Filmbesprechungen

Wie Feuer und Flamme

Inhalt

Berlin in den frühen 80igern. Nele aus dem Westen besucht wegen einer Beerdigung erstmals den Osten und lernt dort im Anschluss eine Truppe von Punkern kennen. Rasch verliebt sie sich in einen von ihnen, doch natürlich steht ihre grenzübergreifende Beziehung unter keinem guten Stern…

Fazit

“Wie Feuer und Flamme” ist deutsches Kino in seiner besten Form und präsentiert uns auf höchst unterhaltsame Weise eine wirklich schöne Liebesgeschichte vor wahren Begebenheiten – die man sich heutzutage immer mal wieder in Erinnerung bringen sollte.

Zwar besaß der Titel ein paar extrem schnulzige Momente, doch die symphytischen Charaktere und der Ernst der Hintergründe lassen hier einfach keine Kritik zu. Man fühlte sich eindrucksvoll in eine vergangene Epoche hineinversetzt, konnte sich gut in die Köpfe der Figuren hineindenken und natürlich auch ebenso mit ihnen viele Emotionen verarbeiten.

Die grobe Erzählstruktur orientierte sich ein wenig bei “Romeo & Julia”, doch weiter tragisch war dies dank der perfekten Adaption an damalige deutsche Verhältnisse aber nicht. Eine Geschichte wie diese, gab es seinerzeit wahrscheinlich zu Hauf und “Wie Feuer und Flamme” lieferte hier einfach einen beschaulichen Abriss davon – angereichert mit Elementen aus der Punkerszene und deren Problemen, die nicht nur mit der Obrigkeit zu tun hatten.

Der Film wurde dabei von einer unerwarteten Leichtigkeit getragen – die man im Angesucht mancher dramatischen Bilder zunächst so gar nicht erwartet hätte. Es gab keinerlei Durchhänger und auf dem Schirm war stets etwas interessantes los. Untermauert wurde dies mit einer hochwertigen Inszenierung – bei der vor allem ein grandioser Soundtrack nachhaltig im Gedächtnis blieb.

Für mich vermittelt kaum ein anderer Film einen solchen Blick auf damalige deutsch-deutsche Verhältnisse wie dieser. Sicherlich haben sich bereits viele Titel und Dokumentation mit ähnlicher Thematik beschäftigt, doch aus Sicht von jungen Leuten aus der Punk-Szene stellt dieses Werk ein kleines Novum da. Kritisieren vermag man die arg auf “Happ End” getrimmte Liebesgeschichte, die kaum Zweifel an ihrem guten Ausgang aufkeimen ließ – der lockeren Unterhaltung sei es einfach mal augenzwinkernd verziehen.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

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