Humane

Inhalt

In naher Zukunft hat der Klimawandel einen großen Teil der Bevölkerung reduziert und die verbleibenden Ressourcen sind knapp. Die Länder haben ihre Grenzen geschlossen und ihren Teil zur Lösung des Problems zugesagt. Ein besorgter Familienvater möchte nun seine Kinder über die Teilnahme an einem Euthanasie-Programm unterrichten, doch beim gemeinsamen Mahl kommt es zum Eklat…

Fazit

“Humane” stellt eine krasse, aber hierdurch interessante Prämisse auf und zieht den Zuschauer damit schnell in seinen Bann. Erwartet habe ich nach den ersten Bildern zwar einen Horrorfilm, doch dieser langsam aufdrehende Thriller bot trotzdem ein paar überängstliche Passagen.

Die Inszenierung war nicht schlecht, trotzdem wirkte der Streifen durchwegs wie für ein für das Streaming produzierter Titel – was er letztlich ja auch war. Er besaß eine seltsame Optik, wie ich sie nur schwer umschreiben vermag. Ein bisschen YouTube-Hochglanz, ein bisschen “günstig” produziert, aber irgendwie auch nicht schlecht und vor allem mit satten Farben, die viel zur Atmosphäre beitrugen.

Die Rahmenhandlung war außergewöhnlich und verfehlte nicht ihre provokante Wirkung. Zwar wurden im Gegensatz zu ersten Erwartungen keine Berge an Leichen oder Dergleichen präsentiert, vielmehr bot sich ein dialoglastiges Kammerspiel erster Güte – zumindest in weiten Teilen. Der Film lebte von seinen vielschichtigen Gesprächen, bei denen stets alle Seiten einbezogen werden mussten und selbst den Zuschauer bei Fragen nach einer Lösung mitnahmen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und ihre unterschiedlichen Charaktere nachvollziehbar verkörpert. Jeder bracht nachvollziehbare Argumente aufs Tablet und die Wahl zugunsten nur einer Figur fiel da besonders schwer. Hier hat sich der eigentliche Kern der Handlung ansprechend entfaltet, das eigentliche Ziel der Macher offenbart.

Auch wenn die prekäre Ausgangssituation von “Humane” irgendwo schwierig zu greifen ist, so gut konnte man sich dennoch im Geschehen fallen lassen und den Ausführungen unserer tollen Akteure folgen. Das Werk mag sicherlich kein seichtes Event für mal eben Nebenbei sein, aber unterm Strich ein interessantes kleines Kammerspiel mit netten Ideen darstellen.

7/10