Inhalt

Dank eines ehemaligen Richters, konnte die Polizei einen mutmaßlichen Frauenentführer festnehmen und zum Verhör geleiten. Während der Inhaftierte allerdings bei seinen Aussagen schweigt und auf geistig verwirrt plädiert, rennt den Beamten die Zeit davon…

Fazit

Die Kritiken von „Nomis“ könnten unterschiedlicher kaum ausfallen und die Wahrheit liegt letztlich irgendwo dazwischen. Jubeln konnte ich höchstens bei der hochkarätigen Besetzung, etwas enttäuscht bin ich über den Verlauf der Geschichte und dem eigentlich gut gedachten Twist am Ende.

Zwar siedelten die Macher das Geschehen in der heutigen Zeit an und orientierten sich an halbwegs aktuellen Dingen (Kennenlernen über das Internet), aber im Kern blieb die Handlung recht altbacken und schon dutzende Male erlebt. Es gab hierbei stets eine durchgehende Grundspannung, doch so richtig zu packen wusste das Treiben allerdings nie. Man wollte inmitten der prominenten und geschätzten Gesichter so gerne tiefer versinken, doch die suboptimale Erzählweise verhinderte dies gekonnt.

Immer wieder gab es kleinere Längen und die Spannungskurve blieb nicht konstant oben. Man nahm uns zwar immer wieder an die Hand und machte den roten Faden sichtbar, doch durchgehend packend war der Film leider nicht und die Aufmerksamkeit wollte oft zum Handy wandern. Spätestens beim Finale jedoch spaltete man dann die Gemüter und sorgte wohl letztlich für die enorm unterschiedlichen Bewertungen. Die Idee an sich war recht nett, aber ehrlicherweise auch nicht vollkommen neu und irgendwie absehbar. Ich möchte nicht sagen, dass man mit zu offenen Karten gespielt hat, dennoch war der präsentierte Abschluss einfach nur eine logische Schlussfolgerung – sofern man nicht komplett an übernatürliche Elemente gedacht hat.

Der Cast war letztlich noch das größte Highlight – wobei die namhaften Akteure wie Henry Cavill, Stanley Tucci oder Sir Ben Kingsley ein wenig hinter deren Potential blieben und bestenfalls ein solides Standardprogramm ablieferten. Sicherlich mag ein Kingsley nicht unbedingt immer für enorm geniale Titel stehen (wobei ich seine Beteiligung bei Boll und Konsorten recht bemerkenswert finde), aber zumindest beim Rest wäre ich fast automatisch von einem besseren Streifen ausgegangen. Immerhin war die Inszenierung hochwertig und gab keinen Grund zur Klage. Die Bilder waren klar, die Effekte in Ordnung und der Soundtrack angenehm unauffällig.

„Nomis“ ist kein Totalausfall, blieb aber hinter den persönlichen Erwartungen – die schon allein wegen seiner herausragenden Besetzungen recht weit oben angesetzt waren. Unterm Strich gab es zwar durch und durch solide Thrillerkost, doch auch über deren Ausgang lässt sich vortrefflich streiten. Ich wurde jedenfalls ganz okay bei Laune gehalten, bin aber froh diesen Film im bestehenden Prime-Abo gesehen und nicht extra Geld dafür investiert zu haben.

5,5/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES