Inhalt

Eines Tages wacht Barbie in ihrem Traumhaus auf und merkt, dass sich etwas verändert hat. Ihr Körper scheint zu altern und nicht mehr so in Form wie einst. Sie beschließt das beschauliche Barbieland zu verlassen und in unserer Welt nach Antworten zu suchen…

Fazit

Für die Einen ein lang erwarteter, für die Anderen ein eher entbehrlicher Titel. Endlich startete das neuste Werk von Greta Gerwig in den Kinos – und allein um Mitreden zu können, musste ich natürlich einen Blick riskieren. Nachdem ich mir keinerlei Trailer angetan und auch keine Inhaltsangaben studiert habe, waren die Erwartungen recht gering. Gehofft habe ich insgeheim auf eine witzige Gesellschaftskritik – richtig viel habe ich am Ende jedoch nicht davon mitgenommen.

Zunächst gefiel die Wahl der Darsteller und die knallbunte Bonbon-Optik, die ein Abtauchen in der bizarren Welt tatsächlich recht einfach gestalteten. Margot Robbie und Ryan Gosling haben sich sehenswert ergänzt und mit ihrem gewollten Overacting hervorragend in ihre bewusst schablonenhaften Rollen gepasst – obskure Gesangs- und Tanzeinlagen inklusive. Das fühlte sich alles irgendwo richtig und passend, obgleich auch wiederrum nicht unbedingt Oscar-verdächtig an. Andere Kritiken haben sich hier überschlagen – für mich sollte man hier die Kirche allerdings im Dorf lassen. Ich glaube, fast jeder Akteur hätte im präsentierten Kontext mit nettem Spiel begeistern können.

So nett Grundidee und passend die Figuren hierzu waren, so sehr habe ich mich nach einer tieferen Aussage gesehnt und bekam keine richtige Antwort hierauf. Klar war der Film durchaus kurzweilig und bot ein paar gelungene Gags, doch unterm Strich war das zu wenig an Substanz. Man sprach oberflächlich ein paar wichtige Dingen an und servierte auch ein paar berechtigte Fakten – doch insgesamt war alles zu harmlos, beliebig und konnte seine vermutlichen Absichten nicht mit voller Wucht zur Schau stellen. Stets habe ich versucht, einen tieferen Sinn hinter allen Dingen zu erkennen, doch entweder habe ich es nicht gerafft, oder die gebotenen Teile gaben es schlichtweg nicht her.

Am Ende halfen Pseudo-Geschwafel und ein paar nette Blicke der mittlerweile gereiften Hauptfigur nicht, um über einen zuweilen leicht zähen und nicht immer lustigen Verlauf hinwegschauen zu können. Mein Highlight waren die kurzen Auftritte von Will Ferrell, der Rest war eher solide Durchschnittware, die trotz lobenswerter Ansätze einfach zu wenig riskierte. Vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen bezüglich Gesellschaftskritik oder allgemeiner Satire an die Sache heran gegangen, doch so kann ich keine Empfehlung geben und werde auf eine erneute Sichtung im Heimkino wohl dankend verzichten wollen. Ich gehöre definitiv nicht zur anvisierten Zielgruppe – und das ist auch in Ordnung so.

5,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)