt von Maia Kealoha) hervor, doch auch der restliche Cast war prima und wuchs schnell ans Herz. Es tat auch gut, mal wieder Tia Carrere in einer kleinen Nebenrolle zu erblicken.

Größtes Manko war eigentlich nur gradlinige die Handlung – wobei dies Meckern auf hohem Niveau darstellt. Die Geschichte war eben sehr familientauglich und setzte gekonnt auf Emotionen, was hier allerdings stets hervorragend funktioniert und nicht für Abwertung in irgendeiner Form gesorgt hat. Komplexe Wendungen oder Dergleichen hatte man ehrlich gesagt nicht erwartet und das geschmeidige Pacing ließ gar nicht über simples Storytelling nachdenken.

Gemecker über simple Handlung, Gradlinigkeit und erwartetem Finale hin oder her. Die reale Umsetzung von „Lilo und Stitch“ gehört für mich zu den besseren Vertretern seiner Gattung und hat eine durchwegs unterhaltsame Zeit bereitet. Ich habe mich tatsächlich zu keiner Sekunde gelangweilt, oft gelacht und mich trotz aller Berechenbarkeit emotional toll auf die liebenswerten Figuren einstellen können. Dieser Titel wird definitiv irgendwann (auf Disc) in die Sammlung wandern!

Fotocopyright: Disney

Until Dawn

Inhalt

Die Suche nach der vermissten Schwester führt Clover und ihre Freunde zu einem merkwürdigen Anwesen im Wald. Die Zeit scheint hier irgendwie still zu stehen und ein geheimnisvoller Killer hat es wohl obendrein auch noch auf die Truppe abgesehen…

Fazit

Das Spiel habe ich trotz aller simplen Mechaniken geliebt und dreimal auf unterschiedlichen Plattformen (Playstation 4, Playstation 5, PC) durchgespielt. Die Freude über eine filmische Adaption war groß und die Karten für das Kino fast im gleichen Atemzug vorbestellt – doch leichte Bedenken im Anbetracht vieler unterdurchschnittlicher Umsetzungen von Videospielen dennoch vorhanden.

Mit Uncharted haben es die Studios von Sony bewiesen, doch mit „Until Dawn“ nunmehr nicht mehr so ganz mitgehalten. Man hat trotz grundlegend neuer Handlung zwar einige bekannte Elemente aus der Vorlage einflechten können, aber der erhoffte „Wohlfühl“-Effekt blieb aufgrund vieler Ungereimtheiten und kleineren Längen leider aus.

Die neuartige Geschichte unterschied sich zwar vom Spiel, brachte aber eine gar nicht mal so originelle Prämisse mit sich und wirkte hierdurch immer ein wenig bemüht. Zwar bot die Zeitschleifen-Methodik Raum für kreative und derbe Splattermomente, dennoch wollte der Funken darin nicht immer überspringen. Zwischen den witzigen Momenten gab es einfach zu viele Längen und geradezu unbedeutsame Dialogfetzen zu erleben.

In seinen starken Momenten erinnerte das Geschehen zudem mehr an „Silent Hill“, denn an seine ursprünglichen Wurzeln. Möglicherweise lag dies aber auch am mangelnden Grusel, der durch die bereits erwähnten Splattereffekte und deren überzogenen Machart kaum noch zu vernehmen war. Stellenweise grenzte das Gebotene an eine Persiflage und war kaum noch ernst zu nehmen – bis auf das zuweilen recht schöne Art-Design, welches eben mehr von der verlassenen Stadt Silent Hill, statt von geheimnisvollen Waldhütten zu bieten hatte.

Darsteller und Inszenierung gingen in Ordnung. Der eher unbekannte Cast hat seine Sache absolut zufriedenstellend erledigt, auch wenn es hier (abgesehen von Peter Stormare in einer spieleähnlichen Nebenrolle) keine markanten Gesichter zu vermelden gab. Die Effekte waren technisch ebenfalls solide, obwohl man hier und da die Zuhilfenahme von Computern nicht verleugnen konnte. Immerhin wirkten die krasseren Passagen dann auch nicht mehr ganz so wild, eher ein bisschen lustig oder eben wie aus einem Videospiel entliehen.

Kein Hit, aber auch kein Totalausfall. Neben vielen missglückten Umsetzungen von bekannten Games gehört „Until Dawn“ sicherlich nicht zu den schlechtesten seiner Art und bot ein paar heitere Eindrücke, die zumindest kurzzeitig im Gedächtnis bleiben können. Für einen halbwegs unterhaltsamen Streamingabend ist hier selbst für unkundige Zuschauer bestens gesorgt, für den Gang ins Kino wird hier aber definitiv zu wenig geboten.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Krull

Inhalt

Am Tage der Vermählung von Prinzessin Lyssa und Prinz Colwyn fallen die Slayers über das Land her, hinterlassen Schutt und Asche. Colwyn überlebt und macht sich auf die Suche nach seiner Angetrauten, doch im Anbetracht des täglichen Wechsels des Standortes der „schwarzen Festung“ scheint das gar nicht so einfach…

Fazit

Perfekt gibt es nicht, aber „Krull“ ist zumindest filmtechnisch verdammt nah dran. Der Streifen bietet in allen Bereichen verdammt viel und ist aus meiner Sicht damals völlig zu Unrecht gefloppt und heute bei Weitem nicht so populär, wie er es eigentlich verdient hätte.

Zwar reißt die Story keine Bäume aus dem Boden, aber das war gar nicht schlimm. Die simple „Prinz rettet Prinzessin“-Handlung wurde mit fantasievollen Ideen, tollen Charakteren, sagenhaften Kostümdesign und einem grandiosen Soundtrack auf ein völlig neues Level gehoben und dazu passend nicht minder eindrucksvoll inszeniert.

„Krull“ nimmt den Zuschauer mit auf eine höchst unterhaltsame und absolut unvergessliche Reise, die sich tatsächlich für immer ins Gedächtnis einbrennt. Sei es das Auftreiben des berühmten Klingenschwertes, dem Besuch beim Orakel, der Wanderung durch den Treibsand, das Besuchen der „Spinnenfrau“ oder dem Besteigen der schwarzen Festung. Man fühlt sich tatsächlich wie auf einer langen Odyssey mit vielen Herausforderungen und erschlagenden Eindrücken. Das Auge sah sich kaum satt und der Spannungsbogen blieb stets ganz oben.

„Krull“ mag grundsätzlich familientauglich sein, doch aus heutiger Sicht waren einige Momente schon recht gruselig. Die Slayers „zerplatzten“ schön eklig und die Wanderszene mit dem Gestaltenwandler war schon recht krass. Möglicherweise bekommen die Kids beim Abschnitt mit der Spinne auch kleinere Alpträume. Nichtsdestotrotz wurde alles genial ins richtige Licht gerückt und kurzweilig präsentiert.

Die Effekte mögen aus heutiger Sicht großenteils angestaubt wirken, dem Spaß tut dies aber keinen Abbruch. Man spürt dennoch die damalige Liebe zum Detail und vor allem die Mühen beim Aufbau von echten Kulissen und handgemachten Illusionen. Das Artdesign war leicht trashig, aber irgendwie super und stets auf einem gewissen Niveau. Der Soundtrack von James Horner ging unter die Haut und schwirrt auch beim Schreiben des Reviews noch in meinem Kopf.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht, wobei hier auch ein kleines Augenmerk auf damals eher unbekannte Gesichter, wie das von Liam Neeson gerichtet werden sollen. Jeder trug seinen Teil zum Gelingen bei und war Mosaik in einem Bild mit prächtiger Immersion. Jede noch so winzige Nebenfigur hat hier zum Gesamtkonzept gepasst, das eher düster angehauchte Treiben durchaus aufzulockern geschafft – ohne dabei den Grundtenor ins Lächerliche zu ziehen.

„Krull“ mit Werken wie „Star Wars“ zu vergleichen fällt mir schwer. Außer dem klaren Trennen von „Gut“ und „Böse“ zeigen sich wenige Parallelen und das Setting ist auch vollkommen anders. „Krull“ mag viel bei klassischen Märchen abschauen, machte aber unterm Strich weitestgehend sein eigenes Ding und überzeugte dabei auf ganzer Linie. Für mich gehört dieser Streifen seit Kindheitstagen zum Besten, was das Genre zu bieten hat und die Scheibe landet Jahr für Jahr regelmäßig im Abspielgerät. Meisterwerk.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Das Todesduell der Shaolin

Inhalt

Asien im 16. Jahrhundert. Die Lage zwischen Japan und China ist angespannt und so werden regelmäßig Wettkämpfe zur Klärung der Machtverhältnisse ausgetragen. Japan setzt auf brutale Ninja-Kämpfer, während China einen hintergangenen Mönch ins Rennen schickt…

Fazit

Das Cover (ich habe die Variante mit einer entblößten Dame) und die Altersfreigabe (FSK ab 18) suggerierten mir zwar einen Film der härteren (und evtl. auch freizügigeren) Gangart, doch enttäuscht war das eher im normalen Rahmen befindliche Ergebnis auf keinen Fall.

Schon ab der ersten Minute holt uns das Werk mit seiner charmanten, obgleich sehr trashigen Weise ab. Die Produktion wirkt zuweilen älter, als sie eigentlich ist – sorgt mit rauschigem Look und witziger Synchro aber schnell für Atmosphäre und lässt Genrefans genüsslich mit der Zunge schnalzen.

Die ebenfalls inhaltlich nicht unbedingt ausgefeilten Dialoge wurden zum Glück ebenso rasch mit sagenhaft coolen Akrobatik-Einlagen in den Hintergrund gedrückt – und spätestens hier blieb dann kein Auge trocken. Die Darsteller flogen wild an Seilen umher und beharkten sich mit aberwitzigen Attacken, die jedem Manga zur Ehre reichen.

Die Choreografieren waren wirklich gut und ließen bereits deutliche Parallelen zu späteren Werken des Regisseurs (u.A. „A Chinese Ghost Story“) erkennen. Seinerzeit müssen die „Tanzeinlagen“ schon äußerst aufwendig inszeniert worden sein – grade das Finale mit dem Schwertkampf an einem Felsen schaut noch immer ziemlich beeindruckend aus.

Ich kenne unzählige Filme aus dem asiatischen Bereich, doch „Das Todesduell der Shaolin“ war mir über Jahre nur von seinem Namen ein Begriff. Am Wochenende ist das Teil für schmales Geld (2 Euro vom Flohmarkt) dann endlich mal in die Sammlung gewandert und ich hatte bei der sofort folgenden Sichtung so richtig meinen Spaß. Der Streifen bietet all das, was Genrefans von solchen Produktionen erwarten und macht aus seiner äußerst trashigen Weise auch bis zur letzten Minute keinen Hehl. Genrefans bekommen hier eine echte Perle, während Außenstehende sicherlich mit dem Kopf schütteln und keine Pflicht zum Anschauen verspüren werden.

Fotocopyright: Eyecatcher

Wolverine: Weg des Kriegers

Inhalt

Im Zweiten Weltkrieg rettete Logan einst einem japanischen Soldaten das Leben. Dieser bittet ihn heute am Sterbebett um einen letzten Besuch und um den Schutz seiner Tochter. Eine andere Familie möchte mit allen Mitteln sein Imperium übernehmen und geht dabei gnadenlos über Leichen…

Fazit

„Wolverine: Weg des Kriegers“ erschien zu einer Zeit, in der ich Comicverfilmungen etwas überdrüssig war und so habe ich damals auf eine Sichtung verzichtet. Als ich letztens jedoch vor einem anderen Film über den Trailer gestolpert bin, hat mich irgendwie die Motivation gepackt und als das Teil dann auch für einen schlappen Euro einen Tag später auf dem Flohmarkt lag, konnte ich nicht widerstehen.

„Der Weg eines Kriegers“ erzählt ein eigene Geschichte um die Kultfigur von Wolverine und erfordert keine Kenntnis der anderen Filme der Reihe bzw. den originalen X-Men-Adaptionen. Die Handlung ging dabei soweit in Ordnung und bot ein paar nette Wendungen – hin und wieder wurde sie jedoch etwas zu überkomplex erzählt. Man hätte sich durch eine straightere Weise das Leben wesentlich einfacher gestalten können, aber das war kein echter Showstopper.

Kleine Probleme gab es beim Pacing. Während die Action wirklich super choreografiert und audiovisuell ein echtes Fest für die Sinne war, gab es dazwischen leider immer wieder kleine Längen. Das ging sogar soweit, dass sich sogar direkt unmittelbar nach den Gefechten echte Durchhänger auftaten und das Gesamtniveau somit ruckartig hin und her schleuderten. Zum Glück überwogen hier aber die rasanteren Passagen und ließen uns stets am Ball bleiben.

Hugh Jackman hat seine Paraderolle erneut gut ausgelebt und auch beim Rest des überwiegend asiatisch bestückten Casts gab es nichts zu Mäkeln. Die durchaus bekannten Gesichter haben prima zu ihren Figuren gepasst, einen glaubwürdigen und gefälligen Touch verliehen. Die erstklassige Optik habe ich ja bereits erwähnt, beim Sound sei noch eine tolle Surround-Abmischung extra hervorzuheben. Das Heimkino kam stellenweise richtig schön ins Wanken und die Stimmen waren endlich mal wieder super verständlich abgemischt.

Eine starke Technik und sehenswerte Kampfszenen trösten über eine „okaye“ Handlung mit kleineren Durchhängern hinweg. „Weg des Kriegers“ macht unterm Strich wenig verkehrt und dürfte Genrefreunden alles erhoffte auf den Bildschirm bringen.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

The Bayou

Inhalt

Um die Asche ihres verstorbenen Bruder in angemessener Umgebung zu verstreuen, macht sich eine junge Dame auf einen Tripp durchs halbe Land. Da Geld Mangelware ist, setzt sie beim Flug über ein großflächiges Sumpfgebiet leider auf die falsche Reisegruppe, die alsbald mit einer Bruchlandung und ohne Flugschreiber im Nirgendwo landet. Als wäre dies nicht schlimm genug, treiben sich dort aggressive Alligatoren herum…

Fazit

Bei der Handlung erfand „The Bayou“ das Rad nicht neu und auch beim Rest wird eher konservative, leidliche Unterhaltung geboten. Nach einem launigen und durchaus vielversprechenden Auftakt plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und kam dann nie mehr so recht in Fahrt. Irgendwann (und nach langer Durststrecke) tauchten dann irgendwann auch mal die auf dem Cover prominent platzierten Alligatoren auf, doch so richtig munter wurde es trotz nunmehr etwas visueller Panik leider nicht.

Obwohl der Streifen eine recht hochwertige Optik besaß, gab es stets einen faden Beigeschmack. Die geleckten Bilder wirkten teilweise schon wie eine Produktion für eine Streaming-Plattform – die heute mit der passenden Hardware und fähigen Leuten gar nicht mal so billig rüber kommen. Dem entsprachen dann aber auch die Effekte, die nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die boshaften Viecher tauchten nicht nur vergleichsweise spät auf, sondern bekamen auch wenig Bühne spendiert. Da sahen sie zwar nicht ganz so schlecht aus, mehr Leinwand-Präsenz wäre trotzdem schön gewesen.

Der Cast bestand aus unbekannten Gesichtern, was sicherlich anfangs für leichte Enttäuschung sorgte, dann aber schnell in den Hintergrund gerückt ist. Die überwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache im gegeben Rahmen äußerst solide erledigt und gab keinen echten Grund zur Klage – irgendwie hatte man das Geschehen schon recht früh abgehakt und keine Überraschungen mehr erwartet. Selbst deren Synchronisation ging voll in Ordnung – vielleicht weil ich auch hier wesentlich Schlimmeres erwartet hatte.

Die Zeit von „Creature-Filmen“ ist scheinbar noch nicht vorbei und aufgeputschte Alligatoren noch immer (oder wieder) ein Thema. Während Technik und Darsteller in Ordnung gingen, war mir der Rest zu unspektakulär, austauschbar und leider auch ein bisschen langweilig. Ich hatte meine Mühe aufmerksam zu bleiben und hätte den drögen Mittelteil am liebsten übersprungen – um dann beim Finale wenigstens ein bisschen nette (aber auch keineswegs überragende) Action zu erleben. Unterm Strich wahrlich kein hervorstechender Genrebeitrag.

Fotocopyright: LEONINE

Thunderbolts

Inhalt

Die Avengers sind Geschichte und die Welt lechzt nach neuen Helden. Eine findige CIA-Direktorin setzt dabei auf eine Kreation aus dem Labor, die mit ihren Kräften alle bisherigen Ikonen locker in den Schatten stellt. Schnell gerät allerdings eine Gruppe ehemaliger Agenten hinter die zwielichtigen Absichten der Dame und beschließt dem gefährlichen Treiben ein Ende zu setzen…

Fazit

Nachdem zuletzt eher Mittelmaß aus dem Hause Marvel zu begutachten war, gab es recht positive Kritiken zu „Thunderbolts“. Mein Interesse war da natürlich schnell geweckt, doch am Ende ging es enttäuscht (und ziemlich müde) aus dem Kino heraus.

Die Idee mit „Anti-Helden“ war zwar nicht unbedingt neu, lieferte dennoch einen spannenden Ansatz – den die Macher allerdings nur mäßig spannend in Szene gesetzt haben. Der Film plätscherte über weite Teile vor sich hin, benötigte von Beginn an recht lang, um überhaupt etwas in Fahrt zu kommen. Es gab zwar launige Kloppereien, dazwischen leider immer mal wieder Leerläufe.

Die Dialoge waren dabei überwiegend bemüht und nur selten witzig – obwohl die Chemie der unterschiedlichen Charaktere durchaus gut gepasst hat und man sich auf die schrägen Figuren gerne eingelassen hat. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt zufriedenstellend erledigt, auch wenn die Drahtzieren in Form von Julia Louis-Dreyfus im Vergleich zum bunten Rest etwas blas erschien.

Bei den Actionszenen wurde ein guter Kompromiss aus hübsch choreografierten Gefechten und Familientauglichkeit gefunden. Die Kamera hat sich bei deftigeren Momenten immer abgedreht, viele Dinge der Fantasie des Zuschauers überlassen – was ich so eigentlich ganz okay fand. Sichtbare Kopfschüsse wurden dann wiederum mit ein paar lockeren Sprüchen abgemildert und ließen uns nicht erschrecken, FSK12 war gerettet.

Von einer weiteren Enttäuschung würde ich jetzt nicht sprechen, doch das Gelbe vom Ei ist auch „Thunderbolts“ nicht geworden. Sicherlich gebe ich dem Titel im Heimkino eine erneute Chance, aber am eher mittelprächtigen Eindruck wird sich auch hier wohl wenig verändert. Wer Bock auf Marvel hat und mal was Anderes sehen will, darf hier gerne mal reinschauen – wobei der Release im Stream wahrscheinlich auch nicht lange auf sich warten lässt und hierfür vollkommen ausreicht.

Fotocopyright: Disney

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