Inhalt

Da sich Fürst Dracula für Immobilien in London interessiert, wird eine Überfahrt von Transsilvanien nach England organisiert, er selbst in einer zugenagelten Transportkiste an Board der dafür angeheuerten „Demeter“ gebracht. Als die Matrosen jedoch seine Essens-Ration in Form einer jungen Dame unter Deck entdecken und in ihre Obhut nehmen, wird der Blutsauger sauer und nimmt sich zum Überleben nun ein Crew-Mitglied nach dem Anderen vor…

Fazit

Auf den ersten Blick erschien die Idee von „Die letzte Fahrt der Demeter“ gar nicht mal so übel, doch bei genauerer Betrachtung (und den ersten Minuten im Film selbst) begann das Konstrukt bereits zu bröckeln. Der Zuschauer wusste um den Ausgang der Geschichte und da war im Vorfeld fraglich, wie sehr die Umsetzung dennoch begeistern könnte. Die kurze Antwort: leider nicht allzu sehr.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und hielt insgesamt nur wenige Highlights parat. Meist präsentierte man uns mehr oder weniger tiefgründige Dialoge und immer wieder relativ gleichförmige Abläufe. In der Nacht schlug der Fürst stets beherzt zu, doch erst spät kommt die Crew auf die Inspektion der Ware. Warum man die Kisten nicht bei Tage einmal geöffnet hat erschloss sich mir so wenig, wie das Fernbleiben von Spuren, die zu selbiger hätten führen können. Irgendwie hat sich die Legende des Fürsten auch noch nicht unter den erfahrenen Seemännern herumgesprochen.

Auch wenn die Lage an Board recht bedrohlich war, nahmen sich die Darsteller hin und wieder zu ernst und wirkten mit ihrer Mimik nur bedingt überzeugend. Ich kann nicht genau sagen, was mich gestört hat – jedenfalls konnte ich mich nur bedingt in deren Lage hineindenken und sah ihrem Schicksaal eher etwas teilnahmslos entgegen. Es hat spürbar an Charakter und Sympathie gefehlt, was bei anderen Filmen durchaus ein paar andere Mankos kaschierte für besseres Mitfiebern sorgte.

Positiv war auf jeden Fall die technische Seite. Ich weiß nicht, wie hoch das Budget ausgefallen ist, doch im Anbetracht auf den Verzicht von teuren Stars wird es wahrscheinlich nicht unendlich hoch gewesen sein. Wie dem aber auch sei: die Kulisse wirkte glaubhaft, die Stürme und raue See kam audiovisuell hervorragend rüber. An fühlte sich jederzeit an Board eines großen Schiffes und störte sich nicht an den hierdurch eingeschränkten Kulissen. Dracula an sich war optisch okay, aber nicht überragend dargestellt – hier war das CGI verbesserungswürdig.

Trotz bekannter Prämisse hätte „Die letzte Fahrt der Demeter“ durchaus ordentlich unterhalten können, doch viele langatmige Passagen und Logikprobleme schadeten der Immersion und der Kurzweil. Viele Abschnitte waren einfach zu langweilig, die spannenden und actionreicheren Momente viel zu rar gesät. Der Grusel hat gefehlt und das Blutgehalt hätte im Anbetracht der Thematik gerne noch höher ausfallen dürfen. Unterm Strich zwar kein Totalausfall, aber für mich einfach zu Dröge und uninteressant gemacht. Ich bleibe lieber bei der tollen Verfilmung der original Geschichte von Coppola.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH