Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eigentlich sind Debbie und Pete ein glückliches Paar. Sie haben geregelte Jobs, zwei tolle Kindern und wohnen in einem großen Haus. Leider naht deren vierzigster Geburtstag und die innere Uhr spielt total verrückt. Plötzlich werden viele Dinge aus ihrem Leben in Frage gestellt und die allgemeine Unzufriedenheit wächst. Nun gilt es diese Probleme in den Griff zu bekommen – und am besten noch, bevor die große gemeinsame Geburtstagsparty steigt…

Fazit

Auch wenn ich im Allgemeinen nicht so der Komödienfan bin, habe ich Titel wie „Wie beim ersten Mal“ oder „Jungfrau (40), männlich, sucht… “ doch arg in mein Herz geschlossen und kann über diese Art von Humor herzhaft lachen. Mit „Immer Ärger mit 40“ blieb sich Regisseur Judd Apatow dann glücklicherweise selbst treu und lieferte uns trotz leichter Überlänge erneut einen echt kurzweilen Spaß mit unerwarteten Tiefgang ab.

Obgleich viele Gags zunächst anzüglich anmuten, schämt man sich hier nicht fremd. Vielmehr fragt man sich überhaupt, ob hier eine Komödie oder gar ein Spiegel der Gesellschaft vorliegt. Es werden durchaus ein paar tabu-behaftete Themen angesprochen, dabei aber stets mit Gespür und viel Fingerspitzengefühl vorgegangen. Man erkennt sich selbst in vielen Momenten wieder und lacht dann quasi über sein eigenes Ego.

Paul Rudd und Leslie Mann haben sich perfekt ergänzt und allein mit deren Mimik oftmals für Lacher gesorgt. Ihre gespielte Beziehung fühlte sich jederzeit >echt< an, machte das Abtauchen im Geschehen somit sehr einfach und problemlos. Sie und ihre Kollegen verkörperten Menschen aus dem wahren Leben und sorgten für hohen Widererkennungswert sogar zu realen Personen aus dem eigenen Umfeld. Jede noch so kleine Nebenfigur machte Spaß und trug ihren Teil zum runden Gesamtbild bei.

Die Handlung war trotz mancher Spitzen insgesamt recht authentisch – was letztlich auch eine gewisse Greifbarkeit und einen gewissen Reiz ausmachte. Man konnte der Geschichte jederzeit prima folgen und die Entscheidungen der Charaktere voll und ganz verstehen. Witzige Einlagen wechselten sich gekonnt mit ernsteren Dingen ab, wobei der Fokus klar auf den lustigen Momenten lag. Kritische Töne wurden angeschnitten und herzhaft ironisch abgehandelt, den Erzählfluss störte es nie.

Technisch gab es nichts zu bemängeln. Klare und helle Bilder wurden mit eingängigen Musikstücken unterlegt und hoben die Laune. Die Atmosphäre war jederzeit warm und herzlich, auch wenn es mal etwa dramatischer zuging. Die Schnitte waren ebenfalls entspannt und nie zu hektisch, brachten das ehe ruhige Geschehen nie aus dem Tritt.

Bei Komödien bin ich immer vorsichtig und wenn sie dann auch noch Überlänge aufweisen eigentlich umso mehr. Nach dem Trailer zu „Immer Ärger mit 40“ war ich aber guter Dinge und wurde letztlich vom kompletten Ergebnis nicht enttäuscht. Der kurzweilige Verlauf punktete und der Humor traf voll und ganz meinen Nerv. Die Zeit verging fast wie im Flug und ich erinnere mich selbst Tage nach der Sichtung noch an viele kultverdächtige Momente. Wer solche Art von Komödien mag, sollte unbedingt mal reinschauen – wie ich es in regelmäßigen Abständen auch weiterhin tun werden.

8/10

Fotocopyright: Studiocanal