Inhalt
Die Fotografie-begeisterte Bird bekommt von einem Freund eine alte Kamera geschenkt und ist sofort in das Teil verliebt. Als sie jedoch bemerkt, dass die damit abgelichteten Personen nach kurzer Zeit versterben, muss sie den mysteriösen Umständen dringend auf den Grund gehen…
Fazit
Ehrlich gesagt waren die Erwartungen an „Polaroid“ eher verhalten und letztlich war dies auch genau richtig. Die Macher lieferten uns hier solide Grusel-Unterhaltung, bereicherten das dicht besetzte Genre aber um keine neuen Ideen oder gar eine neue Referenz.
Der Streifen besaß ein ordentliches Pacing, war überwiegend ruhig, aber keineswegs langweilig. Man nahm sich trotz kompakter Spielzeit ausreichend Zeit um seine wichtigsten Charaktere vorzustellen und deren Motivationen begreifbar zu machen, ansonsten ging die eigentliche Story recht kurzweilig voran.
Der allgemeine Twist ließ bereits im Vorfeld übernatürliche Einflüsse erahnen und von daher wusste man direkt, woran man hier ist. Man sollte also nicht nach Logik oder einer normalen Begründung suchen – den gruseligen Plot einfach mal so hinnehmen und sich nicht daran stören – dann klappts auch wirklich mit der unbeschwerten Unterhaltung.
Die Shock-Effekte waren größtenteils vorhersehbar, dennoch handwerklich gut in Szene gesetzt und die erzeugte Stimmung durchwegs angenehm. Gestört hat mich da eher die extrem schlechte Tonabmischung, bei der ich zum Verstehen der leisen Dialoge meine Soundbar doppelt so laut aufdrehen musste – was die restlichen Geräusche dann natürlich viel zu laut rüberkommen ließ. Habe ich so schon lange nicht mehr erlebt.
Genrefreunde mit entsprechenden Erwartungen machen hier nichts falsch. „Polaroid“ ist sicherlich kein Highlight, aber ein netter kleiner (und relativ kurzer) Zeitvertreib. Seinen Twist hat er zwar bei der Konkurrenz abgeschaut und nur minimal angepasst, doch das Ergebnis stimmt dank ordentlichen Unterhaltungsfaktor auf jeden Fall. Wer Interesse und überdies ein Prime-Abo zur Hand hat, darf gerne mal reinschauen. Hofft nicht auf einen Knaller, lasst euch einfach nett „berieseln“.
6/10
Fotocopyright: Alive
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