Inhalt
Ein junger Mann wird festgenommen, flüchtet jedoch von der Wache und treibt sich auf dem Hamburger Kiez herum. Dort trifft er auf allerlei Typen, die ihm zwar Hilfe anbieten, doch im Gegenzug diverse Dinge von ihm verlangen…
Fazit
Per Zufall bin ich über – den mir bis dato unbekannten – „Supermarkt“ gestolpert und wollte dem Titel auch umgehend mal eine Chance geben. Nun ist die Sichtung vorbei, doch ich vermag nicht so recht in Worte zu fassen, was sich mir hier geboten hat.
Der Film ist etwas verworren, verliert nicht immer viele Worte und wirkt mit seiner authentischen Art irgendwie fast wie eine Dokumentation – nur eben mit Laiendarstellern, die zumindest versuchen hin und wieder wie echte Künstler daher zu kommen. Neben sehenswerten Leistungen gabs auch reichlich Potential zum Fremdschämen.
Der Verlauf war überwiegend ruhig und verlangte (nicht zuletzt wegen der stellenweise wenigen Dialoge) etwas Aufmerksamkeit und vor allem Geduld. Das Treiben kam nie so richtig in Fahrt, plätscherte meist vor sich hin. Dies war sicherlich nicht immer uninteressant, leider auch nicht sonderlich packend oder mitreißend. Okay, das Finale war spürbar besser, der Weg dorthin recht beschwerlich.
Die Darstellung von Hamburg war lobenswert. Die Stadt und vor allem das Nachtleben schimmerte nicht so, wie es uns oft verkauft wird und alles wirkte so richtig schön trostlos, fast schon depressiv. Man konnte sich prima in diesem Setting fallen lassen, obgleich man sich bei der Inszenierung eben deutlich mehr Schwung gewünscht hätte.
Erwähnen möchte ich noch kurz die tolle Kameraarbeit und der kernige Soundtrack. Die Darsteller wurden mit zuweilen äußerst interessanten Perspektiven abgelichtet und selbst bei schnelleren Momenten (Flucht vor der Polizei) hielt das Objektiv gut mit. Das hat mir hervorragend gefallen, ebenso die rockige musikalische Begleitung, die gepaart mit den eigenwilligen Bildern für leichte Schauer sorgte.
Ich mag deutsche Filme und tauche auch filmisch gern in zwielichtige Milieus ab, doch mit „Supermarkt“ konnte ich überraschend wenig anfangen. Seine „echte“ Art mag punkten, seine schrullige Atmosphäre ebenfalls – doch sein schleppender und wortkarger Verlauf sorgten für Unmut. Wer sich darauf einlassen kann, darf natürlich ein Blick wagen – für mich blieb das persönliche Highlight einzig die tolle Musik und die saubere Kameratechnik.
5/10
Fotocopyright: Subkultur Entertainment
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