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Ein Amerikaner reist nach Deutschland, um dort seinen nach dem Krieg verschollenen Vater zu finden. Am vermeintlichen Ziel seiner Reise befragt er die Bewohner nach dem G.I. und bekommt keine brauchbaren Informationen. Kurz vor der Resignation jedoch, erkennt ein älterer Herr den Gesuchten und tischt dem Gast eine unglaubliche Geschichte auf…

Fazit

Noch immer darf Jeder über die Person Lovecraft denken, was er möchte. Ich mag seine Werke, verschlinge nachwievor alle Filmumsetzungen und habe sogar die in den letzten Jahren erschienen Computerspiele in mein Herz geschlossen. Als ich seinerzeit ein wenig recherchiert habe und dann über eine deutsche Interpretation von „Die Farbe aus dem All“ gestoßen bin, war ich extrem begeistert – und hier ist nun mein kleines Review dazu.

Zunächst sei gesagt, dass dieser Film sicherlich nicht für Jedermann geeignet ist und spezielle Zielgruppen anspricht. Neben einem Faible für die fantastischen Werke des Autors sollte man nämlich auch Amateuerproduktionen und Kunstobjekten in schwarz/weiß nicht gänzlich abgeneigt sein. Da ich mich für all diese Punkte erwärmen kann, war der Einstieg dann gar nicht mal so schwer und einige technische Überraschungen umso schöner.

Sicherlich war ich am Anfang bezüglich seiner monochronem Inszenierung sehr skeptisch, doch letztlich ist das Konzept hervorragend aufgegangen. Die farblosen Bilder sprechen zu jeder Zeit eine eigene Sprache und verstärken den allseits mysteriösen Grundton immens. Dabei setzen die Macher weniger auf eindeutigen Splatter (der Film ist FSK12!), sondern vielmehr auf eine unbehagliche Atmosphäre, die durch die düsteren Aufnahmen effektiv gesteigert wurde.

Auf dem Schirm passiert überwiegend wenig und trotzdem bleibt man am Ball. Seine famose Unbehaglichkeit lässt den Betrachter niemals von der Leine und letztlich wollte man ja auch nichts verpassen. Man hatte immer das Gefühl, dass in den nächsten Sekunden etwas existenzielles passieren würde und so trotz kleinerer Längen nicht vorspulen zu wollen. Die Geschichte besaß ihre eigene Gangart und auf die musste man sich eben einstellen.

Richtig beeindruckt haben mich die Computereffekte, die ich bei solch gelagerten Produktionen in dieser Qualität überhaupt nicht gewohnt bin. Natürlich hob man sich diese seltenen Glanzpunkte für das Finale auf, hierdurch wirkten sie aber noch sinnvoller eingesetzt. Nach langer „Dürre“ entschädigten diese Momente dann wieder fürs Zuschauen und erfreuten das Herz des Filmliebhabers.

„Die Farbe“ ist kein seichter Film für mal eben Zwischendurch und erst recht nichts fürs das Popcornkino. Er ist – wie Eingangs erwähnt – schlichtweg sehr speziell und wird hierdurch seiner Thematik und meinen Vorstellungen über Leinwand-Adaptionen von Lovecraft sehr gerecht. Wer ähnlich empfindet und sich auf ruhigere, aber dennoch stimmungsgeladene Werke einlassen kann, darf gerne mal reinschauen.

7/10

Fotocopyright: Sphärentor Filmproduktionen – Vu & Roth GbR