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Henk Rogers ist nicht nur selbst Programmierer, sondern auch Herausgeber von lizensierten Computerspielen. Als ihm eines Tages das in der Sowjetunion entwickelte „Tetris“ über den Weg läuft, ist er sofort hin und weg. Er beschließt bei seiner Bank einen größeren Kredit aufzunehmen und diesen Ausnahmetitel in der weiten Welt bekannt zu machen…

Fazit

Umsetzungen beliebter Computerspiele sind inzwischen keine Seltenheit mehr – doch als ich zum ersten Mal von der Adaption von „Tetris“ gehört habe, blickte ich wohl etwas ungläubig drein. Erst beim zweiten Gedankengang kam mir eine mögliche Rahmenhandlung zur Entstehungsgeschichte und nicht über den Inhalt des Spieles selbst in den Sinn – und lag damit auch gar nicht so verkehrt.

Ich muss zugeben, dass der Film schon ein wenig speziell ist und mit seiner Thematik wahrscheinlich nicht Jedermann abholen wird. Man sollte schon ein gewisses Interesse an Videospielen bzw. deren Geschichte mitbringen, sonst greifen einige Randdetails nicht richtig und das Geschehen könnte sich zudem etwas „schleppend“ anfühlen.

„Tetris“ erklärt das Spiel bzw. dessen Programmierung nur am Rande, zeichnet vielmehr die Personen um das Projekt herum und hierdurch entstand eine ungeahnte Dynamik. Der Kampf um die Lizenzen glich einem echten Krimi und in jeder Sekunde wartete ein neuer Stolperstein auf uns, pardon auf die Hauptfigur, die uns Taron Egerton charmant-liebenswert präsentierte. Man blieb gebannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wie sich die Dinge wohl noch weiter entwickeln – obwohl wir ja alle irgendwie das Ergebnis („Tetris“ war beim „GameBoy“ dabei) kennen.

Hin und wieder mochte der Film seine Elemente etwas zu stark schwarz/weiß zeichnen, insbesondere der Blick auf die damalige Sowjetunion. Man zeigte viele Klischees und zumindest Vermutungen über damalige Abläufe auf, aber irgendwie wollte man dies den Machern nicht krumm nehmen. Man blickte wohl sehr amerikanisch auf die Geschehnisse zurück und musste einige Marotten seiner „Feinde“ einfach deutlich herausstellen, vielleicht auch um die Dramatik noch ein wenig zu erhöhen. An der allgemeinen Spannung änderte dies zum Glück aber nichts und unterhalten wurden wir zu jeder Zeit erstklassig.

Ich war selbstverständlich nicht dabei und hadere vielleicht auch bei manchen kleinen Details, aber unterm Strich hat mir dieser Film einen tollen und vor allen ungemein spannenden Einblick in den damaligen Twist um das Kult-Videospiel gegeben. Im Vorfeld hätte ich keine solche Spannung und kein derartiges Mitfiebern erwartet, bin auch eher neutral und ohne größeren Ansprüche an das Werk herangegangen. Anfangs habe ich mich erst über viele kleine „Nerd“-Details gefreut, später wurde ich von der Handlung eingesaugt und saß oftmals mit breitem Grinsen vor dem Schirm. Für das geeignete Publikum also mit Sicherheit ein ganz heißer Tipp!

8/10

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