Filmbesprechungen

Nosferatu

Inhalt

Um ein Immobiliengeschäft perfekt zu machen, muss ein junger Handelsvertreter höchstpersönlich mit den notwendigen Dokumenten nach Transsilvanien reisen. Dort angekommen macht er nicht nur mit der seltsamen Bevölkerung, auch mit seinem noch eigenwilligeren Kunden Graf Orlock Bekanntschaft…

Fazit

Bewertungstechnisch scheiden sich die Geister an diesem Werk und ich war mir mit einer genauen Ziffer auf der Skala recht unschlüssig. Grundsätzlich bin ich offen für anspruchsvollen Grusel mit hypnotisierenden Bildern, leider auch anfällig für schnell aufkeimende Längen und Verständnislosigkeit bei einigen Szenen.

Die Handlung orientierte sich erwartungsgemäß am allseits bekannten Dracula-Mythos und lieferte uns einen Rahmen, der bereits aus anderen Adaptionen bekannt sein dürfte. Innovation gab es hingegen bei der Inszenierung geläufiger Szenen, was den Machern in meinen Augen nicht nahtlos gelang.

Der Kritik des “eher willkürlichen Aneinanderreihens einiger Klischees” muss ich mich hierbei anschließen. Man schien oftmals nur eine Checkliste abzuarbeiten, wobei man hier trotz vertrauerter Elemente mit einigen “neuen” Einfällen wohl etwas Verwirrung stiften wollte. Hier und da taten sich Fragen auf, die bis zum bitteren Ende leider nicht beantwortet wurden.

Die Inszenierung war gelungen. Zwar wirkten das Geschehen nicht immer wie eine teure Hollywoodproduktion, doch passten mitunter etwas “billig” und teils “schmuddelig” gemachten Aufnahmen prima zur Thematik. Stellenweise konnte sich ein gewünschter Hypnose-Effekt einstellen, andererseits gab es wegen der gemächlichen Aufmachen allerdings auch ein paar kleinere Längen.

Dialoge verloren sich oft in Nichtigkeit und manche Szene hätte kürzer ausfallen dürfen. Der Streifen verlor immer wieder an Tempo, wirkte so unbalanciert und manchmal auch gar nicht mehr so recht zielführend ausgerichtet. Der rote Faden ging nur deswegen nicht verloren, weil die Storyline bekannt war und der Zuschauer ziemlich genau um die nächsten Ereignisse wusste – ansonsten wäre das Folgen tatsächlich etwa schwierig geworden.

Ein bisschen Straffung, ein wenig mehr an Action oder zumindest ein paar tiefgreifendere Konversationen oder sich festbrennende Bilder. Der aktuelle “Nosferatu” wandelt sicherlich auf alten Pfaden und bringt sogar ein paar neue Aspekte mit ins altbekannte Treiben, doch der Funke vermag einfach nicht überspringen. Ich fand den Streifen teilweise anstrengend und nicht originell genug, für nochmalige Sichtung im Heimkino besteht kein Interesse. Einige Elemente (wie beispielsweise seine Darsteller und das Kostümdesign) waren echt stark, der Rest nicht überzeugend genug. Persönlich präferiere ich die Verfilmung von 1992, die sich auch heute noch problemlos anschauen lässt und mit ihren eindrucksvollen Momenten wesentlich stärker in den Bann zieht.

5,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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