Filmbesprechungen

The Last Showgirl

Inhalt

Einst war Shelly der Star in einer freizügigen Show in Vegas, doch langsam verblasst der Ruhm und die Tore zur Bühne werden sich bald für immer schließen. Für ihren Ruhm hat sie sogar ihre Tochter vernachlässigt, die nun wieder Kontakt zu ihr sucht und unbequeme Fragen stellt…

Fazit

“The Last Showgirl” war für die frühere Sex-Bombe Pamela Anderson nach etlichen Jahren filmischer Abstienz ein kleines Comeback – und in meinen Augen auch ein ziemlich geglücktes.

Ähnlich wie seinerzeit Mickey Rourke in “The Wrestler” bewies der ehemalige Baywatch-Star hier jede Menge Mut zur Hässlichkeit und präsentierte ihre natürliche Schönheit, die gar nicht mal zu verachten war. Sicherlich ist die Dame ins Alter gekommen, doch unter ihren Falten und ungeschminkter Fassade stach tatsächlich schauspielerisches Talent hervor.

Die Handlung war unserer Akteuren auf den Leib geschneidert und bedurfte gar nicht mal großartiger Freizügigkeit, um seine Botschaft zu vermitteln bzw. sein Setting glaubwürdig zu konstruieren. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und die gegenseitigen Ansichten von Mutter und Tochter prima verstehen.

Die Inszenierung war ruhig, aber gefühlvoll. Die mitunter langsamen Aufnahmen waren meisterhaft inszeniert und langweilig wurde es bei deren Betrachtung nie. Man bekam die Verflechtung aus Glam und ungeschöntem Leben wunderbar hin und hielt die Balance aus diesen Elementen mit viel Fingerspitzengefühl.

Der Soundtrack ist übrigens auch eine Erwähnung wert, da er das Spiel mit unserem Gefühlen recht gut verstärkte. Nachdenkliche Klänge und aufreibende Pop-Klassiker sorgten für Gänsehaut und machten den ausgezeichneten Gesamteindruck absolut rund.

Mit knapp unter 1,5 Stunden war der Streifen nicht sonderlich lang, doch wahrscheinlich lag die Würze auch in seiner Kürze. Anderson spielte eindrucksvoll und trug das tragikomische Melodram vom ganz allein. Für Interessierte ist dieses Werk auf jeden Fall einen genaueren Blick wert und ansonsten bin ich mal gespannt, ob die Kariere der Hauptdarstellerin nun noch einmal ins Rollen kommt.

8/10

Fotocopyright: ‎ Constantin Film (Universal Pictures)

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