Inhalt

Seit dem Tod seiner Frau lebt Arzt Juha zurückgezogen und in seiner eigenen Welt. Die Tage verlaufen trostlos vor sich hin und seine kleine Tochter behandelt er äußerst stiefmütterlich obendrein. Als er Bekanntschaft mit Domina Mona und deren ungewöhnlichen Praktiken macht, entfacht so etwas wie ein Funke und neuer Lebensmut in ihm…

Fazit

Die Bezeichnung „Eine Ode an den Schmerz“ trifft es hier wie den berühmten Nagel auf den Kopf. „Dogs Don’t Wear Pants“ war ein äußerst vielschichtiger Film, dessen eigentliche Tiefe und Aussagen sich erst nach der Sichtung so nach und nach in meinem Kopf manifestierten und mich hier in diesem Review zu einer warmen Empfehlung hinreißen lassen.

Der Film beginnt ruhig und nimmt eigentlich nie so richtig an Fahrt auf, packt den Zuschauer mit seiner fast schon hypnotisierenden Art aber ganz unbewusst an die Hand und zieht bis zum bitteren Ende in seinen Bann. Man blieb am Bildschirm kleben und harrte gespannt der Dinge, die da kommen. Die Geschichte mag aus dem Leben gegriffen worden sein, gab sich aber vielleicht auch deshalb so unberechenbar und ansprechend erzählt.

Um ehrlich zu sein, habe ich mir ein wenig mehr Erotik von diesem Titel versprochen, war aber am Ende darum gar nicht böse. Die Bilder waren zuweilen verstörend und alles anderes als sinnlich – erzielten wohl aber nur so die erhoffte Wirkung der Macher. Was sich zunächst seltsam anfühlte, war irgendwo die richtige Entscheidung und gab dem Streifen letztlich so das gewisse Etwas. Abstoßend und anziehend zugleich fesselten die Aufnahmen und blieben noch weit über den Abspann im Gedächtnis.

Die Darsteller haben durch die Bank weg überzeugt und ein tolles Spiel an den Tag gelegt. Sie schafften es, selbst in ungewöhnlichen Outfits oder Situationen nicht lächerlich zu erscheinen und die Gefühlslage ihrer jeweiligen Figur äußerst verständlich rüber zubringen. Man konnte sich prima in deren Lage hineindenken und sich eigene Gedanken zur den gebotenen Umständen zu machen. Alles folgte Mustern, die nach und nach klarer wurden und konsequent verfolgt wurden.

Wem die eher sinnlichen und zahmen Produktionen aus Hollywood zu gewöhnlich und so oberflächlich sind, sollte sich bei diesem finnischen Vertreter einmal genauer umschauen. Er ist kantig und zuweilen ein wenig seltsam, aber ungemein hypnotisch, intelligent und spannend. Für mich ein äußerst empfehlenswerter Einblick in eine fremde und dennoch verständlich präsentierte Welt.

8/10

Das Review-Exemplar wurde freundlicherweise von indeedfilm zur Verfügung gestellt!

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