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Scheinbar hat die junge Mae ihren Traumjob gefunden. Sie heuert bei einem Tech-Unternehmen an, dass seine Mitarbeiter mit allerlei Zuwendungen bei Laune hält, so ein perfektes Arbeitsklima erzeugt. Anfänglich ist alles super, doch mit der Zeit vernachlässigt Mae ihre Familie und lässt sich auf fragwürdige Experimente des Konzerns ein…

Fazit

Mittlerweile habe ich „The Circle“ schon mehrfach gesehen und bin noch immer etwas am Hadern. An und für sich macht der Film nicht unbedingt viel falsch, doch auf der anderen Seite kommt seine Botschaft nicht tiefgreifend genug herüber. Alles wirkt etwas weich gespült und vereinfacht, geht nie dahin, wo es weh tun könnte.

Es mag einem gewissen Popcornfaktor geschuldet sein, dass viele Dinge mit einfachen Worten umschrieben und verständlich visualisiert wurden – und daran lag auch die Krux. Man konnte sich die Auswirkungen moderner Technik auf unsere Gesellschaft bildhaft vorstellen, doch die Konsequenzen kamen nicht allzu drastisch rüber. Man wählte hier ein kleines Beispiel, welchen zumindest ich allerdings nur bedingt folgen und es gar nicht richtig verinnerlichen konnte.

Ansonsten war die Inszenierung weitestgehend stimmig. Man konnte sich zunächst problemlos in die Gefühlswelt von Mae hineindenken und vor allem ihre Überforderung deutlich spüren. Die Distanzierung von der Familie war dagegen schwieriger zu greifen, doch immerhin versuchte man dies halbwegs plausibel zu begründen – was in meinen Augen allerdings nicht ganz so optimal gelang. Mae war zu Beginn noch eine zu kleine Nummer, von der man nicht unbedingt einen solchen Arbeitseifer erwartet hätte.

Tom Hanks mag grundsätzlich ein begnadeter Darsteller sein, doch für die Rolle des Tech-Bosses hat ein wenig Charisma gefehlt. Er konnte seine Ideen zwar gut präsentieren, doch das Feuer in seinen Augen war einfach nicht vorhanden. Da der Fokus sowieso mehr auf Watson lag, war dies zu verschmerzen und sie konnte immerhin mit kleineren Highlight-Momenten aufwarten.

Von der Realität mag das hier dargestellte Szenario nicht weit weg sein und dafür gibt es auch gewisses Lob. Filmisch war mir das Gezeigte allerdings einen Ticken zu seicht und manchmal auch nicht optimal greifbar genug. Als unterhaltsamer Thrill mag der Titel in Ordnung gehen, ließ dennoch großes Potential auf der Strecke liegen und hinterließ einen zu oberflächlichen Eindruck.

Fotocopyright: LEONINE