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Die Welt steht kurz vor einem erneuten Weltkrieg und ein Wettrüsten um neue Technologien beginnt. Die Regierung wendet sich an den renommierten Wissenschaftler Oppenheimer und stellt ihm quasi alle Mittel zur Erschaffung einer ultimativen Waffe zur Verfügung…

Fazit

Über diesen Film wurde im Vorfeld viel berichtet und nicht alle Aussagen oder Kritiken dazu waren in meinen Augen korrekt. Sicherlich dreht es sich hier hauptsächlich um namensgebende die Person „Oppenheimer“, doch die Macher fokussierten sich nicht nur auf sein Privatleben, sondern zeigten genügend Bilder um den Bau seiner vermeintlichen Wunderwaffe und verschafften einen guten Eindruck von der Stimmung zur damaligen Zeit.

In einem Review wurde ein Vergleich zu Oliver Stones „JFK“ gezogen, was ich so uneingeschränkt unterschreiben würde. „Oppenheimer“ ist ebenfalls recht lang (drei Stunden), äußerst politisch, enorm dialoglastig und ähnlich von der Struktur aufgebaut. Wem also das Werk von Stone gefiel, dürfte hier freilich seine Freude haben und trotz vielleicht im Vorfeld bekannten Storyverlauf bestens bei Laune gehalten werden.

Es wird viel geredet und die Laufzeit war nicht von Pappe, aber ich habe mich ehrlich gesagt zu keiner Sekunde gelangweilt und hing an den Lippen der hervorragenden Schauspieler. Natürlich stach Cillian Murphy als Robert Oppenheimer am ehesten hervor, doch der Rest des namhaften Casts (u.A. Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt oder Florence Pugh) machte seine Sache mehr als großartig. Jede kleinste Rolle wurde perfekt und mit Bedacht besetzt, die Harmonie untereinander war jederzeit gegeben.

Der Film bot eine ausgezeichnete Mischung aus reichhaltigen Informationsgehalt und trotzdem vergleichsweise leichtgängiger Unterhaltung. Trotz der vielen Namen und Zeitsprüngen behielt man stets den Überblick, konnte Aussagen und Feststellungen gut einordnen, fühlte sich stets umfassend mitgenommen und stets in der Geschichte >drin<. Man konnte die Emotionen bzw. Gewissensbisse unserer Figuren begreifen und deren Entwicklung im Laufe der Zeit äußerst gut verstehen. Besonders die inneren Konflikte des erst so fanatischen Oppenheimers kamen dank der hervorragenden Erzählung prima zur Geltung.

Die Inszenierung war hochwertig und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Dank IMAX-Aufnahmen variierte der Bildausschnitt mitunter im Sekundentakt, doch das kennen wir bereits aus anderen Werken von Nolan und gehört bei ihm irgendwo dazu. Ansonsten waren die Rückblenden (teils in schwarz-weiß) und Zeitsprünge wie bereits erwähnt sehr übersichtlich und brachen mit einem allzu chronologischen Stil, was zusätzlich für Aufmerksamkeit, aber keineswegs Überlastung sorgte.

Die Erwartungen waren hoch und Nolan hat erneut abgeliefert. „Oppenheimer“ war höchst unterhaltsamer Geschichtsunterricht mit brillanten Darstellern und jeder Menge intelligenter Dialoge und Ansichten. Er fesselte satte drei Stunden vor die Leinwand und überfrachtete den selbst relativ unbedarften Zuschauer nicht. Natürlich ist ein gewisses Interesse an der Grundthematik zum Gelingen nicht verkehrt, dennoch gibt es von mir für alle Filmfreunde eine mehr als heiße Empfehlung für dieses Meisterwerk. Den Gang ins Kino habe ich mir gespart, aber spätestens jetzt daheim mit entsprechenden kleinen Pausen steht der Sichtung nicht mehr im Wege – und dies wird in den nächsten Wochen sicherlich noch einmal der Fall sein!

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH