Inhalt

Schon lange haben die Behörden den irischen Unterweltboss Frank Costello auf dem Radar. Sie wissen von seinen krummen Geschäften, doch die eindeutigen Beweise blieben bislang aus. Sie beschließen einen frischen Polizeirekruten in dessen Reihen einzuschleusen, doch scheinbar hat dieser genau die selben Pläne und bereits einen hervorragenden Spitzel im Polizeirevier platziert…

Fazit

Das asiatische Original hatte seinerzeit anscheinend nicht nur mich, sondern auch die Produzenten aus der Traumfabrik beeindruckt und kein geringerer als Martin Scorseses zeigte sich dann für das recht prominent besetzte Remake verantwortlich. Die Prämisse der Vorlage wurde selbstverständlich beibehalten, doch dank schummriger amerikanischer Atmosphäre und fetzigem Soundtrack wirkte das Treiben stellenweise völlig anders – auch wenn manche alte Szenen durchaus irgendwo wiederzukennen waren.

Mit seinen knapp 2,5 Stunden nahm sich der Altmeister jedenfalls genügend Zeit, um das Geschehen mit aller notwendigen Tiefe zu erzählen und die Facetten seiner Figuren ausreichend darzustellen. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motive problemlos verstehen. Das Treiben benötigte zwar einige Minuten, um richtig in Fahrt zu kommen, hielt dann aber seine Spannungskurve bis zum bitteren Ende bei.

Die Geschichte hat noch immer sehr gut funktioniert und daran hat der Transfer zu einem anderen Setting nicht geschadet. Obwohl sich der Regisseur bereits für mehrere solcher „Milieu“-Werke verantwortlich zeichnet und seine Handschrift sichtbar war, fühlte sich der Film dennoch irgendwie ein wenig anders an. Mit eigenwilligen Sprüchen und der zuweilen angenehm anpeitschenden Musikuntermalung (u.A. „Dropkick Murphys“) kam eine interessante und launige Stimmung auf.

Neben einem fiesen Nicholson hat vor allem ein noch recht jung wirkender DiCaprio hervorragend gefallen. Er spielte seine Kollegen locker an die Wand, lieferte ein ernstzunehmendes und glaubwürdiges Spiel ab. Er (und Matt Damon) überzeugten jedenfalls weitaus mehr als ein arg übereifrig eingesetzter Wahlberg – von dem ich in leicht abgewandelter Form durchaus gerne mehr gesehen hätte.

Bei Scorseses und der starken Vorlage konnte eigentlich nichts schiefgehen und wir wurden vor fast 20 Jahren auch nicht vom Ergebnis enttäuscht. „Departed“ ist noch immer ein starker Genrefilm, der neben seiner gut geschriebenen Handlung mit großartigen Darstellern und vor allem einer interessanten, irisch-geprägten Grundstimmung überzeugt. Ich liebe solche Filme und kann auch diesen Vertreter allen Interessierten wärmstens an Herz legen.

Fotocopyright: Warner