Inhalt
Der Spieler erwacht mit Handschellen in einem Gefängnis und ergreift sogleich die Flucht. Kaum den Wachen entkommen, fällt er einer anderen Truppe in die Hände – die uns sogleich als Streiter gegen eine Geheimorganisation vereinnahmen will…
Gameplay
„Trepang2“ ist ein schnörkelloser Ego-Shooter, der ungeniert bei der Konkurrenz abschaut und unterm Strich als wohlwollende Hommage an Klassiker wie „F.E.A.R.“ oder „Doom“ anzusehen ist.
Das Gameplay ist so simpel, wie effektiv und stellt die wunderbaren Ballereien deutlich in den Vordergrund. Während die einfach gestrickten Areale zuweilen etwas schlauchartig und vergleichsweise „klein“ wirkten, liegt die Konzentration auf der harten Action, die so ziemlich alles in der letzten Zeit gesehene in den Schatten stellt.
Natürlich könnt Ihr die Feinde mit unterschiedlichen Waffen beharken, sie aber auch durch die Gegend treten, die als Sprungschanze benutzen oder mit coolen Drifts zu Boden schicken. An „Max Payne“ erinnert dabei eine optimale Zeitlupenfunktion, mit denen etwas Übersicht in die stellenweise arg überfrachteten Gefechte gebracht wird. Trotzdem funkelt der Bildschirm oftmals vor Partikeln, Kugeln und bunten Lichteffekten – was zwar nett, aber hin und wieder anstrengend war.
Die Rätsel beschränken sich auf das Aktivieren von Schaltern oder dem Verfolgen von Kabel zum nächsten Stromgenerator. Immerhin gab es auch mal kleine Schleich-Passagen und bei den Endbossen war ein wenig Hirnschmalz und Taktik erforderlich. Es benötigte durchaus mal ein paar Sekunden, bis die Lage klar war.
Spielzeit
Das Spiel ist in Haupt- und Nebenmissionen unterteilt. Nach einem Einsatz landen wir in unserer kleinen Hub-Welt, können dort Kampfübungen durchführen, die Kleidung wechseln oder eben die nächsten Herausforderungen auswählen. Ich habe mich allein auf die Hauptaufgaben konzentriert und habe mich darin in ungefähr 5 bis 6 Stunden zum Abspann durchgeballert.
Präsentation
Optisch war „Trepang“ ein Brett und etwas öde zugleich. Mir hat der sterile, aber relativ edle Look gefallen und auch die Performance (4k und „Epic-Details“) war sauber, doch manchmal wirkte die Architektur etwas inspiriert und langweilige. Partikel- und Lichteffekte waren beeindruckend, viele Assets und Texturen wiederholten sich dagegen oft. Hier war die kleine Teamstärke anzusehen, obwohl die Grafik an sich aber wirklich sehr sehr gut war.
Der Sound beeindruckte mit rockigen Einlagen und glasklarer Sprachausgabe. Besonders die Funksprüche untereinander (mit der eigenen Einheit) oder die der Gegner sorgten für Stimmung und waren quasi geschicktes Storytelling innerhalb des Spieles.
Positiv
- tolle Präsentation
- flottes und launiges Gunplay
- irrwitzige Effekte und Tötungsmöglichkeiten
- stimmige Atmosphäre ala F.E.A.R.
- leichter Einstieg
- simple Steuerung
- fetziger Soundtrack
Neutral
- überschaubare Spielzeit
- durchschnittliche Handlung
Negativ
- hin und wieder arg unübersichtlich
- repetitive Spielelemente
- relativ wenige unterschiedliche Gegnertypen und Assets
Fazit
„Trepang“ hat mich angenehm überrascht. Eigentlich wollte ich nur einen kleinen Lückenfüller bis das bis dato unspielbare „Phantom Liberty“ endlich einen Patch erhält, doch bekommen habe ich eine brachiale Actionkost mit viel Kurzweil und liebevollen Anspielungen auf Genreklassiker.
Was ein kleines Entwicklerteam hier auf die Beine gestellt hat, grenzt schon fast an ein Wunder und ist so sicherlich nicht alle Tage zu erleben. Sicherlich könnte man geringen Umfang und wenig unterschiedliche Modelle kritisieren, doch im Kern ist das eigentliche Spiel eine tolle Hommage an F.E.A.R., Doom und auch Serious Sam geworden – die sich vor allem technisch und vom heftigen Gunplay absolut sehen lassen kann.
Wer auf flotte und atmosphärische Shooter steht, kleinere Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen kann, der sollte die Programmierer unterstützen und zugreifen. Ich fand diesen Titel wirklich großartig und denke, dass seine Spielzeit genau richtig ist und sich so das innovative Kampfsystem so nicht abgenutzt hat.
Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10
Fotocopyright: Trepang Studios / Team17
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