Filmbesprechungen

Die Verurteilten

Inhalt

Es war im Jahr 1947 als Frauenmörder Andy in das Shawshank Gefängnis eingeliefert wurde und dort zunächst keinen guten Einstieg erlebte. Es dauerte einige Zeit, bis er sich öffnete und den Kontakt zum Mitinsassen Red suchte und sich zaghaft eine Freundschaft zu ihm entwickelte. Andy versuchte fortan alles, um sich irgendwie mit den Wärtern und brutalen Straftätern zu arrangieren, plante aber im Hintergrund stets seine Flucht aus den Gemäuern…

Fazit

“Die Verurteilten” gilt als einer der besten Filme aller Zeiten und trägt diese Auszeichnung in meinen Augen auch völlig zurecht. Während andere Werke oft ziemlich gehypt und teilweise auch einfach “Kinder ihrer Zeit” sind, bleibt dieses Epos aus der Feder von King einfach ein zeitloser Klassiker – der mit eher kleinlauten Tönen und großartigen Darstellern immer wieder in seinen Bann zieht.

Das Buch hatte ich bereits als Kind und vor einigen Jahren noch einmal gelesen (siehe hier), kann es nachwievor absolut empfehlen. Während in der (von der Seitenanzahl überschaubaren) Vorlage viele Dinge gar nicht erst beleuchtet wurden, hat Drehbuchautor und Regisseur Frank Darabont diese Lücken mit starkem Füllmaterial geschlossen, ein unterm Strich sogar noch runderes Erlebnis geschaffen.

Der Streifen ist lang, aber nie langweilig. Seine ruhige, nüchterne Erzählweise übte eine fast schon hypnotische Wirkung aus, schafft es selbst beim Vorbeizappen im TV, dass man immer wieder am Ball bleibt und die raue Welt von Andy und Red abtaucht. Man fühlt sich trotz der ungemütlichen Umgebungen rasch zu Hause – was eben am grandiosen Spiel von Robbins und Freeman lag, die mit ihrer charmanten Art die tragischen Umstände vergessen ließen, alle Aufmerksamkeit auf sich zogen.

In Buch und Film wurde eine glaubwürdige Männerfreundschaft konstruiert und nicht nur hier liegt eine große Stärke. Jedes kleine Zahnrad greift hier perfekt ineinander, jeder noch so kleine Nebenstrang, jede noch so kleine Nebenfigur wurden prima ins Geschehen integriert, alles ergab am Ende einen Sinn und erzeugte auf dem Weg dorthin viele Emotionen – in allen Richtungen. Manchmal konnte man sich die Tränen kaum unterdrücken, an anderer Stelle allerdings von Herzen Lachen und sich fast als Teil der neu geschaffenen Gemeinschaft fühlen.

Obwohl die Haupthandlung bereits eine halbe Stunde vor dem Abspann als abgeschlossen betrachtet werden konnte, setzten die Macher noch immer einen drauf. Während mich hinauszuzögernde Enden bei anderen Werken mächtig stören, wollte man hier gar nicht erst zum Abschluss kommen, freute sich über jede weitere Minute mit unseren “Helden”. Diese keineswegs störende “Langatmigkeit” hat prima zum Rest gepasst, uns langsam aus den Ereignissen ausklinken lassen.

Ich kenne die Hintergründe nicht, bedauere aber, dass sich Frank Darabont nicht noch weiteren Werken von King angenommen hat. Mit “Die Verurteilten” und “The Green Mile” hat der Regisseur echte Perlen abgeliefert und dabei mit großartigen eigenen Ideen bereichert. “Der Nebel” war auch noch ziemlich gut, obgleich er doch ein paar Kategorien unter diesen Meisterwerken einzuordnen war. Letztlich ist es egal, ob man Fan von King ist oder nicht – “Die Verurteilten” sind grandioses Erzählkino abseits gewohnter Horrorkost und für alle Genre-Liebhaber definitiv einen genaueren Blick wert.

9/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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