Filmbesprechungen

Highest 2 Lowest

Inhalt

David King ist Musikproduzent und kratzt seine Ersparnisse zusammen, um die Mehrheitsanteile an seinem Plattenlabel zurück zu kaufen. Mitten in den Verhandlungen wird jedoch sein Sohn mitsamt bestem Kumpel entführt und eine Lösegeldforderung steht ins Haus. Obwohl es hier um Menschenleben geht, zögert David mit der Zahlung und sieht sein geplantes Imperium einstürzen…

Fazit

Denzel Washington und Spike Lee waren schon immer eine spitzenmäßige Kombination und so habe ich mich absolut auf die Sichtung dieses Streifens gefreut und diese entsprechend nicht lange anstehen lassen. Obwohl es sich in meiner kurzen Inhaltsangabe vielleicht etwas dramatisch anhört, war “Highest 2 Lowest” im Vergleich zu deren früheren Werke allerdings eher leichte Kost und vielleicht lag auch hier ein wenig der Hund begraben.

Die Geschichte war nicht übel, allerdings an vielen Stellen ordentlich zurechtkonstruiert und arg auf “Happy-End” getrimmt. Das war grundsätzlich nicht verkehrt, ließ aber im Vergleich zu den Erwartungen ein wenig umdenken. Richtige Sozialkritik konnte man aus dem Geschehen eigentlich nicht herauslesen, alles lief eine Nummer harmloser – aber zum Glück nicht weniger unterhaltsam – ab und am Ende siegte trotz leichter Überlänge ein hoher Unterhaltungswert.

Washington hat seine Sache erneut sehr gut erledigt und gab einen charmanten Plattenproduzenten, dessen Motive im Gegensatz zu seinem filmischen Gegenüber nachvollziehbar erschienen. Er verlieh dem Streifen so viel Kontur, dass man gerne am Ball geblieben ist, obwohl das launige Treiben im letzten Drittel ein wenig an Drive verlor und mit dem Auftritt des “Bösewichtes” und dessen abstrusen Ausführungen ein bisschen ins Wanken geraten ist.

Allen Bemühungen zum Trotze, wollte die “Aufklärung” (keine Spoiler!) nicht so sehr munden und plötzlich fühlte sich alles viel zu simpel an. Ab einem gewissen Punkt spitzte sich die Lage dann extrem auf besagtes “Happy End” zu, doch das Lächeln auf den Lippen des Betrachters wirkte etwas gekünstelt. Wie gesagt, war des dem starken Auftritt von Washington zu verdanken, dass man die Dinge dennoch hinnehmen konnte.

Im Gegensatz zu den meisten Filmen von Kultregisseur Spike Lee war “Highest 2 Lowest” eher leichte Kost und somit eher ein lockerer Snack für Zwischendurch. Sein Hauptakteur performante dabei so gut, dass man leichte Ungereimtheiten weitestgehend verkraften und sich voll auf kurzweilige Unterhaltung einstellen konnte. Unterm Strich sicherlich nicht das beste Werk der beiden Urgesteine, aber ein gut anschaubares Katz- und Mausspiel mit edler Inszenierung und coolem Soundtrack.

7/10

Fotocopyright: Apple

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