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Schlagwort: Liebesfilm (Seite 1 von 4)

Pearl Harbor

Inhalt

Für die Freunde Rafe und Danny  ist alles ein großes Abenteuer und der Beginn des Zweiten Weltkriegs endlich eine Gelegenheit, um ins Cockpit von echten Kampfflugzeugen zu steigen. Als sie nach Pearl Harbor versetzt werden scheint die Welt auch noch in Ordnung, aber als dann über Nacht ein spektakulärer Angriff seitens der Japaner stattfindet, gerät die anfängliche Euphorie ins Wanken…

Fazit

Lange habe ich diesen Film nicht mehr gesehen (und auch noch kein Upgrade von meiner alten DVD vollzogen) und schnell wurde mir wieder bewusst, warum dem so war. Damals wie heute ist „Pearl Harbor“ ein Paradebeispiel dafür, wie man ein Kriegsdrama nicht inszenieren sollte.

Wer hier einen packendes und vor allem actionreiches Werk erwartet, schaut größtenteils in die Röhre. Nach langem und nur mäßig unterhaltsamen Vorgeplänkel dauert es rund 1,5 Stunden bis die ersten Kamikaze über unsere Köpfe hinwegfliegen und so langsam aufregende Stimmung aufkeimt. Bis dato bot sich eine austauschbare, gradlinig und langweilig inszenierte Liebesgeschichte, die stets mit angezogener Handbremse daher kam und keinerlei neuen Aspekte für uns bereit hielt.

Besonders schlimm waren aber die vor Pathos und Klischees triefenden Figuren und Dialoge, die selbst für Hollywood-Verhältnisse an der Belastbarkeitsgrenze kratzten. Jede Aktion wurde mit warmen und nicht minder patriotischen Worten begleitet, dazu eine stets um Eleganz bemühte Optik mit warmen Farben und dem inflationären Einsatz von Zeitlupenaufnahmen.

In meinen Augen hat aber auch die Chemie zwischen Afflek und Hartnett einfach nicht gepasst. Sie waren vom Typus her so unterschiedlich, dass man deren langjährige Freundschaft und die später entfesselte Konkurrenz nicht für bare Münze nehmen wollte. Vor allem Hartnett agierte hier völlig frei von jeglicher Mimik und der überraschende Krieg schien größtenteils an ihm vorbei zu gehen.

Positiv möchte ich die Effekte hervorheben. Auch wenn die Technik hier und da leicht angestaubt wirkt und die Herkunft aus dem Computer keineswegs verleugnen kann, so gut anschaubar waren die Schlachtengemälde dennoch. Das Gefühl von riesigen Schlachten kam einwandfrei rüber – nur hätte man gerne etwas früher und etwas länger davon gesehen.

Bei derartigen Filmen aus der Traumfabrik erwartet ich nicht unbedingt eine exakte Dokumentation und könnte theoretisch auch mit dem Beiwerk einer Liebelei leben, doch bei „Pearl Harbor“ waren die Verhältnisse zu stark verschoben. Der Fokus lag auf einer uninteressanten Dreiecksbeziehung und der eigentliche Krieg lief irgendwie so am Rande mit. Die spektakulären Einblicke kamen zu spät und die Übersättigung an verstörenden Dialogen und lachhaften Figuren war längst eingetreten. Für mich definitiv einer der schwächeren Genrevertreter, der nur durch nette audiovisuelle Akzente im Hinterkopf geblieben ist.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Lolita (1997)

Inhalt

Ende der 40iger Jahre. Der französische Professor Humbert reist nach Amerika, um dort zu unterrichten und an weiteren Büchern zu arbeiten. Nachdem er das niedergebrannte Haus seiner Gastfamilie vorfindet, erhält er zum Glück Unterschlupf bei einer hilfsbereiten Frau und deren Tochter Dolly. Je länger er sich allerdings bei ihnen aufhält, desto hingezogener fühlt er sich zur kleinen Dame – die er liebevoll Lolita nennt…

Fazit

Damals wie heute ist „Lolita“ kein leichter Stoff und der Name steht als Sinnbild für eine verbotene Romanze. Die Adaption von 1997 jedoch entspricht einem eher normalen amerikanischen Kinofilm und gab sich trotz hoher Freigabe (wohl eher aufgrund der allgemeinen Thematik) vergleichsweise harmlos.

Der Fokus lag also hier weniger auf der Abbildung anrüchiger Romantik, vielmehr auf dem Zeichnen seiner Figuren – was sich grob auf Jeremy Irons und Dominique Swain (u.A. Im Körper des Feines) konzentrierte. Die beiden Darsteller haben ihre Sache insgesamt recht gut gemacht, vor allem passte den Chemie untereinander. Es fiel zwar trotz einiger Andeutungen schwer, die Motive von Humbert nachzuvollziehen, aber irgendwie musste das Konstrukt ja für sich funktionieren.

Das Geschehen war interessant, manchmal aber auch etwas langatmig gestaltet. Während der ruhige Auftakt noch schmerzfrei über die Bühne ging, hätten einige Passagen im letzten Drittel gerne mit mehr Schwung daher kommen können. Irons überbrückte mit seiner alleinigen Präsenz war ein paar kleinere Durchhänger, trotzdem hätte man hier und da etwas schneller auf den Punkt kommen müssen.

Einige Abzweigungen (grade im Schlusspart) schienen zudem seltsam und nicht hinreichend begründet. Es war überaus verständlich, dass Lolita sich irgendwann von ihrem reifen Liebhaber abwenden möchte, aber die dargestellte Konstellation mit der Flucht mit einem Fremden war erzählerisch nicht ganz ausgereift und pflanzte Fragezeichen in den Kopf. Vermutlich, weil auch hier die eigene Vorstellungskraft nicht für einige Dinge ausreichte.

Der Streifen war überwiegend sehr „weich gezeichnet“, was gut zur dargestellten Epoche und den Ereignissen passte. Das grobkörnige Bild meiner betagten DVD unterstrich diesen Look umso mehr und so wirkte das Geschehen stellenweise fast schon märchenhaft-verträumt. Der Soundtrack von Meister Ennio Morricone unterstrich dies zusätzlich und erweckte die 40iger/50iger harmonisch zum Leben.

„Lolita“ ist ein guter Film, der von tollen Hauptdarstellern und einer ganz eigenen Atmosphäre profitierte. Die Handlung besaß zwar kleinere Durchhänger, ging für deutlich über zwei Stunden jedoch weitestgehend auch in Ordnung. Manchmal jedoch haben mich einige Bestandteile und Motivation allerdings nicht ganz abgeholt und die Immersion spürbar beeinträchtigt, weshalb einfach keine höhere Wertung drin ist. Unterm Strich ein interessanter Titel, der aufgrund seiner Prämisse sicherlich bereits im Vorfeld nicht für Jedermann geeignet ist – so harmlos die Darstellung der verbotenen Liebe auch sein mochte.

Fotocopyright: Universum Film GmbH

Twisters

Inhalt

Nach einer traumatischen Erfahrung hat Kate ihre Berufung als Sturmjäger an den Nagel gehängt und beobachtet das Wettergeschehen nur noch vom Monitor aus. Als sie ein alter Freund um Hilfe bittet und mit guten Argumenten um die Ecke kommt, nimmt sie erneut Teil bei der gefährlichen Hatz nach den Orkanen…

Fazit

Der erste Teil war seinerzeit nicht weltbewegend, aber im Grunde nicht schlecht und nach all den Jahren noch recht gut schaubar. Seine Prämisse war einigermaßen frisch und vielleicht hat er uns deshalb schon eher ins Kino gelockt. Von der Fortsetzung habe ich nun zumindest einen technisch einwandfreien Spaß erwartet, doch erhalten habe ich eher Liebesschnulze, statt einem packenden Katastrophenfilm.

Der Streifen begann nicht schlecht und versuchte mit ein paar netten Details eine kleine Brücke zum Vorgänger zu schlagen, obwohl er grundsätzlich unabhängig von ihm funktioniert und sonst keine echten Überschneidungen liefert.

Die Handlung orientierte sich dennoch an den üblichen Genrestandards, fuhr aber stets mit angezogener Handbremse. Während man zunächst noch von einer interessanten Hatz auf die Stürme und entsprechend spektakulären Bildern ausging, wurde man alsbald eines Besseren belehrt und saß ein wenig resigniert im Kinositz.

Irgendwie fühlte sich das ganze Unwetter-Szenario wie ein Rahmen für eine Romanze, statt einem ernst zu nehmenden Drama an. Die Stürme wirkten wie ein Beiwerk, um die Beziehung unserer beiden Hauptfiguren weiter zu vertiefen und das Ereignisse des ersten Kusses schien sehnlichster herbeikonstruiert, denn das Auftauchen des nächsten Wetterphänomens.

Insgesamt war das Gebotene viel zu seicht, manchmal gar ein Ticken langweilig und auch technisch weit hinter den Erwartungen. Sicherlich sahen die zerstörten Landschaften durchaus glaubwürdig aus, aber irgendwie hätte ich mir grade während der wilden Passagen mehr aufregende Bilder und optische Schmankerl erwartet. Gerne hätte auch der Sound ein wenig mehr „Bums“ haben dürfen – denn trotz spürbarer Räumlichkeit und etwas Bass wäre hier bestimmt noch mehr gegangen.

Hübsche (und leider auch wenig glaubwürdige) Darsteller, ein seichter Soundtrack, Rodeo-Szenen und viel Schnulze sprachen eine eigene Sprache – die eher an eine Lovestory von Sparks, denn einen echten Katastrophen-Thrill erinnerte. Das Gebotene unterhielt zwar schon irgendwo recht passabel, doch mir wäre ein kerniges und wesentlich effektgeladenes Werk deutlich lieber gewesen. „Twisters“ war trotz guter Ausgangslage leider kein Film für die große Leinwand und kann bei Bedarf mal bei einem Streamingdienst genossen werden.

Fotocopyright: Universal

Honeymoon in Vegas

Inhalt

Bei einem manipulierten Pokerspiel verliert Jack Singer eine Menge Geld. Nun hat er die Wahl zum schnellstmöglichen begleichen seiner Schulden in Form von Geld – oder er überlässt dem charismatischen Gewinner seine Verlobte für ein Wochenende…

Fazit

Es gibt immer wieder Filme von bekannten Darstellern, die man bis dato noch nicht gesehen hat. Ich wusste zwar von der Existenz dieses Streifens, kam aber am gestrigen Abend zum ersten mal in dessen Genuss – der sich allerdings ein wenig in Grenzen hielt.

Die Geschichte war zwar ganz witzig konstruiert, verlief allerdings zu gradlinig und vorherschaubar. Es gab keine Überraschungen und alles verlief genau wie erwartet – also recht seicht und leider auch wenig spektakulär, frei von echten Höhepunkten.

Im Grunde lebte der Streifen also von seinen prominenten Hauptdarstellern, die durchaus eine gute Vorstellung an den Tag gelegt haben. Vor allem James Caan spielte Cage in den gemeinsamen Szenen mal eben ganz locker an die Wand und begeisterte mit einer coolen Performance. Er verkörperte die Rolle des älteren Playboys mit Bravour und einer gewissen Glaubwürdigkeit.

Dank vieler Elvis-Doubles und einen passenden Soundtrack war für tolle Las Vegas Stimmung gesorgt und die Akteure wussten ebenfalls zu gefallen. Der Rest ging in Ordnung, stach aber nirgends übermäßig hervor. Man konnte den Titel zwar gut „wegschauen“, untern Strich rangierte er bestenfalls im gehobenen Mittelfeld und präsentierte uns im Grunde nichts bahnbrechend Neues.

Fotocopyright: NSM Records

To the Moon

Inhalt

Der Kampf um den ersten Menschen auf dem Mond ist voll entbrannt, doch noch hat die NASA nach einigen Fehlschlägen mit einem schlechten Image zu kämpfen. Der Präsident höchstpersönlich engagiert daher eine Marketing-Expertin, die mit einer groß angelegten Kampagne für volle Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft animieren soll. Schnell gerät die Dame jedoch mit dem technischen Leiter der Mission aneinander…

Fazit

Bei dem Titel „To the Moon“ muss ich immer sofort an das wahrhaft erinnerungswürdige Videospiel (Test hier) mit dem gleichen Titel denken, doch außer der Zielsetzung des Mondes haben die beiden Werke nicht wirklich etwas gemein. Der aktuelle Kinofilm besaß zwar ebenfalls ein paar witzige Momente, wird aber wahrscheinlich nicht ganz so lange im Gedächtnis verweilen.

Obwohl es in letzter Zeit nicht unbedingt viele Streifen mit ähnlicher Thematik gab, wirkte das Geschehen auf mich irgendwie nicht sonderlich frisch und so lag die Hoffnung auf dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller – die mit ihrer charmanten Wiese zum Glück nicht enttäuscht haben.

Die Chemie zwischen Scarlett Johansson und Channing Tatum hat gepasst und rangierte das Drehbuch um den ein oder anderen kleinen Durchhänger. In deren gemeinsamen Szenen war immer etwas in der Luft und ihre neckischen Dialoge sorgten für eine gute Stimmung. Woody Harrelson setzte dem Ganzen in seinen kleinen Auftritten dann noch einmal die Krone auf und war immer wieder ein gern gesehener Gast.

Wie bereits angedeutet, hat mich die Handlung aber nicht vollends von sich überzeugt. Das erbitterte „Wettkampf-Gefühl“ kam zu wenig rüber und alles wirkte viel zu seicht in Szene gesetzt. Dramatische Elemente wurden schnell in den Hintergrund gerückt und erstaunlich schnell waren unsere Figuren wieder mit ihrer Beziehung zueinander beschäftigt.

Verschwörungstheorien wurden mit einem Lächeln gestreift, aber immerhin so aufgegriffen, dass deren Hintergründe (speziell die Inszenierung der Landung auf dem Mond) verständlich zum Ausdruck gebracht wurden. Hier waren die Anleitung zum vermeintlich originalen Regisseur auch äußerst gelungen.

Mehr Liebesfilm als Drama oder gar Science-Fiction. „To the Moon“ nutzt den NASA-Deckmantel, um eine Schnulze in zumindest diesbezüglich unverbrauchtem Setting zu präsentieren und gab sich ansonsten eher bodenständig, zielstrebig und wenig wendungsreich. Wenn dies genügt, dann ist das Ergebnis auch vollkommen in Ordnung – allerdings würde ich dann eher einen gemütlichen Abend Daheim, satt im teuren Kino dafür veranschlagen.

Fotocopyright: x

Zum Mars oder zu Dir?

Inhalt

Seit dem Tod seines Bruders ist Alex McAllister etwas in sich gekehrt und in seinen Träumen vom Weltall versunken. Er hat kein Interesse das Geschäft des Vaters zu übernehmen und bewirbt sich bei einem Programm zur Kolonialisierung des Planeten Mars. Als er hierfür ausgewählt wird und erste Reporter auftauchen, wird der Familie so langsam bewusst, dass Ihr Sohn sie mit einem One-Way-Ticket verlassen wird…

Fazit

So grundsätzlich hat mich die Prämisse des Filmes schon angesprochen, doch leider hat mich der Verlauf beim Anschauen nicht sonderlich überrascht. Die kurze Inhaltsangabe und der (viel zu ausführliche) Trailer haben im Prinzip schon alles vorweg genommen und nur wenig Raum für Variationen geboten. Die Geschichte wurde zwar nett und vor allem mit sehr symphytischen Darstellern präsentiert, doch leider wich sie zu keiner Sekunde von ihren berechenbaren Wegen ab.

Ob der junge Mann nun die Erde verlassen wird, stand trotz aller Träumereien eigentlich nie zur Diskussion. In keiner Sekunde hatte man als Zuschauer das Gefühl, dass er Familie oder Freundin im Stich lassen könnte und so fiel ein dramatischer Aspekt des Geschehens weg. Der Fokus lag vielmehr auf der aufkeimenden Romanze zur neuen Frau in seinem Leben und dem Kitten der angeschlagenen Familienverhältnisse. Dies geschah wie erwartet und ohne echte Komplikationen.

Die Darsteller haben ihre Sache gut erledigt und die Chemie untereinander hat gepasst. Mein Highlight war sicherlich der Gastauftritt von Kevin Bacon, der die ganze Sache vielleicht auch einem älteren Publikum etwas schmackhafter machen konnte. Ansonsten entsprach der Streifen aktuellen Sehgewohnheiten, war durchwegs hochwertig inszeniert und gefiel mit warmen Farben. Der Soundtrack war eher unauffällig, aber zur richtigen Zeit vollkommen passend (Major Tom lässt grüßen…).

Auf den ersten Blick interessant, bei genauerem Hinschauen eher bodenständig und austauschbar. „Zum Mars oder zu Dir“ erfand das Rad nicht neu und konnte trotz Mars-Elementen keine frischen Eindrücke hinterlassen. Unterm Strich also kein Innovations-Wunder, aber ein immerhin recht unterhaltsamer Film, der sich prima für die Sichtung an einem langweiligen Sonntag-Nachmittag eignet.

Fotocopyright: Lighthouse Home Entertainment

The Noel Diary

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt ein bekannter Schriftsteller in seine alte Heimat zurück, um den Nachlass der Verstorbenen zu regeln. Noch während dem Sortieren der unzähligen Kisten steht plötzlich eine junge Dame vor seiner Tür und berichtet, dass ihre leibliche Mutter hier wohl einst als Mindermädchen gearbeitet hat und sie diese zu finden versucht. Gemeinsam gehen die Beiden auf Spurensuche…

Fazit

Da meine Freundin unbedingt einen romantischen Film schauen wollte, ist uns bei der Auswahl zufällig dieser Streifen „über den Weg gelaufen“ und die Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Zwar passte das Winter-/Weihnachts-Setting nicht unbedingt zur aktuellen Jahreszeit, aber dennoch ging das „Wegschauen“ problemlos von der Hand.

Die Story mag das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben, bot jedoch einen soliden und vor allem glaubwürdigen Rahmen für die gebotenen Ereignisse. Es ging ruhig, aber nie zu still zur Sache und die Handlung schritt stets souverän voran. Sicherlich mögen einige Passagen leichte Züge von Vorschaubarkeit aufgewiesen haben, doch witzigerweise haben sich die Figuren im Film auch selbst darüber lustig gemacht.

Gut gefiel, dass man sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motivationen jederzeit verstehen konnte. Klar mag die Geschichte im Grunde nichts besonderes gewesen sein, durch ihre durchaus sehr realistischen Aspekte weckte sie dennoch Interesse und leichtgängige Immersion. Die Dialoge waren von einem erfahrenen Autor geschrieben, hielten die Waage aus Dramatik und Witz ziemlich gut und ließen uns nie den roten Faden verlieren.

Besonders die Chemie zwischen den Hauptpersonen (Barrett Doss und Justin Hartley) hat gepasst und somit den Titel auf ein stabiles Fundament gestellt. Es hat Spaß gemacht den beiden unterschiedlichen und dennoch gut miteinander harmonierenden Charakteren zuzuschauen und sie bis zum unausweichlichen Finale zu begleiten. Auch kleinere Nebenrollen wurde mit tollen Darstellern (u.A. mit James Remar) ebenfalls hervorragend besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

„The Noel Diary“ ist weder sonderlich tiefgründig, noch definierte er das Genre neu – und das war hier auch überhaupt nicht gefordert. Geboten wurde uns ein nette Liebes-Komödie, dass trotz (oder gerade wegen) seiner seichten Art ganz gut bei Laune hielt und mit ausgewogenen Pacing und sympathischen Hauptfiguren zu überzeugen wusste.

Fotocopyright: Netflix

Gottes Werk & Teufels Beitrag

Inhalt

Die USA in den 1930er Jahren. Homer galt schon immer als besonderes Kind. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und wurde verzweifelt von mehreren potentiellen Eltern zurück gebracht. Eines Tages entschied der Arzt der Anstalt, den Jungen unter seine Fittiche zu nehmen und nach besten Wissen und Gewissen auszubilden. Bevor es jedoch zu einer offiziellen Zepterübergabe kommt, wollte Homer erst die Welt erkunden und schließt sich einem Trupp von Erntehelfern an…

Fazit

Schon lange habe ich die erneute Sichtung von „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ vor mir hergeschoben, da dieser Streifen schon etwas speziell ist. Er mag von seiner Struktur und Message zwar nicht übermäßig kompliziert gestrickt sein, doch für seine ruhige und fast schon melancholische Weise muss man einfach in der richtigen Stimmungslage sein. Hat man sich aber damit arrangiert, liefert uns Regisseur Lasse Hallström aber mal wieder einen wunderschönen Film, der uns für knappe zwei Stunden in einer anderen Welt abtauschen lässt.

Der Film behandelt dramatische, aber leider auch alltägliche Themen, behält aber stets einen lebensbejahenden und somit positiven Grundton bei. Dies lag natürlich an den gut geschriebenen Charakteren, die insbesondere in Form eines Dr. Wilbur Larch – der gewohnt genial von Michael Caine gespielt wurde. Er gab dem Treiben ordentlich Kontur und holte den Zuschauer vor allem mit seiner sehr angenehmen deutschen Synchronstimme und ebenso gelungenen übersetzten Dialogen ab.

Man konnte prima im Geschehen abtauchen, woran natürlich auch der altmodische, aber keineswegs billige Look und die entsprechende Ausstattung zuständig waren. Alles fühlt sich in sich total stimmig an und repräsentierte den Geist der vergangenen Tage wunderbar. Sogar an kleine Details wie Radiosendungen, die so nebenbei über den Verlauf des Krieges erzählten wurde gedacht. Von Kostümen und Ausdrucksweisen ganz zu schweigen.

Was ich dem Titel bei aller Harmonie jedoch ankreide, ist seine relativ überschaubare und vorherschaubare Handlung. Wo sich der Streifen am Anfang noch ziemlich redselig gab und man etwas Angst um die Gesamtübersicht bekam, war letztlich erstaunlich wenig Inhalt gegeben. Man könnte den kompletten Verlauf auf einem Bierdeckel abdrucken und das spürt man recht häufig auch. Viele Passagen fühlten sich künstlich aufgebläht an – auch wenn dies auf eine nett inszenierte Weise geschah.

„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ gehört zu den Werken, die auf die passende Stimmungslage beim Zuschauer abzielen und die dafür auch mit einem entspannten Erlebnis entlohnen. Der angeblich unverfilmbare Roman wurde ansprechend adaptiert und vor allem mit einem tollen Caine mehr als würdig besetzt. Sicherlich kein Film für Jeden, aber für seine passende Zielgruppe ein echter Genuss und somit definitiv eine Empfehlung wert – auch, wenn ich hier keine höhere Bewertung abgeben möchte.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

The Majestic

Inhalt

Die USA in den 50iger Jahren. Hollywood-Autor Peter Appleton gerät aufgrund einer früheren Mitgliedschaft in einer fragwürdigen Studentenverbindung ins Visier der Behörden. Ihm werden kommunistische Umtriebe unterstellt, der Job bei einem großen Studio vorerst auf Eis gelegt. Frustriert schüttet er sich zu und landet nach einem scheren Autounfall und hierdurch erlittenen Gedächtnisverlust in einem kleinen Ort – an dem sich scheinbar jeder Anwohner an ihn in einem gänzlich anderen Zusammenhang erinnern kann…

Fazit

Als großen Fan von Jim Carrey würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen und habe diesen Streifen wohl bewusst immer ein bisschen ausgeblendet. Das Cover war mir aus damaligen Videothekenbesuchen durchaus im Kopf präsent, dennoch hat mich das Werk nie sonderlich gereizt – bis er mir in den letzten Tagen zufällig bei Prime über den Weg gelaufen ist.

Besonders gut gefiel mir hier die nüchterne und irgendwo sehr schöne Inszenierung, die uns schnell in einem Amerika der 50iger Jahre abtauchen ließ. Man konnte rasch im Szenario versinken und (gerade als Filmfan) auch die vielen kleinen Details am Rande genießen.

Der Film war sehr ruhig, besaß aber einen insgesamt recht passablen Flow – insofern man sich auf diese Gangart eingestellt hat. Action oder temporeiche Momente suchte man vergebens, dafür wurde oft auf das bewusste Betätigen der Handbremse gesetzt. Alles wirkte sehr entschleunigt, aber glücklicherweise nie unterinteressant.

Die Prämisse rund um den Wiederkehrten Luke hielt die Spannungskurve bis zum bitteren Ende oben, der rote Faden war dabei stets deutlich zu erkennen und der Zuschauer konnte obendrein ein wenig Miträtseln. Erst beim Finale wurde dann zwar die eigentliche Aussage der Macher offenbart, doch die Genremischung ging bis dato recht gut auf.

Im Gegensatz zu den meisten der Werke von Carrey gab sich „The Majestic“ eher ernst und auf Dramatik getrimmt, witzige Momente waren eher Mangelware. Immerhin konnte der beliebte (aber mittlerweile vielleicht auch ein wenig umstrittene) Akteur beweisen, wie toll er Abseits von „Dumm und Dümmer“ oder „Ace Ventura“ performen konnte und überzeugte auf ganzer Linie.

Überhaupt war der Cast recht beachtenswert und bis auf die kleinste Nebenrolle mit bekannten Gesichtern bestückt. Martin Landau, Jeffrey DeMunn oder gar ein Bruce Campbell gaben sich ein nettes Stelldichein und sorgten für ein wohliges Befinden. Technisch gab es (wie bereits erwähnt) sowieso nichts zu bemängeln. Die alten Tage wurden glaubhaft rekonstruiert, der Soundtrack hierzu passend gewählt.

Bei „The Majestic“ wusste ich zunächst nicht, ob ein Mystery-Thriller oder einfach nur ein waschechtes Drama vermittelt werden sollte. Der Film bediente sich vieler Elemente, blieb dabei aber angenehm bodenständig und stieß höchstens bei ein paar fragwürdigen Aussage bei seiner letzten Szene vor Gericht ein wenig auf. Für Filmliebhaber wurde jedenfalls Einiges geboten und trotz seinem starken Fokus auf Schnulze gibt es von mir eine kleine Empfehlung.

Fotocopyright: Warner Home Video

Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht

Inhalt

Für die bezaubernde Helen ist es kein guter Tag. Erst verliert sie ihren Job in einer Werbeagentur, dann erwischt sie ihren Kerl mit einer anderen im Bett. Doch was passiert, wenn Helen nicht vorzeitig nach Hause geschickt worden wäre und sich zumindest ihr Privatleben anders entwickelt hätte?

Fazit

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ war ein Film, der zumindest am Anfang etwas Aufmerksamkeit erforderte und zunächst etwas unübersichtlich daher kam. Die Macher präsentierten uns hier unterschiedliche Handlungsabläufe, die fortwährend parallel zueinander erzählt wurden und verschiedene Abzweigungen des Lebens von Helen aufzeigten.

Hatte man sich an die unkonventionelle Herangehensweise gewöhnt, entfaltete sich eine nette und weitestgehend auch recht unterhaltsame Geschichte – die enorm von ihrer liebenswerten Hauptfigur (Gwyneth Paltrow) profitierte.

Paltrow trug das Geschehen über weite Teile von allein, überzeugte in ihren unterschiedlich verlaufenden Schicksalen und bot stets einen guten Anker zur Identifikation. Sie spielte ihre Filmpartner an die Wand, stach mehr als deutlich vom Rest empor und rettete das Geschehen immer wieder vor aufkeimender Bedeutungslosigkeit.

Der Film an sich besaß nämlich ein paar Schwächen, die selbst von einer tollen Hauptfigur nicht vollends hinweggelächelt werden konnten. So schlichen sich in aller Regelmäßigkeit ein paar unschöne Längen ein und das Schicksal von Helen schien dabei fast egal zu werden. Das Gebotene plätscherte nach witzigen Wendungen immer mal wieder vor sich hin, bot insgesamt viel zu wenige Überraschungen.

Im Grunde lieferten uns die Macher (immerhin handwerklich solide gemacht) lediglich zwei recht bodenständige Werke (die eben inszenatorisch geschickt miteinander verwoben wurden) – aber jedoch nicht das geniale Gesamtpaket mit erinnerungswürdigen Momenten. Alles war arg zahm, austauschbar, hob sich nur durch seine Aufmachung ein bisschen aus der breiten Masse hervor.

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ lebte von einer tollen Paltrow und dem Charme der 90iger Jahre, der durch ein eher ausgewaschenes und krisseliges HD-Bild zusätzlich unterstrichen wurde. Ich lobe die klugen Ansätze, moniere aber deren zu bodenständigen Kern und ein paar Durchhänger bei der Umsetzung. Für mal eben Zwischendurch geht der Streifen in Ordnung, aber unterm Strich wars für mich nicht der große Wurf.

Fotocopyright: Alive AG

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